Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?
-
- Beiträge: 43
- Registriert: 24.04.2021, 16:34
- Status: Postdoc
- Hat sich bedankt: 18 Mal
- Danksagung erhalten: 3 Mal
Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?
Hallo zusammen,
bei mir steht jetzt demnächst die Verbeamtung an und ich muss mich wegen
der Krankenversicherung entscheiden.
Bisher bin und war ich gesetzlich versichert.
In dem Bundesland, in dem ich die Professur antrete, gibt es die pauschale Beihilfe
zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) oder die "normale" Beihilfe in Kombination
mit einer privaten Versicherung (PKV).
Bei der pauschalen Beihilfe übernimmt der Dienstherr - wie im Angestelltenverhältnis -
50% des Krankenkassenbeitrags.
Die "normale" Beihilfe entfällt bei in Anspruchnahme der "pauschalen" Beihilfe.
Bei der "normalen" Beihilfe werden ja 50% vom Dienstherren, dem Land,
übernommen und den Rest müsste ich privat versichern.
Später, im Pensionsalter, steigt die Beihilfe auf 70%.
Jetzt ist die Entscheidung zwischen normaler und pauschaler Beihilfe.
Kennt ihr geeignete Beratungsstellen? Gegebenenfalls Honorarberater?
Oder wie habt ihr euch entschieden?
Vielen Dank
bei mir steht jetzt demnächst die Verbeamtung an und ich muss mich wegen
der Krankenversicherung entscheiden.
Bisher bin und war ich gesetzlich versichert.
In dem Bundesland, in dem ich die Professur antrete, gibt es die pauschale Beihilfe
zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) oder die "normale" Beihilfe in Kombination
mit einer privaten Versicherung (PKV).
Bei der pauschalen Beihilfe übernimmt der Dienstherr - wie im Angestelltenverhältnis -
50% des Krankenkassenbeitrags.
Die "normale" Beihilfe entfällt bei in Anspruchnahme der "pauschalen" Beihilfe.
Bei der "normalen" Beihilfe werden ja 50% vom Dienstherren, dem Land,
übernommen und den Rest müsste ich privat versichern.
Später, im Pensionsalter, steigt die Beihilfe auf 70%.
Jetzt ist die Entscheidung zwischen normaler und pauschaler Beihilfe.
Kennt ihr geeignete Beratungsstellen? Gegebenenfalls Honorarberater?
Oder wie habt ihr euch entschieden?
Vielen Dank
Re: Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?
Ich war genau mit diesem Anliegen (aber ohne pauschale Beihilfe in meinem Bundesland) bei der Verbraucherzentrale und habe mich für die gesetzliche KV entschieden. Kann die Beratung der Verbraucherzentrale jedenfalls sehr empfehlen!
-
- Beiträge: 43
- Registriert: 24.04.2021, 16:34
- Status: Postdoc
- Hat sich bedankt: 18 Mal
- Danksagung erhalten: 3 Mal
Re: Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?
Danke für den Tipp mit der Verbraucherzentrale!cheffe112 hat geschrieben: 28.06.2022, 00:26 Ich war genau mit diesem Anliegen (aber ohne pauschale Beihilfe in meinem Bundesland) bei der Verbraucherzentrale und habe mich für die gesetzliche KV entschieden. Kann die Beratung der Verbraucherzentrale jedenfalls sehr empfehlen!
Ich bin doch erstaunt, dass du bei einem Bundesland ohne pauschale Beihilfe dich für die GKV entschieden hast.
In diesem Fall musst du den Krankenkassenversicherungsbeitrag ja zu 100% selbst tragen?!
Re: Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?
Habe mich auch für GKV in einem Bundesland ohne Beihilfe entschieden. Ja, wir zahlen 100% was im direkten Vergleich heftig ist. Allerdings passt sich unser Beitrag an unsere Bezüge an. Wenn wir, aus welchen Gründen auch immer (Kinder, Pflege, Krankheit …) weniger verdienen, zahlen wir weniger Beiträge. Diese Anpassung gibt es in der PKV nicht. Da macht es keinen Unterschied, ob Du z.B. Teilzeit oder Vollzeit arbeitest, die KK ist gleich teuer. Ein nicht zu vernachlässigender Vorteil der GKV ist in meinen Augen, dass man außer Versicherungskarte einlesen lassen, nichts machen muss. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man (schwer) krank ist und sich nicht um Erstattungen oder Vorauszahlungen von Medikamenten, die viel Geld kosten, kümmern muss.
-
- Beiträge: 1162
- Registriert: 02.11.2012, 02:50
- Hat sich bedankt: 2 Mal
- Danksagung erhalten: 45 Mal
Re: Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?
Das kann ich gerade nach nachvollziehen. Die obige Empfehlung der Verbraucherzentrale ist ein wenig komisch ohne weitere Erläuterungen dazu.Was nun hat geschrieben: 28.06.2022, 16:05 Habe mich auch für GKV in einem Bundesland ohne Beihilfe entschieden. Ja, wir zahlen 100% was im direkten Vergleich heftig ist. Allerdings passt sich unser Beitrag an unsere Bezüge an. Wenn wir, aus welchen Gründen auch immer (Kinder, Pflege, Krankheit …) weniger verdienen, zahlen wir weniger Beiträge. Diese Anpassung gibt es in der PKV nicht. Da macht es keinen Unterschied, ob Du z.B. Teilzeit oder Vollzeit arbeitest, die KK ist gleich teuer. Ein nicht zu vernachlässigender Vorteil der GKV ist in meinen Augen, dass man außer Versicherungskarte einlesen lassen, nichts machen muss. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man (schwer) krank ist und sich nicht um Erstattungen oder Vorauszahlungen von Medikamenten, die viel Geld kosten, kümmern muss.
Wenn man wirklich krank bist, dann arbeitest man hoffentlich nicht, sondern bekommt Krankengeld oder wird gar pflegebedürftig. Das ist zwar Worst Case aber da musst mit der der GKV dann erstmal die Leistungen der PKV erreichen. Auch die Teilzeit/Vollzeit-Problematik ist ja nur dann wirklich relevant, wenn man in der PKV keine Beihilfe bekommt. Und selbst dann, ist das ja nur temporär.
Ich zahle doch nicht jetzt, plus im Alter ohne Beihilfe hunderte Euro mehr um mal für ein paar Jahre in der GKV "besser" dazustehen?! Ausnahme ist natürlich wenn ich absehbar schwer erkranke.
Und das Thema Rechnungen ja, keine Ahnung, was du da mit Arbeit meinst. Das Vorauszahlungsproblem hat du in der Regal nicht, da du ja - naja 200-300 Euro jeden Monat sparst und Rechnungen einreichen tust du vielleicht erst bei den Kindern.
-
- Beiträge: 43
- Registriert: 24.04.2021, 16:34
- Status: Postdoc
- Hat sich bedankt: 18 Mal
- Danksagung erhalten: 3 Mal
Re: Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?
Irgendwie ist dein Satzbau dieses Mal etwas durcheinander geraten - kennt man so gar nicht von dirflip hat geschrieben: 28.06.2022, 19:57 Das kann ich gerade nach nachvollziehen. Die obige Empfehlung der Verbraucherzentrale ist ein wenig komisch ohne weitere Erläuterungen dazu.
Wenn man wirklich krank bist, dann arbeitest man hoffentlich nicht, sondern bekommt Krankengeld oder wird gar pflegebedürftig. Das ist zwar Worst Case aber da musst mit der der GKV dann erstmal die Leistungen der PKV erreichen. Auch die Teilzeit/Vollzeit-Problematik ist ja nur dann wirklich relevant, wenn man in der PKV keine Beihilfe bekommt. Und selbst dann, ist das ja nur temporär.
Ich zahle doch nicht jetzt, plus im Alter ohne Beihilfe hunderte Euro mehr um mal für ein paar Jahre in der GKV "besser" dazustehen?! Ausnahme ist natürlich wenn ich absehbar schwer erkranke.
Und das Thema Rechnungen ja, keine Ahnung, was du da mit Arbeit meinst. Das Vorauszahlungsproblem hat du in der Regal nicht, da du ja - naja 200-300 Euro jeden Monat sparst und Rechnungen einreichen tust du vielleicht erst bei den Kindern.

-
- Beiträge: 43
- Registriert: 24.04.2021, 16:34
- Status: Postdoc
- Hat sich bedankt: 18 Mal
- Danksagung erhalten: 3 Mal
Re: Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?
Wenn man verbeamtet ist, dann beträgt doch die Beihilfe mindestens 50% - selbst wenn man krank ist.Was nun hat geschrieben: 28.06.2022, 16:05 Habe mich auch für GKV in einem Bundesland ohne Beihilfe entschieden. Ja, wir zahlen 100% was im direkten Vergleich heftig ist. Allerdings passt sich unser Beitrag an unsere Bezüge an. Wenn wir, aus welchen Gründen auch immer (Kinder, Pflege, Krankheit …) weniger verdienen, zahlen wir weniger Beiträge. Diese Anpassung gibt es in der PKV nicht. Da macht es keinen Unterschied, ob Du z.B. Teilzeit oder Vollzeit arbeitest, die KK ist gleich teuer. Ein nicht zu vernachlässigender Vorteil der GKV ist in meinen Augen, dass man außer Versicherungskarte einlesen lassen, nichts machen muss. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man (schwer) krank ist und sich nicht um Erstattungen oder Vorauszahlungen von Medikamenten, die viel Geld kosten, kümmern muss.
Darüber hinaus erhöht sich die Beihilfe auf 70% bei Pensionseintritt - dies federt den Anstieg der PKV im Alter ab.
Ich bin jetzt kein Verfechter der PKV, aber mir scheint, dass die obigen Punkte nicht in deinen Beitrag eingeflossen sind.
Re: Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?
Mit Krankheit meinte ich nicht mal eben nen Schnupfen, sondern schwere Erkrankungen, die längerfristig ein Arbeiten in Vollzeit verhindern. Bei Teildienstfähigkeit hast Du ganz schnell mal deutlich weniger Geld zur Verfügung, da Du ja aber weiterhin arbeitest, ändert sich da an den Prozenten der Beihilfe und den Beiträgen zur PKV nichts. Bei der GKV zahlst Du weniger, wenn Du geringere Bezüge hast.
Edit zur Anmerkung Rechnungen in einem Beitrag weiter oben:
Auch junge Menschen können unerwartet schwer krank werden und dann hat man ganz schnell mal hohe Rechnungen für Medikamente (in meinem Fall monatlich 15.000€), ich bin noch keine 40 Jahre alt. Eine Vorauszahlung wäre für mich äußerst nervig. Davon abgesehen weiß ich es zu schätzen, für diese Medikamente keinen Antrag bei der PKV stellen zu müssen. Kenne das System leider sowohl aus beruflichem als auch aus privatem Kontext sehr gut.
Edit zur Anmerkung Rechnungen in einem Beitrag weiter oben:
Auch junge Menschen können unerwartet schwer krank werden und dann hat man ganz schnell mal hohe Rechnungen für Medikamente (in meinem Fall monatlich 15.000€), ich bin noch keine 40 Jahre alt. Eine Vorauszahlung wäre für mich äußerst nervig. Davon abgesehen weiß ich es zu schätzen, für diese Medikamente keinen Antrag bei der PKV stellen zu müssen. Kenne das System leider sowohl aus beruflichem als auch aus privatem Kontext sehr gut.
-
- Beiträge: 1162
- Registriert: 02.11.2012, 02:50
- Hat sich bedankt: 2 Mal
- Danksagung erhalten: 45 Mal
Re: Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?
Stop stop stop. Wenn du 15k monatlich für Medikamente ausgibst, bist du kein "normaler" Betragszahler, sondern nimmst die Versicherung aktiv in Anspruch, plus du hast eine sehr kostenintensive Krankheit. Das ist hochgradig individuell, aber auf Basis dessen kannst du keine Empfehlungen für die Allgemeinheit aussprechen. Solche horrenden Kosten betreffen plus die Krankheit selber betreffen vielleicht 1-5% der Versicherten und würden vermutlich auch eine Verbeamtung von vornherein verhindern.Was nun hat geschrieben: 29.06.2022, 10:05 Mit Krankheit meinte ich nicht mal eben nen Schnupfen, sondern schwere Erkrankungen, die längerfristig ein Arbeiten in Vollzeit verhindern. Bei Teildienstfähigkeit hast Du ganz schnell mal deutlich weniger Geld zur Verfügung, da Du ja aber weiterhin arbeitest, ändert sich da an den Prozenten der Beihilfe und den Beiträgen zur PKV nichts. Bei der GKV zahlst Du weniger, wenn Du geringere Bezüge hast.
Edit zur Anmerkung Rechnungen in einem Beitrag weiter oben:
Auch junge Menschen können unerwartet schwer krank werden und dann hat man ganz schnell mal hohe Rechnungen für Medikamente (in meinem Fall monatlich 15.000€), ich bin noch keine 40 Jahre alt. Eine Vorauszahlung wäre für mich äußerst nervig. Davon abgesehen weiß ich es zu schätzen, für diese Medikamente keinen Antrag bei der PKV stellen zu müssen. Kenne das System leider sowohl aus beruflichem als auch aus privatem Kontext sehr gut.
Re: Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?
Bin mit der Erkrankung verbeamtet worden
und ja, ich hätte trotzdem in die PKV gekonnt.
Klar ist mein Fall eher ungewöhnlich. Worauf es mir ankam: Auch wenn man jetzt jung und gesund ist, kann sich das unvorhergesehen ändern.
Worauf ich auch gerne aufmerksam machen möchte: sofern man nicht medizinisch versiert ist, kann man in der Regel nicht beurteilen, ob die veranlassten Untersuchungen erforderlich sind. Wenn es nun Differenzen zwischen der Auffassung des Arztes und der PKV gibt, zahlt der Patient. Dabei mag es sich bei Medikamenten vielleicht um Beträge im 100€ Bereich handeln, wenn es sich jedoch z.B. um endoskopische Untersuchungen handelt, kanns schnell vierstellig werden. Das Problem habe ich als Patient bei der GKV nicht.

Klar ist mein Fall eher ungewöhnlich. Worauf es mir ankam: Auch wenn man jetzt jung und gesund ist, kann sich das unvorhergesehen ändern.
Worauf ich auch gerne aufmerksam machen möchte: sofern man nicht medizinisch versiert ist, kann man in der Regel nicht beurteilen, ob die veranlassten Untersuchungen erforderlich sind. Wenn es nun Differenzen zwischen der Auffassung des Arztes und der PKV gibt, zahlt der Patient. Dabei mag es sich bei Medikamenten vielleicht um Beträge im 100€ Bereich handeln, wenn es sich jedoch z.B. um endoskopische Untersuchungen handelt, kanns schnell vierstellig werden. Das Problem habe ich als Patient bei der GKV nicht.
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 8 Antworten
- 12654 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von achterndiek
-
- 4 Antworten
- 5780 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von abcde
-
- 6 Antworten
- 5491 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von mm42