Stipendium oder WiMi-Stelle

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Mamizi
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Stipendium oder WiMi-Stelle

Beitrag von Mamizi »

Liebe alle,
ich bin noch ganz am Anfang meines Promotionsprojekts, habe gerade mein Thema durchdacht usw. aber eben nicht angemeldet.

Aktuell habe ich eine Projektstelle (in dem Projekt liegt auch mein Thema) seit 1,5 Jahren für insgesamt 3 Jahren (mit Aussicht auf Verlängerung).

Nun zum Aber:
Ich bin Mutter von 3 kleinen Kindern und habe wenig Zeit für irgendwas. Und die Arbeit stresst mich enorm, Meetings, Publikationen, Konferenzen...Zudem komme ich natürlich wenig dazu, für die Diss zu recherchieren. (Themeneingrenzung hat 1,5 jahre gedauert, sagt schon alles) Nun kam mir ein Gedanke, mich für ein Stipendium zu bewerben und meine Stelle auf 25% zu reduzieren, um dem Projekt nicht ganz fern zu bleiben.

Jetzt weiß ich aber absolut nicht, wie ich das im Team ansprechen soll, zumal es ja ein langer Prozess ist und es auch nicht sicher ist, dass ich tatsächlich das Stipendium bekomme. Aber ich wüsste gern, wie es im Team angenommen wird (Kollegin + 2 Projektleiter, u.a. DocM). Denn ich brauche ja soweit ich es richtig gelesen hab, für einige Stipendiengeber auch ein Gutachten von meiner Prof.

Wie seht ihr das?
Papierturm
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Re: Stipendium oder WiMi-Stelle

Beitrag von Papierturm »

So wirklich sagen wird das niemand können. Allerdings ein paar Gedanken, die sich - leider! - widersprechen.

1. Für Arbeitgeber und Führungskräfte sollte es, gerade in der Wissenschaft (wg. nahezu ausschließlich befristeter Verträge) relativ normal sein, dass Leute aufhören, wechseln, und so weiter. Außerdem besteht in vielen Kontexten (ob Uni dazu gehört weiß ich nicht!) ein Anrecht auf Arbeitszeitreduktion. Insofern erwarte ich von dieser Seite keine unmittelbar negativen Reaktionen. Es ist ein relativ normaler Vorgang.

2. Gleichzeitig vermute ich, dass es sich negativ auf die Chance der Vertragsverlängerung auswirkt. Wie negativ hängt von der individuellen Situation des Arbeitsplatzes ab.

3. Über allem stehen die beiden grundlegenden Fragen:
- Wird eine Karriere in der Wissenschaft angestrebt?
- Wofür soll die Diss dienen?

Bei einer Ausgangslage a la "ich mache die Diss und wechsle dann aus dem Hochschulbetrieb heraus" hat man eine andere Ausgangslage als "ich will in der Wissenschaft längerfristig bleiben". Und letzteres ist auch komplex - Stipendien bekommen / einholen ist da per se nicht verkehrt. Manche potentiellen Arbeitgeber reagieren jedoch zurückhaltend auf Arbeitsstellen im Lebenslauf mit sehr geringem Stundenumfang.
Mamizi
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Re: Stipendium oder WiMi-Stelle

Beitrag von Mamizi »

Vielen Dank für deine Antwort!
Ich habe es gestern tatsächlich gewagt und angesprochen und wie du schon vermutet hast, kam da tatsächlich kein Gegenwind, sondern ganz im Gegenteil.

2. Vertragsverlängerung ist da eh selten, außer das Projekt wird verlängert und da wird das Team unwahrscheinlich ausgetauscht werden.

3. Eine Karriere in der Wissenschaft erträume ich mir ehrlich gesagt nicht. Ich hätte gern iwann ein Job, der nicht mit nach Hause genommen wird. Durch die Diss erhoffe ich mir bessere Chancen auf dem freien Arbeitsmarkt, fernab der Wissenschaft. Zudem möchte ich die Chance, die mir quasi in den Schoß gefallen ist, nicht einfach verstreichen lassen.

Ich werde die Bewerbung nun ca. Nächste Woche abschicken und hoffe auf einen guten Ausgang 🙏
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