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Hallo,
hat jemand hier schon Erfahrungen mit der IU Internationalen Hochschule? Ich bin zu einem Probevortrag eingeladen, freue mich darüber natürlich sehr, bin aber auch aufgeregt. Es läuft ja alles online, entsprechend ist das auch etwas anders, als übliche Vorsing-Veranstaltungen. Interessant fand ich auch, dass man von vornherein auf allen Ebenen geduzt wird Hat von euch schon mal ein Bewerbungsverfahren an der IU mitgemacht? Wie war es? Arbeitet jemand von euch als Professor/in an der IU und kann vielleicht etwas berichten?

ein Kollege kam von der IU zu uns. Die Mentalität muss viel mehr in Richtung "Dienstleister für die Studenten" gehen und das Niveau ist niedriger. Das ganze scheint mehr in Richtung anglosächsisches System zu gehen, wo man für den Abschluss Geld zahlt und dafür auch einen passablen Abschluss mit Abschlussgarantie erwartet. Der Kollege ist froh, an einer staatlichen FH zu sein, da die Arbeitszeiten in Summe doch wesentlich angenehmer sind.

Alle ausgeschriebenen Professuren scheinen dort mittlerweile "vorerst befristet auf 2 Jahre" zu sein. Siehe https://www.iu-careers.com.

Ich empfehle, die Berichte auf Kununu zu lesen. Ausserdem gab es bei der IU vor kurzem Entlassungen (oder so was in der Art). Zusammen mit der Befristung würde ich es mir sehr stark überlegen, bei der IU anzufangen, jedenfalls wenn ich Alternativen hätte.
Ich kenne zwar die IU nicht aus eigener Erfahrung, ich habe aber viel mit Leuten zu tun, die sich für ein Fernstudium interessieren. Und da landen die bei der IU, die möglichst schnell und möglichst bequem einen Abschluss wollen. Wenn die Studenten so sind, wie ich die kennengelernt habe, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass die Arbeit Spass macht. Und wie und wo Forschung stattfinden soll, weiss ich auch nicht.

Ich hatte mich beworben und hätte dort auch eine Professur bekommen können. Habe dann aber einen anderen Weg eingeschlagen. Ich empfand den Probevortrag und den Prozess als sehr angenehm. Eigenartig war, dass die Professur/das Stellengesuch nach dem Probe-Vortrag ohne weitere Begründung abgesagt wurde. Gründe wurden nicht genannt.

Wenige Wochen später erhielt ich dann einen Anruf, dass ich an einer anderen Hochschule in einer anderen Stadt hätte anfangen können. Aber wie gesagt, für mich kam das nicht mehr infrage. Dennoch war der Umgang sehr nett und alle Professoren, die in dem kurzen Probe-Vortrag mit anschließender Fragerunde waren, waren sehr angenehm. Für die Zukunft könnte ich mir das durchaus vorstellen. Für jemanden, der forschen will, ist die IU vielleicht eher nichts. Der Schwerpunkt lag sehr auf der Lehre.

thilo38 hat geschrieben: 13.03.2025, 22:08 Ich hatte mich beworben und hätte dort auch eine Professur bekommen können. Habe dann aber einen anderen Weg eingeschlagen. Ich empfand den Probevortrag und den Prozess als sehr angenehm. Eigenartig war, dass die Professur/das Stellengesuch nach dem Probe-Vortrag ohne weitere Begründung abgesagt wurde. Gründe wurden nicht genannt.

Wenige Wochen später erhielt ich dann einen Anruf, dass ich an einer anderen Hochschule in einer anderen Stadt hätte anfangen können. Aber wie gesagt, für mich kam das nicht mehr infrage. Dennoch war der Umgang sehr nett und alle Professoren, die in dem kurzen Probe-Vortrag mit anschließender Fragerunde waren, waren sehr angenehm. Für die Zukunft könnte ich mir das durchaus vorstellen. Für jemanden, der forschen will, ist die IU vielleicht eher nichts. Der Schwerpunkt lag sehr auf der Lehre.

Ich hatte leider sehr negative Erfahrungen dahingehend, dass ich kurz nach Vortrag und Diskussion (die beide sehr gut gelaufen waren, ich würde auch nichts negatives über die beteiligten Professoren sagen) eine formlose Absage bekam. Ich musste dann länger nachforschen, bis man mir die Kontaktdaten der Gutachterausschussvorsitzenden vermittelte, die mir dann etwas verlegen erklärte, dass sie mich aufgrund meins UNi-Abschlusses nicht einstellen könnten. Da ich mir über den gesamten Sommer viel Mühe gemachte hatte, um Vortrag, eine Online-Lehrveranstaltung und ein Motivationsvideo zu erstellen, war ich definitiv angesäuert, denn mein Abschluss ging ja schon sehr eindeutig aus meinen Bewerbungsunterlagen hervor. Demnach hätte man mich gar nicht einladen sollen, und ich hätte mir die ganze Mühe sparen können. Etwas perplex bin ich auch noch immer über die Einschränkung auf eben diesen bestimmten Abschluss, da meine Qualifikation sehr gut auf die ausgeschrieben Position gepasst hätte (Studiengang X mit Schwerpunkt Y) und die nach Aussagen der Vorsitzenden gewünschet Qualifikation (Studiengang Y mit Zusatzerfahrung in X) sehr viel für die Stelle eigentlich unerlässliches Wissen ausklammert.
Nun ja, letztendlich war ich froh, die Stelle nicht bekommen und dafür meine jetzige Stelle gekündigt zu haben. Wenn ich im Zuge der Entlassungswelle kurz darauf die Professur wieder verloren und eben auch meine jetzige Stelle nicht mehr hätte, wäre das echt dramatisch gewesen. Allerdings bin ich aus der Erfahrung heraus auch nicht mehr allzu motiviert, mich nochmal auf eine Professur zu bewerben. Es ist halt sehr viel Arbeit, die ich neben Job und drei kleinen Kinder irgendwo reinquetschen muss, und das Ergebnis leider oft nicht wirklich beeinflussbar.

Ehrlich gesagt kann ich mich dem anschließen.

Ich habe an der IU eine Zeit als Lehrbeauftragter an verschiedenen Stellen gearbeitet und mich zu Beginn dieser Expansionswelle auf eine der begehrten Prof-Stellen beworben. Der damalige Dekan war sehr angetan von mir und wollte mir auch für andere Bewerbungen ein Empfehlungsschreiben schreiben. Also fühlte ich mich gut auf die Bewerbung vorbereitet.

Vorsingen lief gut und nach ein paar Tagen kam dieser Anruf, man fand das alles sehr gut und der Präsident fragte, wann und wie ich denn an die IU kommen könnte. Natürlich wollte ich und zwar ASAP. Er müsse jetzt eben noch die anderen anrufen, klar: Listenplatz 1, danach ruft er zwei und drei an. Geile Sache. (spoiler: weit gefehlt!).

Als ich nach einiger Zeit so GAR NICHTS, wirklich N I X von der IU gehört habe, habe ich den Präsidenten angerufen, wo den mein Ruf bleibt. Ja, blabla, man habe sich dann doch für jemanden entschieden, der ein kleines bisschen besser gepasst habe, würde mit mir in Kontakt bleiben wollten, schließlich sei ich ja einer der Top-Kandidaten. Aaaaarrrgh! Also festhalten und weiter suchen. 

Die weitere Zusammenarbeit mit der IU war von derartigen Negativerfahrungen geprägt.

Ich wurde später von einem Headhunter angerufen, der sehr geheimnisvoll tat, er habe genau das Richtige für mich, dürfe aber nichts Näheres sagen, die Uni sei schon sehr interessiert, ob ich einen CV für ihn hätte? Nächstes Telefonat: Ja, der CV würde der Uni auch sehr gut gefallen, ich passe da sehr gut rein, aber als herauskam, dass ich an die IU berufen werden sollte, war die Antwort dann doch – wen wundert es? - nein.

Ich sage immer, dass man Absagen im akademischen Kontext keinesfalls persönlich nehmen sollte. Die IU ist die berühmte Ausnahme- bestätigende Regel. Ich habe auch gehört, dass dieser verrohte Umgang untereinander auch auf das interne Klima auswirkt, es besteht kein Vertrauensverhältnis Studis, Kollegen etc.
In einer Einrichtung, in der ich bis vor Kurzem gearbeitet habe, waren zwei duale Studies der IU, die eher als Billigarbeitskräfte ausgenutzt wurden und nicht richtig instruiert wurden.
Das Problem bei Läden wie der IU ist, das jeder die Missstände kennt und keiner so richtig was dagegen tut.

Das Du-Wort macht die Atmosphäre wirklich locker und angenehm, gerade online fühlt sich alles sehr persönlich an.