Historische Dissertation
Historische Dissertation
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Zuletzt geändert von devilsadvocate am 02.07.2012, 17:59, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Historische Disseratation
Hallo
ich hab zwar noch keine Diss begonnen, aber immerhin eine Magisterarbeit in Geschichte geschrieben.
Also: bei Promotionen in Geschichte geht es NICHT nur um das verknüpfen von quellen (im besten falle gibts dafür quellen editionen oder quellenbände zu verschiedenen themen, wo das dann zusammengestellt wird)
wie wohl in den meisten fächern sollst du fragen an die quellen stellen und diese dann durch analyse und interpretation beantworten. darüberhinaus könntest du dann entwicklungen, zusammenhänge etc. feststellen (je nach thema) - das ist dann der anfang des "neuen. am allgemeinen ist sogar nur eine "so wars" geschichte etwas wenig.... also: einbetten in einen größeren rahmen. das so fürs allgemeine.
warum schreibst du denn nun was historisches, wenn du das bisher nie hattest?
lg, historia
ich hab zwar noch keine Diss begonnen, aber immerhin eine Magisterarbeit in Geschichte geschrieben.
Also: bei Promotionen in Geschichte geht es NICHT nur um das verknüpfen von quellen (im besten falle gibts dafür quellen editionen oder quellenbände zu verschiedenen themen, wo das dann zusammengestellt wird)
wie wohl in den meisten fächern sollst du fragen an die quellen stellen und diese dann durch analyse und interpretation beantworten. darüberhinaus könntest du dann entwicklungen, zusammenhänge etc. feststellen (je nach thema) - das ist dann der anfang des "neuen. am allgemeinen ist sogar nur eine "so wars" geschichte etwas wenig.... also: einbetten in einen größeren rahmen. das so fürs allgemeine.
warum schreibst du denn nun was historisches, wenn du das bisher nie hattest?
lg, historia
Re: Historische Disseratation
Also, nur von den Quellen auf Thesen zu kommen, halte ich für schwierig. Ich würde vielleicht anfangen mit der Sekundärliteratur oder einem Gemisch aus beidem (letzteres in der Alten oder Mittelalterlichen Geschichte) und mir ansehen, welche Leitfragen verfolgt werden, welche Fragen offen bleiben und was man daraus backen kann. Man bedient also eine Metaebene.
Was den Neuigkeitswert anbelangt: Nun ja, man kann auch die 102. Dissertation über den NS "Kleinkleckersdorf im Dritten Reich" schreiben, dann ist das Neue eben, dass Kleinkleckersdorf noch nicht untersucht wurde. Kommt halt auf den Anspruch an, wie gut man seine Erkenntnisse als neu verkaufen kann und was der Doktorvater dafür erachtet.
Was den Neuigkeitswert anbelangt: Nun ja, man kann auch die 102. Dissertation über den NS "Kleinkleckersdorf im Dritten Reich" schreiben, dann ist das Neue eben, dass Kleinkleckersdorf noch nicht untersucht wurde. Kommt halt auf den Anspruch an, wie gut man seine Erkenntnisse als neu verkaufen kann und was der Doktorvater dafür erachtet.
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Re: Historische Dissertation
Aus meinen eher hobbyhistorischen Anflügen mit gelegentlichen Tätigkeiten im Denkmalschutzrecht habe ich mitgenommen, dass die Fragen, die eine Generation an vorangegegangene stellt, sich immer auch aus dem zeitlich/gesellschaftlichen Kontext ergeben, in dem die Fragesteller sich befinden. Nicht selten auch unbewußt.
Das klingt sehr theoretisch - aber wenn ich mir im populärwissenschaftlichen Bereich die Trends der Museen ansehe, kann ich das nun auch aus eigener Erfahrung nachvollziehen und bestätigen.
Beispiel:
Ein mir langjährig bekanntes kleines Museum stellt lange Zeit die technisch/baulichen Höchstleistungen der dort ansässigen Römer dar - gespeist aus dem Schock, dass das eigene Volk zu dieser Zeit noch quasi auf den Bäumen hockte.
Irgendwann wurden die Entwicklungsschritte des dortigen Lagers einzeln seziert - sehr tröstlich, alles geht auf und ab.
Dann kamen die Ausstellungen zur Rolle der Frau, Alice Schwarzer ließ grüßen.
Momentan geht es um "Kriminalität im Römischen Reich" - ein Thema, das ich bis dato für historisch kaum darstellbar gehalten hatte, weil viel zu "weich" und undokumentiert für eine Forschung 2.000 Jahre später.
Insofern bleibt m.E. auch späteren Generationen gerade im historischen Bereich immer noch genug Raum für neue Fragen/Antworten und Thesen.
Viel Erfolg!
Sebastian
Das klingt sehr theoretisch - aber wenn ich mir im populärwissenschaftlichen Bereich die Trends der Museen ansehe, kann ich das nun auch aus eigener Erfahrung nachvollziehen und bestätigen.
Beispiel:
Ein mir langjährig bekanntes kleines Museum stellt lange Zeit die technisch/baulichen Höchstleistungen der dort ansässigen Römer dar - gespeist aus dem Schock, dass das eigene Volk zu dieser Zeit noch quasi auf den Bäumen hockte.
Irgendwann wurden die Entwicklungsschritte des dortigen Lagers einzeln seziert - sehr tröstlich, alles geht auf und ab.
Dann kamen die Ausstellungen zur Rolle der Frau, Alice Schwarzer ließ grüßen.
Momentan geht es um "Kriminalität im Römischen Reich" - ein Thema, das ich bis dato für historisch kaum darstellbar gehalten hatte, weil viel zu "weich" und undokumentiert für eine Forschung 2.000 Jahre später.
Insofern bleibt m.E. auch späteren Generationen gerade im historischen Bereich immer noch genug Raum für neue Fragen/Antworten und Thesen.
Viel Erfolg!
Sebastian
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