Uniwechsel auf die letzten Meter

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Timo2816
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Uniwechsel auf die letzten Meter

Beitrag von Timo2816 »

Hi zusammen,

ich bin seit einigen Jahren als externer Doktorand auf der Promotionsliste einer Uni in Bayern. Das ganze Vorhaben war etwas holprig, allerdings bin ich inzwischen trotz allem auf der Zielgeraden. Die Veröffentlichungen sind durch, Vorträge gehalten, die meiste Arbeit gemacht.

Das Problem ist, das mir noch ein Qualifizierungselement fehlt, dass ich als externer Doktorand mit externem Anstellungsverhältnis nur schwer erbringen kann: Ich muss noch 6 SWS in fachliche Weiterbildung investieren. Die entsprechenden Kurse werden aber nur in Präsenz angeboten - eigentlich sollte es hier auch online Angebote geben - und ich kann diese aufgrund eines bestehenden Arbeitsverhältnisses und räumlicher Entfernung nicht besuchen. Der ursprünglich Plan war, in den zwei kommenden Semestern Online-Angebote und Wochenendseminare zu besuchen, aber die gibt es einfach nicht. Online-Angebote anderer Universitäten werden nicht anerkannt.

Jetzt überlege ich, was ich tun kann und habe bereits an einen Uni Wechsel gedacht. Das bietet sich u.a. an, weil mein Zweitbetreuer, der defacto die komplette Betreuung meiner Promotion übernommen hat, gerade einen Lehrstuhl an einer anderen Universität übernommen hat, bei der ich durch weniger Reifen springen müsste. Der Plan ist mit anderen Worten von der einen Uni an die andere zu Wechseln, meinen Zweit- zum Erstbetreuer zu machen und dort meine geschriebenen Paper und die Promotionsschrift einzureichen - weiß hier jemand, ob so ein Manöver grundsätzlich möglich ist?

Danke Euch vorab!
Crunchy
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Re: Uniwechsel auf die letzten Meter

Beitrag von Crunchy »

Ich würde da bleiben, wo du jetzt bist und dann eben das Semester über an den Präsenzkursen teilnehmen, auch wenn das mit extrem viel Pendlerdasein verbunden ist. Ein paar Monate kann man das mal machen…
Wierus
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Re: Uniwechsel auf die letzten Meter

Beitrag von Wierus »

Im Notfall kann man sich auch mal für mehrere Monate freistellen lassen, sofern es die Finanzen erlauben.

Immerhin gibt es sogar gesetzlichen Anspruch auf zehn Tage "Bildungsfreistellung".
abcde
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Re: Uniwechsel auf die letzten Meter

Beitrag von abcde »

Wierus hat geschrieben: ↑03.03.2024, 17:19 Immerhin gibt es sogar gesetzlichen Anspruch auf zehn Tage "Bildungsfreistellung".
Das stimmt so pauschal leider nicht. Erstens sind Regelungen zu Bildungsurlaub oder Bildungsfreistellung Landesrecht, und es gibt sie nicht in allen Bundesländern. In allen mir bekannten Ländern mit Bildungsurlaubsanspruch (es ist eben überall anders) muss eine für Bildungsurlaub (in diesem Bundeland, nicht irgendeinem) anerkannte Veranstaltung besucht werden. Die genannten Doktorandenseminare dürften das nicht sein. Folge der Regelung ist z. B. dass es in NRW nicht möglich ist oder jedenfalls lange Jahre war, Veranstaltungen der Fernuni Hagen (also im gleichen Bundesland) als Bildungsurlaub zu besuchen.
Natürlich kann der Arbeitgeber trotzdem freistellen, aber da gibt es keinen Anspruch darauf.
Wierus
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Re: Uniwechsel auf die letzten Meter

Beitrag von Wierus »

abcde hat geschrieben: ↑03.03.2024, 18:31
Wierus hat geschrieben: ↑03.03.2024, 17:19 Immerhin gibt es sogar gesetzlichen Anspruch auf zehn Tage "Bildungsfreistellung".
Das stimmt so pauschal leider nicht.
Ja, da gebe ich dir Recht. Aber mit dem Stichwort "Bildungsfreistellung" ist dem TE zumindest ein hilfreiches Stichwort mitgegeben. Alles weitere sollte er über Eigenrecherche und das notwendige Gespräch mit dem Arbeitgeber abklären, sofern er diesen Weg beschreiten möchte.
Florina
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Re: Uniwechsel auf die letzten Meter

Beitrag von Florina »

Hi, ich finde einen Wechsel aufgrund dieser sachlichen und nachvollziehbaren Gründe völlig in Ordnung. Taktisch wäre es klug, den aktuellen Betreuer auf das Pendeldilemma anzusprechen und ihn quasi selbst auf die Idee des Wechsels kommen zu lassen. Vielleicht besteht auch eine andere Möglichkeit, mit der er aufwarten kann und ein Wechsel würde sich dadurch erübrigen.
Man muß daran glauben, für eine bestimmte Sache begabt zu sein, und diese Sache muß man erreichen, koste es, was es wolle. - Marie Curie
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Re: Uniwechsel auf die letzten Meter

Beitrag von Sabina »

Ein Wechsel ist immer mit Unwägbarkeiten verbunden. Du weißt nicht, ob dann der zukünftige Zweitbetreuer mit deiner Arbeit zufrieden ist oder ob du jemand findest. Gerade auf die letzten Meter ist es deutlich schwieriger alles unter einen Hut zu bekommen. Eventuell gibt es eine Alternative, die man dir anbieten kann oder eventuell klappt es, wenn man das Gespräch sucht, mit der Anrechnung doch? Einen Versuch würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall angehen.

Den Vorschlag zuerst ein Gespräch zu suchen, halte ich deshalb für sehr sinnvoll. Vielleicht ergeben sich tatsächlich Lösungen, die jetzt nicht ersichtlich sind.
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