Diss abgelehnt - warum kann diese NICHT woanders vorgelegt werden?

paul+paul
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Re: Diss abgelehnt - warum kann diese NICHT woanders vorgelegt werden?

Beitrag von paul+paul »

johndoe: ich wäre gerne bereit an der arbeit änderungen vorzunehmen, aber an meiner uni ist das nicht mehr möglich.
deswegen möchte ich diese anderen profs vorstellen (aus dem bereich, aber andere uni). das allerdings wird wahrscheinlich ins leere fahren, weil sie bereits abgelehnt wurde.
DANN: ich war nicht wegen literatdiss erstaunt, sogar wegen dem streit, weil es dieses tatschlich gab.
einfliessen lassen: weder noch. ich habe für ein problem (nachgewiesen) einen vorschlag (mögliche lösung) herausgearbeitet, die so zunächst nicht belegt ist, ob sie funktioniert.
nächste Arbeit wieder so wird: sehr gute frage, mit der ich mich gerade beschäftigte. die für mich so sehr schwer zu beantworten ist, wenn ich nicht weiss was ich tatsächlich falsch gemacht habe.
flip
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Re: Diss abgelehnt - warum kann diese NICHT woanders vorgelegt werden?

Beitrag von flip »

Noch einmal, falls du es nicht verstanden hast.

Ich würde dich als Prof (ich bin zumindest mal promoviert) jederzeit ohne weiteren Kommentar ablehnen. Eine Dissertation ist etwas, was über Jahre in Zusammenarbeit bzw. in Betreuung entsteht. Das, was du versuchst ist einen "Text" irgendwo einzureichen und ihn als Promotion durchgehen zu lassen. Unabhängig davon, welche Qualität das hat - warum sollte ich mich als Professor überhaupt damit beschäftigen? Du willst, dass ich Tage oder gar Wochen meiner Zeit dafür aufwende jemanden wildfremdes zu beurteilen den ich danach nie wieder sehe. So läuft Wissenschaft nicht.
Wierus
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Re: Diss abgelehnt - warum kann diese NICHT woanders vorgelegt werden?

Beitrag von Wierus »

@TE:
Da deine Diss offensichtlich nach der offiziellen Einreichung von der zuständigen Prüfungsstelle abgelehnt wurde, könnte dadurch auch die Wiederaufnahme eines Promotionsvorhabens -- zumindest im selben Fachbereich -- verunmöglicht sein. Denn viele Promotionsordnungen verlangen ausdrücklich, dass die Bewerber nicht bereits in einem vorherigen Promotionsverfahren gescheitert sind.

Beispiel-Zitat aus der medizinischen Promotionsordnung der LMU:
Folgende Unterlagen sind bei der Einreichung der Dissertation im Original beizufügen: (...) eine Erklärung darüber, dass die hier vorgelegte Dissertation nicht in gleicher oder ähnlicher Form bei einer anderen Stelle zur Erlangung eines akademischen Grades eingereicht wurde;
Diesen Punkt solltest du genau abklären, bevor du weitere Schritte unternimmst.

flip hat geschrieben: ↑14.10.2022, 10:41 Du willst, dass ich Tage oder gar Wochen meiner Zeit dafür aufwende jemanden wildfremdes zu beurteilen den ich danach nie wieder sehe. So läuft Wissenschaft nicht.
Naja, die Forderung nach völlig unabhängigen "Peer Reviews" abseits jeglicher Netzwerke steht doch schon länger im Raum; das nicht nur für die Promotion, sondern auch für die Annahme von Beiträgen in wissenschaftlichen Periodika.

Zumindest in diesem Punkt würde ich also ganz entschieden widersprechen: Doch, so funktioniert Wissenschaft im Idealfall.
Prinzenrolle
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Re: Diss abgelehnt - warum kann diese NICHT woanders vorgelegt werden?

Beitrag von Prinzenrolle »

Was ich mich auch frage bzw. was mich wundert: Wie lange hast Du denn an dieser Literatur-Doktorarbeit gesessen?
Ich saß jetzt über 5 Jahre an meinem Werk und würde total ausflippen, wenn die Uni das Ding ablehnen würde. Mir kommt Dein "naja, dann suche ich mir eben eine neue Uni" so extrem entspannt vor, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass Du da mehrere Jahre am Werk warst?

Wir kennen ja die Umstände nicht, aber vielleicht war Deine Arbeit sehr sehr dünn, Dein ehemaliger Prof. hat es nur "abgenickt", weil er danach eh weg war und auch Deiner Uni kam das ganze so spanisch vor, dass dort etwaige Qualitäts-Mechanismen gegriffen haben.

Wenn dem so sein sollte, brauchst Du es ja ohne ordentliche Ãœberarbeitung nirgendwo versuchen.
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Re: Diss abgelehnt - warum kann diese NICHT woanders vorgelegt werden?

Beitrag von donkeydoeshisphd »

Prinzenrolle hat geschrieben: ↑14.10.2022, 14:40 Was ich mich auch frage bzw. was mich wundert: Wie lange hast Du denn an dieser Literatur-Doktorarbeit gesessen?
Ich saß jetzt über 5 Jahre an meinem Werk und würde total ausflippen, wenn die Uni das Ding ablehnen würde. Mir kommt Dein "naja, dann suche ich mir eben eine neue Uni" so extrem entspannt vor, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass Du da mehrere Jahre am Werk warst?

Wir kennen ja die Umstände nicht, aber vielleicht war Deine Arbeit sehr sehr dünn, Dein ehemaliger Prof. hat es nur "abgenickt", weil er danach eh weg war und auch Deiner Uni kam das ganze so spanisch vor, dass dort etwaige Qualitäts-Mechanismen gegriffen haben.

Wenn dem so sein sollte, brauchst Du es ja ohne ordentliche Ãœberarbeitung nirgendwo versuchen.
TE: "Mein Haus ist direkt nach Abschluss der Bauarbeiten zusammengestürzt. Was soll ich jetzt machen?" Hausbauforum: "OMG, das ist nicht normal und der Alptraum jedes Häuslebauers, prüfe dringend, ob die Baufirma hier was verbockt hat, ggf. kannst du auch einen externen Baugutachter hinzuziehen. Du musst jetzt Himmel und Hölle in Bewegung setzen, es geht um dein Haus und um viel Zeit und Geld!" TE: "Nö, die Baufirma meint, da könne man nix machen. Wird schon stimmen. Ich bau einfach ein Neues. Hat jemand nen Tipp, wie man am besten damit anfängt?"

Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen
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Re: Diss abgelehnt - warum kann diese NICHT woanders vorgelegt werden?

Beitrag von daherrdoggda »

paul+paul hat geschrieben: ↑14.10.2022, 10:25 ich habe für ein problem (nachgewiesen) einen vorschlag (mögliche lösung) herausgearbeitet, die so zunächst nicht belegt ist, ob sie funktioniert.
Was genau meinst du mit Literaturdiss, wenn es doch um Problem und Loesung geht? Hast du nur eine Loesung vorgeschlagen, ohne sie zu testen? Dann macht das "woher sollst du das wissen" schon eher Sinn.
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Re: Diss abgelehnt - warum kann diese NICHT woanders vorgelegt werden?

Beitrag von Wierus »

daherrdoggda hat geschrieben: ↑14.10.2022, 23:28
paul+paul hat geschrieben: ↑14.10.2022, 10:25 ich habe für ein problem (nachgewiesen) einen vorschlag (mögliche lösung) herausgearbeitet, die so zunächst nicht belegt ist, ob sie funktioniert.
Was genau meinst du mit Literaturdiss, wenn es doch um Problem und Loesung geht? Hast du nur eine Loesung vorgeschlagen, ohne sie zu testen? Dann macht das "woher sollst du das wissen" schon eher Sinn.
Ein Problem akkurat und intersubjektiv nachprüfbar herauszuarbeiten sowie abschließend einen möglichen Lösungsweg zu skizzieren ist völlig legitim. Es sind die klassischen Schritte aus Heuristik, Beschreibung, Analyse, Interpretation und Prognose. Jede wissenschaftliche Arbeit erzeugt am Ende ein sogenanntes "Desiderat". Das ist der Staffellauf der Wissenschaft.

Aber ich stimme deinem Post weiter oben zu: Auch für mich liest sich dieser Thread mittlerweile so, als würde man hier insgeheim nach einem 'Ghostwriter' oder nach einer unzulässigen Bezahlpromotion suchen.
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Re: Diss abgelehnt - warum kann diese NICHT woanders vorgelegt werden?

Beitrag von paul+paul »

ich nehme mir noch die zeit zu antworten, denn das thema ist gänzlich (vor allem qualitativ) ausgeufert und die blühende phantasie einiger der antworten ist nicht nur unwissenschaftlich, sondern viel mehr erschreckend. so geht demontage, aber kein objektives austaschen. ich hatte für meine diss 5 jahre gebraucht. das zusammenbrechen habe ich bereits hinter mir. darauf ist noch niemand gekommen. der rest ist geschichte. ich bedaure mich (meine situation und gefühle) diesem forum gewidmet zu haben.
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Re: Diss abgelehnt - warum kann diese NICHT woanders vorgelegt werden?

Beitrag von daherrdoggda »

Wierus hat geschrieben: ↑15.10.2022, 15:14
daherrdoggda hat geschrieben: ↑14.10.2022, 23:28
paul+paul hat geschrieben: ↑14.10.2022, 10:25 ich habe für ein problem (nachgewiesen) einen vorschlag (mögliche lösung) herausgearbeitet, die so zunächst nicht belegt ist, ob sie funktioniert.
Was genau meinst du mit Literaturdiss, wenn es doch um Problem und Loesung geht? Hast du nur eine Loesung vorgeschlagen, ohne sie zu testen? Dann macht das "woher sollst du das wissen" schon eher Sinn.
Ein Problem akkurat und intersubjektiv nachprüfbar herauszuarbeiten sowie abschließend einen möglichen Lösungsweg zu skizzieren ist völlig legitim. Es sind die klassischen Schritte aus Heuristik, Beschreibung, Analyse, Interpretation und Prognose. Jede wissenschaftliche Arbeit erzeugt am Ende ein sogenanntes "Desiderat". Das ist der Staffellauf der Wissenschaft.
Das scheint was Geisti-spezifisches zu sein. Aber was sind denn Probleme und Loesungen im Zusammenhang mit Literatur? Sowas kann ich mir in technischen, methodischen Themen vorstellen, aber in Literatur nicht (bin NaWi) :wink:
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Re: Diss abgelehnt - warum kann diese NICHT woanders vorgelegt werden?

Beitrag von Wierus »

paul+paul hat geschrieben: ↑16.10.2022, 09:20 ich bedaure mich (meine situation und gefühle) diesem forum gewidmet zu haben.
Du musst dringend mit dem Vertrauensdozenten deiner Uni über deine aktuelle Situation reden. Hier im Forum wird dir keiner helfen können, weil dazu persönliche Informationen nötig wären, die man im Internet besser nicht offenlegt.

daherrdoggda hat geschrieben: ↑16.10.2022, 11:23
Wierus hat geschrieben: ↑15.10.2022, 15:14 Ein Problem akkurat und intersubjektiv nachprüfbar herauszuarbeiten sowie abschließend einen möglichen Lösungsweg zu skizzieren ist völlig legitim. Es sind die klassischen Schritte aus Heuristik, Beschreibung, Analyse, Interpretation und Prognose. Jede wissenschaftliche Arbeit erzeugt am Ende ein sogenanntes "Desiderat". Das ist der Staffellauf der Wissenschaft.
Das scheint was Geisti-spezifisches zu sein. Aber was sind denn Probleme und Loesungen im Zusammenhang mit Literatur? Sowas kann ich mir in technischen, methodischen Themen vorstellen, aber in Literatur nicht (bin NaWi) :wink:
Ich bin zwar kein "Geisteswissenschaftler aber, hm... was könnten ein anschauliches literaturwissenschaftliches Problem samt Lösung und Desiderata sein?

Vielleicht dies:
"Viele Kurzgeschichten von Franz Kafka wurden erst posthum veröffentlicht. Ist also Franz Kafka wirklich immer der Autor?[/i] (= Problem)
[führt zu:]
"Die Untersuchung von Briefen und Tagebüchern sowie Inhalts- und Schriftvergleiche der Kurzgeschichten werden notwendig." (= Desiderat)
[führt zu:]
"Nach Analyse der derzeit vorliegenden Quellen lässt sich eine Mitautorschaft der Schwester Kafkas nicht ausschließen." (= Lösung)
[führt zu:]
"Weitere Quellen, umfassendere Inhaltsanalysen sowie exaktere Handschrift- und Textvergleiche sind notwendig." (= neues Desiderat)
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