Veröffentlichung... Hilfe?
Verfasst: 04.06.2022, 19:28
Hallo liebes Forum,
ich war lange Zeit nur stille Mitleserin, aber jetzt macht mir das Thema Veröffentlichung solche Bauchschmerzen, dass ich euren Rat aus der Distanz brauche.
Zur Vorgeschichte:
Die Zeit meiner Promotion habe ich in keiner guten Erinnerung, was zum Teil auch an mir liegt. Ich leide sehr stark unter dem Hochstaplersyndrom und habe mir die sechs Jahre immer eingebildet, nicht gut genug zu sein und nicht an die Uni zu gehören. Ich habe auch nie wirklich für mein Thema oder meinen Fachbereich gebrannt, ich bin einfach so reingerutscht und hatte mir erhofft, durch den Titel eine alternative zu meinem Studium zu erhalten. Mein Doktorvater hat mir kaum geholfen, hat quasi nie was von mir gelesen, sodass ich bis zur Einreichung kaum wusste, was ich überhaupt produziert hatte.
Meine Verteidigung bzw. die Zeit davor war die schlimmste Zeit meines Lebens, eben wegen des Hochstaplersyndroms. Ich habe pro Nacht noch drei Stunden geschlafen, habe mich und mein Umfeld und meine Wohnung über ein halbes Jahr völlig vernachlässigt. Ich habe dann mit einem magna abgeschlossen - und das ist jetzt auch schon zwei Jahre her.
Und da liegt das Problem: Meine Frist zur Veröffentlichung läuft in einem Jahr ab. Mein Doktorvater hatte mir sogar ermöglicht, in einem Verlag zu publizieren, allerdings haben mich die Vorgaben (ich habe über 600 Seiten geschrieben, dazu kommen andere Schriftsätze; ich soll verschiedene Register erstellen...) erst einmal abgeschreckt. Ich bin dann auch eine Woche nach dem Abschluss ins Referendariat gegangen und arbeite seitdem wenn es gut läuft 60 Stunden die Woche, teilweise aber auch mehr. Da bleibt keine Zeit für die Doktorarbeit, ich bin auch völlig raus und kann mich auch nicht mit dem Titel identifizieren. Es kommen aber immer mehr Nachfragen, von der Fakultät, dem Doktorvater, den Leuten um mich rum, dass die Arbeit mir mittlerweile Tag und Nacht im Kopf rumspukt und mich völlig stresst. Ich bin aber in eine totale Schockstarre gefallen, ich habe noch nicht einmal die Gutachten gelesen aus Angst vor dem Urteil (was ja dumm ist, ein magna ist ja nicht schlecht).
In meinem Fachbereich ist eine Onlineveröffentlichung, zu der ich gerade wegen Zeit und Co. tendiere, total unüblich, ich kenne niemanden, der das gemacht hätte. Eine Buchpublikation ist quasi ein Muss. Allerdings weiß ich, dass ich NIE wieder in die Wissenschaft gehen möchte. Andererseits frage ich mich, ob ich es später nicht bereue, nicht in einem angesehenen Verlag publiziert zu haben. Plus das Hochstaplersyndrom kommt wieder dazu und flüstert mir ein: "Wenn du es nur online veröffentlichst, dann haben alle ihre Bestätigung erhalten, dass du nicht für die Wissenschaft taugst."
Ich kann an einigen Tagen kaum noch schlafen deswegen und will es eigentlich schnell abhaken.
Was würdet ihr machen? Sorry, dass es jetzt so lang geworden ist...
ich war lange Zeit nur stille Mitleserin, aber jetzt macht mir das Thema Veröffentlichung solche Bauchschmerzen, dass ich euren Rat aus der Distanz brauche.
Zur Vorgeschichte:
Die Zeit meiner Promotion habe ich in keiner guten Erinnerung, was zum Teil auch an mir liegt. Ich leide sehr stark unter dem Hochstaplersyndrom und habe mir die sechs Jahre immer eingebildet, nicht gut genug zu sein und nicht an die Uni zu gehören. Ich habe auch nie wirklich für mein Thema oder meinen Fachbereich gebrannt, ich bin einfach so reingerutscht und hatte mir erhofft, durch den Titel eine alternative zu meinem Studium zu erhalten. Mein Doktorvater hat mir kaum geholfen, hat quasi nie was von mir gelesen, sodass ich bis zur Einreichung kaum wusste, was ich überhaupt produziert hatte.
Meine Verteidigung bzw. die Zeit davor war die schlimmste Zeit meines Lebens, eben wegen des Hochstaplersyndroms. Ich habe pro Nacht noch drei Stunden geschlafen, habe mich und mein Umfeld und meine Wohnung über ein halbes Jahr völlig vernachlässigt. Ich habe dann mit einem magna abgeschlossen - und das ist jetzt auch schon zwei Jahre her.
Und da liegt das Problem: Meine Frist zur Veröffentlichung läuft in einem Jahr ab. Mein Doktorvater hatte mir sogar ermöglicht, in einem Verlag zu publizieren, allerdings haben mich die Vorgaben (ich habe über 600 Seiten geschrieben, dazu kommen andere Schriftsätze; ich soll verschiedene Register erstellen...) erst einmal abgeschreckt. Ich bin dann auch eine Woche nach dem Abschluss ins Referendariat gegangen und arbeite seitdem wenn es gut läuft 60 Stunden die Woche, teilweise aber auch mehr. Da bleibt keine Zeit für die Doktorarbeit, ich bin auch völlig raus und kann mich auch nicht mit dem Titel identifizieren. Es kommen aber immer mehr Nachfragen, von der Fakultät, dem Doktorvater, den Leuten um mich rum, dass die Arbeit mir mittlerweile Tag und Nacht im Kopf rumspukt und mich völlig stresst. Ich bin aber in eine totale Schockstarre gefallen, ich habe noch nicht einmal die Gutachten gelesen aus Angst vor dem Urteil (was ja dumm ist, ein magna ist ja nicht schlecht).
In meinem Fachbereich ist eine Onlineveröffentlichung, zu der ich gerade wegen Zeit und Co. tendiere, total unüblich, ich kenne niemanden, der das gemacht hätte. Eine Buchpublikation ist quasi ein Muss. Allerdings weiß ich, dass ich NIE wieder in die Wissenschaft gehen möchte. Andererseits frage ich mich, ob ich es später nicht bereue, nicht in einem angesehenen Verlag publiziert zu haben. Plus das Hochstaplersyndrom kommt wieder dazu und flüstert mir ein: "Wenn du es nur online veröffentlichst, dann haben alle ihre Bestätigung erhalten, dass du nicht für die Wissenschaft taugst."
Ich kann an einigen Tagen kaum noch schlafen deswegen und will es eigentlich schnell abhaken.
Was würdet ihr machen? Sorry, dass es jetzt so lang geworden ist...