Hi zusammen,
habe einen Ruf an ein HAW erhalten, allerdings befristet auf 6 Jahre.
Jetzt stellen sich für mich zwei Kernfragen:
1. Angeblich ist es "die Regel", dass befristete Professuren mit der Zeit und bei entsprechender Leistung in unbefristete Stelle gewandelt werden. Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Kann ich mir ehrlich gesagt nicht so richtig vorstellen dass das stimmt. Hat da jemand Erfahrung?
2. Beamtenverhältnis auf Zeit oder doch lieber ein befristeter Arbeitsvertrag? Leider verstehe ich die Konsequenzen auf Krankenversicherung und Rente/Pension bisher nur wenig. (Klar ist: Wechsel von PKV zurück in die GKV nach Beendigung desn Beamtenverhältnis auf Zeit evtl. problematisch, weshalb ich wohl in beiden Fällen zunächst in der GKV bleiben würde.)
Danke!
Professur auf Zeit
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Re: Professur auf Zeit
Hallo,
das sind meiner Meinung nach zwei verschiedene Dinge:
1. Ist es ein Beamtenverhältnis auf Probe? Auch das gibt es und wird von vielen Hochschule so gemacht bzw. oft sogar vom Bundesland vorgeschrieben. Wenn Du Dein Deputat erfüllst und nicht der absolute Quertreiber im Fachbereich bist, wird in der Regel nach 3 Jahren es in ein Beamtenverhältnis auf Lebenszeit umgewandelt. Du kannst dies aber auch als Verhandlungsmasse nutzen, wenn Du z.B. einen parallelen Ruf hast, dass Du gleich eine Ernennung auf Lebenszeit erhältst.
2. Ein befristeter Arbeitsvertrag wäre in der Regel im Angestelltenverhältnis und wird oft als Teilzeitstelle ausgeschrieben. Da wäre die Frage, ob dies attraktiv ist, da (IMHO) gerade ein Attraktivitätsbonus auch die Verbeamtung ist. Ob Du in der GKV bleibst, ist ja je nach Job in der Wirtschaft ohnehin die Frage, ob man in die PKV geht bei freiwilliger Versicherung unabhängig von der Verbeamtung. Da Du bis 55 zurück in die GKV wechseln kannst, sofern Du unter die Beitragsbemessungsgrenze kommst, was mit Teilzeit eigentlich kein Problem ist, wäre das sicherlich eine Überlegung wert. Hier kann ich die Suche nach einem unabhängigen (!) Versicherungsberater sehr empfehlen, das war für mich sehr hilfreich.
In einigen Bundesländern (Niedersachsen, Berlin, ...) gibt es bereits Pauschalbeihilfen zur GKV, so dass Du die GKV-Beiträge nicht mehr alleine stemmen musst.
Viel Erfolg!
das sind meiner Meinung nach zwei verschiedene Dinge:
1. Ist es ein Beamtenverhältnis auf Probe? Auch das gibt es und wird von vielen Hochschule so gemacht bzw. oft sogar vom Bundesland vorgeschrieben. Wenn Du Dein Deputat erfüllst und nicht der absolute Quertreiber im Fachbereich bist, wird in der Regel nach 3 Jahren es in ein Beamtenverhältnis auf Lebenszeit umgewandelt. Du kannst dies aber auch als Verhandlungsmasse nutzen, wenn Du z.B. einen parallelen Ruf hast, dass Du gleich eine Ernennung auf Lebenszeit erhältst.
2. Ein befristeter Arbeitsvertrag wäre in der Regel im Angestelltenverhältnis und wird oft als Teilzeitstelle ausgeschrieben. Da wäre die Frage, ob dies attraktiv ist, da (IMHO) gerade ein Attraktivitätsbonus auch die Verbeamtung ist. Ob Du in der GKV bleibst, ist ja je nach Job in der Wirtschaft ohnehin die Frage, ob man in die PKV geht bei freiwilliger Versicherung unabhängig von der Verbeamtung. Da Du bis 55 zurück in die GKV wechseln kannst, sofern Du unter die Beitragsbemessungsgrenze kommst, was mit Teilzeit eigentlich kein Problem ist, wäre das sicherlich eine Überlegung wert. Hier kann ich die Suche nach einem unabhängigen (!) Versicherungsberater sehr empfehlen, das war für mich sehr hilfreich.
In einigen Bundesländern (Niedersachsen, Berlin, ...) gibt es bereits Pauschalbeihilfen zur GKV, so dass Du die GKV-Beiträge nicht mehr alleine stemmen musst.
Viel Erfolg!
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Re: Professur auf Zeit
Hallo,
danke für die Einschätzung!
Zu 1. es handelt sich um eine befristete Vollzeitselle. Keine vertragliche Festhaltung von "Tenure Track", "vorgesehene Entfristung" oder sonstiges. Nur die mündliche Aussage, dass die Entfristung die Regel sei.
Zu 2. es handelt sich um eine Vollzeitstelle. Mein Verständnis ist, dass bei einer Verbeamtung auf Zeit mit PKV ich insb. auf die Absicherung ALG1 und Pflegeversicherung verzichte und durch die "Nachversicherung" am Ende der Befristung weniger Rentenpunkte entstehen. Sollte die Stelle aber entfristet werden profitiere ich von den in der Zeit gesammelten "Pensions-Jahren".
danke für die Einschätzung!
Zu 1. es handelt sich um eine befristete Vollzeitselle. Keine vertragliche Festhaltung von "Tenure Track", "vorgesehene Entfristung" oder sonstiges. Nur die mündliche Aussage, dass die Entfristung die Regel sei.
Zu 2. es handelt sich um eine Vollzeitstelle. Mein Verständnis ist, dass bei einer Verbeamtung auf Zeit mit PKV ich insb. auf die Absicherung ALG1 und Pflegeversicherung verzichte und durch die "Nachversicherung" am Ende der Befristung weniger Rentenpunkte entstehen. Sollte die Stelle aber entfristet werden profitiere ich von den in der Zeit gesammelten "Pensions-Jahren".
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Re: Professur auf Zeit
Ich kenne niemanden, der jemals eine befristete Professur hatte und wir haben solche Stellen bislang nicht ausgeschrieben, daher hab ich keine Anekdoten für dich.
Aber wenn du dich für den Ruf entscheidest, musst du entweder aktiv an deiner Hochschule für eine dauerhafte Planstelle kämpfen (es wird dir keiner was hinterher tragen, außer andere profitieren davon mit) oder du musst dich aktiv nach Alternativen umsehen, spätestens wenn die 6 Jahre zur Neige gehen.
Die PKV Diskussion ist nicht unbedenklich, aber ich prognostiziere, dass du nicht mehr in einen "normalen" Job zurückkehren wirst, und deshalb dieses Risiko eher gering ist. Das Risiko kannst aber nur du einschätzen - zb wird es komplizierter, je außergewöhnlicher dein Fachgebiet ist oder je unflexibler du örtlich bist.
Aber wenn du dich für den Ruf entscheidest, musst du entweder aktiv an deiner Hochschule für eine dauerhafte Planstelle kämpfen (es wird dir keiner was hinterher tragen, außer andere profitieren davon mit) oder du musst dich aktiv nach Alternativen umsehen, spätestens wenn die 6 Jahre zur Neige gehen.
Die PKV Diskussion ist nicht unbedenklich, aber ich prognostiziere, dass du nicht mehr in einen "normalen" Job zurückkehren wirst, und deshalb dieses Risiko eher gering ist. Das Risiko kannst aber nur du einschätzen - zb wird es komplizierter, je außergewöhnlicher dein Fachgebiet ist oder je unflexibler du örtlich bist.
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