Verlag Dr. Müller - vdm-verlag (jetzt: AV Akademikerverlag)

Jahresarchiv
Sebastian
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Re: verlag dr. müller - vdm-verlag

Beitrag von Sebastian »

Unsachlichen Beitrag in der Mittagspause mal schnell entfernt, ebenso die Antworten darauf, die ansonsten unverständlich geblieben wären...
Zugleich ein dezenter Ordnungsruf:
Im Internet ist man nicht so anonym wie man meinen sollte.
Noch einmal der Hinweis:
Tatsachenbehauptungen, die nicht erwiesen wahr sind, bringen dem äußernden Nutzer schnell mal Ärger.
laura_edelm

Re: verlag dr. müller - vdm-verlag

Beitrag von laura_edelm »

Ich wurde auch vom VDM Verlag angeschrieben und habe dort meine Magisterarbeit veröffentlicht. Die Erfahrungen mit diesem Verlag waren eher enttäuschend:
Nach der Veröffentlichung habe ich nichts mehr gehört - nicht einmal eine Übersicht über die erfolgten Verkäufe des Vorjahres. Nach eigenen Recherchen wurden Käufe meines Buches von zahlreichen amazon Unterhändlern getätigt, bei ebay etc.....Auch die vertraglich zugesprochene Meldung des Buches bei der Deutschen Nationalbibliothek ist bis heute nicht erfolgt (eineinhalb Jahre nach der Veröffentlichung). Die Qualität des Druckes bei einem Verkaufspreis von 68 Euro (broschiert !) ist wirklich unseriös. Leider waren auch systemgenerierte Fehler auf der Buchrückseite, auf die ich hingewiesen habe, die aber nicht geändert wurden.
Meiner Meinung versucht der VDM Verlag schnelles Geld zu machen mit der Arbeit anderer Leute. Als Pluspunkte vermerke ich die drei Belegexemplare, die ich zugesandt bekommen habe, und die freundliche Ansprechpartnerin, die während des Publikationsprozesses sehr hilfsbereit war. Dennoch fühle ich mich irgendwie über's Ohr gehauen .....
Osmos

Re: verlag dr. müller - vdm-verlag

Beitrag von Osmos »

ich habe mit dem verlag erfahrungen gemacht und kann nur eins sagen. er nimmt alles und steht für keine qualität. wenn du deiner magisterarbeit auf der publikationsliste ein gewicht beimisst, würde ich dort auf keinen fall publizieren, sondern über alternative verlage nachdenken.
faktor I

Re: verlag dr. müller - vdm-verlag

Beitrag von faktor I »

Naja, ich bekam auch eine Mail vom Verlag. In meinem Fall ist das Problem, daß die Arbeit wissenschaftlich sehr gut war, auch verwertbar wäre, mir aber einfach die Zeit fehlt, in dem Bereich was zu unternehmen bzw. die Kosten bei einem wiss. anerkannten Verlag einfach zu hoch sind. Mein Tip wäre, bei sagen wir mal "Eintagsfliegen" und Arbeiten, wo man weiß, daß man nie wieder was in die Richtung machen will, zuzuschlagen. Plant man in dem BEreich zu arbeiten, forschen oder Karriere zu machen, Finger weg (alleine schon wg. der Urheberrechtssache und der problematischen Qualität vieler Erzeugnisse). Ich habe einige Zeit gegegoogelt, bis ich draufkam, daß das ein Massenmail ist. Weil ich durchaus Anfragen bekomme wg. Mitarbeit in Forschungsbänden etc. In meinem Fall kam die Anfrage über xing, was mich dann sehr skeptisch gemacht hat.
faktor I

Re: verlag dr. müller - vdm-verlag

Beitrag von faktor I »

Neuigkeiten zu der Sache: Ich bekam über xing wie erwähnt auch eine Mail, habe mich dann gemeldet und heute kam ein Infoblatt. Es ist jetzt nur mehr ein Freiexemplar.... Das machts übrigens im Vergleich dann fast teuer, weil man bei regulären Verlagen (zumindest war das in den 90ern so...:) ca. 15 Exemplare erhält (jedenfall war das bei P. Lang so) und die dort auch Werbung, Lektorat etc. machen. Insofern kann ich unter den Kondititionen für alle, die nicht einfach ein "Buch" für Mama und Papa haben wollen, davon abraten. Print-On-Demand kommt da wohl (auch wenn man die ISSBN zukauft) billiger. Sofern Mann oder Frau mehr als 1 Buch braucht.... :surfverbot:

Edit Sebastian:
Zu den geänderten Konditionen hat faktor I freundlicherweise einen neuen Thread eröffnet.
salik

Re: verlag dr. müller - vdm-verlag

Beitrag von salik »

Hallo!
Ich wurde auch angeschrieben, über Xing, und bin gerade stark am überlegen, ob ich die Sache in Angriff nehmen soll. Eigentlich will ich mit der Arbeit keine wissenschaftliche oder sonstwie geartete Karriere starten, insofern sollte das Angebot ja eigentlich für mich passend sein... Wenn irgendwer noch Erfahrungen oder ähnliches zu berichten weiß, wäre ich sehr dankbar!
Eine weitere Frage hätte ich dazu noch, ich habe in meiner Arbeit Screenshots von Websites drin, wisst ihr zufällig wie es da um den Urheberrechtsschutz steht? Könnte ich da böse verklagt werden, wenn ich hierzu nicht die Rechte erfrage z.B.?
Danke & Viele Grüße
christl

Re: verlag dr. müller - vdm-verlag

Beitrag von christl »

ich habe gestern auch eine anfrage von vdm bekommen und finde, dass es irgendwie seltsam klingt...mein thema wäre so interessant usw. hat schon jemand erfahrungen mit denen gesammelt?
lg
deliliah

Re: verlag dr. müller - vdm-verlag

Beitrag von deliliah »

Ähm, hast du den Thread gelesen?
Sebastian
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Re: verlag dr. müller - vdm-verlag

Beitrag von Sebastian »

@deliliah: Berechtigte Frage. Manchmal überlege ich, ob solche Jungfern-Postings etwas damit zu tun haben, dass dieser Thread bei einer großen Suchmaschine für den Verlagsnamen auf Platz 2 (gleich hinter seiner eigenen Seite) steht, so dass man sich von der einen oder anderen Seite geschäftlich dafür interessieren könnte.
Ich weiß nur noch nicht, ob Löschen dann die richtige Antwort wäre.
Sebastian
Verlagsmitarbeiter

Re: verlag dr. müller - vdm-verlag

Beitrag von Verlagsmitarbeiter »

Ein Wort von Jemand, der es wissen muss, weil er sich beruflich mit dem Thema schon seit Jahren beschäftigt (und nicht wenig darüber ärgert).
Print on Demand-Verlage, wie die in diesem Forum an vielen Stellen genannten (Namen nenne ich an dieser Stelle besser nicht), wirken auf viele Erstautoren attraktiv, weil sie ihnen das Gefühl vermitteln ein Schnäppchen zu machen (Geiz ist geil!) oder sogar eine Verdienstmöglichkeit zu eröffnen. Erst im Nachhinein, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist (sprich: man die Rechte abgetreten hat) merken viele, worauf sie sich eingelassen haben. Aber dann ist es zu spät. On Demand-Verlage sind eigentlich gar keine Verlage, sondern lediglich als Verlag getarnte Internet-Datenbanken. Ihr Geschäftsmodell besteht darin, möglichst viele Arbeiten zu listen, diese nach Möglichkeit nicht zu bearbeiten (verursacht Kosten) oder zu betreuen und automatisiert und völlig überteuert am Markt anzubieten. Es gibt kein Lektorat oder Korrektorat, es findet keine Auswahl statt, Schüleraufsätze finden sich neben Dissertationen und Opas schönsten Erlebnissen als Beamter auf dem Katasteramt. Es wird erwartet, dass der Autor die Druckdateien selbst erstellt und sich sogar um das Cover kümmert (was den Autoren noch als Vorteil verkauft wird, und nebenbei auch den Verlag von eigener Verantwortung für Fehler entlastet), Rezensionsexemplare werden gar nicht oder nur als Datei (viel Spaß beim Lesen!) verschickt, die Arbeiten nicht einmal im Verzeichnis lieferbarer Bücher gelistet (kostet ja 3 Euro/Jahr!) und offenbar noch nicht einmal die Pflichtexemplare bei der Deutschen Bibliothek abgeliefert (dort fehlen Tausende von Arbeiten aus On Demand-Verlagen). Wegen der Vielzahl der Arbeiten findet auch keine Werbung statt und ist vom Geschäftsmodell auch gar nicht beabsichtigt, denn eine dünne Arbeit für 80 oder 100 Euro kauft eh keiner, auch nicht wenn man sie bewirbt. Dann engagiert man lieber vor Ort Studenten, die E-Mail(Adressen) von künftigen Autoren eruieren, damit der Datenstrom nicht abreisst. Diese haben mit dem Verlag oft gar nichts zu tun und geben mitunter seltsame Ratschläge (wie den, das eigene Buch in einer 12pt-Schrift und mit anderhalbfachem Zeilenabstand zu formatieren; köstlich). Die "Betreuung" endet zumeist, wenn das Buch gelistet ist, der Verlag möchte dann nicht weiter vom Autor belästigt werden, hartnäckige Autoren erhalten schon mal Post von einem Rechtsanwalt. Die Karawane zieht weiter. Der Autor, dem man vorher nicht selten mit rosaroten Verdienstmöglichkeiten geradezu geködert hat, merkt erst nach 1-2 Jahren, dass sich bei den völlig überhöhten Ladenpreisen praktisch keine Käufer finden, und so sich auch das hochgerechnete Autorenhonorar als Bäuerchen entpuppt. Und mit der ebenfalls in Aussicht gestellten Tantieme der Verwertungsgesellschaft Wort wird es dann oft auch nichts, denn die Titel aus Print on Demand-Verlagen erreichen oft nicht einmal die von der VG-Wort geforderte Mindestverbreitung von 5 Exemplaren in wissenschaftlichen Bibliotheken. Denn auch bei Bibliotheken ist das Geschäftsgebaren der On Demand-Verlage und deren "Preispolitik" inzwischen sattsam bekannt. Ich vermute stark (wüsste es gerne genau), dass bei der übergroßen Zahl der Arbeiten die Autoren in den meisten Fällen selbst die besten Kunden sind, denn will man jetzt oder später noch Exemplare der eigenen(!) Arbeit haben (und irgendwann brauchen nach meiner Erfahrung fast alle Autoren noch weitere Exemplare ihrer Arbeit), wird man als Autor ordentlich zur Kasse gebeten. Und je mehr Arbeiten man hat, desto sicherer darf darauf vertraut werden, dass dieses Modell auch weiter funktioniert. Das Renommee dieser Verlage könnte schlechter nicht sein und wird sich auch nicht bessern, denn es geht hier eindeutig um Quantität, auch wenn mit Qualität geworben wird. On Demand-Verlage sind eigentlich gar keine Verlage, denn sie erbringen wichtige Verlagsdienstleistungen einfach nicht. Sie leben vom Klang, den das Wort "Verlag" trotz ihrer Bemühungen, dies zu ändern, nach wie vor hat. Der Autor aber hat die A...Karte gezogen, er kommt nicht ohne weiteres (oder nur gegen Bares) wieder von seiner Internet-Datenbank weg und wenn doch, dann dürfte kaum noch ein seriöser Verlag Interesse an seiner Arbeit haben.
Wir können ein Lied davon singen: Man kann in der Tat vieles verkehrt machen, wenn man zum ersten Mal eine Arbeit veröffentlichen will. Und eine falsche Entscheidung kann einem noch nach Jahren oder gar Jahrzehnten Groll verursachen. Wie aber die möglichen Fehler erkennen und sie vermeiden, wenn man als Autor eine Dissertation veröffentlichen will? Die häufigsten Fehler bei der Wahl eines Verlags sind auf folgender Seite kurz skizziert:
http://www.doktorarbeit-veroeffentlichen.de/
Es ist keine "unabhängige" Information, dennoch finden sich viele Punkte, die tatsächlich bei einer Verlagswahl unbedingt beachtet werden sollten, die aber vielen Erstautoren einfach noch nicht so klar sein können.
Und jetzt muss ich erst mal vor die Tür um mich wieder zu beruhigen!
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