Promotion neben dem Referendariat (Lehramt)?
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Eva
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Re: Promotion neben dem Referendariat (Lehramt)?
Ich denke nicht, dass das Wissenschaftszeitvertragsgesetz schon greift, wenn man einfach für eine Promotion eingeschrieben ist. Entscheidend ist doch, ob man parallel zur Diss an einer Institution angestellt ist, also Gehalt bekommt, die unter das WissZVG fällt, und das sind meines Wissens nur Universitäten (und evtl. Forschungsinstitute?). Ich selbst war neben der Diss in Teilzeit an einer wissenschaftsnahen Institution angestellt und für mich galt das Gesetz nicht, zumindest ist es mir nie untergekommen, und das wäre es sonst ja wohl? Ohne es wirklich verlässlich zu wissen, würde ich doch stark vermuten, dass es (für das WissZVG) völlig unerheblich ist, wie lange man extern promoviert, solange man das nicht neben einer Unistelle macht. Also vorsichtige Entwarnung - aber das weiß sicher jemand genauer?
Re: Promotion neben dem Referendariat (Lehramt)?
Naja, anscheinend ist die Anstellung an einer deutschen Uni nicht das einzige Kriterium das zaehlt. Laut diesem Thread hier ( viewtopic.php?f=1&t=2199 ) werden auch Stipendien auf den WissZV angerechnet. Desweitern kommt man auch nicht um den WissZV rum, wenn man seinen Dr im Ausland erhaelt (finde den link grad nicht). Was zu zaehlten scheint, ist "max 6 Jahre bis zur Promotion". Und ich kann mir vorstellen, dass das ab einer Einschreibung an der Uni anfaengt. Allerdings sollte man das umgehen koennen, wenn man sich fuers Expose schreiben und vorbereiten einfach nicht einschreibt.
So wuerde ich das interpretieren, hoffe aber immer noch auch jemanden der das genau weiss!
So wuerde ich das interpretieren, hoffe aber immer noch auch jemanden der das genau weiss!
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DocX
Re: Promotion neben dem Referendariat (Lehramt)?
Also soweit ich das weiß, gelten dabei nur Tätigkeiten, die "überwiegend wissenschaftlich" sind. D.h. eine reine Verwaltungsstelle an der Uni würde da auch schon nicht reinzählen. Letztlich ist es wahrscheinlich vom Einzelfall abhängig, aber grundsätzlich: 1. du bekommst Geld, 2. die Tätigkeit ist an einer Uni, An-/ oder Ininstitut, 3. die Tätigkeit ist überwiegend wissenschaftlich. Reine Einschreibung an der Uni macht da gar nix, du bist dann ja Promotionsstudent_in. Bei meiner Uni gilt diese Einschreibung zunächst für 4 Jahre, dann kann man problemlos um 2 verlängern (per Antrag). Eine weitere Verlängerung ist nur möglich, wenn man das sehr, sehr gut begründen kann (ggf. Härtefallantrag). Aber an vielen Unis muss man ja für die Promotion auch gar nicht eingeschrieben sein!
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Natika
Re: Promotion neben dem Referendariat (Lehramt)?
Liebe Anas, liebe Mitforisten,
ich hatte gestern schon eine Antwort auf die Frage nach der Vereinbarkeit von Referendariat und externer Promotion formuliert (ich bin die ursprüngliche Threaderstellerin) , dann kam ein Anruf und nach dem Auflegen merkte ich, dass ich automatisch ausgeloggt worden war. Die Antwort war futsch. Hier die Neufassung:
Referendariat und eine ernsthafte Arbeit an einer Dissertation sind meiner Erfahrung nach nicht vereinbar. Die Beanspruchung durch frühen BdU (selbständigen Unterricht), Unterricht unter Anleitung (Ausbildungsunterricht bei Kollegen), Fachseminare/Kern- bzw. Hauptseminar und die vielen benoteten Lehrproben (Unterrichtsbesuche) lassen einem keine Zeit dazu, sinnvoll an der Diss zu arbeiten. Das Examen steht schneller vor der Tür, als man sich das zu Beginn vorstellen kann. Ich hatte das Doktorat für 18 Monate komplett unterbrochen, hatte allerdings die Rohfassung des Manuskripts zum Ref.-Antritt fertig. Nun habe ich seit Oktober das II. Staatsexamen und überarbeite die Diss zur Abgabe. Das war genau die richtige Entscheidung.
Konkreter Rat an Anas: Bitte deine Doktormutter darum, dass du das Betreuungsverhältnis mit dem besprochenen Thema (in aktualisierter Form wg. des Forschungsstandes) in etwa 1.5 bis 2 Jahren antreten darfst. Mach' das Ref. und denke nicht an die Diss (führt nur zu schlechtem Gewissen). Überlege nach dem Ref., ob du die Diss noch schreiben möchtest. Wenn ja, dann suche die potenzielle DM (oder ggf. jemand anderen auf) auf und leg' los
Alles Gute! Natika
ich hatte gestern schon eine Antwort auf die Frage nach der Vereinbarkeit von Referendariat und externer Promotion formuliert (ich bin die ursprüngliche Threaderstellerin) , dann kam ein Anruf und nach dem Auflegen merkte ich, dass ich automatisch ausgeloggt worden war. Die Antwort war futsch. Hier die Neufassung:
Referendariat und eine ernsthafte Arbeit an einer Dissertation sind meiner Erfahrung nach nicht vereinbar. Die Beanspruchung durch frühen BdU (selbständigen Unterricht), Unterricht unter Anleitung (Ausbildungsunterricht bei Kollegen), Fachseminare/Kern- bzw. Hauptseminar und die vielen benoteten Lehrproben (Unterrichtsbesuche) lassen einem keine Zeit dazu, sinnvoll an der Diss zu arbeiten. Das Examen steht schneller vor der Tür, als man sich das zu Beginn vorstellen kann. Ich hatte das Doktorat für 18 Monate komplett unterbrochen, hatte allerdings die Rohfassung des Manuskripts zum Ref.-Antritt fertig. Nun habe ich seit Oktober das II. Staatsexamen und überarbeite die Diss zur Abgabe. Das war genau die richtige Entscheidung.
Konkreter Rat an Anas: Bitte deine Doktormutter darum, dass du das Betreuungsverhältnis mit dem besprochenen Thema (in aktualisierter Form wg. des Forschungsstandes) in etwa 1.5 bis 2 Jahren antreten darfst. Mach' das Ref. und denke nicht an die Diss (führt nur zu schlechtem Gewissen). Überlege nach dem Ref., ob du die Diss noch schreiben möchtest. Wenn ja, dann suche die potenzielle DM (oder ggf. jemand anderen auf) auf und leg' los
Alles Gute! Natika
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Anas
Re: Promotion neben dem Referendariat (Lehramt)?
Hallo Leute,
ich war heute beim Dekanat und habe mich informiert. Es sieht gar nicht mal so schlecht für mich aus. Ich hätte keinen bestimmten Zeitrahmen, in dem ich fertig werden müsste. Ich muss nur an der Uni eingeschrieben sein. Und das bin ich wegen meines Erweiterungsfaches sowieso. Laut der Beraterin müsste ich die Promotion im Ref auch nicht angeben, aber da wollte sie sich noch genauer erkundigen.
Ich sehe für mich persönlich die "Gefahr", dass ich nach dem Ref einfach aus dem Stoff raus bin und es nicht mehr zu einer Promotion kommen wird. Fange ich diese jedoch zeitnah an, dann werde ich sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu Ende führen. Ich mag keine halben Sachen. Sonst hätte ich mein Erweiterungsfach schon längst aufgegeben.
Schlechtes Gewissen? Warum? Ich liege ja nicht faul auf dem Sofa rum, sondern bin immer mit etwas beschäftigt. Das schlechte Gewissen habe ich schon seit vielen Jahren nicht mehr. Hatte teilweise aufgrund meines Erweiterungsfaches Hausarbeiten da liegen, die ich erst 1-1,5 Jahre nach dem Seminar geschrieben habe (natürlich immer welche, bei denen es keine Abgabefrist gab).
Natürlich habe ich viel meinen Dozenten zu verdanken, die dafür Verständnis hatten.
Ich fände es auch gar nicht schlimm, wenn ich nur langsam voran kommen würde und wegen des Refs Pausen einlegen müsste. Und nach dem Ref müsste ich sowieso arbeiten. Denn ich kann es mir finanziell gar nicht leisten, nur zu promovieren.
Ich werde mich dann mal weiter beraten lassen und mich mit meiner Doktormutter zusammensetzen. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.
ich war heute beim Dekanat und habe mich informiert. Es sieht gar nicht mal so schlecht für mich aus. Ich hätte keinen bestimmten Zeitrahmen, in dem ich fertig werden müsste. Ich muss nur an der Uni eingeschrieben sein. Und das bin ich wegen meines Erweiterungsfaches sowieso. Laut der Beraterin müsste ich die Promotion im Ref auch nicht angeben, aber da wollte sie sich noch genauer erkundigen.
Ich sehe für mich persönlich die "Gefahr", dass ich nach dem Ref einfach aus dem Stoff raus bin und es nicht mehr zu einer Promotion kommen wird. Fange ich diese jedoch zeitnah an, dann werde ich sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu Ende führen. Ich mag keine halben Sachen. Sonst hätte ich mein Erweiterungsfach schon längst aufgegeben.
Ich fände es auch gar nicht schlimm, wenn ich nur langsam voran kommen würde und wegen des Refs Pausen einlegen müsste. Und nach dem Ref müsste ich sowieso arbeiten. Denn ich kann es mir finanziell gar nicht leisten, nur zu promovieren.
Ich werde mich dann mal weiter beraten lassen und mich mit meiner Doktormutter zusammensetzen. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.
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Anas
Re: Promotion neben dem Referendariat (Lehramt)?
Hallo zusammen,
wie läuft's bei euch?
Ich bin nun seit 9 Monaten im Referendariat und kann die ganzen Horrorgeschichten, die ich vorher gehört habe, nicht bestätigen.
Im Gegenteil, es macht mir großen Spaß. Ich fühle mich sowohl an der Schule als auch am Seminar sehr wohl. Ich habe nette Mitreferendare, die mittlerweile gute Freunde von mir geworden sind, und nette Kollegen. Die Schule ist toll und auch mit meinen beiden Fachleiterinnen verstehe ich mich gut. Kurzum, ich bin momentan sehr glücklich mit der Situation. Das Unterrichten erfüllt mich und es ist ein schönes Gefühl, Anerkennung von den Schülern für seine Arbeit zu bekommen. Ich glaube, meine Berufung gefunden zu haben.
Dass man neben dem Referendariat keine Zeit für andere Tätigkeiten hat, kann ich ebenso nicht bestätigen. Ich habe jetzt noch mehr Zeit als am Ende meines Studiums, als ich noch meinen Nebenjob, den ich gehasst habe, machen musste. Klar, wenn Unterrichtsbesuche sind, ist man zeitlich etwas angespannter, aber man hat ja nicht permanent nur Unterrichtsbesuche. Eigentlich könnte ich gut nebenbei an der Dissertation arbeiten. Problem ist, man wird faul, macht nur das Nötigste und möchte seine Freizeit doch anders verbringen.
Vielleicht liegt es ja am Alter? Ich ziehe es zumindest oft vor, lieber früh ins Bett zu gehen, als noch was zu lesen. Es ist nicht so, dass ich seitdem nichts mehr gemacht habe, aber ich habe den Eindruck, ich könnte noch viel mehr tun, wenn doch diese Gemütlichkeit nicht wäre.
Ich habe zumindest zugesagt, mein Promotionsvorhaben in wissenschaftlichen Kreisen vorzustellen. Vielleicht ist es gut, wenn man sich etwas Druck aufbaut.
wie läuft's bei euch?
Ich bin nun seit 9 Monaten im Referendariat und kann die ganzen Horrorgeschichten, die ich vorher gehört habe, nicht bestätigen.
Im Gegenteil, es macht mir großen Spaß. Ich fühle mich sowohl an der Schule als auch am Seminar sehr wohl. Ich habe nette Mitreferendare, die mittlerweile gute Freunde von mir geworden sind, und nette Kollegen. Die Schule ist toll und auch mit meinen beiden Fachleiterinnen verstehe ich mich gut. Kurzum, ich bin momentan sehr glücklich mit der Situation. Das Unterrichten erfüllt mich und es ist ein schönes Gefühl, Anerkennung von den Schülern für seine Arbeit zu bekommen. Ich glaube, meine Berufung gefunden zu haben.
Dass man neben dem Referendariat keine Zeit für andere Tätigkeiten hat, kann ich ebenso nicht bestätigen. Ich habe jetzt noch mehr Zeit als am Ende meines Studiums, als ich noch meinen Nebenjob, den ich gehasst habe, machen musste. Klar, wenn Unterrichtsbesuche sind, ist man zeitlich etwas angespannter, aber man hat ja nicht permanent nur Unterrichtsbesuche. Eigentlich könnte ich gut nebenbei an der Dissertation arbeiten. Problem ist, man wird faul, macht nur das Nötigste und möchte seine Freizeit doch anders verbringen.
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flip
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- Registriert: 02.11.2012, 02:50
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Re: Promotion neben dem Referendariat (Lehramt)?
Na, am Alter liegt das sicherlich nicht. Du hast halt den ganzen Tag über was getan und bist daher weniger Motiviert im Anschluss noch etwas zu leisten.
Nun, da die Diss zu 100% in deiner Freizeit stattfinden wird, solltest du dich die nächsten Jahre(!) darauf einstellen, dass die Wochenenden dafür draufgehen werden und der ein oder andere Abend unter der Woche. Druck ist der Hinsicht gut, aber wenn du momentan gut ausgeglichen bist, dann würde ich vielleicht erst einmal das Ref zu Ende machen.macht nur das Nötigste und möchte seine Freizeit doch anders verbringen
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Peterle
Re: Promotion neben dem Referendariat (Lehramt)?
Hallo zusammen,
Ich befinde mich gerade in einer unglücklichen Situation. Ich habe mich parallel für das referendariat und für ein promotionsstipendium beworben. Fürs referendariat habe ich eine Zusage und von der Stiftung wurde ich zum auswahlgespräch eingeladen. Als Antwort kam die bitte, einen Teil meines exposes zu überarbeiten und mich in einem halben Jahr noch einmal vorzustellen. Nun ist es mir zu riskant so lange im Ungewissen zu sein, ob ich das Stipendium bekomme. Was würdet ihr tun? Werde morgen erstmal bei der Stiftung fragen, ob ich mein auswahlgespräch auch um ein Jahr verschieben kann, dann kann ich erst das Ref machen und bin ich auf der sicheren Seite.
Liebe Grüße vom Peterle
Ich befinde mich gerade in einer unglücklichen Situation. Ich habe mich parallel für das referendariat und für ein promotionsstipendium beworben. Fürs referendariat habe ich eine Zusage und von der Stiftung wurde ich zum auswahlgespräch eingeladen. Als Antwort kam die bitte, einen Teil meines exposes zu überarbeiten und mich in einem halben Jahr noch einmal vorzustellen. Nun ist es mir zu riskant so lange im Ungewissen zu sein, ob ich das Stipendium bekomme. Was würdet ihr tun? Werde morgen erstmal bei der Stiftung fragen, ob ich mein auswahlgespräch auch um ein Jahr verschieben kann, dann kann ich erst das Ref machen und bin ich auf der sicheren Seite.
Liebe Grüße vom Peterle
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