"Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

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Koenigsportal
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"Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

Beitrag von Koenigsportal »

Liebe Forumsmitglieder,

mein Problem ist zwar etwas anders gelagert , aber ich greife einfach noch mal diesen Thread auf. Laut meiner PromO darf ich meinen Titel erst nach der Publikation und Aushändigung der Urkunde führen (und zwar unter Androhung des Komplett-Entzugs, wenn ich ihn doch führe!). Jetzt stehe ich vor der Frage, wie ich z.B. auf Visitenkarten, in Seminarheften oder auf einer Fachseite im Internet meine Qualifikation ausdrücken soll. Weiß jemand, ob man z.B. schreiben könnte: N.N., Literaturwissenschaftler M.A., promov.
oder: N.N., Literaturwissenschaftler M.A., Dr. phil. (also das Dr. phil. nicht vor dem Namen, sondern dahinter gestellt). Laut meinem Zeugnis habe ich "die Prüfung zum Dr. phil. erfolgreich bestanden".

Bei Habilitierten heißt es ja auch oft: Dr. phil. habil. N.N.

Danke schon mal für eine paar hilfreiche Antworten.

(btw.: Ich weiß, ich kann fix im Netz veröffentlichen, will ich aber nicht. Und ja, ich kann einen Antrag beim Prüfungsamt stellen, hab aber momentan weder Zeit dafür noch um auf die Antwort zu warten, die vermutlich erst irgendwann in 2012 eintrudeln wird.)
Zuletzt geändert von Sebastian am 25.11.2011, 23:20, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Thema aus dem anderen Thread ausgelagert, hier noch verlinkt
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Klaus Unruh
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Re: Titel vorab führen trotz Änderungswünschen?

Beitrag von Klaus Unruh »

Man kann es sich auch einfach machen: In der einschlägigen Promotionsordnung steht, wann der Titel geführt werden darf. Schau doch da mal rein, denn dann hast du deine Antwort.
Frodo

Re: Titel vorab führen trotz Änderungswünschen?

Beitrag von Frodo »

Hallo Koenigsportal

Findest du nichts in deiner PromO? Bei uns (Uni in der Schweiz) steht, dass man den Titel nach der erfolgreicher Verteidigung und vor Erhalt der Urkunde im "offiziellen Verkehr" überhaupt nicht, im "zwanglosen Verkehr" hingegen mit dem Zusatz "des.", also als "Dr. des." führen darf. Wenn aber nichts dergleichen drinsteht, dann wage ich zu behaupten, dass du ihn überhaupt nicht führen darfst, bis du eben die Urkunde hast.

Liebe Grüsse,
Frodo
Koenigsportal
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Re: Titel vorab führen / Alternative zum Titel-Vorab-Führen?

Beitrag von Koenigsportal »

Klaus Unruh hat geschrieben:Man kann es sich auch einfach machen: In der einschlägigen Promotionsordnung steht, wann der Titel geführt werden darf. Schau doch da mal rein, denn dann hast du deine Antwort.
Hmm, dachte ich hätte das klar ausgedrückt. Vielleicht hätte ich doch einen neuen Thread aufmachen sollen. (@Sebastian: Vielleicht kannst Du das auslagern?)

Wie gesagt, in der PromO - und sogar im Zeugnis - steht ausdrücklich, dass der Titel nicht vor Verleihung der Urkunde geführt werden darf. Meine Frage bezieht sich auch nicht darauf, WANN ich den Titel führen darf, sondern darauf, ob es Möglichkeiten gibt, auf die Qualifikation "bestandene Promotion" hinzuweisen, gerade OHNE den Titel zu führen. Also wie gesagt z.B. durch einen Zusatz hinterm Namen wie "promov." (ähnlich dem Zusatz "habil." eben). Denn immerhin habe ich die Prüfung zum Dr. phil bestanden, wie das Zeugnis ausdrücklich belegt, nur stehe ich z.B. bei Bewerbungen oder ähnlichem nicht besser da als vorher. Es kommt mir sehr absurd vor, nach der Ochsentour nur ein M.A. hinter den Namen bzw. Beruf zu setzen. Gerade im freiberuflichen Bereich hab ich da gleich verloren ggü. denen, die den Titel führen dürfen, obwohl sie ebenfalls noch nicht publiziert haben..
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Frodo

Re: Titel vorab führen / Alternative zum Titel-Vorab-Führen?

Beitrag von Frodo »

Koenigsportal hat geschrieben:Meine Frage bezieht sich auch nicht darauf, WANN ich den Titel führen darf, sondern darauf, ob es Möglichkeiten gibt, auf die Qualifikation "bestandene Promotion" hinzuweisen, gerade OHNE den Titel zu führen.
Sorry, ich habe dich tatsächlich falsch verstanden.

Hm, da fällt mir spontan keine Lösung ein. Wie gesagt, bei uns kann man das Problem gegebenenfalls durch den "Dr. des." umgehen.

Grüsse,
Frodo
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Re: Titel vorab führen trotz Änderungswünschen?

Beitrag von Eva »

Ich denke mal, der Lebenslauf wäre der geeignete Ort für diese Information, oder? Also z.B. Datum der mdl. Prüfung mit Erläuterung und vielleicht dem Zusatz "Veröffentlichung läuft" oder so - einfach, dass klar ist, du bist so gut wie durch (Urkunde beilegen!). Den Titel benutzt du nicht und wenn man nachfragt, warum nicht, kannst du dich ja auf deine PromO berufen.
Sebastian
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Re: Titel vorab führen / Alternative zum Titel-Vorab-Führen?

Beitrag von Sebastian »

Koenigsportal hat geschrieben: (@Sebastian: Vielleicht kannst Du das auslagern?)
Gerade erledigt.
In der Sache sehe ich es wie Eva: Im Lebenslauf, in dringenden Fällen auch im Anschreiben kann man auf so etwas gut hinweisen.
Sebastian
GrafLukas

Re: "Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

Beitrag von GrafLukas »

Und dann doch den Antrag an das Prüfungsamt stellen. Bei uns an der Uni darf man den stellen, wenn die Veröffentlichung gesichert ist. Ich wollte das eigentlich ursprünglich gar nicht, weil mir das irgendwie merkwürdig eitel vorkam, aber dann habe ich es mir auch wegen ausstehenden Bewerbungen (wenngleich nur im Zusammenhang mit Referendariat) anders überlegt.
Ich habe ca. 3 Wochen nach dem Rigorosum den Verlagsvertrag zugeschickt bekommen, den habe ich dem Prüfungsamt vorgelegt und eine Woche später hatte ich die Erlaubnis, den Titel einstweilen zu führen. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Prüfungsämter das wer weiß wie verschleppen - so viele Promotionen gibt es ja jetzt auch nicht...
Leitzordner

Re: "Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

Beitrag von Leitzordner »

Ist der Dr wirklich so wichtig für dich, dass du nach den paar Jahren Arbeit keine paar Monate mehr warten kannst?
Bei Bewerbungen machts ja keinen Unterschied, da das wie gesagt in das Anschreiben/den Lebenslauf kommt. Und im "normalen" Leben führt man doch eh keine Grade.
Koenigsportal
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Re: "Dr. in spe": Wie darauf hinweisen?

Beitrag von Koenigsportal »

Angesichts des ursprünglichen Threads, an den ich angedockt habe, ist meine eigentliche Frage wohl etwas untergegangen. Ich stelle sie daher noch mal hier oben ein.
Koenigsportal hat geschrieben:Jetzt stehe ich vor der Frage, wie ich z.B. auf Visitenkarten, in Seminarheften oder auf einer Fachseite im Internet meine Qualifikation ausdrücken soll. Weiß jemand, ob man z.B. schreiben könnte: N.N., Literaturwissenschaftler M.A., promov.
oder: N.N., Literaturwissenschaftler M.A., Dr. phil. (also das Dr. phil. nicht vor dem Namen, sondern dahinter gestellt).
Es geht ja gerade nicht darum, den Titel vor der Publikation zu führen, sondern um eine Alternative zum Titel-führen. Das hat auch nur bedingt mit Eitelkeiten zu tun, sondern in meinem Bereich mit grundsätzlichen Möglichkeiten, den Beruf auszuüben. Dass ich bei einer offiziellen bzw. Standard-Bewerbung im Lebenslauf auch diesen Posten aufführe, ergibt sich von selbst. Warum sollte ich das weglassen? Aber als Freiberufler drückt man ja nicht jedem seinen Lebenslauf in die Hand, gleichzeitig ist die Diss. aber eine wesentliche Qualifikation für bestimmte freie Tätigkeiten. Und so wie man ein Dipl. oder M.A. hinter den Namen setzen kann, sollte man doch auch auf diese Qualifikation zumindest hinweisen können. Das geht ja sogar, wenn man eine x-beliebige Fortbildung gemacht hat. Ein Beispiel.: Magistrierter Philosoph macht ein Zertifkat als PR-Referent. Könnte auf einer Visitenkarte als Freiberufler oder als Titelzeile für eine Freiberufler-Börse so aussehen:
Max Mustermann
Philosoph M. A.
PR-Referent.

@GrafLukas: In meinem Fach geht es mit der Publikation nicht unbedingt zügig, das dauert auch schon mal zwei bis drei Jahre, abgesehen davon, dass man auch das Geld dafür erst einmal auftreiben muss. Auch für die Verlagssuche und -auswahl sollte man sich etwas Zeit lassen.
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