Finanzielle Sorgen (externe Individualpromotion)

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Overthinkerin
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Finanzielle Sorgen (externe Individualpromotion)

Beitrag von Overthinkerin »

Hallo zusammen,

seit über einem Jahr arbeite ich intensiv an meiner Diss und habe bisher nebenbei gejobbt.
Aktuell befinde mich jedoch in der Feldforschungsphase und während der sehr intensiven Datenerhebung kann ich aus Zeitgründen nicht arbeiten. Daher habe ich mich auf ein Stipendium beworben, jedoch leider eine Absage erhalten - und jetzt wird es finanziell arg knapp, auch wenn ich intensiv spare. Da es mir wichtig ist, kein politisches oder religiöses Stipendium zu beziehen, hab ich wenig Hoffnung, in absehbarer Zeit ein anderes Stipendium an Land ziehen zu können. Zwar visiere ich das weiterhin an, allerdings muss ich nun mindestens ein Jahr "überbrücken".

Meine Überlegung war, die Familie um eine Art Kredit zu bitten, nur ist es da finanziell auch nicht gerade dicke. Einen Studienkredit der Bank möchte ich ungern beziehen (Zinsen etc.) und mich mit einer Art Saisonjob über Wasser zu halten scheint mir eher unrealistisch. Die Alternative wäre, mein Erspartes auf den Kopf zu hauen, wobei ich mir damit das mühsam errichtete Polster für die Zukunft nehmen würde...

Habt ihr vielleicht noch andere Finanzierungsideen? Wart ihr vielleicht selbst mal in solch einer Situation? Und welchen Weg würdet ihr an meiner Stelle gehen?

Über einen Rat wäre ich euch dankbar :)
Eva
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Re: Finanzielle Sorgen (externe Individualpromotion)

Beitrag von Eva »

Wie wäre es mit einer halben Stelle zur Finanzierung der Promotion? Das macht dich finanziell unabhängig, du baust keine Schulden auf, erwirbst im Idealfall relevante Berufserfahrung und hast - nicht zu unterschätzen! - ein Gegengewicht zur Diss, so dass diese nicht zu viel Raum in deinem Denken und Fühlen einnimmt und du Rückschlägen bei der Diss Erfolgserlebnisse in einem anderen Bereich entgegensetzen kannst. Diese Erfahrung habe zumindest ich gemacht, nachdem ich zunächst längere Zeit weitgehend Ersparnisse aufgebraucht hatte, um Vollzeit extern promovieren zu können. Würde ich nie wieder so machen. Die halbe Stelle (an drei Tagen pro Woche) plus an den anderen Tagen die Diss war für mich die ideale Konstellation, das Beste aus beiden Welten quasi. Der Berufseinstieg ist mir auf diese Weise unverhofft auch direkt geglückt.

Wie lange dauert denn die Feldforschung? Du könntest auch erst Geld verdienen, um damit ein Polster für diese Phase aufzubauen.
Wierus
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Re: Finanzielle Sorgen (externe Individualpromotion)

Beitrag von Wierus »

Eva hat alles Wichtige gesagt. Nebenbei in einem möglichst fachnahen Berufsfeld jobben ist der Königsweg, einem Stipendium bei weitem vorzuziehen. Wenn das nicht möglich ist, bietet sich einem Hochschulabsolventen in vielen Bundesländern der Quereinstieg ins Lehramt, was mittlerweile problemlos in Teilzeit möglich ist. Wem das zu fordernd ist (und wer mit der vergleichsweise geringeren Bezahlung auskommt), kann es alternativ als Quereinsteiger in einer Ganztagsschule oder Kita probieren. Im Bereich Mittagsbetreuung werden händeringend Mitarbeiter gesucht. Im äußersten Fall, also wenn auch das nicht geht, bewirbt man sich eben als Schulbegleiter.
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