FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

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Lizanne
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von Lizanne »

Moin,
ich habe eine Frage an Euch: Ich habe mich zum ersten Mal auf eine FH-Professur beworben. Die Bewerbungsfrist lief vor ca. einem Monat aus. Wie lange dauert es erfahrungsgemäß, bis man eine Einladung erhält bzw. eine Absage, wenn man nicht eingeladen wird? Wie lange dauerte das bei Euch?
Danke und herzliche Grüße,
Lizanne
Prometheus
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von Prometheus »

Lizanne hat geschrieben: ↑22.08.2023, 09:32 Wie lange dauert es erfahrungsgemäß, bis man eine Einladung erhält bzw. eine Absage, wenn man nicht eingeladen wird? Wie lange dauerte das bei Euch?
Wenn man als "listenfähig" erachtet und eingeladen wird, dann erfolgt meiner Erfahrung nach dies 3-6 Wochen nach Bewerbungsschluss.

Absagen dauern längern; erlebt habe ich zwischen 10 bis 15 Monate nach Bewerbungsschluss. Bis dahin hat man schon vergessen, dass man sich überhaupt beworben hat.

Das schnellste Verfahren, das ich selbst erlebt habe, dauerte insgesamt 3,5 Monate:
Einladung der Kandidaten 1,5 Monate nach Bewerbungsschluss und weitere 2 Monate bis Bekanntgabe der Listenplätze und Ruferteilung.
Marijke
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von Marijke »

Hallo zusammen,

nachdem ich lange Zeit stille Mitleserin war, möchte ich nun gern auch eine Frage stellen. Ich liebäugle mit FH-Professuren, habe mich aber bisher noch nicht beworben, da ich aufgrund meiner familiären Situation erst in frühestens zwei Jahren einen Ruf annehmen könnte (WS 25/26). Wie es so ist, habe ich nun eine sehr interessante Ausschreibung an meiner Wunschhochschule gefunden (5h entfernt aber ein Umzug ist in zwei Jahren in diese Region geplant). In der Ausschreibung steht zum Beginn "sobald wie möglich". Mit Pendenln wäre ein Beginn evtl. sogar schon zum WS 24/25 möglich aber eigentlich sehr ungern. Deswegen frage ich euch, inwieweit lässt sich der Beginn einer FH-Professur verhandeln und um 1-2 Semester nach hinten verschieben?
Die Stelle passt perfekt, andererseits gibt es bestimmt auch in Zukunft recht passende Stellen. Verbaue ich mir mit einer Bewerbung, falls diese denn an Rahmenbedingungen wie Startdatum, meine Chancen für eine spätere Bewerbung an der gleichen Hochschule?


VG!
echolot
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von echolot »

Hallo Marijke,

wenn die Hochschule dich unbedingt haben will, dann sind sie oft auch bereit, bestimmte Kompromisse einzugehen. Das könnte nicht nur eine Verschiebung des Beginns (solche Probleme haben andere Bewerber u.U. auch) sein, sondern ggf. auch eine Regelung zu Zusammenlegung deiner Lehre auf drei Tage in der Woche, so dass du die Pendelei reduzieren kannst. Alternativ wäre auch eine Teilzeitstelle für eine bestimmte Zeit denkbar. Meine Empfehlung wäre, diese Aspekte vorab mit dem/der Vorsitzenden der Berufungskommission zu besprechen. Die sollten relativ klar sagen können, ob es Spielraum gibt oder nicht.

Sollte da grundsätzlich Verhandlungsbereitschaft bestehen, würde ich es an deiner Stelle unbedingt versuchen. Gut passende Stellen, die auch noch in der Nähe sind, gibt es dann doch nicht so häufig. Daher muss man i.d.R. bei einem von beiden (Nähe/Passfähigkeit) Kompromisse machen. Du kannst eigentlich nur gewinnen. Wenn du einen Ruf bekommst, kannst du verhandeln. Sollte das scheitern, kannst du deinen Listenplatz 1 bei der nächsten Bewerbung mit angeben und deine Berufungsfähigkeit dokumentieren. Sollte die Hochschule später andere passende Stellen ausschreiben, werden sie dich nicht ablehnen, weil es beim ersten Mal organisatorisch nicht gepasst hat. Ich kenne durchaus Fälle, wo es beim zweiten Anlauf an derselben Hochschule geklappt hat.

Wenn du keinen Ruf bekommst, hast du für die nächste Bewerbung wertvolle Erfahrung über das Prozedere gewonnen - das ist nicht zu unterschätzen. Allerdings ist der Aufwand für so eine Bewerbung und Verfahren (Vorsingen etc.) nicht unerheblich.
Crunchy
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von Crunchy »

Von Ausschreibung bis Antritt vergehen oft 2 Jahre, also perfektes Timing würde ich sagen 😎
johndoe
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von johndoe »

Marijke hat geschrieben: ↑16.09.2023, 15:47 Verbaue ich mir mit einer Bewerbung, falls diese denn an Rahmenbedingungen wie Startdatum, meine Chancen für eine spätere Bewerbung an der gleichen Hochschule?
Ich denke nicht, dass du dir etwas verbaust. Die Frage ist eher, wie du damit umgehst. Ob du es noch vor der Bewerbung klärst, um unnötige Aufwände zu vermeiden, oder ob du das Verfahren auf jeden Fall durchmachen möchtest, einfach zum Erfahrung zu sammeln, und es anschließend klärst. Wenn du die perfekte Kandidatin bist, wird sich eine Lösung finden.
kmc

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von kmc »

echolot hat geschrieben: ↑16.09.2023, 17:47 Wenn du keinen Ruf bekommst, hast du für die nächste Bewerbung wertvolle Erfahrung über das Prozedere gewonnen - das ist nicht zu unterschätzen. Allerdings ist der Aufwand für so eine Bewerbung und Verfahren (Vorsingen etc.) nicht unerheblich.
Das würde ich unterstreichen. Das ganze Verfahren ist mühsam und nervenaufreibend, aber eben beim ersten Mal ganz besonders. Der Ausgang ist sowieso ungewiss. Da jetzt zu taktieren in der Hoffnung dass später, zeitlich genau passend, eine Stelle frei wird und man dann auch den 1. Platz ergattert, ist schon äußerst spekulativ.

Also besser gleich reinstürzen. Sollte es dann wirklich nur am Timing scheitern, ist das jedenfalls kein schwarzer Punkt im Lebenslauf. Ich würde nur davon abraten, zu lügen: wenn im Verfahren ausdrücklich danach gefragt wird und du zusicherst, bald starten zu können, du dann aber nach der Listenplatzinfo plötzlich die Meinung änderst...das hinterlässt keinen guten Eindruck.

Ich hatte übrigens in einem meiner Verfahren ein Vorgespräch in kleinerer Runde, in dem diese Dinge schon vor dem Vorsingen angesprochen wurden. Fand ich eine gute Sache, weil man da die Erwartungen schon ein bisschen abklopfen kann.
Etymon
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von Etymon »

Liebe alle!
Ich lese seit wenigen Wochen auch mit und habe mich nun angemeldet, da ich ein eigenes Anliegen habe. Ich bin wissenschaftlicher Mitearbeiter an der Universität (seit neustem mit 50% Entfristung) und habe 2022 erfolgreich promoviert (keine Berufserfahrung ausserhalb der Uni).

Bevor ich die Entfristung angeboten bekommen habe, habe ich mich im April erstmalig auf eine HAW-Nachwuchsprofessur beworben, bei der man entweder die Praxis-Erfahrung oder die Promotion nachholen kann und wurde nun tatsächlich zum "Vorsingen" eingeladen.

Hierzu eine etwas weitgefasste Frage: ich habe viele der Beiträge hier und auch anderswo zu Probevorlesung und Fachvortrag gelesen, aber wenig gefunden, dass explizit auf die Stelle der HAW-*Nachwuchsprofessur* zugeschnitten ist. Sicherlich wird es viele Gemeinsamkeiten zum "gewöhnlichen" Vorstellungstermin an einer FH geben, jedoch müssten die Kriterien ja etwas zugeschnitten sein. Hat dahingehend jemand schon Erfahrungen sammeln können oder könnte ggf. etwas antizipieren?

Eine andere Frage betrifft den Wahlvortrag (ich würde einen Fachvortrag wählen): hier soll laut Einladung u.a. die wissenschaftliche Qualifikation in Bezug zur Nachwuchsprofessur herausgestellt werden. Allerdings hat die ausgeschriebene Professur gar keine klare Denomination außer das Fach selbst (mein Studien- und Promotionsfach). Kann ich das so deuten, dass ich da einfach relativ viel große Freiheit habe? Bezüge zur Forschung der Fakultät bzw. den angebotenen Studiengängen und meiner Forschung würde ich trotzdem versuchen zu ziehen.

Vielen Dank!
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von johndoe »

Ich sitze in der BK für eine Nachwuchsprofessur, habe aber bislang keine Informationen erhalten, dass das Verfahren anders läuft oder gewertet wird, wie bei einer w2 Professur. Ich gehe davon aus, dass es identisch abläuft.

Wie die einzelnen BK-Mitglieder dann die Kriterien interpretieren, ist wieder eine andere Geschichte. Ich würde zb mehr wert legen auf wissenschaftliches Arbeiten statt auf anwendungsbezogenes Wissen, welches entsprechend der Stelle erst gesammelt werden muss.

Zur Frage nach dem Wahlvortrag: Bezug zur Fakultät ist immer gut. Ansonsten würde ich es auch so werten, dass die Gestaltungsfreiheit bei dir liegt. Im Zweifel kannst du beim BKV nachfragen.
mashdoc
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von mashdoc »

johndoe hat geschrieben: ↑05.10.2023, 09:10 Ich sitze in der BK für eine Nachwuchsprofessur, habe aber bislang keine Informationen erhalten, dass das Verfahren anders läuft oder gewertet wird, wie bei einer w2 Professur. Ich gehe davon aus, dass es identisch abläuft.

Wie die einzelnen BK-Mitglieder dann die Kriterien interpretieren, ist wieder eine andere Geschichte. Ich würde zb mehr wert legen auf wissenschaftliches Arbeiten statt auf anwendungsbezogenes Wissen, welches entsprechend der Stelle erst gesammelt werden muss.

Zur Frage nach dem Wahlvortrag: Bezug zur Fakultät ist immer gut. Ansonsten würde ich es auch so werten, dass die Gestaltungsfreiheit bei dir liegt. Im Zweifel kannst du beim BKV nachfragen.
Da ich auch bei uns viele dieser Nachwuchs-Ausschreibungen sehe: ist das der neue Weg, den FHs einschlagen? Aus Kostengründen?
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