Als Professor den ehemaligen Arbeitgeber beraten

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Crunchy
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Als Professor den ehemaligen Arbeitgeber beraten

Beitrag von Crunchy »

Hallo zusammen,

ich werde nächsten Monat zum Prof. ernannt und würde dann gerne meinen ehemaligen Arbeitgeber weiterhin beraten. Dies würde im Home-Office erfolgen, so wie ich auch bisher immer im Home-Office gearbeitet habe. Mein Arbeitgeber hat auch schon Interesse bekundet. Nun muss ich mir einen Stundensatz überlegen. Ein ehemaliger Kollege dort (jetzt auch Prof.) hat mir erzählt, was er nimmt. Sein Stundensatz wäre sehr weit über dem, was ich dort derzeit als Mitarbeiter verdiene (ca. das 2-3 fache). Auf der anderen Seite sind die von meiner Firma an den Kunden verkauften Stundensätze noch eine Ecke höher für Tätigkeiten, wo z. T. kein Studium erforderlich ist.

Grundsätzlich sehe ich ein bisschen die Problematik, dass meine jetzige Firma mir nachher einen hohen lukrativen Stundenlohn zusagt, mich dann aber praktisch nicht mehr buchen wird, um Kosten zu sparen.

Wie sollte man hier vorgehen bzw. seid ihr mit der Thematik umgegangen? Habt ihr einen ähnlichen Stundensatz verlangt, wie ihr derzeit verdient oder eine ganze Ecke mehr?

Gruß Crunchy
Zwonk
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Re: Als Professor den ehemaligen Arbeitgeber beraten

Beitrag von Zwonk »

@Crunchy: Ich verstehe das Problem nicht. Für mich klingt es so, als würdest Du versuchen, Dich zu möglichst großen Anteilen Deiner Zeit an die alte/jetzige Firma zu verkaufen. Wenn dass das Ziel ist, wäre wahrscheinlich die beste Option, einfach dort zu bleiben.
12. Dec 2016;01. Feb 2017;f;zum neuen Job!
johndoe
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Re: Als Professor den ehemaligen Arbeitgeber beraten

Beitrag von johndoe »

Ich kenne das aus Auftragnehmersicht (größerer Konzern) so, dass man im Prinzip ein limitiertes Dienstleistungsvolumen für ein konkretes Ziel (z.B. Beratung für IT-Architektur im Rahmen einer geplanten Software-Einführung) bucht. Und vor jedem Auftrag reicht der Dienstleister ein Angebot ein, das die Stundensätze beinhaltet. Nun kommt es drauf an, ob es bei euch noch einen separaten Rahmenvertrag gibt, der die ausgehandelten Stundensätze vorgibt. Falls nicht, kannst du m.E. mit jedem neuen Angebot deine Stundensätze anpassen - natürlich obliegt es dem Auftragnehmer, ob er dein Angebot akzeptiert, aber darauf kann man ja in deinem Fall reagieren. Und selbst ein Rahmenvertrag kann nachverhandelt werden. Insofern würde ich einfach mal in der goldenen Mitte starten, wenn du die Sätze kennst, und über die Zeit mit steigender Reputation die Stundensätze anziehen.

Aber um den Punkt meines Vorposters aufzugreifen - die Frage ist, wie viel du jetzt unmittelbar im ersten Semester tatsächlich an Nebentätigkeit leisten kannst. Ich stehe gerade selbst an dieser Schwelle und starte zum WiSe, und spiele auch mit dem Gedanken - aber mit Blick auf Work-Life-Balance bin ich da vorsichtig. Außerdem läuft uns ja i.d.R. nichts weg.
Zwonk
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Re: Als Professor den ehemaligen Arbeitgeber beraten

Beitrag von Zwonk »

@johndoe: Ich kann Deine Erfahrungen voll bestätigen :blume:
12. Dec 2016;01. Feb 2017;f;zum neuen Job!
Crunchy
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Re: Als Professor den ehemaligen Arbeitgeber beraten

Beitrag von Crunchy »

Vielen Dank für die Rückmeldungen!

Ich werde mich wohl an dem Stundensatz des anderes Profs orientieren. Ich würde ja dann nur noch stundenweise für die Firma tätig sein und dann die für die Firma lukrativen Tätigkeiten erledigen, von daher ist ein höherer Stundensatz schon gerechtfertigt. Aber mal sehen, was der Arbeitgeber sagt :)

Inwiefern ich zu dem Nachgehen der Nebentätigkeit komme, wird sich dann noch zeigen. Hochschularbeit hat ganz klare Priorität. Ich denke, dass im Schnitt ein halber Arbeitstag (max. ein ganzer) pro Woche denkbar wären.

Gruß Crunchy
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