@Mastaofdissasta und my funny valentine:
Hm, aber was hieße das konkret? Von FH-Studium und Berufstätigkeit allgemein darauf zu schließen, dass da nichts von wissenschaftlichem Wert bei rauskommen kann, finde ich total daneben. Eine noch größere Selektion nach sozialem Hintergrund/Bildungsbürgerhabitus braucht unser Hochschulsystem ja wohl wirklich nicht. Und das lese ich schon in dem von myfunnyvalentine verlinkten Artikel (Hervorhebung von mir):
Aus seiner Sicht sollte künftig nur den Doktortitel anstreben, wer sich einige Jahre ausschließlich seiner Promotion widme und ein „Faustisches Erkenntnisinteresse“ habe, also die Forschung voranbringen wolle.
Das kann nur, wer nicht seinen Lebensunterhalt verdienen muss.
Ebensowenig geht die Motivation, warum jemand eine Diss in Angriff nimmt, die Allgemeinheit an. Wenn jemand es für das Klingelschild macht, lässt auch das keine Rückschlüsse auf die Qualität des Endprodukts zu. Entscheidend ist doch das WIE. Aus meiner Sicht wird anders herum ein Schuh draus. Es braucht, wie porrione schrieb, bezahlte Qualifikationsstellen. Und, was mindestens genau so wichtig ist, Rahmenbedingungen für Profs, in denen sie Qualifikationsarbeiten ordentlich betreuen können. Da sind die Anreizstrukturen im Moment wahrscheinlich nicht ideal. Wenn die Betreuungsarbeit nicht nebenher läuft und irgendwie auch institutionell gewürdigt wird, dass man dafür Zeit braucht, fällt die schlechte Qualität einer Arbeit womöglich vor dem Einreichen auf (das wäre ja mal was), also bevor es peinlich wird, wenn ich als Prof "meine" (am Ende noch prominenten) Schützlinge durchfallen lassen muss. Das scheint ja kaum jemand zu machen. Und das wäre ja die Konsequenz: Arbeiten, die trotz ordentlicher Betreuung den Anforderungen nicht genügen, dürften nicht angenommen werden. Dass das nicht geschieht, hat ja wohl nicht in erster Linie mit den Berufsbiographien der Promovierenden zu tun.