Länge Lebenslauf für Bewerbung

[Etweb]

Guten Tag meine Damen und Herren,

Ich hab eine Frage zu der Laenge des Lebenslaufs (als Wissenschaftler). Ich muss dazu sagen das ich die letzen 6 Jahre in den USA verbracht habe und hier meinen Master in einer Ingenieurwissenschaft gemacht und promoviert habe (abgeben, verteidigt und jetzt nur noch auf die Verleihung warten ).

Beim Erstellen meines Lebenslaufes (avon abgesehen das deutsche Arbeitgeber extrem kleinlich mit all ihren Daten sind, in meinem englischen CV geb ich nur Jahreszahlen an) bin ich etwas verunsichert. Er is 6 Seiten lang und das ist schon leicht gekürzt. Ich war während meines Studium extrem mobil und habe auch eine grössere Anzahl and Publikationen, Konferenzbeitraegen etc... sowie eine grössere Anzahl an ehrenamtlichen Taetigkeiten hinter mir. Alles Sachen die ich natürlich zumindestens in meinen englischen CV reinschreiben würde.
Ist das zuviel fuer einen deutschen Arbeitgeber (Post Doc, oder evtl Industrie)??

Vielen Dank fuer euren Einblick

[bbb]

Ich würde in jedem Fall darauf achten, dass der tabellarische Lebenslauf maximal 2 Seiten lang ist und einen lückenlosen Überblick über Deine Ausbildung, Berufserfahrung und Kenntnisse gibt.
Ich würde hier nur die grobe Struktur und die "Highlights" (z. B. Praktikum im weißen Haus ) hervorheben.

Alles weitere kannst Du auf zusätzlichen Seiten (ähnlich einem Anhang) ergänzen, z. B. Publikationen oder kurze Forschungsaufenthalte, relevante Erläuterungen zu Deinen Projekten oder auch die "3. Seite", falls Du eine einfügen willst.


EDIT:
meine Erfahrungen beziehen sich auf die Industrie. Mit Bewerbung auf Postdoc-Stellen habe ich keine Erfahrung.

[Penguin]

Hi,

ich hatte den Eindruck, dass ein zweiseitiger Lebenslauf eher etwas fuer den 08/15 Job ist. Fuer eine postdoc Stelle kann man durchaus mehr Seiten verwenden. Mein Lebenslauf war auch auf sechs Seiten verteilt und damit wurde ich eingeladen. Fuer die Industrie wuerde ich den Lebenslauf allerdings kuerzen.
Und nicht das Bewerbungsphoto vergessen

Penguin

[bbb]

ich hatte den Eindruck, dass ein zweiseitiger Lebenslauf eher etwas fuer den 08/15 Job ist.

um Missverständnisse zu vermeiden:
ich meinte, dass man einen Übersichts-Lebenslauf auf zwei Seiten unterbringen (können) sollte und alle weiteren Einzelheiten dann auf zusätzlichen Seiten anfügen kann.
Wie oben geschrieben beziehen sich meine Erfahrungen auf Bewerbungen für Industrie-Jobs (nicht als Geschäftsführer oder Abteilungsleiter, aber auch nicht 08/15).

@Etweb:
hattest Du diesen Thread hier gesehen?
Tips für den Lebenslauf

[Zwonk]

@Penguin: Ist nur die Frage, ob man alles im Lebenslauf unterbringen will. Der Threadersteller erwähnt z.B. Publikationen. Die würde ich niemals in den Lebenslauf schreiben, sondern eine separate Publikationsliste anfügen, falls das nötig ist.

@Etweb: Sowieso stellt sich die Frage, wo Du Dich überhaupt bewerben willst, an der Uni? Dann muß die Publikationsliste natürlich rein. In der freien Wirtschaft? Dann würde ich die Publikationen gar nicht erwähnen, wenn die keinen direkten Stellenbezug haben.

Übrigens würde ich bei einer Bewerbung in der Wirtschaft die zwei Seiten tatsächlich nicht überschreiten. Viele Arbeitgeber hängen sich enorm an sowas auf. In Deinem Fall würde ich eher versuchen, viele Sachen zu kürzen. "Extreme Mobilität" kann Dir auch als Sprunghaftigkeit und Unzuverlässigkeit ausgelegt werden. Ehrenamtliches Engagement ist zwar gut, aber wenn es wirklich viel ist, wird man unter Umständen geneigt sein anzunehmen, daß Du die Arbeit vernachlässigst Als Faustregel würde ich nennen: Schreib das in den Lebenslauf rein, bei dem auch ein absoluter Trottel einen direkten Bezug zur Stelle sehen kann. Alles andere kann Dir zwar nützen, aber die Wahrscheinlichkeit ist mindestens genauso groß, daß es Dir schadet.

[bbb]

@Zwonk:
wenn es hier einen LIKE-Button gäbe, würde ich ihn benutzen.

Als Faustregel würde ich nennen: Schreib das in den Lebenslauf rein, bei dem auch ein absoluter Trottel einen direkten Bezug zur Stelle sehen kann. Alles andere kann Dir zwar nützen, aber die Wahrscheinlichkeit ist mindestens genauso groß, daß es Dir schadet.

Das kann ich voll unterschreiben.

Mir hatte mal ein Coach empfohlen, im Zweifelsfall alles reinzuschreiben (inkl. sehr lange vergangener ehrenamtlicher Tätigkeiten).
Im Bewerbungsgespräch saß ich dann vier Bereichsleitern gegenüber und einer sagte zur Begrüßung etwas in der Art, der Drucker sei beim Ausdrucken meiner Bewerbungsunterlagen kaputt gegangen.
(peinlich)
Ich denke zwar, dass das bei einem passenden Bewerber kein k.o.-Kriterium gewesen wäre (in meinem Fall hätte es ohnehin nicht gepasst), aber es ist auch eine wichtige Kunst, sich kurz zu fassen und die Zeit und Ressourcen anderer Menschen nicht mit irrelevanten Details zu verschwenden.

[DoneXY]

Die Länge des Lebenslaufs ist natürlich auch altersabhängig. Wer sich einige Jahre vor der Verrentung noch mal beruflich verändern will, wird einen deutlich längeren CV haben als ein Hochschulabsolvent.

Sechs Seiten sind auf jeden Fall sehr viel und sind nur schwer zu rechtfertigen. Es kann leicht der Eindruck entstehen, dass ein Mensch mit 6 Seiten Lebenslauf sich einfach nicht kurz fassen kann. Also ein recht umständlicher Mensch ist.

In D ist die Angabe von Monat/Jahr üblich. Wer nur Jahreszahlen angibt, gerät schnell in den Verdacht, Lücken schließen zu wollen/müssen. Immerhin kann:

2013 - 2013 X bei Y
2014 - 2015 Z bei Q

eine geschönte Fassung von:

01/2013 - 01/2013 X bei Y
12/2014 - 01/2015 Z bei Q

sein. Zumindest so lange keine Arbeitszeugnisse/Referenzen beiliegen. An diesen wird der Leser die Angaben ggf. überprüfen wollen.

@Penguin: Ist nur die Frage, ob man alles im Lebenslauf unterbringen will. Der Threadersteller erwähnt z.B. Publikationen. Die würde ich niemals in den Lebenslauf schreiben, sondern eine separate Publikationsliste anfügen, falls das nötig ist.

Unbedingt!

@Etweb: Sowieso stellt sich die Frage, wo Du Dich überhaupt bewerben willst, an der Uni? Dann muß die Publikationsliste natürlich rein. In der freien Wirtschaft? Dann würde ich die Publikationen gar nicht erwähnen, wenn die keinen direkten Stellenbezug haben.

Genauso!

Eine relative lange Publikationsliste kann den Eindruck machen, dass der Bewerber eigentlich lieber in der Wissenschaft bleiben will und eine Stelle in der so genannten freien Wirtschaft zweite Wahl ist.

[Penguin]

Ich glaube wir sind uns eigentlich alle einig.

Fuer 08/15 Jobs reichen bestimmt auch 2 Seiten. Mit mehr Lebenserfahrung vielleicht auch eine weitere Seite.
Auch bei mir finden sich auf den ersten beiden Seiten nur die Ausbildung (Uni + Promotion) und Arbeitgeber bzw Stellen die ich hatte. Die weiteren Seiten umfassen Publikationen, Konferenzen, Grants, Methoden, Softwarekenntnisse und solche Sachen, aber auch outreach Aktivitaeten. Diese Seiten wuerde ich fuer eine Postdoc Stelle im vollem Umfang auffuehren. Fuer nicht wissenschaftliche Stellen bzw teilwissenschaftliche Stellen (Industrie), wuerde ich natuerlich Teile auslassen. Fuer mich zaehlt das alles als Lebenslauf und ich wuerde keine seperaten Dokumente dafuer erstellen, z.B. wenn man eine pdf versendet.

Im Grunde gilt wie immer: man muss nicht nur das Anschreiben, sondern auch den Lebenslauf an jede einzelne Stelle individuell anpassen. Z.B. ob man die ehrenamtlichen Taetigkeiten generell erwaehnt oder vielleicht nur bestimmte haengt sehr davon ab, was in der Ausschreibung steht.

Penguin

[bbb]

Fuer mich zaehlt das alles als Lebenslauf und ich wuerde keine seperaten Dokumente dafuer erstellen, z.B. wenn man eine pdf versendet.

das sehe ich genauso - ich habe sowohl die tabellarische Übersicht als auch die Erläuterungen in einem PDF-Dokument versendet

[DoneXY]

Die weiteren Seiten umfassen Publikationen, Konferenzen, Grants, Methoden, Softwarekenntnisse und solche Sachen, aber auch outreach Aktivitaeten. Diese Seiten wuerde ich fuer eine Postdoc Stelle im vollem Umfang auffuehren.(...) Fuer mich zaehlt das alles als Lebenslauf und ich wuerde keine seperaten Dokumente dafuer erstellen, z.B. wenn man eine pdf versendet.

Die Publikationsliste ist kein Teil des Lebenslaufes. D.h. aber nicht, dass ein Lebenslauf und Publikationsliste in seperaten PDFs verschickt werden sollten. Meiner Erfahrung nach sollte pro Bewerbung immer nur ein Dokument, das Anschreichen, CV, Publikationsliste, Scans etc enthält verschickt werden.