Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Irgendwann ist jeder fertig. Und dann darf er sich hier austoben :-)
Nomen Nescio
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von Nomen Nescio »

Free_Vollmilch hat geschrieben: ↑12.06.2019, 11:42 Ist schon ein wenig frech der Vorschlag, findest nicht? ...
Mein Vorschlag ist, dass du dir unvoreingenommen deine "Forderungsliste" durchliest, um danach zu beurteilen, ob es wirklich so "frech" war, die nächste Stufe der Absurdität zu erklimmen.
Free_Vollmilch hat geschrieben: ↑12.06.2019, 11:42 ... Ich dachte, in einem Doktorandenforum erhält man sinnvolle Antworten. ...
Sinnvolle Antworten erfordern zunächst vor allem eines: Sinnvolle Fragen. Auf Fragen der Art "Wer bin ich und wenn ja, wieviele?" finden sich nicht notwendigerweise sinnvolle Antworten. ;)

Ich kann/will nicht mit Menschen, aber auch nicht mit Technik? Ich will etwas ganz anderes machen, aber nichts Neues lernen (müssen)? Ich will mehr verdienen, aber nicht mehr arbeiten? Es könnte an mindestens einer Stelle haken, wahrscheinlich an mind. 3 Stellen, und dabei bin ich nicht einmal auf @flip's feiner granulierte Liste eingegangen.
Trollschutzerklärung: Ich halte mich aus threads mit erhöhtem Trollpotential heraus. Im Fehlerfall möge der Troll bitte "NEIN, ich bin nicht einverstanden." drücken.
Free_Vollmilch
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von Free_Vollmilch »

Nomen Nescio hat geschrieben: ↑12.06.2019, 13:37 Mein Vorschlag ist, dass du dir unvoreingenommen deine "Forderungsliste" durchliest, um danach zu beurteilen, ob es wirklich so "frech" war, die nächste Stufe der Absurdität zu erklimmen.
Was ist den meine so absurde Forderungsliste?
1. Ich möchte etwas, wo man tendenziell weniger mit Menschen zu tun hat (dass ich gar keinen Kontakt will habe ich nicht gesagt)
2. Etwas, was mir finanziell zumindest so viel bringt wie ich jetzt habe
3. Ich will keine Lehre machen
4. Ich möchte flexible Arbeitszeiten oder Gleitzeit
5. Etwas Komplexeres, was einen gewissen gesellschaftlichen Wert hat
6. Was ich als Ergänzung zu meinen aktuellen Tätigkeiten machen kann oder als Ersatz für die Arbeit in der beruflichen Bildung

Was ist denn daran so absurd und seltsam für dich? Erkläre mir das bitte mal! Punkt 1-4 sind ja bei dem, was ich bisher mache, erfüllt. Und ist es nun so falsch oder in deinen Augen absolut unrealistisch und "absurd" zu sagen, ich möchte die Vorteile, die ich bisher habe, nicht aufgeben, aber noch etwas mehr Anspruch dazu? Ist das so vermessen, dass du das ins Lächerliche ziehen musst?
Free_Vollmilch hat geschrieben: ↑12.06.2019, 11:42 Ich kann/will nicht mit Menschen, aber auch nicht mit Technik? Ich will etwas ganz anderes machen, aber nichts Neues lernen (müssen)? Ich will mehr verdienen, aber nicht mehr arbeiten? Es könnte an mindestens einer Stelle haken, wahrscheinlich an mind. 3 Stellen, und dabei bin ich nicht einmal auf @flip's feiner granulierte Liste eingegangen.
Ich habe nirgends gesagt, dass ich nicht mit Technik kann. Es kam nur zwischendurch der Vorschlag Robotik und da habe ich kommentiert, dass wir dieses Thema im Studium hatten und mir das nicht lag. Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass ich generell nicht mit Technik arbeiten will - bitte drehe mir das Wort nicht so im Munde herum!

Dass man mit einem beruflichen Wechsel die Hoffnung verknüpft, mindestens das aktuelle finanzielle Niveau zu halten, ist doch logisch. Oder wer wechselt freiwillig in einen schlechter bezahlten Job? Außerdem arbeite ich jetzt weniger als früher und ich verdiene mehr als vor ein paar Jahren. Es ist also nicht unmöglich, mit weniger Arbeit mehr finanziellen Mehrwert zu erzielen, sondern kommt auf den Tätigkeitsbereich an. Und mal ganz ehrlich, ohne dass du das wieder ins Lächerliche ziehst: Kannst du das wirklich nicht nachvollziehen, dass man nach einer vollendeten Promotion keine Lust hat, schon wieder was Neues zu lernen? Dass da auch mal eine gewisse Lern-Müdigkeit da ist und man von Prüfungen etc. erstmal die Nase voll hat? Ist das so wenig verständlich für dich?

Zu Flips Liste möchte ich mich auch noch äußern:

1.
flip hat geschrieben: ↑12.06.2019, 12:54"ich bin nicht teamfähig"
Das habe ich nirgends behauptet. Das scheinst du aus meinen Äußerungen zu schlussfolgern, aber das stimmt nicht! Ich bin durchaus teamfähig, ich arbeite aber lieber alleine. Können und Wollen sind zwei verschiedene Dinge. Wenn es sein muss, kann ich wunderbar im Team arbeiten, aber ich bevorzuge es, eigenständig zu sein.

2.
"ich bin unterfordert/unzufrieden"
Ja, das ist doch aber nichts Verwerfliches oder?

3.
"ich mag es nicht, mich unterzuordnen (Chef)"
Wer mag das schon?
"ich möchte mich verändern"
Das ist deckungsgleich mit dem Punkt 2.
"ich will nicht mehr lernen"
Ich habe an anderer Stelle geschrieben, dass ich nicht noch ein anderes Fach studieren möchte, weil ich der Meinung bin, dass es nach so vielen Jahren Beschulung auch mal gut sein muss. Werft ihr mir das nun ernsthaft vor, dass ich nicht noch ein drittes Studium anfangen möchte?
"ich möchte meine Arbeitsweise/Lebenseinstellung nicht ändern"
Warum auch?
"ich möchte mehr verdienen"
Auch in meinen Augen ein völlig legitimer Wunsch, den wohl die meisten, die eine berufliche Veränderung anstreben, haben.
"ich möchte meine Arbeitszeit selbst bestimmen"
Was ich momentan machen kann und natürlich beibehalten möchte. Sehe darin auch keinen Grund, mir Vorwürfe zu machen.
"ich möchte sinnvolles tun"
Auch wieder: wer will das nicht? Oder möchtest du gerne Nicht Sinnvolles tun?
"ich möchte mich nicht noch mehr anstrengen"
Das habe ich so auch nicht gesagt, ich habe nur geschrieben, dass mir eine Karriere als Prof. oder eine Habilitation zu anstregend wäre. Dass ich jede Form von Anstrengung vermeide habe ich nirgends geäußert und mir das zu unterstellen finde ich auch nicht sehr kollegial.
"ich weiß nicht, was mein langfristiges Ziel ist"
Wie viele Menschen würden das wohl genau so von sich sagen? Wer weiß schon, was mal in 10 Jahren ist?
"ich bin nicht bereits, eines der Dinge oben zu 'opfern'"
Natürlich nicht, denn ich will mich ja verbessern und nicht verschlechtern.
Ich glaube, dir ist überhaupt nichts bewusst, in was für einer glücklichen Lage du dich befindest und das dass evtl. anderen Leuten sauer aufstoßen mag, die nicht so egoistisch durchs leben gehen (Vorsicht, ganz genau über die letzten Worte nachdenken. Das nicht negativ gemeint, sondern die logische Konsequenz aus obigem!).
Dann sollten sich die anderen Leute aber mal fragen, warum ihnen das sauer aufstößt. Wir sind hier in einem Forum für Akademiker, die entweder gerade promovieren oder bereits ihren Dr. haben - also eine "erlesene" Gruppe. Zig Jahre höhere Bildung, die eigentlich nur noch von einem Prof. übertroffen wird. Dass man sich überhaupt für ein Studium entscheidet und dann erst recht noch für eine Promotion hat doch den Grund darin, dass man sich Gestaltungsspielräume für sein Leben wünscht und "Höheres" anstrebt. Wer einen Dr. macht, hat den doch, weil er eben nicht nur einen 08/15 oder 9 to 5 Job haben will und fremdbestimmt werden möchte, sondern seine eigene Ideale leben will, auch außerhalb klassischer stereotyper Beschäftigungsformen. Das ist doch auch irgendwo der Sinn des ganzen - über das Gängige hinauskommen und "mehr" sein; sich entfalten, Selbstverwirklichung, aber auch eine bessere Work-Life-Balance als andere. Ich spreche doch hier keine völlig abwegigen Wünsche aus.

Und genau deswegen greift ihr mich an? Weil ich nicht noch ein drittes Fach studieren will? Weil ich nicht wie ein Farbrikarbeiter früh um 6 aufstehen möchte? Weil ich lieber unabhängig von anderen arbeite? Sind das nicht völlig verständliche Wünsche? Und mal ehrlich, wollt ihr nicht auch Euer eigenes Ding machen? Nicht früh total zeitig raus müssen? Und dann ist es schlimm für einige, wenn ich das offen schreibe? Dass es einem jemand mit irgendeinem schlecht bezahlten Job nicht gönnt, wenn man bessere Lebensbedingungen hat als er, mag ja noch verständlich sein. Aber dass es noch unter Doktoren fast schon Mobbing gibt, wenn man sinngemäß aussagt, dass es einem zwar ganz gut geht, aber dass man eben noch weiter möchte - das finde ich unverständlich. Der Dr. sagt doch aus, dass man viel kann, komplex denkt, viel Potenzial hat, aber auch mehr vom Leben will als nur Standard. Das ist doch kein Grund, mich hier anzugreifen oder?
Und nur mal so nebenbei, von einem Selbstständigen zum anderen: Wenn du selbstständig so viel verdienen willst, wie ein Professor, dann musst du jeden Monat ~10000€ netto Minimum an Umsatz generieren. Sonst belügst du dich selbst.
Ich habe den Bezügerechner für Beamte des Bundesverwaltungsamtes für W2-Profs in Thüringen durchgespielt und das, was da netto rauskommt, habe ich auch. Ich möchte dir jetzt meine Einnahmen und Ausgaben nicht im einzelnen aufschlüsseln.
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von Grounded »

Das Problem sind deine Rosinenpickerei und deine Anspruchshaltung dem Forum gegenüber.

Die User sollen für dich arbeiten und dir die Antwort auf einem silbernen Tablett präsentieren? Such dir einen Coach - und beschwere dich bitte jetzt nicht über das hohe Honorar.
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von flip »

Free_Vollmilch hat geschrieben: ↑12.06.2019, 19:32
Und nur mal so nebenbei, von einem Selbstständigen zum anderen: Wenn du selbstständig so viel verdienen willst, wie ein Professor, dann musst du jeden Monat ~10000€ netto Minimum an Umsatz generieren. Sonst belügst du dich selbst.
Ich habe den Bezügerechner für Beamte des Bundesverwaltungsamtes für W2-Profs in Thüringen durchgespielt und das, was da netto rauskommt, habe ich auch. Ich möchte dir jetzt meine Einnahmen und Ausgaben nicht im einzelnen aufschlüsseln.
Altersvorsorge?
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von Free_Vollmilch »

Grounded hat geschrieben: ↑12.06.2019, 20:16 Das Problem sind deine Rosinenpickerei und deine Anspruchshaltung dem Forum gegenüber.
Die User sollen für dich arbeiten und dir die Antwort auf einem silbernen Tablett präsentieren? Such dir einen Coach - und beschwere dich bitte jetzt nicht über das hohe Honorar.
Ich denke nicht, dass ein Coach mir helfen könnte, denn der hat auch keine anderen Qualifikationen als ich und wenn ich wöllte könnte ich selbst als Coach tätig sein. Das wäre so, als würde sich ein Gärtner den Rasen von jemand anderem mähen lassen...

Mein einziger Anspruch an dieses Forum war es, dass man ein paar Tipps und Inspirationen bekommt. Nicht, dass jemand für mich arbeitet. Sinn eines Forums ist doch das Holen von Ideen. Und dass man im Kreise promovierter Akademiker auch mal eigene Wünsche aussprechen kann, die vermutlich viele mit sich herumtragen, aber nicht äußern. Aber offenbar ist das nicht möglich ohne angefeindet zu werden. Schade.

Die Frage nach meiner Altersvorsorge beantworte ich bewusst nicht, weil das gar nichts mit dem Thema zu tun hat und weil ich inzwischen den Eindruck habe, dass manche hier ohnehin nur nach Aussagen suchen, mit denen sie mir die Worte im Mund herumdrehen können.
flip
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von flip »

Nun, es um eine realistische Einschätzung deiner Lage bzw. dass du sie erkennst. Deine tatsächliche Altersvorsorge interessiert, mit Verlaub, keine Sau. Wohl aber, ob du über so etwas auch nachdenkst. Ist ja schließlich Real Life.
Und ja, es denken hier sehr viele über ihr Leben nach der Diss nach. Aber auf dem Boden der Tatsachen. Was glaubst du denn, dass du für Antworten bekommst, wenn du auf der einen Seite in einer Traumwelt lebst, aber auf anderen Seite jegliche konstruktive Kritik gleich glattgebügelst.

Und nebebei, wenn ich das recht überblicke hat deine Diss mit deiner aktuellen Lage gar nichts zu tun? Planst du sie überhaupt in dein späteres Leben noch mit einzubeziehen?
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von Nomen Nescio »

Free_Vollmilch hat geschrieben: ↑12.06.2019, 19:32 Ich habe nirgends gesagt, dass ich nicht mit Technik kann. Es kam nur zwischendurch der Vorschlag Robotik und da habe ich kommentiert, dass wir dieses Thema im Studium hatten und mir das nicht lag. Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass ich generell nicht mit Technik arbeiten will - bitte drehe mir das Wort nicht so im Munde herum!
Du behauptest, ich hätte Robotik als Vorschlag geschrieben, aber ich bin der Wortverdreher? Lass uns die Fakten aus dem thread checken!
Nomen Nescio hat geschrieben: ↑08.06.2019, 14:32 Hast du schon mal über "Roboterpsycholge" nachgedacht? Es geht dabei weniger um eine Inkarnation der fiktiven Susan Calvin aus Asimovs Robotergeschichten, sondern um Themen wie:
Wie sollten Roboter aussehen, um besser akzeptiert zu werden/weniger Ängste zu triggern?
Wie schütze ich im Team die siliziumbasierten Mitglieder vor Repressionen der aggressiven Kohlenstoffeinheiten?
Wie bringe ich die Träger natürlicher Dummheit dazu, performant mit KI-Einheiten zusammen zu arbeiten?
und, und, und
Bis auf ein fehlendes "o" habe ich von Roboterpsychologie geschrieben, das ist einigermaßen weit von Robotik entfernt. Jedenfalls nach meiner Einschätzung, die u.a. auf einer Diss zu dem Thema fusst. Zu dem von mir geschriebenem kam als Antwort:
Free_Vollmilch hat geschrieben: ↑08.06.2019, 15:17 Solche Themenbereiche hatten wir auch mal im Studium angeschnitten. Mir war das immer etwas zu technisch, also ich hatte den Eindruck, mir fehlt da das technische Wissen für solche Themenbereiche und es ist ja auch was sehr Spezifisches, was vermutlich kaum als Job angeboten wird.
Möglicherweise ist mein Schluss, dass dir jedwede Arbeit mit Technik nicht zusagt, diskussionsfähig, aber Worte verdrehen geht anders, z.B. durch die Behauptung, Roboterpsychologie zu schreiben würde Robotik meinen. (Mobbing übrigens auch!)
Free_Vollmilch hat geschrieben: ↑12.06.2019, 19:32 Dass man mit einem beruflichen Wechsel die Hoffnung verknüpft, mindestens das aktuelle finanzielle Niveau zu halten, ist doch logisch.
Falsch, und zwar dergestalt falsch, dass auch die gegenteilige Aussage falsch ist. Formal und kurz hast du fälschlicherweise statt eines Existenz- einen Allquantor benutzt. Die längere Antwort würde das "Gesamtpaket" der Jobs betrachten und darauf hinweisen, dass im Variablenraum das Grundgehalt ein zwar wichtiger, aber nicht notwendiger der alles beherrschende Faktor ist. Wenn wir als Prämisse nehmen, dass 0=1 ist, kann ich logisch beweisen, dass du der Papst bist, ... oder ich, oder beide. "Ex falso quodlibet" für die mit dem Großen Latinum! :lol:
Free_Vollmilch hat geschrieben: ↑12.06.2019, 19:32 Oder wer wechselt freiwillig in einen schlechter bezahlten Job?
Nach der Logik dürfte es kaum Beamte geben, Doktorand*innen in einigen Bereichen von Mathe und Informatik auch nicht, und KI hätte keine Professoren!
Free_Vollmilch hat geschrieben: ↑12.06.2019, 19:32 Und mal ganz ehrlich, ohne dass du das wieder ins Lächerliche ziehst: Kannst du das wirklich nicht nachvollziehen, dass man nach einer vollendeten Promotion keine Lust hat, schon wieder was Neues zu lernen?
Nachvollziehen kann ich vieles, selbst Klimawandel- oder Mondlandungsleugnung. Dass ich beides nicht mit mir bekannten/zugänglichen Fakten in Einklang bringen kann, ist dann mein Problem. ;)
Free_Vollmilch hat geschrieben: ↑12.06.2019, 19:32 Dass da auch mal eine gewisse Lern-Müdigkeit da ist und man von Prüfungen etc. erstmal die Nase voll hat? Ist das so wenig verständlich für dich?
Ja, ist es. Ich sage dies als jmd, der nach Berufsausbildung, Informatikstudium und folgender Promotion nun an der FeU Mathe in Teilzeit studiert.
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von Free_Vollmilch »

wenn es dich beleidigt hat, dass ich Robotik und Roboter Psychologie miteinander verwechselt habe, dann tut es mir leid. Aber ich kenne ehrlich gesagt den Unterschied nicht wirklich. Das mag auch daran liegen, dass ich auf solchen technischen Gebieten eben nicht so bewandert bin. Ich habe nur eine sehr grobe Vorstellung davon, was Robotik ist und in meiner Vorstellung war eben Roboterpychologie nicht allzu weit entfernt davon und wenn man jetzt einen Psychologen vorschlägt, irgendwas mit Robotern zu machen, dann ist das halt in meiner Vorstellungswelt alles die gleiche Gemengelagen. Ich könnte jetzt natürlich recherchieren und den genauen Unterschied herausfinden, aber ich denke das bringt uns beide nicht weiter.

Ich finde auch nicht, dass ich in einer Traumwelt lebe. Ich bin doch mit meinem aktuellen Zustand eigentlich zufrieden, ich mag die Art und Weise wie ich arbeiten kann und ich freue mich über meinen Einkommen. Das einzige was ich gerne anders hätte, wäre, dass die Tätigkeiten etwas komplexer sind oder etwas mehr Anspruch haben. Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, warum mit deswegen lauter Vorwürfe gemacht werden und mir unterstellt wird, ich würde in einer Traumwelt leben. Den Wunsch, mein Lebensstil so beizubehalten und nur etwas mehr Anspruch zu bekommen, ist doch nicht völlig realitätsfern. Und ich möchte eben nicht noch ein drittes Fach studieren, zudem möchte ich ja auch nicht im Bereich der Psychologie beruflich gänzlich verlassen, insofern ist da überhaupt Sinn macht, noch ein anderes Fach zu studieren, ist ja auch zweifelhaft.

Es mag sicherlich Ausnahmen geben, die mit einem selbst initiierten beruflichen Wechsel kein höheres Gehalt anstreben, aber ich glaube die meisten Menschen, die von sich aus den Job wechseln, wollen sich damit nicht beruflich verschlechtern und du stellst diesen Wunsch von mir jetzt als irgendwas Abnormales dar, was ich überhaupt nicht gerechtfertigt finde.

Ihr hackt jetzt schon seit mehreren Beiträgen nur auf mir herum und bringt mich in eine Lage, in der ich mich ständig rechtfertigen muss, um eure Angriffe abzuwehren. Findet ihr denn, dass das hilfreich ist? Oder seid ihr mit euren eigenen Tätigkeiten so frustriert, dass ihr das nötig hab?
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Beitrag von Eva »

@Free_Vollmilch: Ich habe ein wenig den Eindruck, du handelst nach der Devise "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!". Es ist völlig legitim, dass du die vorhandenen positiven Aspekte deiner aktuellen Situation nicht aufgeben willst, dich aber dennoch in einem anderen Aspekt verbessern möchtest. Die Frage ist halt, wie realistisch das ist. Es gibt bestimmt Fälle von Menschen, die das Idealpaket aus Anspruch, Einkommen und persönlichen Freiheiten (oder allgemeiner gesagt: bevorzugten Rahmenbedingungen) für sich ereicht haben, nur sind das vermutlich nicht allzu viele. Üblicher ist es leider, dass man an der einen oder anderen Stelle Abstriche machen muss, die Frage ist dann halt herauszufinden, an welcher es am wenigsten weh tut. Vielleicht müsstest du ja auch nur für begrenzte Zeit Kompromisse machen und die Zähne zusammenbeißen, um am Ende dahin zu kommen, wo du hin willst?

Was denjenigen, die dir bisher geantwortet haben, vermutlich aufstößt, ist, dass du jeden anfangs erteilten, ernst gemeinten Rat vom Tisch gewischt hast, weil du eben zu keinerlei Abstrichen bereit bist. Das macht es schwer, noch etwas zu raten.

Übrigens: Die Bereitschaft, wieder zu lernen, kann nach der Promotion auch wieder kommen. Mir ging es unmittelbar danach wie dir, ich war es leid, weiter geprüft zu werden und in der Schülerposition zu sein, dachte mir "Was denn noch? Irgendwann muss es doch mal gut sein mit dem Sich-Qualifizieren!". Ein paar Jahre später habe ich mich für ein berufsbegleitendes Masterstudium eingeschrieben, weil der Dr. allein für das Erreichen meines beruflichen Ziels eben doch nicht gereicht hat. Und siehe da: Es hat tatsächlich wieder Spaß gemacht zu lernen!
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von Eva »

Free_Vollmilch hat geschrieben: ↑12.06.2019, 22:11 Ich denke nicht, dass ein Coach mir helfen könnte, denn der hat auch keine anderen Qualifikationen als ich und wenn ich wöllte könnte ich selbst als Coach tätig sein. Das wäre so, als würde sich ein Gärtner den Rasen von jemand anderem mähen lassen...
Gehen Ärzte, wenn sie krank sind, auch nicht zu anderen Ärzten, weil sie sich ja selbst behandeln können? Schneiden sich Friseure alle selbst die Haare? - Ich finde den Rat gut, um eine konstruktive Hilfe von außen zu bekommen, aber auch das hast du sofort vom Tisch gewischt.
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