Was statt Prof als Beruf nennen?

Fragen und Antworten rund um die FH-Professur
mm42
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Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von mm42 »

Hallo,

Bin seit einigen Wochen Prof (W2) an einer Dualen Hochschule. Was gebe ich privat als Job an, wenn ich z.B. beim Arzt oder auf einer Party nach meinem Beruf gefragt werde und nicht "Professor" sagen möchte? Vielleicht "Dozent"?

Danke!
Cybarb
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von Cybarb »

Hi!

"Dozent" wäre auch meine erste Wahl, alternativ "Hochschullehrer". Beides kann aber zu der erstaunten Rückfrage führen: "Uiiiii, bist du Professor??!?!".

Beim Arzt: "Bürojob mit bisschen Bewegung zwischendurch". :wink:

Gruß
Cyb
Wierus
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von Wierus »

mm42 hat geschrieben: ↑21.01.2024, 11:35 Bin seit einigen Wochen Prof (W2) an einer Dualen Hochschule. Was gebe ich privat als Job an, wenn ich z.B. beim Arzt oder auf einer Party nach meinem Beruf gefragt werde und nicht "Professor" sagen möchte? Vielleicht "Dozent"?
Ja, mit geschickt platzierten 'Understatements' kann man sich Sympathien erschleichen. :mrgreen: Jeder Studienabbrecher der es mit Ach und Krach über Fortbildungen in die Erwachsenenbildung geschafft hat darf sich "Dozent" nennen. Selbst ein alter Bekannter von mir bei der IHK nennt sich "Dozent".

"Hochschullehrer" wäre wohl die passendste Alternative, dicht gefolgt von konkreten Fachbezeichnungen wie "Informatiker", "Sozialwissenschaftler" etc.
Natürlich sollte man letzteres besser in Sätze packen, etwa "Ich bin Sozialwissenschaftler an der Universität" oder "ich forsche und lehre in Physik".
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von Zwonk »

@mm42: Was spricht denn dagegen, "Professor" zu sagen?
12. Dec 2016;01. Feb 2017;f;zum neuen Job!
mm42
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von mm42 »

Zwonk hat geschrieben: ↑21.01.2024, 13:57 @mm42: Was spricht denn dagegen, "Professor" zu sagen?
Die Aufmerksamkeit, die man vielleicht nicht haben möchte (meine Mutter hat im Wartezimmer eines Arztes mitbekommen, dass ein anderer Patient mit "Herr Prof ..." aufgerufen wurde, was ihm dann eine gewisse Aufmerksamkeit von den anderen Wartenden beschert hat).

Und es erspart einem auch die Selbstdemütigung erklären zu müssen, dass man "nur" an einer FH/DH Prof ist und kein "richtiger" Prof an einer Uni mit viel Forschung und Mitarbeitern.
mm42
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von mm42 »

Wierus hat geschrieben: ↑21.01.2024, 12:38 Ja, mit geschickt platzierten 'Understatements' kann man sich Sympathien erschleichen. :mrgreen: Jeder Studienabbrecher der es mit Ach und Krach über Fortbildungen in die Erwachsenenbildung geschafft hat darf sich "Dozent" nennen. Selbst ein alter Bekannter von mir bei der IHK nennt sich "Dozent".
Selbst als Tutor an der Uni (noch ganz ohne Abschluss, nicht mal Vordiplom) wurde ich im Raumplan als "Dozent" geführt.

Ist man nicht auch "Dozent", wenn man sich eine Weile mit Töpferei beschäftigt hat und dann an der örtlichen Volkshochschule einen Töpferkurs anbietet?
Wierus
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von Wierus »

mm42 hat geschrieben: ↑21.01.2024, 16:50
Wierus hat geschrieben: ↑21.01.2024, 12:38 Ja, mit geschickt platzierten 'Understatements' kann man sich Sympathien erschleichen. :mrgreen: Jeder Studienabbrecher der es mit Ach und Krach über Fortbildungen in die Erwachsenenbildung geschafft hat darf sich "Dozent" nennen. Selbst ein alter Bekannter von mir bei der IHK nennt sich "Dozent".
Selbst als Tutor an der Uni (noch ganz ohne Abschluss, nicht mal Vordiplom) wurde ich im Raumplan als "Dozent" geführt.

Ist man nicht auch "Dozent", wenn man sich eine Weile mit Töpferei beschäftigt hat und dann an der örtlichen Volkshochschule einen Töpferkurs anbietet?
Einmal kurz Google angeworfen, spuckt's das folgende aus: "Dozent: Lehrender an einer Hochschule, Fachhochschule, Volkshochschule u. a. Einrichtungen, besonders in der beruflichen Aus- und Weiterbildung."

Also ja, du liegst wohl richtig.
Florina
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von Florina »

mm42 hat geschrieben: ↑21.01.2024, 16:47 Und es erspart einem auch die Selbstdemütigung erklären zu müssen, dass man "nur" an einer FH/DH Prof ist und kein "richtiger" Prof an einer Uni mit viel Forschung und Mitarbeitern.
Also wenn man sich selbst schon klein macht und nicht stolz auf seinen erreichten Status/Job ist, sollte man dringend einen Selbstbewusstseinskurs belegen oder den Job wechseln. Es reicht schon, dass Univ.-Prof. sich als höher gestellt darstellen, aber sich selbst auch noch so zu behandeln... Ist die Arbeit oder der Titel an einer FH weniger wert, nur weil der Fokus der Arbeit woanders liegt?
Man muß daran glauben, für eine bestimmte Sache begabt zu sein, und diese Sache muß man erreichen, koste es, was es wolle. - Marie Curie
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von johndoe »

mm42 hat geschrieben: ↑21.01.2024, 11:35 Hallo,

Bin seit einigen Wochen Prof (W2) an einer Dualen Hochschule. Was gebe ich privat als Job an, wenn ich z.B. beim Arzt oder auf einer Party nach meinem Beruf gefragt werde und nicht "Professor" sagen möchte? Vielleicht "Dozent"?

Danke!
Aus meiner bisherigen Erfahrung lässt sich das im privaten Umfeld nur schlecht verheimlichen. Ich glaube aber, man überschätzt die Wirkung auf andere. Zumindest hat mir noch niemand Gewalt angedroht oder ist ehrfürchtig auf die Knie gefallen. Und alles dazwischen ist doch irgendwie ok.

Beim Arzt bin ich mittlerweile auch zurückhaltender, wobei die Helferinnen mancher Praxen den Dr ohnehin einfach weglassen beim Aufrufen.

Aber bitte mach dich nicht schlechter als du bist. Es gibt keine richtigen und falschen Professoren, zumindest auf Planstellen.
mm42
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Re: Was statt Prof als Beruf nennen?

Beitrag von mm42 »

Es geht mir nur darum, den "Professor" nicht raushängen zu lassen, genauso wenig wie den Dr-Titel. Manche verwenden den Dr-Titel in privaten Briefen und der Beschriftung für private Türklingel+Briefkasten, ich nicht. Den "Dr" vor dem Namen kann man in privaten Situationen einfach weglassen, aber in gewissen privaten Situationen muss man einen Beruf nennen.
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