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Ist Magna cum Laude gut?
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Hildegard_lol
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Ist Magna cum Laude gut?
Hallo zusammen,
Ich bin neu.
Ich habe dieses Forum gefunden, weil ich eine frage zur Notenvergabe bei Dissertationen habe und keine Ahnung habe, wen ich fragen soll. Das Thema finde ich irgendwie unangenehm. Ich habe die Gutachten zu meiner Diss bekommen und in beiden wurde Magna cum Laude vorgeschlagen. Das klingt ja super, aber ist es wirklich super? Wenn man googelt, findet man, dass Summa gar nicht so unüblich ist. Es gibt natürlich Unterschiede abhängig vom Fach oder von der Uni, aber es scheint echt gut möglich zu sein, diese Note zu bekommen, wenn man gut gearbeitet hat. Die Begründungen in den Gutachten sind ja auch mega und das deutet wohl darauf hin, dass die Gutachtenden die Note als sehr positiv deuten. Trotzdem zerbreche ich mir den Kopf und kann mich nicht wirklich freuen, weil ich den Verdacht habe, dass Magna nur ein anderes Wort für mittelmäßig ist. Ich habe leider kein Vergleich und kann die Note nicht einordnen, da meine Promotion sehr einsam war und mein Kontakt zu anderen Promovierenden, wenn überhaupt vorhanden, eher oberflächlich war. Kann mir hier jemand helfen, zu verstehen, ob ich mich freuen darf oder enttäuscht sein sollte? 
Ich bin neu.
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Florina
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Re: Ist Magna cum Laude gut?
Hey,
Magna cum Laude ist gut
Herzlichen Glückwunsch!
Schau mal hier: https://www.forschungsinfo.de/promotion ... ule&ct=std
Dort kannst du nachsehen, welche Noten in deinem Fachbereich in den letzten Jahren deutschlandweit verteilt wurden.
Soweit ich weiß, brauchst du ein Magna oder Summa, um in der Wissenschaft zu bleiben. In der freien Wirtschaft ist die Note nicht von Interesse.
Viel Erfolg bei deiner Verteidigung!
Magna cum Laude ist gut
Schau mal hier: https://www.forschungsinfo.de/promotion ... ule&ct=std
Dort kannst du nachsehen, welche Noten in deinem Fachbereich in den letzten Jahren deutschlandweit verteilt wurden.
Soweit ich weiß, brauchst du ein Magna oder Summa, um in der Wissenschaft zu bleiben. In der freien Wirtschaft ist die Note nicht von Interesse.
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Wenn man für eine Sache brennt, soll man daran glauben, dass man sie erreichen kann.
Pläne - die Running Gags des Lebens
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Eva
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Re: Ist Magna cum Laude gut?
Hallo
Erstmal Glückwunsch zur bestandenen Dissertation und zwei Magna-Gutachten!
Ganz generell würde ich sagen, "magna" ist der übliche, sehr gute Abschluss. Noch besser ist "summa" (Eins mit Stern quasi), während eine "cum laude"-Diss offenbar nur mit Abstrichen "gut" gefunden wurde (und "rite" gerade noch so durchgewunken wurde). Es ist allerdings sehr vom Fach, von der Uni und auch vom einzelnen Prof abhängig, wie häufig ein summa im Vergleich zum magna vergeben wird. Ich habe z.B. schon Aussagen gehört, wonach manche Geschichts-Profs kein summa an Promovierende vergeben, die nicht vorhaben, im Wissenschaftsbetrieb zu bleiben (um das summa nicht zu "verschwenden"
), oder dass Jura-Profs das summa auch deshalb vergeben, weil die Diss sonst nicht in bestimmten Schriftenreihen renommierter Verlage angenommen wird.
Diese Statistik zeigt, wie hoch der Anteil an summa-Promotionen an bestimmten Unis und Fächern im Zeitraum 2001-2018 war:
http://www.forschungsinfo.de/promotions ... php?ct=map
Für mein Fach hatte ich auch mal eine Statistik zur Hand, in der alle Noten aufgeschlüsselt waren. Vielleicht gibt es das auch für dein Fach? In meinem Fall kam die vom Historikerverband (VHD), wenn ich nicht irre.
Erstmal Glückwunsch zur bestandenen Dissertation und zwei Magna-Gutachten!
Ganz generell würde ich sagen, "magna" ist der übliche, sehr gute Abschluss. Noch besser ist "summa" (Eins mit Stern quasi), während eine "cum laude"-Diss offenbar nur mit Abstrichen "gut" gefunden wurde (und "rite" gerade noch so durchgewunken wurde). Es ist allerdings sehr vom Fach, von der Uni und auch vom einzelnen Prof abhängig, wie häufig ein summa im Vergleich zum magna vergeben wird. Ich habe z.B. schon Aussagen gehört, wonach manche Geschichts-Profs kein summa an Promovierende vergeben, die nicht vorhaben, im Wissenschaftsbetrieb zu bleiben (um das summa nicht zu "verschwenden"
Quelle: https://www.academics.de/ratgeber/noten-promotion- Im Bereich Wirtschaftswissenschaften wird über alle deutschen Hochschulen hinweg ein Drittel aller Dissertationen mit der Höchstnote summa cum laude ausgezeichnet. An der Universität Mannheim waren es zwischen 2016 und 2018 knapp 66 Prozent (bei insgesamt 142 Doktorarbeiten), an der Universität Hohenheim war es im selben Zeitraum nur ein Prozent (bei 86 Doktorarbeiten).
- An der Universität Heidelberg wurden zwischen 2016 und 2018 16 Prozent aller Doktorarbeiten mit summa cum laude bewertet. Im Fachbereich Germanistik waren es 48 Prozent (von insgesamt 40 Doktorarbeiten), im Fachbereich Zahnmedizin nur zwei Prozent (von insgesamt 108 Doktorarbeiten).
[...]
Es wird allerdings ein Trend zu einer immer häufigeren Vergabe der Bestnote summa cum laude beobachtet. Kritiker sprechen von einer Bestnoteninflation. Nach Angaben des Instituts für Forschungsinformation und Qualitätssicherung wurden im Zeitraum von 2001 bis 2003 noch 16 Prozent der Promotionen (ohne Medizin und Pharmazie) mit der Höchstnote ausgezeichnet, von 2010 bis 2012 waren es bereits 21 Prozent. Dieser Trend habe sich zwar verlangsamt, halte aber weiter an. Zusätzlich wird für mehr als die Hälfte aller Dissertationen in Deutschland noch die zweitbeste Note magna cum laude vergeben, sodass die Differenzierung an der Leistungsspitze insgesamt relativ gering ist.
Diese Statistik zeigt, wie hoch der Anteil an summa-Promotionen an bestimmten Unis und Fächern im Zeitraum 2001-2018 war:
http://www.forschungsinfo.de/promotions ... php?ct=map
Für mein Fach hatte ich auch mal eine Statistik zur Hand, in der alle Noten aufgeschlüsselt waren. Vielleicht gibt es das auch für dein Fach? In meinem Fall kam die vom Historikerverband (VHD), wenn ich nicht irre.
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Wierus
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Re: Ist Magna cum Laude gut?
Glückwunsch zur bestandenen Diss auch von mir!
Ein Rite wäre für mich schon bestürzend, ja geradezu niederschmetternd gewesen. Über ein Cum Laude hätte ich mich dagegen vielleicht ein ganz kleines bisschen geärgert, alles darüber ist aber der Standard. Das sehen im übrigen auch die Wissenschaftsverlage so und nur das zählt.
Soweit ich weiß, beherrschen die Notenvergabe viele Faktoren, die mit dem Inhalt von Dissertation und Disputation garnicht mal soviel zu tun haben. Ich habe zum Beispiel mal gehört, dass man als Externer ohne Einbindung in den Lehrbetrieb praktisch nie ein Summa bekommt, das bleibe an vielen Lehrstühlen den internen Promovierenden vorbehalten (also zumindest den Besseren unter ihnen); und natürlich den 'prominenten' Doktoranden aus Politik & Wirtschaft.
Ein Rite wäre für mich schon bestürzend, ja geradezu niederschmetternd gewesen. Über ein Cum Laude hätte ich mich dagegen vielleicht ein ganz kleines bisschen geärgert, alles darüber ist aber der Standard. Das sehen im übrigen auch die Wissenschaftsverlage so und nur das zählt.
Soweit ich weiß, beherrschen die Notenvergabe viele Faktoren, die mit dem Inhalt von Dissertation und Disputation garnicht mal soviel zu tun haben. Ich habe zum Beispiel mal gehört, dass man als Externer ohne Einbindung in den Lehrbetrieb praktisch nie ein Summa bekommt, das bleibe an vielen Lehrstühlen den internen Promovierenden vorbehalten (also zumindest den Besseren unter ihnen); und natürlich den 'prominenten' Doktoranden aus Politik & Wirtschaft.
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daherrdoggda
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Re: Ist Magna cum Laude gut?
Summa soll fuer die Berufung relevant sein, und vll fuer Preise. Ansonsten ist es komplett egal.
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Glueck_und_Frust
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Re: Ist Magna cum Laude gut?
Tja. Einerseits große Erleichterung: Zweimal 1,0 Gutachten in einem abstrakten naturwissenschaftlichen Bereich - kumulativ mit Veröffentlichungen. Früher dachte ich 1,0 würde "summa cum laude" bedeuten und 2,0 "magna cum laude". Würde für mich Sinn ergeben wegen "rite" = "ausreichend" = 4,0. Wenigstens habe ich mich jetzt im Vergleich zu meinem Abitur minimal verbessert. 
Spaß beiseite. Ich hatte sehr viel Glück! Einerseits wurden mir Aspekte nicht angekreidet, von denen ich dachte, sie würden mich definitiv Richtung "rite" ziehen. Diese Aspekte wurden übersehen oder ignoriert.
Andererseits wurden mir Aspekte angekreidet, bei denen ich definitiv widersprechen möchte! Bei einem Aspekt X wurde sogar etwas sachlich Falsches in Bezug auf meinen Forschungsgegenstand behauptet. Dabei geht es zwar nur darum, dass ich bei einer meiner Studien etwas hätte zusätzlich angeben sollen, aber diese Angabe ist irrelevant für den Forschungsgegenstand, was in jedem gutem Lehrbuch nachlesbar ist. Der Aspekt X gehört nicht einmal zur Definition der konkreten Sache, die Gegenstand meiner Studie ist!
Was mich wütend macht: Ich hätte das Potential meiner Arbeit nicht voll ausgeschöpft, weil ich meine Ergebnisse zum Schluss nicht angemessen in den Gesamtkontext vorheriger Forschung einordne ... VOR Abgabe war meine Arbeit länger, und ich hatte konkret geschrieben, dass ich Indizien gefunden habe, die sich in die Richtung interpretieren lassen, dass Theorie y aus vorheriger Forschung ... und so weiter ... Aber meine Arbeit war angeblich zu lang und es seien nur ca. zehn Seiten im letzten Unterkapitel vertretbar, und dort solle nicht mehr stehen als in den Diskussionen meiner Veröffentlichungen. Und nun? Hätte ich bloß nichts gekürzt!
Also was nun? Eine Stellungnahme zu den Gutachten schreiben? Macht das überhaupt jemand, bei dem in beiden Gutachten 1,0 steht?
Vielleicht ist das ein Thema für einen anderen Thread in diesem Forum (bin neu hier), aber sind überhaupt Fälle bekannt, in denen die/der
Kandidat/-in bei magna cum laude herumnörgelt und eine Stellungnahme schreibt? Beschwört man damit Ärger herauf? Wie sieht die Textgattung "Stellungnahme" überhaupt aus, und welchen Papierkrieg kann eine Stellungnahme nach sich ziehen?
Ich will nicht undankbar sein, aber das ganze fühlt sich an wie eine Beschwichtigung/ Abspeisung, auch ein Hauch politischer Entscheidung (?). Wir loben die Arbeit, dann muckt der nicht auf und wir sind ihn los. "Summa cum laude" hatten wir ja schon vor ein paar Jahren bei jemand anderem vergeben.
Nach der ersten Erleichterung und Dankbarkeit nun also Frust pur, Schlafstörungen, Dauerkopfschmerzen, Selbstmordgedanken.
Es ist wie bei einem standardisierten Test nur auf 138 zu kommen, obwohl man schon mal zwischen 140 und 150 lag (und andere Menschen sogar über 200) und der eigene Bekanntenkreis einem Werte über 140 zutraut. Ach nein, passt nicht. „Magna cum laude“ nimmt ja ca. 55% aller Urteile ein, also absolutes Mittelmaß, was übertragen dem IQ Bereich von etwa 85 bis 115 entspricht, also noch nicht einmal hochbegabt.
Ein glücklich Gefrusteter
Spaß beiseite. Ich hatte sehr viel Glück! Einerseits wurden mir Aspekte nicht angekreidet, von denen ich dachte, sie würden mich definitiv Richtung "rite" ziehen. Diese Aspekte wurden übersehen oder ignoriert.
Andererseits wurden mir Aspekte angekreidet, bei denen ich definitiv widersprechen möchte! Bei einem Aspekt X wurde sogar etwas sachlich Falsches in Bezug auf meinen Forschungsgegenstand behauptet. Dabei geht es zwar nur darum, dass ich bei einer meiner Studien etwas hätte zusätzlich angeben sollen, aber diese Angabe ist irrelevant für den Forschungsgegenstand, was in jedem gutem Lehrbuch nachlesbar ist. Der Aspekt X gehört nicht einmal zur Definition der konkreten Sache, die Gegenstand meiner Studie ist!
Was mich wütend macht: Ich hätte das Potential meiner Arbeit nicht voll ausgeschöpft, weil ich meine Ergebnisse zum Schluss nicht angemessen in den Gesamtkontext vorheriger Forschung einordne ... VOR Abgabe war meine Arbeit länger, und ich hatte konkret geschrieben, dass ich Indizien gefunden habe, die sich in die Richtung interpretieren lassen, dass Theorie y aus vorheriger Forschung ... und so weiter ... Aber meine Arbeit war angeblich zu lang und es seien nur ca. zehn Seiten im letzten Unterkapitel vertretbar, und dort solle nicht mehr stehen als in den Diskussionen meiner Veröffentlichungen. Und nun? Hätte ich bloß nichts gekürzt!
Also was nun? Eine Stellungnahme zu den Gutachten schreiben? Macht das überhaupt jemand, bei dem in beiden Gutachten 1,0 steht?
Vielleicht ist das ein Thema für einen anderen Thread in diesem Forum (bin neu hier), aber sind überhaupt Fälle bekannt, in denen die/der
Kandidat/-in bei magna cum laude herumnörgelt und eine Stellungnahme schreibt? Beschwört man damit Ärger herauf? Wie sieht die Textgattung "Stellungnahme" überhaupt aus, und welchen Papierkrieg kann eine Stellungnahme nach sich ziehen?
Ich will nicht undankbar sein, aber das ganze fühlt sich an wie eine Beschwichtigung/ Abspeisung, auch ein Hauch politischer Entscheidung (?). Wir loben die Arbeit, dann muckt der nicht auf und wir sind ihn los. "Summa cum laude" hatten wir ja schon vor ein paar Jahren bei jemand anderem vergeben.
Nach der ersten Erleichterung und Dankbarkeit nun also Frust pur, Schlafstörungen, Dauerkopfschmerzen, Selbstmordgedanken.
Es ist wie bei einem standardisierten Test nur auf 138 zu kommen, obwohl man schon mal zwischen 140 und 150 lag (und andere Menschen sogar über 200) und der eigene Bekanntenkreis einem Werte über 140 zutraut. Ach nein, passt nicht. „Magna cum laude“ nimmt ja ca. 55% aller Urteile ein, also absolutes Mittelmaß, was übertragen dem IQ Bereich von etwa 85 bis 115 entspricht, also noch nicht einmal hochbegabt.
Ein glücklich Gefrusteter
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Sebastian
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- Registriert: 30.08.2006, 12:41
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Re: Ist Magna cum Laude gut?
@Glueck_und_Frust: Da Du das Thema noch in einem eigenen Thread aufmachst, schließe ich hier.
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