Was statt Prof als Beruf nennen?

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daherrdoggda
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von daherrdoggda »

Selber raushängen lassen und danach gefragt werden sind aber komplett verschiedene Sachen :?

Eine in der Familie hat mal Tango unterrichtet und sich dann überall Lehrerin genannt. :D
johndoe
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von johndoe »

mm42 hat geschrieben: ↑22.01.2024, 10:25 Es geht mir nur darum, den "Professor" nicht raushängen zu lassen, genauso wenig wie den Dr-Titel. Manche verwenden den Dr-Titel in privaten Briefen und der Beschriftung für private Türklingel+Briefkasten, ich nicht. Den "Dr" vor dem Namen kann man in privaten Situationen einfach weglassen, aber in gewissen privaten Situationen muss man einen Beruf nennen.
Ich denke, Hochschullehrer oder eben der studierte Beruf sind adäquate Alternativen, wenn man es verschleiern möchte.

Aber ich denk mir, wer sich angegriffen fühlt, nur weil ich meinen Beruf nenne, dessen Gegenwart kann ich mir auch sparen. Wobei ich bislang keine solchen negativen Erfahrungen gemacht habe. Offenbar gönnt mein soziales Umfeld gerne - oder schafft es erfolgreich, unbemerkt hintenrum zu lästern.
mm42
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von mm42 »

Es kann auch praktische Vorteile haben, den Beruf "Prof" zu verschleiern: ich habe mal von einem Handwerker gehört, der von Profs keine Aufträge angenommen hat.
Aguti
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von Aguti »

Es gibt in meiner Stadt auch einen Handwerker, der keine Aufträge von Grünen-Wählern annimmt (laut der Aufschrift auf seinem Fahrzeug).
My 2 cents: Warum sollte man sich für andere Leute verbiegen oder sich für seinen Job schämen?
johndoe
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von johndoe »

mm42 hat geschrieben: ↑23.01.2024, 07:52 Es kann auch praktische Vorteile haben, den Beruf "Prof" zu verschleiern: ich habe mal von einem Handwerker gehört, der von Profs keine Aufträge angenommen hat.
OK, dem Handwerker muss man es wirklich nicht auf die Nase binden :)

Am besten die Superman-Taktik fahren: unscheinbar bleiben im Alltag, aber die Superkräfte auspacken, wenn es nötig ist (zb wenn ein Lehrer bei den Kindern nervt :twisted: )
Sabina
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von Sabina »

@johndoe: Die Sache mit den Superkräften wird reichlich oft von den Lehrkräften des eigenen Nachwuchses nicht wirklich beachtet. Aus eigener Erfahrung (in fachlicher Hinsicht der Fall gewesen) wird dann dem Elternteil unterstellt, dass man dann vor lauter Wald die Bäume nicht sehen würde und als Eltern keinen objektivierten Blick haben könne. Ich habe 2 Hochschulabschlüsse, einen davon einen Master in Education auf Gymnasium. Obendrauf habe ich noch weitere post-qualifizierende Maßnahmen draufgesattelt.

Ich hänge meinen Wust an Abschlüssen nicht an jedermann ran. Es ist jetzt zwar keine Professur, aber gegenüber dem Durchschnittsbildungsniveau im Sinne der Ausbildung und Fortbildungen doch deutlich höher. In Elterngesprächen an Schulen ist es jedoch in meiner Erfahrung mit meinem Kind (jetzt 7. Klasse) nicht wirklich Eindruck machend gewesen.
johndoe
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von johndoe »

Ich wollte auch nicht übertreiben und Klischees über Lehrer breit treten. Va. weil es bei mir diesen Fall noch nicht gab und ich eher einen kooperativen Modus gegenüber Lehrern fahre. Denn die Wahrheit liegt ohnehin irgendwo in der Mitte zwischen dem, was Kids sagen und dem was Lehrer sagen.

Aber ich würde im Ernstfall, wenn ich fachlich dazu in der Lage bin zumindest, Korrekturfehler mit dem Lehrkraft ausdiskutieren. Ein " sehet zu mir ins Licht, ich bin allwissender Professor" würde ich eher nicht bringen.
Sabina
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von Sabina »

Ich halte den Mittelweg auch als das Sinnvollste. Letztendlich kommt man mit Kooperation am besten voran. Die meisten Lehrkräfte sind bereit sich viel Mühe zu geben und nicht nur Dienst nach Vorschrift zu machen. Wenn Eltern und Lehrer zusammenarbeiten hat man damit das Beste.

Hin und wieder jedoch hänge ich die fachliche Seite doch raus,z.B. wenn ich bei Patientenfamilien in Fallgesprächen zum Runden Tisch geladen werde. Dort macht es auch Sinn, weil ich als Fachmensch den Fall vertrete oder meinen Senf dazu gebe. Im Privaten oder in den meisten Situationen jedoch bin ich nur ich. Es ist jedoch - zugegeben - hin und wieder schwierig anderen zu erklären, was ich beruflich "bin". Das ist für mich in Privatgesprächen etwas, das ich gerne meide, weil es dann schon schwierig ist zu erklären, dass ich niemanden "analysiere", nur weil ich den Leuten begegne und in meiner Freizeit bin ich Privatmensch und mag mich nicht mit beruflichen Geschichte auseinandersetzen.
donkeydoeshisphd
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von donkeydoeshisphd »

Ich will es auch öfter vermeiden - lebe auf dem Land und hier ist man etwas argwöhnisch ggü. Promovierten, die keine Ärztinnen/Ärzte sind...

Ich gehe damit so um, dass ich sage "Ich bilde xy aus" "Du bist aber oft zu Hause" "Ja, ich kann viel Homeoffice machen". Und da weder Dr. noch Prof. Namensbestandteile sind, kriegen das auch nur diejenigen mit, die es sollen (Hausarzt, früher Vermieter etc.).
johndoe
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von johndoe »

donkeydoeshisphd hat geschrieben: ↑26.01.2024, 08:05 "Du bist aber oft zu Hause"
:lol: da musste ich kurz lachen, denn so offen sagt das zwar kein Nachbar zu mir, aber ich kann es von ihren Blicken ablesen.

Aber generell wird von Freunden und Familie angenommen, dass ich in den Semesterferien oder an vorlesungsfreien Tagen nix zu tun habe, weil mein Job ja ausschließlich aufs unterrichten reduziert wird :?
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