Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Anfangen mit der Diss: Abgeschlossene Diskussionen (Doktorvatersuche, Expose...)
KaffeeKaffee

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Beitrag von KaffeeKaffee »

Also ich seh das jetzt nicht so negativ.
Einzige Vorraussetzung: Du hast keinen Zeitdruck bei der Diss und machst Dir auch keinen. Und: Du machst die Diss relativ gerne.
Gerade in der Mama-Zeit ist man froh um geistige Nahrung und Kopfarbeit, um nicht in den Windeln unterzugehen.
Und gerade bei der Diss ist man froh, mal ganz raus zu sein und den Kopf freizukriegen mit ganz was Anderem, z. B. mal mit dem Kind ne Runde auf den Spielplatz.
Das kann sich wunderbar ergänzen.
Geht natürlich nicht mit Schreikind, bei dem sich an die Koliken gleich das Zahnen anschließt - schon klar. Und die Diss dauert viel länger - auch klar.
Außenzeiten muss Vater oder Oma /Opa abdecken. Aber die reine Schreibtischarbeit ist nicht so das Problem.
Diese Kombination kann glücklich machen. ;-)
Jaja

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Beitrag von Jaja »

Ich möchte auch etwas zu dem Thema beitragen, denn ich habe den Eindruck, dass das Baby-Thema ein richtiger Hemmfaktor für den Beginn einer Diss sein kann.
Ich selbst wollte nicht direkt nach dem MA eine Diss ranhängen, sondern erst in die Praxis. Gesagt, getan. Dann habe ich ein Kind bekommen und mir gesagt, dass jetzt 'ne Diss nicht auch nicht geht. Nach meinem zweiten Kind war der Wunsch so akut, dass ich dann neben dem Vollzeitjob doch mit einer Diss angefangen habe. Ich habe inzwischen auch noch ein drittes Kind bekommen.

Such' die Logik. Was ich damit sagen will ist, dass die Situation für jede von uns verschieden ist. Diss und Kind (und sogar Job) muss sich nicht ausschliessen, ist machbar, was sich ändert ist das Wie und in welchem Zeitraum. Da muss man sein eigenes System finden, dass natürlich auf das persönliche Umfeld angepasst ist. Z.B. gibt es hier genügend KiTas und da mein Mann die Kids in der Woche kaum sieht, fand er es sehr gut am WE eine Dad-Kids-Zeit zu haben (und ich eine Diss-Zeit).

Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass man das Verständnis und die Unterstützung seines Umfelds, vor allem seines Partners hat. Wenn der nicht dahintersteht, dass man selbst promoviert, wird er auch nicht ab und zu mal zurückstecken oder einem ein paar freie Stunden freischaufeln. Und dann gibt es auch noch Streit als Zugabe.

Ich bin froh, dass ich mich doch noch für eine Diss (und noch für ein Kind) entschieden habe, wahrscheinlich hätte ich sonst irgendwann mit der Frustration umgehen müssen, es nicht getan zu haben. Ein Erfolgsrezept gibt es nicht, nur ganz viele. Promotion aus Karrierekalkül (also mit Zeitdruck, ist da allerdings die schlechteste Variante, jedenfalls habe ich da starke Zweifel).

:prost: Auf die Mütter, die es trotzdem tun (... und natürlich auch auf alle anderen :wink: )
Rahel

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Beitrag von Rahel »

Ging mir in einigen Punkten ganz ähnlich wie Jaja ... Ich denke, wir sind uns hier im Grossen und Ganzen doch sehr einig, wie’s geht Baby und Diss zu vereinbaren. Dennoch haben das nicht alle geschafft, die ich kenne. Mein persönlicher Tipp – ich wiederhole mich zwar, aber ich finde es riesig wichtig: Die Diss in dieser Mami-Situation unbedingt terminieren, dringend strukturieren, einige Besprechungstermine und ein Ende planen. Zeitliche Flexibilität und genügend Zeit: ja, aber sich nicht "endlos" Zeit geben, festlegen, wie viele Stunden/Kapitel pro Woche/Monat es sein sollen. Das war das A und O für mich und auch hilfreich in der Familie (gerade für Partner, Omas).

LG, Rahel
saxomanix

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Beitrag von saxomanix »

@Rahel und Jaja: Na gut, ihr beide (auf den Status schiel) kommt aber auch aus den Laber...äh "Bibliothekswissenschaften" (so taufte mal eine Freundin Dissertationen, die in der Bib entstehen .,...nicht schlagen, ich mein damit nur im Gegensatz zu natwis Dissertationen mit Laborarbeit). Da geht es ja mehr ums Schreiben und Lesen...ich kann mich aber schon vorstellen, dass es sehr grosse Probleme gibt, wenn man als Natwis Mutter wird. Ich weiss z.b. das ich u.a. mit Chemikalien arbeite, mit denen ich während einer Schwangerschaft bzw wenn man stillt nicht in Kontakt kommen darf (warum ich sonst damit arbeiten darf...verstehe wer will). Ergo fällt man deutlich länger aus...ich glaube, in dem Fall wäre das schon ein Problem...
Jaja

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Beitrag von Jaja »

@saxomanix: wie gesagt, für jeden ist die Situation anders, sowohl in Bezug auf Umfeld wie auf das Studienfach. Ich würde nicht behaupten, mich gut genug in naturwissenschaftlichen Promotionen auszukennen, um beurteilen zu können, ob das nun schwerer, unmöglich oder nur gleich schwierig ist, wie eine geisteswissenschaftliche, juristische oder sonstige Laberfach :mrgreen: - Diss. Kann man das so pauschal sagen? Muss das nicht jeder individuell (auch themen-individuell) abwägen?

Die besondere Problematik von Dissen mit Laboranordnungen ist mir in der Tat fremd. Ich fände es weiterhin schade, wenn Frauen sich abhalten lassen zu promovieren, nur weil der Kinderwunsch sehr gross ist (oder umgekehrt). Ich würde hoffen, dass frau sich mit dem Partner zusammensetzt und guckt, wie können wir relativ realistisch beides unter einen Hut bekommen.

Übrigens, haben wir es hier im Forum nötig, die Fächer/ Ausrichtungen anderer herablassend zu kommentieren?

@Rahel: Ja, einen Zeitplan sollte man wirklich haben, mein Mann besteht auch auf genaue Planungen. Nur eine Diss, die aus beruflichen Gründen, dann und dann fertig sein muss, sehe ich eher skeptisch mit Kind.
saxomanix

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Beitrag von saxomanix »

@jaja: das sollte nicht herablassend rueberkommen, tschuldigung! so meinte ich das nicht - das war wertungsfrei (es gibt nur wirklich kein schönes wort fuer die trennung zwischen "schreib/lese-diss" und "labor/pantsch/mess-diss")
@laborordnungen: doch ist recht krass! div chemikalien: darf man nicht, röntgenstrahlung/radioaktives zeug: darf man nicht usw...is ja eigentlich nur gut, soll ja schliesslich schuetzen nur in dem Moment empfindet man das natuerlich als weniger toll
Amalia

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Beitrag von Amalia »

Für experimentelle Doktorandinnen der Naturwissenschaft mit Kind, nein ;-)

Für Doktorandinnen der experimentellen Naturwissenschaften mit Kind gewährt die Christiane- Nüsslein-Volhard-Stiftung finanziellen Unterstützung für Hilfe im Haushalt und zusätzliche Kinderbetreuung:
http://www.cnv-stiftung.de/index.php?id=2

Grüße von einer Bibliotheks-Maus
A.
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