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Hallo allerseits,

ich bin 32 und habe vor 5 Jahren meinen Master abgeschlossen. Ich habe großes Interesse an einem Thema entwickelt, das sich gut für eine Promotion eignet. Es ist nicht zu 100% das Fachgebiet, in dem ich meinen Master gemacht habe, aber nah genug, dass die formalen Qualifikationen erfüllt sind. Ich bin super motiviert und arbeite mich seit Monaten neben der Arbeit in das Thema ein. Ich bin überzeugt davon, dass promovieren für mich das Richtige ist (ich liebe es, mich tief in ein Thema einzuarbeiten).
Das größte Problem sehe ich darin, eine Betreuungsperson zu finden, die über meine Masterarbeit (Note 2.3) sowie insgesamt den Masterabschluss (Note 2.4) hinwegsehen kann. Die Masterarbeit war außerdem eher praktisch ausgelegt, was für meinen Studiengang allerdings typisch war. Ich hatte im Masterstudium andere Verpflichtungen, andere Prioritäten und ein anderes Mindset.
Ich weiß, worauf ich mich bei einer Promotion einlasse und bin zuversichtlich, dass ich die Motivation und Befähigung habe, es durchzuziehen. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, wie mein Masterabschluss für potentielle BetreuerInnen aussieht.
Mein Plan ist, das Thema zuerst gut und interessant aufzubereiten, bevor ich eine Betreuungsperson kontaktiere. Auf mögliche Fragen zur konkreten Umsetzung, möchte ich gut vorbereitet sein. Pluspunkte könnte mein Promotionsgrund (aufrichtiges Interesse am Thema) liefern.
Ist es realistisch, in meiner Situation eine Betreuungsperson zu finden oder brauch ich mir keine Hoffnung zu machen?

Ich bedanke mich für eure Antworten!

Nabend!

Also deine Abschlussnoten sind ja noch recht manierlich... Hast du dir mal die Promotionsordnungen diverser Unis angeschaut, bei denen du dich bewerben willst? Um welches Fach geht es denn?

Ich habe gelernt, dass den Betreuern mehr daran liegt, dass man motiviert und mit Elan am Thema dran ist, sich selber 'nen Kopf macht und sich nicht bedienen lassen muss.
Ferner musst du auch bedenken, dass du mit einer externen Promotion niemandem eine wissenschaftliche Stelle wegnimmst bzw. viel Geld kostest.

An deiner Stelle würde ich mich nicht noch weitere Monate still und heimlich einarbeiten, denn es kann auch sein, dass du dein Thema zu spät anmeldest und jemand anderes ist dir bereits zuvorgekommen. Dann kannst du dir ein neues Thema suchen und sowas ist eher... naja... ungeil

Viele Grüße
Maik

Was zählt ist die Note der Masterarbeit. Mit 2,3 liegst du am oberen Rand dessen, was als "gut" bezeichnet wird (Notenschnitt 1,5-2,3) und als Voraussetzung für den Beginn eines Promotionsverfahrens ohne Auflagen gilt. Näheres erläutert die Promotionsordnung deiner Fakultät. Mit Pech wird darin auch eine Durchschnittsnote im Masterabschluss verlangt. All das und mögliche Ausnahmeregelungen würde ich im Vorfeld klären.

Wenn du dir dann immer noch sicher bist, ohne formale Hindernisse eine Promotion beginnen zu können, folgt erst der nächste Schritt: Du brauchst eine überzeugende Fragestellung (inklusive Methodik) und musst -- wie du schon geschrieben hast -- einen potentiellen Betreuer von deiner hohen intrinsischen Motivation überzeugen.

Viel Erfolg!

Vielen Dank für eure Antworten!
Es geht um eine Promotion im Bereich Computerlinguistik. Die formalen Voraussetzungen erfülle ich an den Unis, die in Frage kommen. Soweit ich weiß, liege ich mit meinem Abschluss im untersten Dezentil, aber gut zu wissen, dass ihr die Noten nicht als direktes Ausschlusskriterium wahrnehmt. Ich muss die Methodik noch konkretisieren. Danach werde ich zügig nach einem Betreuer suchen.
Viele Grüße!

Wichtig ist Art und Inhalt der Kontaktaufnahme zum Professor. Wenn du mit deinem Forschungsthema direkt an eine seiner aktuellen Forschungsbereiche anschließen kannst oder gar eine für ihn offene, noch aktuelle Frage mitbearbeiten kannst, müsste es klappen.