Externe Promotion parallel zu "Erstpromotion"?!
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Re: Externe Promotion parallel zu "Erstpromotion"?!
Meine Interpretation von Leuten mit 2 gleichwertigen Promotionen ist: Der wusste nicht, was er machen soll, oder er hat mit dem 1. Grad keine Stelle gefunden.
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Re: Externe Promotion parallel zu "Erstpromotion"?!
Guten Morgen,
du hast dich entschieden. :cheers: Ich bin nun kein Langzeit-User , aber gern schreib ich dir, was ich in meiner begrenzten Zeit an der Hochschule erlebt habe. Konkret ging es um eine Professor:innenbesetzung. Eine Person hat im Fachbereich xy promoviert, aber im Fachbereich ab habilitiert. Dazu gibt es wenige Veröffentlichungen für Fachbereich xy, aber die Person möchte im Fachbereich xy arbeiten. Aufgrund dieser Kombination wurde die Person nicht für die Stelle in Betracht gezogen.
Deine Variante klingt für mich charmant. Du hast eine feste Promotion, engagierst dich aber darüber hinaus auch in einem anderen Thema, zeigst, dass du über den Tellerrand schauen kannst, aber gehst zeitgleich keine Verpflichtungen ein. Vom Geschriebenen her wirkst du, als würde dir das halt einfach Spaß machen. Daher wünsche ich dir einfach viel Erfolg!
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Re: Externe Promotion parallel zu "Erstpromotion"?!
Oder je nach Gusto "oje, ein weltfremder Theoretiker" - schreckt auch viele Arbeitgeber ab - oder "oje, da müssen beide Projekte wissenschaftlich dünn sein bei paralleler Bearbeitung".daherrdoggda hat geschrieben: ↑21.07.2022, 03:58 Meine Interpretation von Leuten mit 2 gleichwertigen Promotionen ist: Der wusste nicht, was er machen soll, oder er hat mit dem 1. Grad keine Stelle gefunden.
Aber jetzt gab's ja wohl die Entscheidung gegen 2. parallele Promotion.
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Re: Externe Promotion parallel zu "Erstpromotion"?!
Ja, guter Punkt.
Also für einen sogenannten "Arbeitgeber" mit einem derart beschränkten Horizont (milde ausgedrückt) möchte man doch als Promovierter garnicht arbeiten, oder?
Und was ist, wenn man in zwei Fächern promoviert wurde und in einem dieser Fächer wenig oder garnicht publiziert hat? Macht das mehr Sinn?Florina hat geschrieben: ↑21.07.2022, 08:12(...) was ich in meiner begrenzten Zeit an der Hochschule erlebt habe. Konkret ging es um eine Professor:innenbesetzung. Eine Person hat im Fachbereich xy promoviert, aber im Fachbereich ab habilitiert. Dazu gibt es wenige Veröffentlichungen für Fachbereich xy, aber die Person möchte im Fachbereich xy arbeiten. Aufgrund dieser Kombination wurde die Person nicht für die Stelle in Betracht gezogen.
Das Problem in deinem Beispiel ist doch offensichtlich nicht die Habilitation in einem benachbarten Fachgebiet, sondern die Anzahl der sonstigen Publikationen, oder?
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Re: Externe Promotion parallel zu "Erstpromotion"?!
Nein, es wurde in der Kommission explizit auf die Habilitation verwiesen, da aufgrund dieser keine weitere Expertise in Fachgebiet xy in einem anderen Spezialthema erworben wurde. Eine Alternative wäre eine Tätigkeit in der Wirtschaft im Fachgebiet xy gewesen, die auch nicht vorlag.
Ich weiß nicht, wie in anderen Gebieten unterteilt wird, in "meinem" gibt es den Fachgebieten zugeordnet noch viele weitere Spezialthemen, die man für eine Professur nicht alle beherrschen muss, aber zumindest braucht es Expertise in mehreren dieser Spezialthemen. Das Fachgebiet gänzlich für die Habil zu wechseln, war hier ein Fehler für die Erlangung einer Professur mit eigenem Lehrstuhl. Für die Person selbst war es sicherlich kein Fehler, weil die Person zufrieden mit dem eigenen wissenschaftlichen Werdegang schien.
Ich weiß nicht, wie in anderen Gebieten unterteilt wird, in "meinem" gibt es den Fachgebieten zugeordnet noch viele weitere Spezialthemen, die man für eine Professur nicht alle beherrschen muss, aber zumindest braucht es Expertise in mehreren dieser Spezialthemen. Das Fachgebiet gänzlich für die Habil zu wechseln, war hier ein Fehler für die Erlangung einer Professur mit eigenem Lehrstuhl. Für die Person selbst war es sicherlich kein Fehler, weil die Person zufrieden mit dem eigenen wissenschaftlichen Werdegang schien.
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Re: Externe Promotion parallel zu "Erstpromotion"?!
Einerseits stimme ich zu, andrerseits gibt es wohl nur sehr wenige handverlesene Stellen, die wirklich einen DrDr erfordern. Und dann vermutlich auch eher in sich ergänzenden Fächern, als in Robotik vs Ökologie
Edit: außer man entwickelt umweltfreundliche Roboter, dann ist es ein perfekter Match.
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Re: Externe Promotion parallel zu "Erstpromotion"?!
Ja. Und wenn diese umweltfreundlichen Roboter dann auch noch primär dazu dienen, den Menschen an sich zu ersetzen, dann ist das Ökologie in Reinstform.johndoe hat geschrieben: ↑21.07.2022, 14:01Einerseits stimme ich zu, andrerseits gibt es wohl nur sehr wenige handverlesene Stellen, die wirklich einen DrDr erfordern. Und dann vermutlich auch eher in sich ergänzenden Fächern, als in Robotik vs Ökologie
Edit: außer man entwickelt umweltfreundliche Roboter, dann ist es ein perfekter Match.
Lagen denn das Promotionsfach und das Habilitationsfach inhaltlich weit auseinander? Das ist sicherlich immer ein Problem.Florina hat geschrieben: ↑21.07.2022, 13:44 Nein, es wurde in der Kommission explizit auf die Habilitation verwiesen, da aufgrund dieser keine weitere Expertise in Fachgebiet xy in einem anderen Spezialthema erworben wurde. Eine Alternative wäre eine Tätigkeit in der Wirtschaft im Fachgebiet xy gewesen, die auch nicht vorlag.
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Re: Externe Promotion parallel zu "Erstpromotion"?!
Fachgebiet xy und ab überschneiden sich in einem Spezialthema. Die Habilitation hat dieses Spezialthema noch mal aus einem anderen Fachgebiet heraus unter einem anderen Aspekt untersucht - soweit meine persönliche Wahrnehmung. Es wurde sich inhaltlich im Fachgebiet xy nicht genug weiterentwickelt, so die Kommission.
Man muß daran glauben, für eine bestimmte Sache begabt zu sein, und diese Sache muß man erreichen, koste es, was es wolle. - Marie Curie
Re: Externe Promotion parallel zu "Erstpromotion"?!
Hallo, ich danke euch allen für die zahlreichen Antworten.
Einige davon haben mich tatsächlich ernsthaft zum Nachdenken gebracht bzgl. meines Vorhabens, andere wiederum waren ein wenig...ich sage mal...von Vorurteilen behaftet
@Wierus: Es geht mir tatsächlich gar nicht darum, ein akademischer "Overachiever" zu sein (der ich sicher nicht bin) oder anderen etwas zu beweisen. Wie schon beschrieben, bin ich niemand, der seine Titel oder Abschlüsse irgendwo angibt, es sei denn es ist notwendig.
Auch ich hatte natürlich schon die ein oder andere Durststrecke während meiner Promotion, von Zusammenbrüchen irgendeiner Art war jedoch stets weit entfernt. Auch jetzt bin ich geistig ziemlich klar und die geäusserte Idee ist kein Produkt eines bevorstehenden Burnouts
Ich würde sogar behaupten, dass ich sehr gern Doktorand bin (genauer gesagt PhD student, da ich in Nordamerika promoviere), wenngleich ich sehr wohl froh bin, in absehbarer Zeit in (solidem) Lohn und Brot zu stehen
Ich sehe einfach mein dauerhaft bestehendes wissenschaftliches Interesse an der theoretischen Ökologie und sehe in diesem Bereich so viele spannende und ungelöste Fragestellungen, zu denen ich gerne einen kleinen Beitrag leisten würde. Ich bin jetzt Mitte-Ende 20. Ich bin relativ ungebunden, ich kann nach meinem PhD-Abschluss in Nordamerika bleiben, ich kann aber auch nach Deutschland zurückkommen (was derzeit mindestens mittelfristig auch mein Plan ist). Ich glaube einfach, wenn es für ein solches Vorhaben einen richtigen Zeitpunkt in meinem Leben gibt, dann jetzt. Mit 39 werde ich das sicher nicht mehr in Angriff nehmen....
Insbesondere in Nordamerika sind zwei Promotionen eine extreme Seltenheit. Ich habe erst einmal von einer Person gehört, die zuerst einen PhD in Mathematik und dann einen in Economics gemacht hat. In Deutschland habe ich durchaus schon ein paar mal eine(n) Dr. Dr. gesehen und hatte sogar zwei davon als Dozenten im Studium (nein, kein Dr. med. sondern einmal Drs. in Mathe+Informatik und einmal in Mathe+Physik).
@ daherrdoggda:
@ johndoe:
Nein im Ernst: Es geht mir nicht um die Erfordernis (heißt das so?!) des zweiten Titels. Es geht "um den Spaß an der Sache".
Also insgesamt habt ich mich überzeugt, die Sache "erstmal" ruhen zu lassen. Das Vorhaben tief in die theoretische Ökologie einzusteigen besteht nach wie vor, aber ich werde erstmal an meiner Erstpromotion weiterarbeiten. Sobald dann ein konkretes Ende in Sichtweite ist, kann ich ja wieder neu überlegen und ggf. nach einem Betreuer oder einer Betreuerin dafür suchen.
Vielen Dank euch allen!
Einige davon haben mich tatsächlich ernsthaft zum Nachdenken gebracht bzgl. meines Vorhabens, andere wiederum waren ein wenig...ich sage mal...von Vorurteilen behaftet
@Wierus: Es geht mir tatsächlich gar nicht darum, ein akademischer "Overachiever" zu sein (der ich sicher nicht bin) oder anderen etwas zu beweisen. Wie schon beschrieben, bin ich niemand, der seine Titel oder Abschlüsse irgendwo angibt, es sei denn es ist notwendig.
Auch ich hatte natürlich schon die ein oder andere Durststrecke während meiner Promotion, von Zusammenbrüchen irgendeiner Art war jedoch stets weit entfernt. Auch jetzt bin ich geistig ziemlich klar und die geäusserte Idee ist kein Produkt eines bevorstehenden Burnouts
Ich würde sogar behaupten, dass ich sehr gern Doktorand bin (genauer gesagt PhD student, da ich in Nordamerika promoviere), wenngleich ich sehr wohl froh bin, in absehbarer Zeit in (solidem) Lohn und Brot zu stehen
Ich sehe einfach mein dauerhaft bestehendes wissenschaftliches Interesse an der theoretischen Ökologie und sehe in diesem Bereich so viele spannende und ungelöste Fragestellungen, zu denen ich gerne einen kleinen Beitrag leisten würde. Ich bin jetzt Mitte-Ende 20. Ich bin relativ ungebunden, ich kann nach meinem PhD-Abschluss in Nordamerika bleiben, ich kann aber auch nach Deutschland zurückkommen (was derzeit mindestens mittelfristig auch mein Plan ist). Ich glaube einfach, wenn es für ein solches Vorhaben einen richtigen Zeitpunkt in meinem Leben gibt, dann jetzt. Mit 39 werde ich das sicher nicht mehr in Angriff nehmen....
Hier hast Du sicher einen guten Punkt, der mich zum Nachdenken gebracht hat. Bisher war es bei mir immer so, dass ich sehr selten Probleme mit Deadlines für Paper hatte oder so. Wenn ich eine Aufgabe habe, versuche ich, diese so schnell wie möglich zu erledigen, meistens gelingt mir das zum Glück. Jedoch hast Du durchaus recht: Es ist nicht gesagt, dass das für den Rest der Promotion auch so bleibt, schon gar nicht im Falle eine neu begonnenen zweiten Promotion. Die erste hat nämlich definitiv Vorrang.Wierus: Der Thread-Ersteller hat im ersten Post geschrieben, dass er sich "geschätzt" im letzten Drittel seiner Promotion befindet. Das wiederum heißt für mich: Seine Dissertation ist noch lange nicht fertig, noch lange nicht angenommen, noch lange nicht begutachtet, noch lange nicht verteidigt, noch lange nicht redigiert und noch lange nicht veröffentlicht. Verzeihe mir diese Redundanz, aber ich möchte einen ganz zentralen Gedanken unterstreichen.
Natürlich stößt diese Idee kaum auf Begeisterung. Natürlich will mein derzeitiger Advisor 100% meiner Ressourcen für sich, verstehe ich auch. Schlussendlich sind es aber "meine" Ressourcen und solange ich seine Aufgaben pünktlich und zufriedenstellend erledige, finde ich, dass es ganz allein meine Sache ist, was ich mit übriggebliebenen Ressourcen mache, sofern vorhanden.Wierus: Aber man mache doch mal den 'RL-Check'... man gehe einfach ins eigene Institut und frage Professoren und Postdocs, was sie denn von einer Parallel-Promotion halten -- nicht, dass doktorandenforum am Ende als die Mießmacher-Ecke dasteht.
Insbesondere in Nordamerika sind zwei Promotionen eine extreme Seltenheit. Ich habe erst einmal von einer Person gehört, die zuerst einen PhD in Mathematik und dann einen in Economics gemacht hat. In Deutschland habe ich durchaus schon ein paar mal eine(n) Dr. Dr. gesehen und hatte sogar zwei davon als Dozenten im Studium (nein, kein Dr. med. sondern einmal Drs. in Mathe+Informatik und einmal in Mathe+Physik).
"Meine" Roboter dienen nicht dazu, den Menschen zu ersetzen, sie dienen in erster Linie zur autonomen Kartierung von unwegsamem oder gefählichem Gelände. Und Ökologie i.A. ist die wissenschaftliche Untersuchung von Ökosystem, also der Interaktion von Arten mit- und untereinander. Theoretische Ökologie bedient sich dabei "fortgeschrittener" mathematischer Modelle. Das hat nichts mit ökologischem Anbau von Kartoffeln oder so zu tun. Du könntest Dir wenigsten etwas Mühe geben, Deinen sozialwissenschaftlichen Background zu verbergenWierus: Ja. Und wenn diese umweltfreundlichen Roboter dann auch noch primär dazu dienen, den Menschen an sich zu ersetzen, dann ist das Ökologie in Reinstform.
@ daherrdoggda:
Danke für Deine Interpretation. Wie bereits mehrfach ausgeführt, wäre diese in meinem Fall aber falsch.daherrdoggda: Meine Interpretation von Leuten mit 2 gleichwertigen Promotionen ist: Der wusste nicht, was er machen soll, oder er hat mit dem 1. Grad keine Stelle gefunden.
@ johndoe:
Es wäre ja nur zeitweise eine parallele Bearbeitung. Und man kann dann ja auch gerne etwaige Publikationen lesen, um diese These zu bestätigen oder zu widerlegenjohndoe: "oje, da müssen beide Projekte wissenschaftlich dünn sein bei paralleler Bearbeitung"
Noch ein Sozialwissenschaftlerjohndoe: Einerseits stimme ich zu, andrerseits gibt es wohl nur sehr wenige handverlesene Stellen, die wirklich einen DrDr erfordern. Und dann vermutlich auch eher in sich ergänzenden Fächern, als in Robotik vs Ökologie
Edit: außer man entwickelt umweltfreundliche Roboter, dann ist es ein perfekter Match.
Nein im Ernst: Es geht mir nicht um die Erfordernis (heißt das so?!) des zweiten Titels. Es geht "um den Spaß an der Sache".
Also insgesamt habt ich mich überzeugt, die Sache "erstmal" ruhen zu lassen. Das Vorhaben tief in die theoretische Ökologie einzusteigen besteht nach wie vor, aber ich werde erstmal an meiner Erstpromotion weiterarbeiten. Sobald dann ein konkretes Ende in Sichtweite ist, kann ich ja wieder neu überlegen und ggf. nach einem Betreuer oder einer Betreuerin dafür suchen.
Vielen Dank euch allen!
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Re: Externe Promotion parallel zu "Erstpromotion"?!
Und das will was heißen! Wenn es selbst im Land des unbegrenzten Leistungsstrebens selten ist, dann sollte man definitiv die Finger davon lassen.
Ich kenne im übrigen keinen einzigen berühmten Naturwissenschaftler, Philosophen, Sozialtheoretiker etc. aus dem Zeitraum 1850 bis 2022, der zwei Dissertationen bzw. PhDs gleichzeitig in Angriff genommen hat. Und mir fällt auch keine international bekannte Koryphäe mit zwei Doktorgraden ein.
Das scheint eher eine Sache für so Knaller wie Karl Lauterbach oder Rainer Zittelmann zu sein...
Na, dann mach es doch wie ich: Suche dir nach deinem PhD einen fachlich passenden Part-Time-Job und schreibe dein "second academic book". Weniger Stress, mehr vom Leben.
Ach, das war bloß ein spaßig gemeinter Seitenhieb auf die derzeitige Diskussion rund um Zuckerbergs Metaverse und seine Idee persönlicher "AI butler".
Siehe Artikel: https://www.theguardian.com/technology/ ... nce-butler
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