Ja, da geb ich dir völlig Recht. Ich hab nur irgendwie die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es etwas gibt, was beide Ansprüche erfüllt. Zeichnet das nicht auch ein gutes Betreuungsverhältnis aus, dass der Betreuer gute Impulse gibt, ohne jetzt konkrete Strukturen/konkretes Wissen vorzugeben?johndoe hat geschrieben: ↑07.05.2023, 12:51
Letztlich ist es aber doch eine Qualifikationsschrift. Und ein zentrales Kriterium ist die Eigenständigkeit der Durchführung. Wenn ich dir als Betreuer alles vom Forschungsdesign bis hin zur Datenanalyse diktiere, bilde ich keinen Wissenschaftler, sondern einen ewigen Assistenten aus. Ja, ein verwertbares Ergebnis ist dann wahrscheinlicher, aber wenn das die Motivation ist, muss man Promotion und Mitarbeiter-Stelle klar trennen.
Betreuung vom Doktorvater?
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Re: Betreuung vom Doktorvater?
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Re: Betreuung vom Doktorvater?
Im besten Fall soll es so sein, dass die betreuende Person positiv einwirkt und die Rolle auch annimmt. Es soll wohl auch Betreuende geben, die motivieren, Zuversicht vermitteln und zumindest fachlich soweit helfen, dass man eine:n Gesprächspartner:in hat.
In der Realität erlebt man leider auch Personen, die selbst so unsicher oder desinteressiert sind, dass Betreuung gar nicht stattfindet.
Eigenständigkeit: Eine Promotion ist keine Habilitation und sollte sich auch in diesem Aspekt unterscheiden.
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Re: Betreuung vom Doktorvater?
Das handhabt natürlich auch jede/r individuell. Aber aus meiner Sicht muss der erste Schritt immer vom Studenten/Doktoranden kommen und der/die Prof gibt dann Optimierungstipps. Damit vermeide ich einerseits, dass Studenten zur ausführenden Kraft degradiert werden bei _ihrer_ Arbeit, aber andererseits gebe ich Hängematten-Studis gar keine Chance, ohne eigene Ideen durchzukommen. Es gibt jedenfalls ne Menge Facetten zwischen Null-Betreuung und 100%-Vorgaben.Denkerin hat geschrieben: ↑27.05.2023, 10:59Ja, da geb ich dir völlig Recht. Ich hab nur irgendwie die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es etwas gibt, was beide Ansprüche erfüllt. Zeichnet das nicht auch ein gutes Betreuungsverhältnis aus, dass der Betreuer gute Impulse gibt, ohne jetzt konkrete Strukturen/konkretes Wissen vorzugeben?johndoe hat geschrieben: ↑07.05.2023, 12:51
Letztlich ist es aber doch eine Qualifikationsschrift. Und ein zentrales Kriterium ist die Eigenständigkeit der Durchführung. Wenn ich dir als Betreuer alles vom Forschungsdesign bis hin zur Datenanalyse diktiere, bilde ich keinen Wissenschaftler, sondern einen ewigen Assistenten aus. Ja, ein verwertbares Ergebnis ist dann wahrscheinlicher, aber wenn das die Motivation ist, muss man Promotion und Mitarbeiter-Stelle klar trennen.
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Re: Betreuung vom Doktorvater?
Naja, manch einer wird nach der Promotion zum Junior-Prof mit praktisch identischen Freiheiten und Pflichten wie ein Lehrstuhlinhaber, abgesehen vom Mitarbeiterstab. Da würde ich schon gern Leute besetzen, die selbstständig ein Paper verfassen oder die Güte eines anderen Papers bewerten können.Florina hat geschrieben: ↑27.05.2023, 11:11Im besten Fall soll es so sein, dass die betreuende Person positiv einwirkt und die Rolle auch annimmt. Es soll wohl auch Betreuende geben, die motivieren, Zuversicht vermitteln und zumindest fachlich soweit helfen, dass man eine:n Gesprächspartner:in hat.
In der Realität erlebt man leider auch Personen, die selbst so unsicher oder desinteressiert sind, dass Betreuung gar nicht stattfindet.
Eigenständigkeit: Eine Promotion ist keine Habilitation und sollte sich auch in diesem Aspekt unterscheiden.
Ich seh's ja bei mir als FH-Prof - es gibt keine Habilitation, dennoch wird selbstständige Forschung erwartet. Nun habe ich aber die letzten Jahre in der Industrie gearbeitet, klassische Konzernkarriere. Wo, wenn nicht bei der Promotion hätte ich die jetzt benötigten Skills lernen sollen?
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