Hallo zusammen,
auch wenn die Frage wirklich banal erscheint, bitte ich um eine - nicht wertende - Antwort. (Ich bin schon sehr viele Jahre raus aus dem wiss. Arbeiten und fange gefühlt bei Null an.)
Im Internet findet man eine ganze Reihe von Erklärungen zur Erstellung von Exposés.
Bisher habe ich noch keine richtige Infoseite gefunden, die mir erklärt, wie ich überhaupt mit dem Exposé anfange. Vielmehr wird nur darauf hingwiesen, was alles in ein Exposé gehört.
Meine Frage/n ist/sind konkret:
Was mache (bezogen auf das Exposé) ich als erstes? Bisher habe ich nur einen groben Themenbereich. Ich habe noch keine Forschungslücke oder ähnliches.
Verstehe ich richtig, dass ich mich zunächst in dem Forschungsbereich einlesen soll (also z.B. wichtige Monographien, aktuelle Studien) und dabei stoße ich ja (hoffentlich) auf einzelne Forschungslücken, die sich i.d.R. in den Konklusionen der jeweiligen wiss. Arbeiten aufzeigen.
Meine Frage ist jetzt: Angenommen ich habe dann mögliche Forschungslücken gefunden, muss ich dann eine der Lücken für mich auswählen und habe dann sozusagen schon eine (noch zu formulierende) Forschungsfrage?
Muss ich dann konkret zu dieser (vorläufigen) Forschungsfrage den aktuellen Forschungsstand im Exposé wiedergeben? Also das heißt, dass ich gezielt zu meiner herausgefundenen Forschungslücke (und der daraus formulierten Fragestellung) eine erneute, vertiefende Literaturrecherche durchführe und den damit zusammenhängenden Forschungsstand im Exposé wiedergebe? Oder ist der aktuelle Forschungsstand alles, was ich sozusagen zu dem o.g. groben Themenbereich gefunden (und einzelne Forschungslücken indentifiziert) habe?
Kann mir vlt. jemand von euch erfahrenen Personen ganz grob aufschreiben, welche Schritte ich als allererstes gehen muss, wenn ich zu einem groben Thema (also wirklich ein grobes Thema) ein Exposé schreiben möchte?
Mein Ansatz wäre jetzt folgender:
1) Ich lese mich in das Themengebiet erstmal ein.
2) Ich führe in einer Tabelle auf, wer auf diesem Gebiet bereits geforscht hat. (Ich notiere dabei Folgendes: Autor, Erscheinungsjahr, Titel, Thema/Schwerpunkt der Studie, Methodik, Datenquellen, Tools, Vorgehensweise, Zentrale Forschungsergebnisse, Forschungslücke, Konklusionen)
3) Auf Basis der bereits identifizierten Forschungslücken versuche ich eine (oder vlt. mehrere zusammengeführte?) für mich auszuwählen, von der ich denke, dass diese Potenzial aufweist, im Zuge einer Dissertation behandelt zu werden.
4) Ich leite aus der gefundenen Lücke eine Frage ab.
5) Jetzt kann ich quasi erst mit der Anfertigung meines Exposés beginnen. D.h. ich kann erst jetzt die einzelnen Elemente eines Exposés erstellen. Dazu zählt 1. Problemstellung, 2. aktueller Forschungsstand (und hier ist meine Frage: Ist der aktuelle Forschungsstand auf das o.g. grobe Thema bezogen oder halt schon auf die konkrete Fragestellung sozusagen? Gebe ich meinem Professor einen Überblick zu dem übergeordneten, groben Themenbereich oder halt schon zur detaillierten Fragestellung?) 3. konkrete Fragestellung, 4. Theorien, die ich in meiner Arbeit zugrunde lege, 5. Methoden, 6. Quellen, 7. vorläufige Gliederung u. 8. Zeit- und Arbeitsplan
Zusatzfrage: Welche Quellen darf ich eigentlich bei der Erstellung des Exposés verwenden? Aktuelle Studien (vermutlich ausschließlich sogenannte "peer reviewed Studien"?!), Monographien. Was darf ich noch verwenden? Darf ich andere Dissertationen (die ja auch als Monographien im Netz vorhanden sind). Was noch?
Ich bitte inständig um sachliche Antworten und keine Wertung darüber, wie unqualifiziert die Fragen in macherlei Augen erscheinen.
Danke sehr!
Exposé schreiben für Neulinge
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Re: Exposé schreiben für Neulinge
Hi!
Ich wollt letztens schon schreiben, hatte es dann aber wieder vergessen
Ich bin sicherlich nicht der allerbeste Ansprechpartner auf diesem Gebiet, kann dir daher nur sagen, was ich so denke und wie ich vorgegangen bin. Wichtig ist noch, ob du die Promotion nebenberuflich machen möchtest, oder ob du nach einer ausgeschriebenen Doktorandenstelle suchst. Ich promoviere nebenberuflich in Mathematik. Und ein Exposé wird bei ersterer Form auch nicht immer gebraucht (bei mir zum Beispiel). Ich bin so vorgegangen:
- Themengebiet wusste ich durch meine Interessen schon
- habe dann ein paar Stichpunkte vorbereitet, die ich dem potentiellen Betreuer mal vorstellen kann (habe Sebastians Vorlage für das Exposé genutzt, aber eher, um für mich eine Struktur zu definieren, nach der ich arbeiten kann)
- habe dann die Suche nach einem Betreuer begonnen
- dann in einem Kennenlerngespräch erstmal die grundlegenden Punkte abgeklärt
- erst danach habe ich angefangen mein Exposé zu füllen, allerdings habe ich das nicht für den Promotionsausschuss gebraucht, ich mache das nur pro forma sozusagen
Über welchen Fachbereich sprechen wir denn hier eigentlich?
Viele Grüße
Maik
Ich wollt letztens schon schreiben, hatte es dann aber wieder vergessen
Ich bin sicherlich nicht der allerbeste Ansprechpartner auf diesem Gebiet, kann dir daher nur sagen, was ich so denke und wie ich vorgegangen bin. Wichtig ist noch, ob du die Promotion nebenberuflich machen möchtest, oder ob du nach einer ausgeschriebenen Doktorandenstelle suchst. Ich promoviere nebenberuflich in Mathematik. Und ein Exposé wird bei ersterer Form auch nicht immer gebraucht (bei mir zum Beispiel). Ich bin so vorgegangen:
- Themengebiet wusste ich durch meine Interessen schon
- habe dann ein paar Stichpunkte vorbereitet, die ich dem potentiellen Betreuer mal vorstellen kann (habe Sebastians Vorlage für das Exposé genutzt, aber eher, um für mich eine Struktur zu definieren, nach der ich arbeiten kann)
- habe dann die Suche nach einem Betreuer begonnen
- dann in einem Kennenlerngespräch erstmal die grundlegenden Punkte abgeklärt
- erst danach habe ich angefangen mein Exposé zu füllen, allerdings habe ich das nicht für den Promotionsausschuss gebraucht, ich mache das nur pro forma sozusagen
Über welchen Fachbereich sprechen wir denn hier eigentlich?
Viele Grüße
Maik
03.11.2023: Offiziell Doktorand - Wohoooo!
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