Okay,
ich nutze mal meine Kaffeepause, um auf eure Fragen zu antworten:
Allgemein: Ich behaupte sicher nicht, dass ich zu wenig Zeit für meine Diss. hätte... ich hab nur irgendwie in letzter Zeit Schwierigkeiten gehabt, mich selbst zu strukturieren. (Während des Studiums hat das echt megagut geklappt, muss man dazu sagen. Aber seitdem ich fast ein Jahr den lästigen Codierungsteil meiner Arbeit gemacht habe, ließ vermutlich die Motivation für die Arbeit generell irgendwie nach.)
Ich arbeite sowohl zuhause als auch in der Bibliothek. Ich habe, schon bevor ich diesen Thread erstellt habe, wieder festgestellt, dass mir Verabredungen für die Bib helfen. Diese "Verpflichtung" spornt mich an, mich auch wirklich ranzusetzen. Mal davon ab, dass in der Bib arbeiten derzeit effektiver ist. Aber das wechselt zwischen Zuhause und Bib regelmäßig, was primär ja nicht schlecht ist.
Ich habe nur bedingt durchs vierteljährliche Kolloquium Kontakt zu anderen Doktoranden. Wir promovieren eigentlich alle extern und sind über halb Deutschland verstreut. Ich habe einen relativ guten Zeitplan, der aber an manchen Stellen deutlich zu eng gesteckt ist (musste aber für eine Stipendienbewerbung so eng gefasst werden). Vllt. sollte ich mir diesen Zeitplan nochmal realisitisch durchstrukturieren und mir durch jemand Externen festere Fristen setzen. Ich spreche wohl mal mit einer aus meinem Kolloquium. Sowas ließe sich auch telefonisch machen.
@ Monique: Die Pomodoro-Technik hat bei mir vermutlich deswegen nicht so richtig geklappt, weil 25 Minuten für mich nicht sinnvoll sind. Da bin cih meist gerade erst "warm" gelaufen und dann klingelte der Wecker. Zu meiner eigenen Schuld muss ich mir auch eingestehen, dass ich in letzter Zeit gerade wenn ich am Schreibtisch saß, daran gedacht hab, was ich noch alles drum herum erledigen muss. Anstatt das aufzuschieben, hab ich Kleinigkeiten dann lieber gleich erledigt. Das muss ich dringend ändern!
@Anne: An regelmäßigen Austausch und Routinen hab ich auch schon gedacht. Das habe ich diese Woche gerade hart diszipliniert durchgezogen und prompt klappte es auch wieder besser. Die Begeisterung für die Diss. kam auch gerade wieder, nachdem ich endlich mal wieder schreiben konnte und gesehen habe, dass es nur das langweilig-stupide Codieren war, das mich um den Verstand gebracht hat und nicht die Diss. selbst. Aufgrund dessen hab ich die letzten 2 Tage deutlich mehr geschafft als vorher.
@walliworld: Ja, ich rechne mit Fahrtwegen und Vor- und Nachbereitung mal grob 5 Stunden insgesamt für meine Arbeitszeit. Das sind fixe Termine. Dass da zwischendurch nochmal Extrazeit dazu kommt, ist sicher normal und wäre nicht weiter wild.
Was quasi mit Cybarb übereinstimmt, dass ich eben relativ viel Zeit für die Diss. und das Drumherum übrig habe, wenn man von dieser Rechnung ausgeht.
@Cybarb: Ich gebe dir zum Teil recht. Ich nehme meine Diss. zwar als Job und bin der Meinung, wie andere 8h täglich arbeiten gehen, so gehe ich an der Diss. arbeiten. Ich möchte jetzt keine Milchmädchenrechnung aufmachen, aber mit den 50 h komme ich mit meiner Rechnung nicht ganz hin... Da sind noch ein paar feste Termine, aber das allein macht noch keine Woche voll. Du hast recht, ich "vertrödel" sicher zwischendrin die ein oder andere Stunde. Auch hier ist sicher eine feste Struktur der ausschlaggebende Punkt.
@ Eva und @ ALLE: Ich denke schon, dass das mein Knackpunkt ist. Ich erledige viele "wichtige" Dinge nebenher und wenn mir das zwischendrin mal einfällt, erledige ich es gleich und die Diss. bleibt wieder liegen.
Ich nehme mir also fest vor, meine Diss. als wichtige Arbeitszeit mit festen Regeln und Priorität A zu sehen. Ich werde mir meinen Tagesablauf mal 1 Woche strikt notieren und gucken, was ich optimieren kann, wo ich besser planen sollte.
Ich werde mir ab sofort ein Zeitfenster für Erledigungen außerhalb der Diss. legen, in dem ich "unwichtige" Dinge machen kann, wie Telefonate führen oder E-Mails beantworten oder eben Hausarbeit oder so machen kann. Ich suche mir feste Zeiten auch für solche Aufgaben und mache sie nicht nebenbei oder wenn sie mir gerade einfallen. Ich mache mir einfach einen Notizzettel, wenn mir was einfällt, und arbeite den dann in der festen Zeit ab.
Außerdem suche ich mir jemanden, der mich zu festen Zeitpunkten nach meinen Arbeitsfortschritten fragt. So habe ich feste Fristen, die ich einhalten muss. Zusätzlich gucke ich mir mal an, wie lange ich konzentriert arbeite und probiere mal andere "Pomodoro-Zeiten". Vielleicht mache ich Äpfel ^^, die sind dann vermutlich länger, aber dazu muss ich meine eigene Arbeitsspanne erstmal testen.
Mit genug Planungsfreiheit für unvorhergesehene Termine sollte doch so ein sinnvoller Zeitplan einzuhalten sein.
Ich danke euch auf jeden Fall für eure Sichtweisen und Hilfestellungen.