Verlag Dr. Müller - vdm-verlag (jetzt: AV Akademikerverlag)

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Rosa

Re: verlag dr. müller - vdm-verlag

Beitrag von Rosa »

Danke für die Hintergrund-Informationen, Verlagsmitarbeiter. Lesenswert! Es dürfte nicht allzu sehr schocken, da man hier Erfahrungsaustausch seit 2007 zum Thema nachlesen kann. Was mir jedoch nicht gefallen hat, ist das Schüren von Ängsten:
Verlagsmitarbeiter hat geschrieben: Man kann in der Tat vieles verkehrt machen, wenn man zum ersten Mal eine Arbeit veröffentlichen will. Und eine falsche Entscheidung kann einem noch nach Jahren oder gar Jahrzehnten Groll verursachen. Wie aber die möglichen Fehler erkennen und sie vermeiden, wenn man als Autor eine Dissertation veröffentlichen will?
Wer seine eigenen Absichten klärt, die er mit der Publikation verfolgt, sich vorab informiert, verschiedene Angebote von Verlagen einholt (wie Verlagsmitarbeiter in früheren Posts empfahl) und das Ganze schließlich mit seinem Budget abgleicht, muss keine Angst entwickeln vor ungeahnten Konsequenzen der Diss-Publikation, die das ganze zukünftige Leben beeinflussen könnten. Für so einen impact müsste man wohl eher Kinder in die Welt setzen statt Bücher, oder ist das jetzt schon zu offtopic.. :blume:
Agalla

Re: verlag dr. müller - vdm-verlag

Beitrag von Agalla »

Hallo zusammen,

ich habe dort meine Magisterarbeit publiziert, ist aber schon ein paar Jahre her. Würde es nicht unbedingt empfehlen, es kostete mich zwar nichts und ist auch seriös, mein Buch ist aber von ziemlich windiger Qualität in Druck und Papier und kostet im Handel sage und schreibe 59,90... (120 Seiten + etwas Anhang). So kauft das natürlich kein Mensch, würd ich auch nicht, das ist einfach Wucher für diese Qualität. Ich glaube, es gibt mittlerweile bessere Angebote von Print on Demand-Verlagen.
Außerdem war man dort sehr unflexibel hinsichtlich der Umschlaggestaltung. Ärgerlich war auch die Aufforderung, ein A4-PDF für den Druck zu optimieren, wohingegen der eigentliche Druck dann auf A5 gemacht wurde, die Optimierung also leider ins Gegenteil umgeschlagen ist... Aber wie gesagt, das ist alles schon länger her, vielleicht hat sich da ja was geändert.

Herzliche Grüße! Agalla
wiglaf

Re: verlag dr. müller - vdm-verlag

Beitrag von wiglaf »

Hallo zusammen,

ich würde gerne die Gespräche hier auffrischen. Dazu eine Mail die ich erhielt, nachdem ich mich über eine "Vertragsauflösung" erkundigt habe:
[...] Da Ihr Buch bereits im Handel erhältlich ist, kann eine Vertragsauflösung nur erfolgen, wenn Sie für die bereits entstanden Kosten aufkommen.

Die Vertragsauflösung gestaltet sich wie folgt:

wir senden Ihnen eine offizielle Zahlungsaufforderung für den Betrag in Höhe von 750,- EURO (als Aufwandsentschädigung, für die Arbeit und Kosten, die dem Verlag bei der Veröffentlichung entstanden sind).
Sobald wir Ihre Zahlung erhalten, werden wir all unsere Druckpartner auffordern, Ihr Projekt aus den Datenbanken zu löschen. Dieser Prozess kann 1-3 Wochen in Anspruch nehmen.

Die Löschung aus den Datenbanken führt automatisch zur Vertragsauflösung und zur Rückgewinnung des Verlags-/Verwertungsrechtes.

Bitte teilen Sie uns mit, wie wir weiter vorgehen sollen. [...]
Neben den ganzen anderen fragwürdigen Praktiken finde ich das die Höhe. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen?

Viele Grüße
Sebastian
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Re: verlag dr. müller - vdm-verlag

Beitrag von Sebastian »

Sehr ärgerlich!
Wirklich weiterhelfen kann ich Dir leider auch nicht, denn das Verlagsrecht in Deutschland hat seine Eigenheiten, die mit irgendwelchen anderen Verträgen nicht ohne weiteres vergleichbar sind.
Wesentliche Teile sind im Verlagsgesetz geregelt, die genannte Antwort scheint sich auf § 35 VerlG zu beziehen. Es gibt allerdings gerade im wissenschaftlichen Bereich auch andere Vertragsmodelle (mehr dazu beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels) - da kommt es auf den exakt von Dir unterschriebenen Wortlaut an.

Wenn Du allerdings Pflichtverletzungen des Verlages nachweisen kannst, dürfte sich ein Rücktrittsrecht auch anderweitig herleiten lassen. Dabei mußt Du wohl auch damit rechnen, dass die Gegenseite es einkalkuliert, dass Dir der Aufwand und das zusätzliche wirtschaftliche Risiko zu hoch sind, um es durchzuziehen.
An anderer Stelle habe ich gelesen, dass der Börsenverein des deutschen Buchhandels bei Streitigkeiten dieser Art beraten könnte - ob das stimmt, weiß ich aber nicht.

All jenen, die die Unterschrift unter einen Verlagsvertrag noch vor sich haben, sei z.B. dieser Artikel zur Lektüre empfohlen, auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, um was es auf der Webseite inhaltlich sonst geht :? .

Gruß
Sebastian

P.S.: Der Verlag hat am 23.09.2011 seine Firma (also seinen Namen) geändert un heißt jetzt nicht mehr VDM Verlag Dr. Müller GmbH & Co. KG, sondern AV Akademikerverlag GmbH & Co. KG. Das ist für Autoren vielleicht weniger ein Thema, wohl aber für Bibliotheken, die sich nun wieder ein bißchen schwerer tun werden, zweifelhafte Qualitäten zu erkennen (die taz hatte dazu geschrieben).

P.P.S. 25.09.2013: Das Thema wurde aufgrund des Namenswechsels geteilt.
Weiter geht es im Thread "AV Akademikerverlag"
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