Angst vor Fertigstellung/Abgabe
Verfasst: 05.05.2022, 09:49
Hallo zusammen,
nachdem ich schon fleißig hier im Forum mitgelesen habe und mich in vielen Beiträgen wiedergefunden habe, habe ich mich dazu entschlossen mich auch anzumelden und meine Sorgen und Ängste in Bezug auf die Diss von der Seele zu schreiben. Ich habe in den Naturwissenschaften promoviert. War nach meinem Masterabschluss aber erst für paar Jahre in der Industrie tätig und hatte dort das Gefühl nicht voranzukommen bzw. auch nicht wertgeschätzt zu werden. Hatte auch schon länger mit dem Gedanken an eine Promotion gespielt, diesen aber direkt nach der Masterarbeit verworfen, da ich danach nur noch weg wollte von der Uni und einfach was anderes sehen und machen. Dann ergab sich ein anfangs recht spannendes Forschungsprojekt an dem Lehrstuhl, an dem ich bereits meine Masterarbeit geschrieben hatte und so bin ich für die Promotion wieder an der Uni gelandet. Das wissenschaftliche Schreiben , Datenauswertung etc. macht mir an sich Spaß, allerdings hatte ich ziemliche Probleme während des 3-jährigen Projektes mit der Methodik, dem Thema an sich, den aus meinen Augen nichtssagenden und banalen Ergebnissen und dem auf sich allein gestellt sein. Habe mehrfach ans Abbrechen gedacht, wobei mir von außen immer geraten wurde es durchzuziehen. So habe ich die Zähne zusammengebissen und unter relativ großem Leidensdruck meine Paper veröffentlicht. Nachdem ich dann psychische Probleme bekommen hab, hatte ich mich entschieden die Uni zu verlassen. Dies war dann auch eh zum Projektende. Meine Betreuer waren immer sehr zufrieden mit mir und hatten mir sogar eine Post-Doc-Stelle angeboten. Die Fertigstellung der Dissertation habe ich mir offen gelassen, weil ich die Anforderungen der Promotionsordnung an sich erfüllt habe. Ich muss "nur" noch die Klammer der kumulativen Diss. schreiben. Ich bin allerdings so sehr von Selbstzweifeln und Ängsten geplagt, dass ich die meiste Zeit denke, dass ich so einen Mist nicht abgeben kann und es mir peinlich ist so eine Arbeit einzureichen und zu verteidigen. Ich selbst sehe nämlich die größten Schwächen und Fehler. Zum Teil bekomme ich schon Panik, wenn ich nur durch meine Paper scrolle und male mir aus, was daran alles falsch ist und wie ich damit bald auffliege. An anderen Tagen schaffe ich es auch mal eine halbe Seite an meiner Klammer zu schreiben. Im Endeffekt ist mir der Titel&Abschluss persönlich gar nicht wichtig, würde aber gerne das ganze Thema Promotion einfach mal hinter mit lassen. Kämpfe also jeden Tag damit, das Ding einfach irgendwie noch fertig zu machen und in den Ring zu werfen, egal was schlussendlich bei rauskommt (entweder geht durch oder nicht) oder abzubrechen.
So, jetzt fühle ich mich schon irgendwie besser, nachdem ich das hier runtergeschrieben habe.
nachdem ich schon fleißig hier im Forum mitgelesen habe und mich in vielen Beiträgen wiedergefunden habe, habe ich mich dazu entschlossen mich auch anzumelden und meine Sorgen und Ängste in Bezug auf die Diss von der Seele zu schreiben. Ich habe in den Naturwissenschaften promoviert. War nach meinem Masterabschluss aber erst für paar Jahre in der Industrie tätig und hatte dort das Gefühl nicht voranzukommen bzw. auch nicht wertgeschätzt zu werden. Hatte auch schon länger mit dem Gedanken an eine Promotion gespielt, diesen aber direkt nach der Masterarbeit verworfen, da ich danach nur noch weg wollte von der Uni und einfach was anderes sehen und machen. Dann ergab sich ein anfangs recht spannendes Forschungsprojekt an dem Lehrstuhl, an dem ich bereits meine Masterarbeit geschrieben hatte und so bin ich für die Promotion wieder an der Uni gelandet. Das wissenschaftliche Schreiben , Datenauswertung etc. macht mir an sich Spaß, allerdings hatte ich ziemliche Probleme während des 3-jährigen Projektes mit der Methodik, dem Thema an sich, den aus meinen Augen nichtssagenden und banalen Ergebnissen und dem auf sich allein gestellt sein. Habe mehrfach ans Abbrechen gedacht, wobei mir von außen immer geraten wurde es durchzuziehen. So habe ich die Zähne zusammengebissen und unter relativ großem Leidensdruck meine Paper veröffentlicht. Nachdem ich dann psychische Probleme bekommen hab, hatte ich mich entschieden die Uni zu verlassen. Dies war dann auch eh zum Projektende. Meine Betreuer waren immer sehr zufrieden mit mir und hatten mir sogar eine Post-Doc-Stelle angeboten. Die Fertigstellung der Dissertation habe ich mir offen gelassen, weil ich die Anforderungen der Promotionsordnung an sich erfüllt habe. Ich muss "nur" noch die Klammer der kumulativen Diss. schreiben. Ich bin allerdings so sehr von Selbstzweifeln und Ängsten geplagt, dass ich die meiste Zeit denke, dass ich so einen Mist nicht abgeben kann und es mir peinlich ist so eine Arbeit einzureichen und zu verteidigen. Ich selbst sehe nämlich die größten Schwächen und Fehler. Zum Teil bekomme ich schon Panik, wenn ich nur durch meine Paper scrolle und male mir aus, was daran alles falsch ist und wie ich damit bald auffliege. An anderen Tagen schaffe ich es auch mal eine halbe Seite an meiner Klammer zu schreiben. Im Endeffekt ist mir der Titel&Abschluss persönlich gar nicht wichtig, würde aber gerne das ganze Thema Promotion einfach mal hinter mit lassen. Kämpfe also jeden Tag damit, das Ding einfach irgendwie noch fertig zu machen und in den Ring zu werfen, egal was schlussendlich bei rauskommt (entweder geht durch oder nicht) oder abzubrechen.
So, jetzt fühle ich mich schon irgendwie besser, nachdem ich das hier runtergeschrieben habe.