Wierus: Das scheint eher eine Sache für so Knaller wie Karl Lauterbach [...] zu sein.
Der Mann ist trotz zweier Doktortitel - aus Deutschland und den USA - eine Schande für die Wissenschaft.
Inwiefern?
Ich bin normalerweise nicht wirklich auf dem Laufenden, wenn es um die Lebensläufe von Personen des öffentlichen Lebens geht, aber den von Lauterbach habe ich mir während der Pandemie mal genauer angeschaut. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Lauterbach für seinen Dr.med. ein Gammaskop (weiter)entwickelt, d.h. er war dafür irgendwo an der Schnittstelle zwischen Medizinphysik und Messtechnik tätig. Das sind i.d.R. Domänen von Physikern bzw. Elektroingenieuren. Auch wenn ich selbst kein Medizinstudium absolviert habe, so fehlt mir doch irgendwo die Vorstellungskraft, inwiefern ein frisch gebackener Mediziner in diesem Bereich mehr als einen inkrementellen Beitrag leisten kann, insbesondere innerhalb von knapp 2 Jahren und dann noch an 2-3 verschiedenen Standorten in Deutschland und den USA. Insofern halte ich seinen Dr.med. (nach dieser oberflächlichen Betrachtung) nicht für ausreichend, um seine Fähigkeiten als Wissenschaftler zu belegen - ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren!
Seinen PhD hat er an der Harvard Medical School gemacht, und zwar an der Schnittstelle zwischen Medizinethik und Gesundheitsökonomie. Ich habe zu wenig Wissen in diesen Gebieten, um hier über seine wissenschaftliche Leistung zu urteilen. Nehmen wir also einfach an, dass dieser PhD durchaus eine solide Leistung war.
Jetzt ist es aber doch so, dass Lauterbach in der Öffentlichkeit weder als Gesundheitsökonom noch als Medizinethiker auftritt, sondern als "studierter Epidemiologe und Professor für Epidemiologie". Er ist durchaus Professor, sein Institut wurde seinerzeit als "Instituts für Gesundheitsökonomie, Medizin und Gesellschaft" gegründet, hat mittlerweile aber den Namen geändert, der jetzt irgendwo "Epidemiologie" beinhaltet. Das Einzige, was man Lauterbach in diesem Bereich VIELLEICHT zurechnen könnte, wäre sein Master in Public Health (MPH). Allerdings bilden diese Programme mitnichten immer Epidemiologen aus (das weiß ich, weil meine Freundin ebenfalls einen MPH gemacht hat), sondern zielen i.d.R. viel mehr auf Gesundheitsökonomie und -politik ab, auch wenn sie durchaus Epidemiologie-Module enthalten können.
In der Summe ist mir völlig schleierhaft, auf welcher Basis Lauterbach permanent irgendwelche epidemiologischen Studien anführt, um seine Thesen zu stützen. So viele Studien, wie er anführt, kann er bei seinem Alltag als Bundesminister unmöglich lesen, zumal er ja - wie oben beschrieben - selbst gar kein Epidemiologe ist.
Hinzu kommt, dass er kürzlich einfach behauptet hat, es gäbe Daten, die eine vierte Impfung für alle Erwachsenen nahelegen. Der Vorsitzende der STIKO hat dem widersprochen und ich vermute, dass kaum einer "Institution" so detailierte Daten zu Corona vorliegen, wie der STIKO oder dem RKI (mit dessen Chef er ja auch schon eine Auseinandersetzung diesbezüglich hatte). Das ist in meinen Augen kein redliches Verhalten für einen Mann, der sich derart bildungsbürgerlich-elitär und wissenschaftlich fachmännisch gibt, wie es Lauterbach tut.
Ich könnte jetzt auch auf Lauterbachs Rolle bei den klinischen Studien zur Zulassung des Medikaments "Lipobay", das deutlich mehr also 100 Menschen das Leben gekostet hat, eingehen, aber das würde sicher zu weit führen. Wer daran Interesse hat, kann sich ja gerne selbst darüber informieren, um sein Bild vom "Epidemiologen Lauterbach" ein stückweit zu vervollständigen.
Nomen Nescio: Wem auch immer zu widersprechen, reicht für sich so gut wie nie, um als Schande für die Wissenschaft zu gelten. Ich fülle in deinem Satz mal fix einige Textbausteine anders, und du darfst deine Einschätzung gern wiederholen.
a) Gesundheitsökonom Lauterbach -> Albert Einstein
b) dem -- aus medizinischen Experten zusammengesetzten -- Wissenschaftsrat -> der -- mit mehr aktuellen wie zukünftigen Nobelpreisträgern in subatomarer Physik, als je wieder jmd auf der Gegenseite seiner Meinung vereint hatte, bestückten -- creme de la creme der (vorwiegend) Väter und/oder Befürworter der Quntenmechnik
c) hinsichtlich der Notwendigkeit von Impfungen für jüngere Menschen. -> hinsichtlich der Deutung subatomarer Prozesse durch QM.
So beeindruckt ich von Deiner Eloquenz in Deinem ersten Beitrag war, so sehr weiß ich gar nicht wo ich anfganen soll bei diesem Vergleich, der auf so vielen Ebenen einfach nur hinkt und die Angelegenheit ungemein verzerrt...
Es fängt schlicht da an, wo ein Karl Lauterbach mit einem Albert Einstein "synonymisiert" wird, geht über die Tatsache, dass dem Wissenschaftsrat unter Garantie deutlich mehr belastbare Daten vorliegen, als Karl Lauterbach, über die Tatsache, dass Lauterbach seine BEHAUPTUNG einfach ohne jeden Beleg in den Raum gestellt hat, über die Tatsache, dass die QM zur Zeit Einsteins noch in den Kinderschuhen steckt, währen die Epidemiologie absolut etabliert ist und daher keine "alternative facts" zulässt, bis hin zu der Tatsache, dass Einstein nie behauptete, ein QM-Experte zu sein (wenngleich er durch seine Entdeckung des photoelektrischen Effekts einen wichtigen Beitrag zur experimentellen Erforschung der QM leistete, für die er später auch den Nobelpreis bekam), während Lauterbach sich sehr wohl als Experten für Epidemiologie darstellt...