Liebes Forum,
kann man aus einem [natürlich] selbst verfassten (populärwissenschaftl.) Sachbuch noch nachträglich eine Dissertation anfertigen?
Oder bzw. 2. Frage: Kann man erst eine Dissertation anfertigen und dann noch ein leicht abgewandeltes [z.B. weniger Belege und Quellenangaben, einige Fachausdrücke vereinfachen; und anderer Titel ... ] populärwissenschaftliches Sachbuch daraus "basteln"?
Mich würde beides sehr reizen, auch und gerade weil meine geplante Dissertation einen gesellschaftlichen Sachverhalt von doch recht hoher Brisanz behandeln soll.
Vielen Dank,
JJ
Populäres Sachbuch aus der eigenen Dissertation machen?
Re: Populäres Sachbuch aus der eigenen Dissertation machen?
Ich würde das zweite Vorgehen wählen, erst die Diss und daraus ein Sachbuch machen (was immer der Unterschied ist ). Denn die Prüfungsordnung verlangt eigentlich immer(?), daß der Text (Inhalt?) einer Diss zuvor noch nicht veröffentlicht worden ist. Daher könnte die Argumentation schwierig werden.
Re: Populäres Sachbuch aus der eigenen Dissertation machen?
Ich würde ebenfalls erst Diss schreiben, dann Sachbuch planen.
Andersrum stelle ich es mir schon deshalb schwierig vor, weil ein Sachbuch eine völlig andere Herangehensweise und Schreibstil erfordert als eine wissenschaftliche Diss. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge, meiner Meinung nach. Klar soll auch eine Diss gut verständlich geschrieben sein, aber man muss mehr in die Tiefe gehen, beim Zitieren aufpassen, jede Behauptung belegen, eine gewisse wissenschaftstypische Sprache verwenden uvm. Einen Laien interessieren solche Formalitäten nicht. Der will vor allem leicht zu verdauende Lektüre mit einprägsamen Thesen und anschaulichen Beispielen.
Andersrum stelle ich es mir schon deshalb schwierig vor, weil ein Sachbuch eine völlig andere Herangehensweise und Schreibstil erfordert als eine wissenschaftliche Diss. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge, meiner Meinung nach. Klar soll auch eine Diss gut verständlich geschrieben sein, aber man muss mehr in die Tiefe gehen, beim Zitieren aufpassen, jede Behauptung belegen, eine gewisse wissenschaftstypische Sprache verwenden uvm. Einen Laien interessieren solche Formalitäten nicht. Der will vor allem leicht zu verdauende Lektüre mit einprägsamen Thesen und anschaulichen Beispielen.
Re: Populäres Sachbuch aus der eigenen Dissertation machen?
Mir fällt es auch schwer, die beiden Dinge zusammen zu bringen. Eine Diss und ein populäres Sachbuch ....
Ich glaube, dass gibt eine tierischen Spagat.
Eine Bekannte von mir wollte auch aus ihrer Diss und insbesondere aus dem Rigorosum eine enge Verwendung für ihren Job ("Ich lerne nur was für's Rigorosum, was ich für meinen Job sowieso brauche"). Das ging total nach hinten los. Sie hat dann irgendwelche platt-anwendungsbezogenen Konzepte vorgestellt, die sie absolut gar nicht wissenschaftliche einordnen konnte. Das endete dann in ihrer Aussage: "Wenn ich in meiner Praxis merke, dass es nützt, dann reicht mir das, da brauche ich keine wissenschaftlichen Ergebnisse".
Ich will nicht sagen, dass populäre Sachbücher ohne wissenschaftliche Basis sind, aber ich kann mir schwer vorstellen, wie man das zusammen kriegt. Dann lieber zwei Geschichten daraus bauen. 1. Diss 2. Anschlussprojekt mit Umsetzung eines Ausschnitts in die Praxis
Ich glaube, dass gibt eine tierischen Spagat.
Eine Bekannte von mir wollte auch aus ihrer Diss und insbesondere aus dem Rigorosum eine enge Verwendung für ihren Job ("Ich lerne nur was für's Rigorosum, was ich für meinen Job sowieso brauche"). Das ging total nach hinten los. Sie hat dann irgendwelche platt-anwendungsbezogenen Konzepte vorgestellt, die sie absolut gar nicht wissenschaftliche einordnen konnte. Das endete dann in ihrer Aussage: "Wenn ich in meiner Praxis merke, dass es nützt, dann reicht mir das, da brauche ich keine wissenschaftlichen Ergebnisse".
Ich will nicht sagen, dass populäre Sachbücher ohne wissenschaftliche Basis sind, aber ich kann mir schwer vorstellen, wie man das zusammen kriegt. Dann lieber zwei Geschichten daraus bauen. 1. Diss 2. Anschlussprojekt mit Umsetzung eines Ausschnitts in die Praxis
Re: Populäres Sachbuch aus der eigenen Dissertation machen?
Wichtig: im Vertrag mit dem Verlag nachlesen ob es überhaupt gestattet ist + evtl. wäre eine Sachbuchveröffentlichung an den selben Vertrag gebunden, bei dem die Diss veröffentlicht wurde.
Re: Populäres Sachbuch aus der eigenen Dissertation machen?
Sachbücher zu gesellschaftlich-politisch "brisanten" Themen werden über Literaturagenten an die Publikumsverlage vermittelt, sprich: verkauft, nicht einfach selbst angeleiert. Solltest Du so ein Material mit Potenzial am Wickel haben, würde ich raten, mich mal mit einem solchen Agenten zu beraten und dessen Einschätzung abfragen. Ich würde mich an Deiner Stelle auf jeden Fall für eines der beiden Projekte entscheiden und dann gezielt verfolgen, ohne auf Zweitverwertung zu schielen.
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 3 Antworten
- 6581 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von odomos
-
- 0 Antworten
- 6230 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Sebastian
-
- 1 Antworten
- 6928 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Victor_Eremita
-
- 19 Antworten
- 9815 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Nomen Nescio
-
- 1 Antworten
- 5999 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Nomen Nescio