Abbruch der Disse WIE im Bewerbungsschreiben integrieren

[PiffPaff]

Liebes Forum,

ich zweifel momentan sehr an der Sinnhaftigkeit meiner Disse und habe nach 2 Jahren genug.
Jetzt möchte ich meinen Marktwert checken und dazu Bewerbungen schreiben. Schon mit dem Hintergedanken, dass wenn die passende Stelle dabei ist, ich diese auch annehme. Mir ist es also ernst und werde nicht ein paar Spaßbewerbungen abschicken!

Gründe für den Disseabbruch sind:
- unsichere Finanzierung (immer nur jahrweise)
- wechselnde Bedingungen (Partnerfirma abgesprungen, daher jetzt reine Schreibtischarbeit)
- ist einfach nicht mein Ding ...

Aber wie gehe ich auf den Abbruch im Anschreiben ein?
Ich würde bereits da gerne einen Satz wie diese schreiben:

Im Laufe meiner wissenschaftlichen Arbeit bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass ich lieber praktisch arbeiten möchte....


Hat hier jemand schon Erfahrungen gemacht?


Lieben Dank schon einmal!!!

[algol]

Musst Du die (abgebrochene) Diss explizit aufnehmen oder hattest Du auch parallele Sachen?

[PiffPaff]

Ne, ich habe mich in der Zeit komplett mit der Diss beschäftigt
Das meintest Du doch, oder?

[algol]

hm, tja, dann musst Du das schon gut begründen. Vor allem auch die Gründe für den Abbruch. Weil da schnell Vermutungen kommen von wegen wenig Durchhaltevermögen, Diss war nie ernthaft angestrebt, blabla. Aber Marktwert testen kann man natürlich immer versuchen.
Gibt ja auch viele, die nach 2 jahren ein Studium gewechselt haben oder die armen Jurastudenten, die nach 6 Jahren endgültig durchs Examen fliegen. Und auch da geht das Leben weiter.
Also, ich würde nicht den Abbruch in die Mitte stellen, sondern alles, was Du ansonsten zu bieten hast. die Diss nur im CV als Diss ohne Abschluss. Im Gespräch wirst Du aber bestimmt danach gefragt.

[Sebastian]

Hallo PiffPaff,

eine mögliche Lesart für Dein Posting hier ist auch die eines Hilferufes um Motivation und Unterstützung. Dann wäre eine sachliche Antwort vielleicht nicht das, was Du Dir erhoffst. Andererseits will ich in Unkenntnis Deiner genauen Situation auch nicht mit Durchhalteparolen nerven.

Gründe für den Disseabbruch sind:
- unsichere Finanzierung (immer nur jahrweise)
- wechselnde Bedingungen (Partnerfirma abgesprungen, daher jetzt reine Schreibtischarbeit)

Wenn es eine solche Finanzierung gab, dann gibt es doch auch ein (oder wegen wechselnder Partner gar mehrere) offizielle Projekte, so dass Du auch für Deine Arbeit bezahlt wurdest.
Kommt es nicht in Frage, diese Tätigkeiten wahrheitsgemäß(!) so bezeichnen, wie sie in Deinen Arbeitsverträgen standen, ohne überhaupt anzuführen, dass Du eigentlich gehofft hattest, aus diesem Mix eine Dissertation zu machen?
(also z.B. "Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut ..." oder "Mitarbeit am Forschungsprojekt ...")?

Gruß
Sebastian

[PiffPaff]

Hey Sebastian,

das mit der "möglichen Lesart" ist mir im Nachhinein auch aufgefallen.
Kommt aber mehr durch's genervt sein
Ich werde über ein Stipendium finanziert und arbeite also an "meinen Projekten".
Sonst wäre das natürlich auch eine schöne Möglichkeit gewesen...

Klar werde ich ggfs. im Vorstellungsgespräch danach gefragt. An dem Punkt kann ich das auch ganz gut verkaufen/begründen.
Mir geht's gerade eher darum, wie ich das im Anschreiben formuliere, dass ich überhaupt in's Gespräch komme...

PP

[barbara]

Du hast doch die Diss noch gar nicht abgebrochen! Du bewirbst Dich ganz normal, weist auf Deine derzeitige Tätigkeit am Lehrstuhl xyz für den Brötchengeber abc hin. Selbstverständlich kommt die Frage, warum Du dort nicht weitermachen willst. Die Antwort ist ebenso selbstverständlich: Die angebotene neue Aufgabe reizt Dich mehr, passt besser zu Dir etc...auch finanzielle Sicherheit ist ein erlaubtes Argument - allerdings nur wenn Du Dich auf eine entsprechend sichere Position bewirbst (für die Elternzeitvertretung ist das nicht glaubhaft). Nichts schönreden, aber es ist erlaubt, sich persönlich zu verändern und zu verbessern. Nur halt nicht hinschmeissen! Dann bist Du in der blöden Situation "jaaa, derzeit, ähhh, tue ich nichts, denn weil die Diss nicht lief, jaaa, da hatte ich dann die Nase voll...."

[PiffPaff]

@barbara

Ja, so sehe ich das auch!
Werde die ganze Sache auch auf keinen Fall einfach abbrechen, sondern möchte ja bei einem passenden Angebot wechseln:)
Aber vielleicht noch mal die Frage:
Wie würdet Ihr die Situation im Anschreiben bezeichnen? Würdet Ihr das direkt da nennen? Ich find's wichtig, sonst könnte man ja denken, dass ich nach 2 Jahren die Disse fertig habe...

Also ganz plump:
Wie würdet Ihr das im Anschreiben schreiben???

[algol]

Dann habe ich Dich nicht richtig verstanden. Willst Du in einem Unternehmen arbeiten und nebenher Deine Diss weiterschreiben?
Dann würde ich die Diss im CV als einen Punkt aufnehmen im Sinne von Diss zu blabla seit 9/2010.
Dann würdest aber mit dem AG nicht über eine abgebrochene Diss reden sondern es wäre die Frage, ob die einen VZ-Job + Diss schaffst. Da hätten manche AG Zweifel dran.

[PiffPaff]

Vielleicht noch einmal die Frage:

- arbeite momentan an der Diss
- möchte Diss komplett abbrechen
- suche daher gerade nach Jobs
- bewerbe mich auf passende Jobs
- muss dazu ein Anschreiben aufsetzen
- frage mich, wie ich den geplanten Diss-Abbruch bereits im Anschreiben anspreche
- meine Frage zielt nur auf den einen Satz ab (reine Formulierungsfrage!)