neuling2018 hat geschrieben: ↑13.04.2023, 15:34
johndoe hat geschrieben: ↑12.04.2023, 23:55
neuling2018 hat geschrieben: ↑11.04.2023, 20:36
Das führt zumindest bei mir zu einem starken Abwägeprozess, ob nun ein gut bezahlter Konzernjob mit viel HomeOffice nicht subjektiv besser ist als eine FH-Professur zu der ich im Zweifel 1-2 Stunden pendeln muss.
man kann gar nicht oft genug betonen, dass es sich um 2 grundverschiedene Berufe handelt. Da bin ich wieder bei den Äpfeln und Birnen - die kann ich auch nach Preis und Gewicht unterscheiden, dann wähle ich vll das günstigste, aber schwerste Obst - und bin dann vielleicht überrascht, dass mir Birnen gar nicht schmecken
Ja, es sind zwei verschiedene Berufe, aber ich finde den Vergleich zu machen und Unterschiede aufzuzeigen durchaus legitim und es hilft mir und vielleicht anderen die Unterschiede besser zu verstehen. Denn genau zwischen diesen zwei Welten muss man sich als FH Prof oder eben Angestellter ja entscheiden?
Und neben den Vorteilen und Nachteilen der verschiedenen Aspekte wie Verbeamtung (ist diese immer vorteilhaft?), Gehalt, persönliche Freiheit (kann man als FH Prof wirklich den Alltag komplett frei wählen? Oder bremst mich doch jemand meine Veranstaltungen nur DiMiDo zu legen?), Selbstverwirklichung, etc abzuwägen ist aus meiner Sicht jetzt nicht so einfach. Unter anderem auch darum weil die Privatwirtschaft verstanden hat, oder zumindest langsam versteht, dass sie es den Angestellten etwas angenehmer machen muss ( mehr Freiheit wann man arbeitet und wie man arbeitet), sonst sind sie weg. Vielleicht sehe ich eine FH Professur auch nur insgesamt zu pessimistisch und es ist wirklich so, dass man ein gutes Gehalt bekommt und den Tag über machen kann was man will, Vorlesungstermine frei wählen kann - irgendwie bezweifle ich das etwas, lasse mich aber gerne überzeugen
Ich kann ja mal meine Top und Flop 3 auflisten, die mir (mittlerweile im 2.Semester) so gewahr werden.
Top3:
- Freiheit! Ich kann prinzipiell unterrichten, was ich will und auch wann ich will.
- Lehre! Mir macht der Unterricht (meistens) Spaß, mir macht auch die Vorbereitung Spaß, mich mit didaktischen Methoden zu beschäftigen etc.
- Ferien! Hatte zwar noch nicht viel davon (Fortbildungen, Vorbereitungen nächstes Semester, ...), aber der Ausblick ist schon mal nicht schlecht.
Flop3
- Stress! V.a. am Anfang. Vielleicht müsste ich da mehr Mut zur Lücke zeigen, aber jede Woche aufs Neue mehrere 4SWS-Veranstaltungen auf die Beine zu stellen, das zehrt schon an der Substanz. Denn die nächste Veranstaltung kommt, ob du bereit bist oder nicht. Mittlerweile kommen auch Abschluss- und Seminararbeiten dazu, Abstimmungen mit Studis etc ... also langweilig wird einem nicht.
- Einzelkämpfer! Nix mit Managen und Delegieren. Ob bei technischen Problemen im Hörsaal, beim Vorbereiten von Projekten oder beim Drucken von Klausuren - wenn man Glück hat,hat jemand von den Laboringenieuren Zeit oder man bekommt mal eine SHK genehmigt. Aber tendenziell ist man eine One-Man-Show.
- Ineffiziente Verwaltung! Ich muss so viele Daten zigfach irgendwo angeben, gefühlt gibt es keine Datenbanken, sondern es wird alles immer von Neuem erfasst... das nervt tatsächlich. Und die FH kann da oft gar nicht allein was dafür, weil oft mit anderen Behörden zusammengearbeitet wird, die ihrerseits Problem haben...
...mal aus der Hüfte geschossen. Würde ich es trotzdem wieder machen? Auf jeden Fall!