Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?

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flip
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Re: Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?

Beitrag von flip »

Was nun hat geschrieben: ↑29.06.2022, 11:24 Bin mit der Erkrankung verbeamtet worden :wink: und ja, ich hätte trotzdem in die PKV gekonnt.

Klar ist mein Fall eher ungewöhnlich. Worauf es mir ankam: Auch wenn man jetzt jung und gesund ist, kann sich das unvorhergesehen ändern.

Worauf ich auch gerne aufmerksam machen möchte: sofern man nicht medizinisch versiert ist, kann man in der Regel nicht beurteilen, ob die veranlassten Untersuchungen erforderlich sind. Wenn es nun Differenzen zwischen der Auffassung des Arztes und der PKV gibt, zahlt der Patient. Dabei mag es sich bei Medikamenten vielleicht um Beträge im 100€ Bereich handeln, wenn es sich jedoch z.B. um endoskopische Untersuchungen handelt, kanns schnell vierstellig werden. Das Problem habe ich als Patient bei der GKV nicht.
Diese Diskussionen drehen sich im Kreis. Es bringt nichts, wenn man immer wieder mit individuellen Beispielen kommt wo man dann mal was eventuell nicht genehmigt worden wäre. Das Internet ist voll davon und wenn man dann nachhakt wird es dann sehr schnell sehr kleinteilig. Generell ist der Leistungskatalog der PKV größer. Da wo die PKV evtl. noch über die medizinische Notwendigkeit entscheidet heißt es bei der GKV schlicht von vornherein, dass diese nicht getragen werden. Man hat also die Wahl zwischen einer nicht erstatteten Behandlung oder gar keiner. Oder was sind das für Untersuchungen, welche die GKV sofort trägt, die PKV aber nicht? Das ist wenn überhaupt Spezialuntersuchungen (die ich mir garnicht vorstellen kann) die vielleicht 0.5% oder noch weniger der Versicherten betreffen.

Und auch vierstellige Summen vorstrecken ist kein Problem, vor allem nicht in jungen Jahren, denn du sparst ja an den Beiträgen. Allein mein ETF-Depot nur aus den gesparten GKV-Zahlungen der letzten Jahre ist ja schon fünfstellig. Und auch wenn ich Familie plus Immobilie oder sonst was habe. Wir reden hier von einer W2/W3-Professur wo man ohne Probleme einen niedrigen, vierstelligen Betrag einmalig vorstrecken kann.
Wer natürlich denkt, dass er mit der PKV jetzt mehr Geld auf den Kopf hauen kann, hat das System nicht verstanden.

Aber ja, wenn du eine lange Krankheitshistorie hast und genau weist, welchen Teil der OPs oder Medikamente die PKV nicht mehr übernimmt, dann ist die GKV die richtige Wahl.
Aguti
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Re: Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?

Beitrag von Aguti »

Recht langfristig gedacht, aber ich gebe zu bedenken, dass die PKV einfach relativ viel Papierkram ist, der jetzt im Moment vielleicht nicht ins Gewicht fällt, im Alter aber schon. Ich (gesetzlich versichert) pflege meine Eltern (privat versichert) und muss das alles für sie machen, weil sie es einfach nicht mehr überblicken. Jede Rechnung überweisen, einreichen etc. Das summiert sich im Aufwand ganz schön. Hat mich überrascht, wie viel Aufwand das ist und wäre für mich persönlich ein klarer Punkt gegen PKV. Irgendwann brauchen die meisten jemanden, der das für sie regelt, während GKV quasi von alleine läuft.
Was nun
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Re: Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?

Beitrag von Was nun »

Mir war es ein Anliegen verschiedene Aspekte anzusprechen, die Prometheus eventuell bei seinen Überlegungen hilfreich sein können. Die meisten Beamten sind aus den bekannten beitragsbezogenen Gründen in der PKV, mir war es wichtig auch eventuelle Nachteile aufzuzeigen.

Ich habe mehrere Jahre PKV und GKV Abrechnungen von Gesundheitsleistungen für Arztpraxen und Krankenhäuser durchgeführt, habe sowohl ein Studium im Bereich Medizin als auch im Bereich Recht. Ich halte mich daher, über meine persönliche Betroffenheit hinaus, für kompetent in diesem Bereich.

Ich verabschiede mich aus dieser Diskussion und wünsche allen Zufriedenheit mit der Wahl ihrer Krankenkasse
Prometheus
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Re: Krankenversicherung bei Verbeamtung, GKV oder PKV?

Beitrag von Prometheus »

Könnte man bei Beginn der Verbeamtung die ersten paar Monate in der GKV bleiben und dann erst zur PKV wechseln?

Ich würde mich in der Zeit dann bei den neuen Kollegen erkundigen, wie sie es gemacht haben.
Zur Zeit kenne ich ja meine Kollegen nicht...
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