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Sic transit gloria mundi...
Hier kann man zuschauen, wie der akademische Glanz des Herrn zu Guttenberg auf seiner eigenen Webseite (http://zuguttenberg.de/person.php) zerbröckelt. Ein Drama in zur Zeit noch drei Akten... Man achte auf den zweiten Punkt der Biographie...
Anfang dieses Jahres war die Welt noch in Ordnung... (Rekonstruktion!)
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20. Februar 2011, in der Hektik des Sturms sind noch Reste verblieben (selbst gesehen)
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28. Februar 2011 - nun scheint ihm auch der Abschluss peinlich geworden. (Selbst gesehen) Nachdem der Dr nur schrittweise verschwand, fragt man sich, was es mit der vollständigen Entfernung des Prädikatsexamens auf sich hat... Ob es nur daran liegt, dass das angebliche Prädikatsexamen "nur" um ein erstes juristisches Staatsexamen ist, dessen angebliches Prädikat nur jenseits des Extrawurstäquators als solches bezeichnet wird?
Es ist schon sehr beschämend, wie sehr Guttenbergs Hochstapelei nach und nach auffliegt. Erst die zusammengeklaute Text-Collage in Form seiner "Dissertation", dann der ominöse zusammenklaute Aufsatz aus dem Jahr 2004 und jetzt auch noch ein hochgeschwindeltes "Prädikatsexamen". Langsam aber sicher müsste doch auch dem letzten Guttenberg-Verteidiger einleuchten, dass wir es hier mit einem Mann ohne jeden Funken Anstand zu tun haben.
Ich würde noch weiter gehen und und eine solche Person sogar als gefährlich einstufen. Denn wer sich schon einen Doktortitel erschleicht, der ihm bei seiner politischen Karriere eigentlich nur noch mäßig nützlich sein konnte, weil er bereits im Bundestag saß, der ist auch imstande, für größere politische Ziele wie etwa die Kanzlerschaft ein viel höheres Maß an kriminieller Energie an den Tag zu legen.
Sebastian hat geschrieben:
20. Februar 2011, in der Hektik des Sturms sind noch Reste verblieben (selbst gesehen)
Und ich hab mich vor zwei Minuten beim Lesen des Parallelthreads zum "Prädikatsexamen" noch gefargt, ob meine Erinnerung mich vielleicht getäuscht hat und KT nicht behauptet hätte, er hätte ein Prädikatsexamen.
Muss ehrlich sagen, mich empört vor allem der Doktorvater und die Profs von der Uni Bayreuth. Meine Befürchtung ist: Guttenberg tritt zurück und die Uni wäscht die Hände in Unschuld, und: NIX ÄNDERT SICH!
Wieso war es möglich, dass so eine Diss durchkommt und SUMMA CUM LAUDE erhält? Wie kann sich der DV da hinstellen und sich jetzt über seinen ehemaligen Doktoranden entsetzt zeigen? Hatte er keine Assistenten, die mit dem Internet umgehen konnten?
Wie kann es sein, dass die Profs jetzt so tun, als fielen sie aus allen Wolken?
Ich frage mich nur: wenn die Fehler von Guttenberg so eklatant sind, und nicht aufgefallen sind, haben aber zu summa geführt, wieviele Plagiatchen, die cleverer waren, da durchgewunken wurden? Und wenn Guttenberg wegen seines Namens und seiner politischen Amibitionen und Familienkontakten da durchgereicht wurde, wen gabs da noch?
Dass die Profs so was mitgemacht haben, das ist für mich ein Riesenskandal, vor allem dass die jetzt so gar nicht in der Schusslinie sind!
DIE diskreditieren eine Uni und die Modi des Promovierens!
Zuletzt geändert von porrione am 01.03.2011, 12:04, insgesamt 1-mal geändert.
@ Martin_T_1981: Diese kriminelle Energie ist wirklich schon beängstigend.
@ porrione: Ich gebe Dir Recht, dieser Vorgang ist absolut unglaublich. Ich hoffe, dass die Uni wenigstens dem Täuschungsverdacht uneingeschränkt nachgeht. (Dass eine Täuschung vorliegt ist ohnehin offensichtlich.) Ich denke, dass zumindest die nächsten Monate genauer hingeschaut werden wird, schon aus Selbstschutz . So bloßgestellt zu werden will wohl kein Prof riskieren. Ob sich auf lange Sicht eine Änderung einstellt vermag ich nicht zu sagen.
Die weitere Entwicklung:
Die Unterstützer nehmen reißaus, die Wissenschaft empört sich. Und Werbeetats wurden erhöht...
porrione hat geschrieben:
Wieso war es möglich, dass so eine Diss durchkommt und SUMMA CUM LAUDE erhält? Wie kann sich der DV da hinstellen und sich jetzt über seinen ehemaligen Doktoranden entsetzt zeigen? Hatte er keine Assistenten, die mit dem Internet umgehen konnten?
Wie kann es sein, dass die Profs jetzt so tun, als fielen sie aus allen Wolken?
Ich bin mir nicht sicher, was die Notengebung angeht, vielleicht ist da ja wirklich was im Busch wegen dem gestifteten Lehrstuhl und dem Verdienstorden für den Doktorvater. Ich glaube aber nicht, daß der DV willentlich die Plagiate übersehen hat. Meine (laienpsychologische) Erklärung wäre eher die, daß Häberle sich so eine Unverschämtheit gar nicht vorstellen konnte. Ich bin kein Jurist, aber bei den Juristen scheint der ja eine ganz große Nummer zu sein und demnach werden viele Doktoranden das wohl als besondere Ehre ansehen, bei dem zu promovieren. Und unter den Voraussetzungen ist es natürlich zu erwarten, daß sie sich mehr als bei irgendeinem 08/15-Professor (ist nicht so hart gemeint, wie es klingt) anstrengen werden, eine respektable Arbeit abzuliefern. Häberle weiß das natürlich auch und hat deshalb wohl die Möglichkeit gar nicht in Betracht gezogen, daß jemand die Stirn hat, ihm ernsthaft so eine Collage einzureichen. Ich nehme ihm deshalb auch ab, daß er ehrlich entsetzt ist. Das Zustandekommen der Note mag fragwürdig sein, daß diese Plagiatgeschichte vom DV nicht aufgedeckt wurde, halte ich psychologisch schon für nachvollziehbar, was es aber nicht entschuldigt.
Also ich finde das "Entsetzen" der Profs etwas heuchlerisch. Natürlich ist das Abschreiben von Guttenberg nicht o.k. Aber das alles so tun, "wie entsetzlich, wie kann er nur", als wenn sie das alle nicht in ihrem Alltag haben und kennen. Ich bin mir nicht sicher, ob die feinen Herren nicht ihn und auch andere "ermutigt" haben oder bewusst geduldet haben, dass die Leute, die eine Diss wollen, sie auch kriegen. Das ist ja nun mal ein Geschäft. Jetzt ist einer prominent aufgeflogen, und die große Hexenjagd läuft. Und wer hetzt die anderen? Wie viele Oberhäuptlinge in Unternehmen haben auch solche "Pseudo-Summa-"Abschlüsse?
Einerseits ist es ja gut, dass man diesen Betrug prägnant auf den Punkt bringt. Andererseits erscheint Herr G. durch diese Anprangerung als e i n Böser. Und der Blick geht nicht auf das böse System, für das er ein Symptom ist.
algol hat geschrieben:Also ich finde das "Entsetzen" der Profs etwas heuchlerisch. Natürlich ist das Abschreiben von Guttenberg nicht o.k. Aber das alles so tun, "wie entsetzlich, wie kann er nur", als wenn sie das alle nicht in ihrem Alltag haben und kennen. Ich bin mir nicht sicher, ob die feinen Herren nicht ihn und auch andere "ermutigt" haben oder bewusst geduldet haben, dass die Leute, die eine Diss wollen, sie auch kriegen. Das ist ja nun mal ein Geschäft. Jetzt ist einer prominent aufgeflogen, und die große Hexenjagd läuft. Und wer hetzt die anderen? Wie viele Oberhäuptlinge in Unternehmen haben auch solche "Pseudo-Summa-"Abschlüsse?
Einerseits ist es ja gut, dass man diesen Betrug prägnant auf den Punkt bringt. Andererseits erscheint Herr G. durch diese Anprangerung als e i n Böser. Und der Blick geht nicht auf das böse System, für das er ein Symptom ist.
Na Algol, also so kann man das auch nicht stehen lassen. Du stellst das so da, als wäre bei Promotionen der Betrug die Regel und nicht die Ausnahme. Das kann ich nicht glauben. Ich gehe bis auf weiteres auch weiterhin davon aus, daß die meisten Leute immer noch regelgerecht promovieren. Es gibt da bestimmt eine Grauzone, aber ich glaube, daß einige Fächer (vor allem Jura und BWL) viel stärker betroffen sind als andere, nämlich dann, wenn die Leute einen Doktortitel aus "Standesgründen" einsacken wollen.
Angara hat geschrieben:
Na Algol, also so kann man das auch nicht stehen lassen. Du stellst das so da, als wäre bei Promotionen der Betrug die Regel und nicht die Ausnahme. Das kann ich nicht glauben. Ich gehe bis auf weiteres auch weiterhin davon aus, daß die meisten Leute immer noch regelgerecht promovieren. Es gibt da bestimmt eine Grauzone, aber ich glaube, daß einige Fächer (vor allem Jura und BWL) viel stärker betroffen sind als andere, nämlich dann, wenn die Leute einen Doktortitel aus "Standesgründen" einsacken wollen.
Da schließe ich mich an. Nach meinem Verständnis ist es - zumindest bei einer Dissertation, die ja einer Veröffentlichungspflicht unterliegt - grundsätzlich keine Pflicht der Prüfungskommission, die Arbeit auf nicht hinreichend gekennzeichnete Übernahmen zu durchsuchen. Prinzipiell muß sie sich da auf die ehrenwörtliche Erklärung des Kandidaten verlassen dürfen - und auf die nachfolgende Überprüfung der Ergebnisse durch die wissenschaftliche Öffentlichkeit. Und dieses Prinzip hat hier ja auch sehr gut funktioniert.
Etwas anderes ist allerdings in der Tat die Frage, wie eine derart zusammenkopierte juristische Dissertation ausgerechnet die Bestnote erreichen konnte. Denn dass Copy&Paste beinahe zwangsläufig zu Stilbrüchen führt ist das eine - darüber hinaus wundere ich mich aber weiterhin, wie man Zitate aus Tageszeitungen und sonstiger nicht-wissenschaftlicher und/oder "trivialer" Literatur in solchem Umfang für eine Promotion überhaupt verwursten kann. Für meine eigene Diss hätte ich brauchbare Quellen dieser Art überhaupt nicht zusammenbekommen, weil sich Tageszeitungen für dieses Thema überhaupt nicht in der nötigen Tiefe interessieren (können)...
Sebastian hat geschrieben:darüber hinaus wundere ich mich aber weiterhin, wie man Zitate aus Tageszeitungen und sonstiger nicht-wissenschaftlicher und/oder "trivialer" Literatur in solchem Umfang für eine Promotion überhaupt verwursten kann. Für meine eigene Diss hätte ich brauchbare Quellen dieser Art überhaupt nicht zusammenbekommen, weil sich Tageszeitungen für dieses Thema überhaupt nicht in der nötigen Tiefe interessieren (können)...
Diese Frage habe ich mir auch schon mehrfach gestellt.
"Diese Berge, die du schleppst, die solltest du besteigen, nicht tragen" - Najwa Zebian
Und ich hab mich vor zwei Minuten beim Lesen des Parallelthreads zum "Prädikatsexamen" noch gefargt, ob meine Erinnerung mich vielleicht getäuscht hat und KT nicht behauptet hätte, er hätte ein Prädikatsexamen.
. So bloßgestellt zu werden will wohl kein Prof riskieren. Ob sich auf lange Sicht eine Änderung einstellt vermag ich nicht zu sagen.