FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

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kmc

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von kmc »

checkfrog hat geschrieben: ↑21.06.2023, 07:10 Ist das eine zufällige Momentaufnahme, oder werden die Verfahren immer öfter unter seltsamen Umständen abgebrochen?
Ich kann auch nur Anekdotisches dazu sagen: 2 von 3 Stellen, für die ich aktuell irgendwo im Prozess drin bin, waren mindestens 1x vorher schon ausgeschrieben und es wurde offenbar abgebrochen und neu ausgeschrieben. Ziemlich genau am Anfang der Corona-Krise (Frühling 2020) gab es mal eine Stelle die mein Interesse an einer Professur überhaupt geweckt hat. Damals habe ich mich nicht beworben. Besetzt ist die bis heute nicht, neue Ausschreibung gibt es aber auch (noch) keine.

Mangels Überblick oder Vergleich habe ich keine Ahnung ob das immer öfter passiert, aber ich habe schon den Eindruck dass Verfahrensabbrüche recht häufig sind.
mm42
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von mm42 »

checkfrog hat geschrieben: ↑21.06.2023, 07:10 (2) Wie bedeutend seht ihr die Altersgrenze für die Beamtung? Lohnt sich eine Bewerbung noch, wenn man Gefahr läuft, bis Abschluss des Verfahrens die Altersgrenze zu erreichen? Oder ist das der BK eher egal und man wird dann halt ohne Verbeamtung eingestellt?
Wenn es wegen der Altersgrenze knapp werden könnte mit der Verbeamtung, dann muss man beim BK-Gespräch zumindest mit der Frage rechnen, ob man die Stelle auch im Angestelltenverhältnis nehmen würde.

Die Altergrenze kann sich auch verlängern, zumindest in BaWü, wo ich Dank meiner Zivildienstzeit noch 13 Monate mehr Zeit habe (andere Zeiten werden u.U. auch anerkannt, z.B. für Pflege von Angehörigen).
Grounded
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von Grounded »

kmc hat geschrieben: ↑21.06.2023, 14:58 Ich kann auch nur Anekdotisches dazu sagen: 2 von 3 Stellen, für die ich aktuell irgendwo im Prozess drin bin, waren mindestens 1x vorher schon ausgeschrieben und es wurde offenbar abgebrochen und neu ausgeschrieben. Ziemlich genau am Anfang der Corona-Krise (Frühling 2020) gab es mal eine Stelle die mein Interesse an einer Professur überhaupt geweckt hat. Damals habe ich mich nicht beworben. Besetzt ist die bis heute nicht, neue Ausschreibung gibt es aber auch (noch) keine.

Mangels Überblick oder Vergleich habe ich keine Ahnung ob das immer öfter passiert, aber ich habe schon den Eindruck dass Verfahrensabbrüche recht häufig sind.
Ich kann mich kmcs Bericht nur anschließen: Auch ich habe in den letzten beiden Jahren mehrfach erlebt, dass Berufungsverfahren (vor und auch nach der Probelehrveranstaltung) abgebrochen wurden. Außerdem bin ich in einem Verfahren, in dem sich seit einem halben Jahr nichts bewegt. Scheint aber an diesem Fachbereich Usus zu sein, weil auch alle anderen ausgeschriebenen Verfahren stagnieren.
Ich überlege gerade, mich deshalb nicht mehr zu bewerben. Ich habe wochenlang Zeit in die Vorbereitungen investiert und dann passiert nichts. Naja, andere Instituitionen haben auch interessante Stellenangebote.
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von johndoe »

Vll noch alternative Anekdoten von mir: mir ist das bis dato nicht passiert. Soweit ich das immer nachverfolgt hatte, wurden Stellen immer besetzt.
softwareissoul
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von softwareissoul »

Bei mir gab es zwei Verfahren, die abgebrochen wurden. Einmal wurde kein Grund angegeben. Das andere Mal wurde mitgeteilt, dass sie keine Dreier-Liste zusammenbekommen.
DYOR hat geschrieben: ↑19.06.2023, 11:39 Den "Nasenfaktor" darf man keinesfalls unterschätzen. Man muss sich immer vor Augen halten (aus Perspektive der Kommission) mit einem Bewerber mehrere Jahre/Jahrzehnte zusammenarbeiten zu müssen. Wenn es von der "Chemie" von Anfang an stimmt, dann ist alles gut. Ansonsten ist es für mich ein KO-Kriterium.
Der Nasenfaktor spielt keine Rolle, wenn der Mitbewerber schon bereits seit mehreren Jahren mit der BK zusammenarbeitet und Vorlesungspläne und -inhalte ausarbeitet. Was sollen die zu Ihrem Kollegen am nächsten Tag sagen, wenn sie sich für einen anderen entschieden haben? "Für eine Professur bist du leider nicht gut genug, aber kannst du mich bitte die nächsten zwei Wochen in der Vorlesung vertreten?"

Praktisch macht ein so aufwendiges Verfahren nur Sinn, wenn die BK unbefangen ist. Wenn ein Richter mit einem Angeklagten seit zwei Jahren im selben Verein ist oder diese Nachbarn sind, dann gilt der Richter als befangen und darf nicht urteilen. Bei Hochschulen steht man nach wochenlangen Vorbereitungen vor einer fünfköpfigen Berufungskommission, deren Mitglieder Arbeitskollegen, Zimmerkollegen und Freunde des Mitbewerbers sind und auf neutral tun.

Ich bin nicht so naiv, dass ich das für unmöglich hielt. Aber dass das oben beschriebene Szenario inzwischen die absolute Mehrheit der Berufungsverfahren (in meiner begrenzten Stichprobe) darstellt, ist ein absolutes No-Go.
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von johndoe »

softwareissoul hat geschrieben: ↑22.06.2023, 15:15 . Bei Hochschulen steht man nach wochenlangen Vorbereitungen vor einer fünfköpfigen Berufungskommission, deren Mitglieder Arbeitskollegen, Zimmerkollegen und Freunde des Mitbewerbers sind und auf neutral tun.
Hab ich auch schon erlebt und ja, das ist frustrierend. Zumindest entsteht der Eindruck von außen. Ob die augenscheinlich bevorzugten Konkurrenten nicht auch objektiv besser waren in der PLV, weiß man nicht. Und BKs sind nicht immer so einig, oft gibt's da auch Zoff. Dh die Wahrscheinlichkeit, dass da ein Low-Performer durchgewunken wird, weil ein BK-Mitglied im selben Kegelverein ist, halte ich für eher gering.
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von Grounded »

Bei mir bewegt sich endlich etwas. Ich werde ab Herbst an einer privaten FH tätig werden. Es laufen aber noch drei weitere Berufungsverfahren an staatlichen FHs, bei zweien habe ich bereits vorgesungen. Würdet ihr an meiner statt diesen Hochschulen mitteilen, dass ihr die Stelle an der privaten Hochschule antretet? Wäre das strategisch klug, um die eigene Position im noch laufenden Berufungsverfahren zu verbessern? Oder würdet ihr mir abraten?
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von deen_everstin »

Das kommt wahrscheinlich darauf an, wie weit vorn du auf der Liste bei der jeweiligen FH stehst. Wenn du auf Platz 1 oder 2 stehen würdest (was ich anhand des Vorsingens jetzt einfach mal als recht wahrscheinlich erachte), dann erzeugt das sicherlich noch mal Druck und könnte dir zum Vorteil gereichen. Es kann aber auch sein, dass man das seitens der Auswahlkommission als fehlendes Commitment der Hochschule gegenüber wertet und dann wird man dich tendenziell eher aussortieren. Fazit: Es kommt auf die Situation an und ne pauschale Aussage wird wohl schwer. Scusi.
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von neuling2018 »

Grounded hat geschrieben: ↑19.08.2023, 17:57 Bei mir bewegt sich endlich etwas. Ich werde ab Herbst an einer privaten FH tätig werden. Es laufen aber noch drei weitere Berufungsverfahren an staatlichen FHs, bei zweien habe ich bereits vorgesungen. Würdet ihr an meiner statt diesen Hochschulen mitteilen, dass ihr die Stelle an der privaten Hochschule antretet? Wäre das strategisch klug, um die eigene Position im noch laufenden Berufungsverfahren zu verbessern? Oder würdet ihr mir abraten?
Interessant, warum zieht es dich an die private FH vs. staatliche FH? Sonst wollen ja alle immer "Beamter" werden? :?:
Grounded
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von Grounded »

deen_everstin hat geschrieben: ↑19.08.2023, 23:03 Fazit: Es kommt auf die Situation an und ne pauschale Aussage wird wohl schwer. Scusi.
Warum "scusi, du hast recht, eine einfache Beurteilung dieser komplexen Situation hilft mir nicht weiter.
neuling2018 hat geschrieben: ↑20.08.2023, 12:48 Interessant, warum zieht es dich an die private FH vs. staatliche FH? Sonst wollen ja alle immer "Beamter" werden? :?:
Wie ich schon schrieb: Endlich bewegt sich was! D. h. ich habe eine schnelle Zusage von einer privaten FH bekommen, während die staatlichen FHs gefühlt ewig für die Berufungsverfahren brauchen. Oder noch schlimmer, sie brechen das Verfahren ab, gerne auch nach dem Vorsingen, und schreiben es dann neu aus. Das schrieb ich bereits in einem anderen post. Und darüber hinaus wundere ich mich darüber, wie unterirdisch ich teilweise als Bewerberin behandelt wurde. Alles super ärgerlich. An der privaten FH hingegen war der Umgang mit mir von Anfang an positiv.
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