Promotion und Zukunftsaussichten danach für FH-studenten

Anfangen mit der Diss: Abgeschlossene Diskussionen (Doktorvatersuche, Expose...)

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PBT

Promotion und Zukunftsaussichten danach für FH-studenten

Beitrag von PBT »

Hallo an alle Akademiker,

Ich bin FH Student und habe die Herausforderung angenommen ein Promotionsstudium in einer Ingenieurswissenschaft zu absolvieren, besser gesagt, meine Doktormutter hat diese angenommen.Im letzten Jahr, in dem in den Entschluss gefasst habe zu promovieren, stellte sich mir allerdings die Frage wie denn ein späterer Arbeitgeber einen FH-studenten mit absolvierten Doktorstudium vergütet? Beim Durchmustern der Tarifverträge im öffentlichen Dienst-Länder gibt es die Kategorie Fh-student mit Promotion nicht. Wie wird das bei Anstellungen im öffentlichen Dienst gehandhabt? (Wird bspw. einfach die nächste niedere Stufe gewählt?)
Bisher habe ich bei Recherchen generell wenig über promovierte FH-studenten gelesen. Obgleich beim Durchsuchen des Forums augenschienlich doch "viele" Ihre Promotion begonnen haben, haben bisher nicht viele von einem erfolgreichem Abschluss berichtet.

Wer kann Erfahrungen über Situation nachdem Abschluss der Promotion vermitteln, hinsichlich Stellenmarkt, Arbeitgebervorstellungen, weiteres wissenschaftliches Arbeiten etc. ?

Vielen Dank vorab. Daniel
la_potranca

Beitrag von la_potranca »

ohne selbst betroffen zu sein, aber aus Erfahrung in zwei Praktikumsunternehmen (Mittelständler in der Fertigung und mittelständische Wirtschaftskanzlei)
Es gibt die Kategorien
+ abgeschlossenes Studium
+ FH
+ Uni
+ abgeschlossene Promotion

Dass du also an der FH studiert hast, wäre nach der Promotion nicht mehr gehaltswirksam.
kivio

Beitrag von kivio »

Hallo Daniel,

ich schließe mich la_potranca an, wenn Du Deinen Dr. Ing. hast, dann spielt es keine Geige mehr, dass Du ursprünglich von einer FH gekommen bist.

Bzgl. der wissenschaftlichen Laufbahn: Du kannst z.B. gut und gern Professor an einer FH werden, allerdings eben nur W2 (ca. 4000 Euro monatl. + ortsübliche Zulagen) und nach der Probezeit durchaus in den Beamtenstatus gehoben werden. Eine W3 ist allerdings nicht drin. Und wie das mit einer Habil aussieht, da bin ich ehrlich gesagt überfragt, aber das ist ja ohnehin ein nicht ganz risikofreies Unterfangen.

Ich bin, bzw. war betroffen (also FH-Abschluss und dann Promotion) und kann den Weg eigentlich nur empfehlen.

kivi*avec Gruß
la_potranca

Beitrag von la_potranca »

kivi,
klär mich mal auf, bitte :oops:
W2 ist doch der übliche Status an FHs, oder würde ich als (Uni)+Dr. W3 bekommen?

Nicht, dass es schon relevant wäre... aber irgendwann mal, hoffentlich 8)

es dankt und grüßt
V.
kivio

Beitrag von kivio »

@ la_potranca,

richtig FH bedeutet immer W2. Wenn Du aber todemutig, gut betucht und wirklich determined bist, kannst Du durchaus auch eine Habilitation versuchen, FH-Abschluss hin oder her. Das würde dann UNI und W3 bedeuten, dann sehen die finanziellen Vergütungen irgendwie anders aus, so zumindest mein Informationsstand. Gehen tut es, aber gegen eine Dissertation und FH (W2) ist das wohl etwas mehr als eine Ochsentour und vor allem mit einem gewissen Risiko behaftet, so zumindest hab ich das vorige Woche auf einem Seminar (FH-Professur) gelernt.

Ich persönlich tendiere übrigens auch in die Richtung, nicht weil ich reich und siehe oben bin, sondern weil mir die Forschung ungeheuer viel Spaß macht. Das mit dem Risiko muss sich jeder selber ausrechnen. Für den Fall, dass eine Berufung nicht erfolgt, bist Du dann halt nur Privatdozent... Muss man sich gründlich überlegen, aber machbar ist es.

Liebe kivi*Grüße
kivio

Beitrag von kivio »

Also konkret, ich Vergesslichkeit: W3 ist immer an eine Habilitation geknüpft, ansonsten vergeben auch UNIs W2, ich weiß aber nicht, wie die mit FH + Dr. umgehen, ich habe gerade eine Bewerbung laufen und berichte gern darüber, wenn ich denn mal Antwort erhalte.

@ all: auch der Berufungsprozess an der FH gestaltet sich gut ein Jahr, bitte kalkuliert das ein, falls Ihr diesen Weg interessant findet bzw. beschreiten wollt.

kivi*avec Gruß
Schtudinki

Beitrag von Schtudinki »

Kivi*, mach doch mal einen Threat auf und berichte ein bisschen mehr! Ich finde das total spannend und denke, auch die anderen sind interessiert :P Natürlich nur, wenn Dir danach is :oops: is ja klar...

Es ist einem ja doch ein Rätsel wie das alles so abläuft.

Ganz liebe Grüße,
das Gummibäumchen

edit: Hab Deinen alten FH-Professorinnen Threat wieder hochgeholt... der bietet sich an... :roll:
la_potranca

Beitrag von la_potranca »

Danke soweit für die Info!

Dann muss ich nur noch die Diss fertigkriegen, 5 Jahre Berufserfahrung sammeln... und dann los ;-)
kivio

Beitrag von kivio »

Nicht vergessen: 3 Jahre davon müssen außerhalb der UNI sein. Und ganz wichtig: Lehrerfahrung sammeln und sei es als freie Dozentin.

@ schtudinki, ich melde mich, sobald es interessante Neuigkeiten gibt, okay?

Liebe kivi*Grüße
Benutzername

Ganz davon abgesehen ... Lebenslügen und der Glaube daran

Beitrag von Benutzername »

Ein Blick in viele aktuelle Ausschreibungen für eine FH-Professur lässt die "Goldgräberstimmung" für einen Weg über die FH zum Doktorat und anschlissender senkrechter Karriere schnell verblassen: Dort steht nämlich sinngem. geschrieben, dass diese Konstellation nicht den für die Stellenbesetzung vorausgesetzten Uniabschluss ersetzt. Fazit:

* In der "waagerechten" Ebene wird man nicht eingestellt (denn welcher Chef ohne Dr. will schon einen Untergebenen mit und welcher Chef mit Uni-Studium und Dr. will schon einen "halben Dr."?
* wie oben aufgezeigt gibt es auch "senkrecht" kaum Chancen.

Noch dazu wo auch die FH´s von Bezugswissenschaftlern mit Uni-Abschluss dominiert werden.

Hier empfehle ich dann doch noch einen akkreditierten Master an einer Uni. Diese zwei Jahre sind dann auch gut invenstiert und können sozusagen als promotionsvorbereitendes Studium genutzt werden. Ich meine, dass für promovierte Vollakademiker ein FH-Promovend nie ganz vollwertig sein wird. Dies wird sich mit dem Bachelor noch verschärfen: Der wird doch jetzt schon eher wie ein "echtes Abitur" angesehen. Also dann, Promotionsstudium gleich nach dem Abitur oder was?!

Noch etwas: Vorsicht bei der Suche nach Gehaltstabellen. Wer promoviert hat, für den schränken sich doch auch viele Perspektiven ein. Als FH-Absolvent gehört man dann doch nicht mehr zum FH-Kader genauso wenig wie man/frau zur Bildungselite, welche einen tradierten Uni-Abschluss hat, gehört.

Ja, meine Worte sind schon ernüchternd für Goldgräber...

BN

Siehe auch: http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/135260/
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