Unsicherheiten bezüglich Promotion & Bewerbung auf fachfremdes Graduiertenkolleg
Verfasst: 24.09.2025, 14:41
Hallo ihr Lieben!
Nach langem stillen Mitlesen hier im Forum habe ich mich nun entschieden, selbst einen Beitrag zu verfassen – vor allem, um meine Unsicherheiten und Gedanken rund ums Promovieren zu sortieren und vielleicht den ein oder anderen hilfreichen Tipp oder Erfahrungswert von euch zu bekommen.
1. Grundsätzliche Unsicherheit bezüglich der Promotion
Themenmäßig bin ich mir eigentlich sehr sicher, dass ich promovieren möchte – genauer gesagt, würde ich sehr gerne meine Masterarbeit weiterentwickeln. Während des Schreibens bin ich auf viele offene Fragen und Anschlussmöglichkeiten gestoßen und habe schon damals gemerkt, dass ich an diesen Themen gern weiterarbeiten würde. Das habe ich auch so im Abschlussgespräch mit meiner Betreuerin besprochen, die mir die Promotion von sich aus ans Herz gelegt und mich darin bestärkt hat die MA weiter auszubauen.
Meine Unsicherheiten liegen weniger im ob, sondern vielmehr im wie – konkret beim Bewerbungsprozess, bei der Betreuungssuche und bei den finanziellen Rahmenbedingungen.
Was die Betreuung angeht: Die beiden Personen, die meine Masterarbeit begutachtet haben, sind zwar promoviert, aber keine Professor*innen, was den Einstieg (z.B. durch Netzwerke oder die Möglichkeit einer direkten Promotionsstelle) erschwert. Außerdem war mein Kontakt zu Lehrstühlen während des Studiums eher lose. Meine Betreuungsperson der MA ist inzwischen nicht mehr an der Uni tätig. Hinzu kommt: Mein Bachelor war eher durchwachsen (Abschlussnote 2,3), der Master hingegen lief sehr gut (1,1; MA-Arbeit 1,0). Trotzdem habe ich das Gefühl, dass mein nicht ganz „geradliniger“ Werdegang (z.B. Über zweiten Bildungsweg an die Universität gekommen, nicht in Regelstudienzeit abgeschlossen) eher hinderlich sein könnte – ich kann meine Chancen einfach nicht gut einschätzen.
Ich habe mich bereits auf vier Promotionsstellen beworben: Bei zwei Stellen warte ich seit drei Wochen auf eine Rückmeldung (was mich nicht mehr wirklich hoffen lässt), eine Bewerbung wurde direkt abgelehnt, bei einer anderen war ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen, wurde aber letztlich nicht genommen (mit dem Hinweis: „Sie sind jedoch in der engeren Auswahl. Sollte es zu keiner Einstellung mit der/dem ausgewählten Bewerber*in kommen, würden wir uns gern nochmal bei Ihnen melden“). Das hat mich leider eher noch mehr verunsichert (auch inwiefern dies eine „Standartabsage“ ist kann ich nicht einschätzen). Vielleicht geht es hier ja jemandem ähnlich – oder ihr habt Tipps, wie man mit solchen Rückschlägen und dem mühsamen Übergang zwischen Master und Promotion umgehen kann?
Auch das Thema Stipendien beschäftigt mich. Ich frage mich z.B., wie stark Faktoren wie meine Ausbildung vor dem Studium, mein Ehrenamt oder meine nicht ganz perfekte Studienbiografie (sowohl Noten als auch Studienzeit) bei der Vergabe von Stipendien gewertet und bewertet werden; welche Schwerpunkte dort gesetzt werden usw.
2. Bewerbung auf ein "fachfremdes" Graduiertenkolleg
Ein zweiter Punkt, der mir auf dem Herzen liegt, betrifft die Bewerbung auf ein Graduiertenkolleg, das thematisch sehr gut zu meinem Forschungsvorhaben passt – obwohl mein Fachbereich formal nicht zu den ausgeschriebenen Disziplinen gehört. Die Ausschreibung habe ich von der Betreuungsperson meiner Masterarbeit erhalten, mit dem Hinweis, dass es inhaltlich zwar nicht 1:1 passe, ich aber sehr gut ins Kolleg passen würde. Das sehe ich ähnlich.
Trotzdem frage ich mich: Wie realistisch ist es, als „fachfremde“ Person überhaupt in einem solchen Kolleg aufgenommen zu werden? Lohnt es sich, ein Exposé zu schreiben, wenn ich formal gar nicht den passenden Fachhintergrund habe – auch wenn das Thema und die Herangehensweise gut ins Kolleg passen würden?
Ein weiteres Problem: Für die Bewerbung benötige ich zwei Empfehlungsschreiben. Meine Bachelorarbeit war damals leider nicht besonders gut (2,3), was vor allem an der schlechten Betreuung lag. Meine Masterarbeit hingegen war sehr erfolgreich, aber meine Betreuungsperson (die mir das Kolleg auch empfohlen hat) hat eben nicht den Status „Professor*in“ und inzwischen nicht mehr an der Universität tätig. Ich bin daher etwas ratlos, wer mich überhaupt qualifiziert empfehlen könnte. Hat jemand hier Erfahrungen, wie mit solchen Konstellationen in Auswahlverfahren umgegangen wird?
Ihr seht insgesamt bewegt mich die Frage: Habe ich unter diesen Umständen überhaupt realistische Chancen auf eine Promotion – und wie gehe ich klug und strategisch mit diesen Hürden um?
Ich freue mich sehr über eure Erfahrungen, Einschätzungen und Ratschläge – sei es zu den Themen Betreuungssuche, Bewerbung an Graduiertenkollegs, Stipendien oder auch einfach zum Umgang mit Unsicherheiten in dieser Übergangsphase.
Lieben Dank schon einmal im Voraus!
Nach langem stillen Mitlesen hier im Forum habe ich mich nun entschieden, selbst einen Beitrag zu verfassen – vor allem, um meine Unsicherheiten und Gedanken rund ums Promovieren zu sortieren und vielleicht den ein oder anderen hilfreichen Tipp oder Erfahrungswert von euch zu bekommen.
1. Grundsätzliche Unsicherheit bezüglich der Promotion
Themenmäßig bin ich mir eigentlich sehr sicher, dass ich promovieren möchte – genauer gesagt, würde ich sehr gerne meine Masterarbeit weiterentwickeln. Während des Schreibens bin ich auf viele offene Fragen und Anschlussmöglichkeiten gestoßen und habe schon damals gemerkt, dass ich an diesen Themen gern weiterarbeiten würde. Das habe ich auch so im Abschlussgespräch mit meiner Betreuerin besprochen, die mir die Promotion von sich aus ans Herz gelegt und mich darin bestärkt hat die MA weiter auszubauen.
Meine Unsicherheiten liegen weniger im ob, sondern vielmehr im wie – konkret beim Bewerbungsprozess, bei der Betreuungssuche und bei den finanziellen Rahmenbedingungen.
Was die Betreuung angeht: Die beiden Personen, die meine Masterarbeit begutachtet haben, sind zwar promoviert, aber keine Professor*innen, was den Einstieg (z.B. durch Netzwerke oder die Möglichkeit einer direkten Promotionsstelle) erschwert. Außerdem war mein Kontakt zu Lehrstühlen während des Studiums eher lose. Meine Betreuungsperson der MA ist inzwischen nicht mehr an der Uni tätig. Hinzu kommt: Mein Bachelor war eher durchwachsen (Abschlussnote 2,3), der Master hingegen lief sehr gut (1,1; MA-Arbeit 1,0). Trotzdem habe ich das Gefühl, dass mein nicht ganz „geradliniger“ Werdegang (z.B. Über zweiten Bildungsweg an die Universität gekommen, nicht in Regelstudienzeit abgeschlossen) eher hinderlich sein könnte – ich kann meine Chancen einfach nicht gut einschätzen.
Ich habe mich bereits auf vier Promotionsstellen beworben: Bei zwei Stellen warte ich seit drei Wochen auf eine Rückmeldung (was mich nicht mehr wirklich hoffen lässt), eine Bewerbung wurde direkt abgelehnt, bei einer anderen war ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen, wurde aber letztlich nicht genommen (mit dem Hinweis: „Sie sind jedoch in der engeren Auswahl. Sollte es zu keiner Einstellung mit der/dem ausgewählten Bewerber*in kommen, würden wir uns gern nochmal bei Ihnen melden“). Das hat mich leider eher noch mehr verunsichert (auch inwiefern dies eine „Standartabsage“ ist kann ich nicht einschätzen). Vielleicht geht es hier ja jemandem ähnlich – oder ihr habt Tipps, wie man mit solchen Rückschlägen und dem mühsamen Übergang zwischen Master und Promotion umgehen kann?
Auch das Thema Stipendien beschäftigt mich. Ich frage mich z.B., wie stark Faktoren wie meine Ausbildung vor dem Studium, mein Ehrenamt oder meine nicht ganz perfekte Studienbiografie (sowohl Noten als auch Studienzeit) bei der Vergabe von Stipendien gewertet und bewertet werden; welche Schwerpunkte dort gesetzt werden usw.
2. Bewerbung auf ein "fachfremdes" Graduiertenkolleg
Ein zweiter Punkt, der mir auf dem Herzen liegt, betrifft die Bewerbung auf ein Graduiertenkolleg, das thematisch sehr gut zu meinem Forschungsvorhaben passt – obwohl mein Fachbereich formal nicht zu den ausgeschriebenen Disziplinen gehört. Die Ausschreibung habe ich von der Betreuungsperson meiner Masterarbeit erhalten, mit dem Hinweis, dass es inhaltlich zwar nicht 1:1 passe, ich aber sehr gut ins Kolleg passen würde. Das sehe ich ähnlich.
Trotzdem frage ich mich: Wie realistisch ist es, als „fachfremde“ Person überhaupt in einem solchen Kolleg aufgenommen zu werden? Lohnt es sich, ein Exposé zu schreiben, wenn ich formal gar nicht den passenden Fachhintergrund habe – auch wenn das Thema und die Herangehensweise gut ins Kolleg passen würden?
Ein weiteres Problem: Für die Bewerbung benötige ich zwei Empfehlungsschreiben. Meine Bachelorarbeit war damals leider nicht besonders gut (2,3), was vor allem an der schlechten Betreuung lag. Meine Masterarbeit hingegen war sehr erfolgreich, aber meine Betreuungsperson (die mir das Kolleg auch empfohlen hat) hat eben nicht den Status „Professor*in“ und inzwischen nicht mehr an der Universität tätig. Ich bin daher etwas ratlos, wer mich überhaupt qualifiziert empfehlen könnte. Hat jemand hier Erfahrungen, wie mit solchen Konstellationen in Auswahlverfahren umgegangen wird?
Ihr seht insgesamt bewegt mich die Frage: Habe ich unter diesen Umständen überhaupt realistische Chancen auf eine Promotion – und wie gehe ich klug und strategisch mit diesen Hürden um?
Ich freue mich sehr über eure Erfahrungen, Einschätzungen und Ratschläge – sei es zu den Themen Betreuungssuche, Bewerbung an Graduiertenkollegs, Stipendien oder auch einfach zum Umgang mit Unsicherheiten in dieser Übergangsphase.
Lieben Dank schon einmal im Voraus!
