Re: Gewichtung: Promotion, Berufserfahrung und Lehrerfahrung
Verfasst: 10.04.2022, 10:37
Ich glaube, man muss hier zwischen der schriftlichen Bewerbung und dem Probevortrag unterscheiden. Ich habe noch kein Verfahren gesehen, bei dem jemand wegen zu wenig Lehrerfahrung nicht eingeladen wurde, wenn sonst alles andere überzeugt. Allerdings kann man umgekehrt bei viel Lehrerfahrung (und beliegenden Evaluationen!) von einer hohen Motivation und Eignung für die Stelle ausgehen. Das reduziert das Risiko, das jemand berufen wird, der dann nach ein paar Monaten wieder geht, weil er/sie sich die Tätigkeit als Hochschullehrer ganz anders vorgestellt hat.
Am Ende ist die Nagelprobe für die Lehrerfahrung aber die Probevorlesung, bei der man dann relativ schnell einen Eindruck bekommt, ob jemand didaktisch etwas kann und Freude am Lehren hat. Darauf legen insbesondere die studentischen Vertreter in den Kommissionen zu Recht viel Wert. Daher würde ich "mehr" Lehrerfahrung durchaus als Entwicklungspotenzial nicht unterschätzen. Mit Lehraufträgen baut man didaktische Erfahrung auf, kennt die Abläufe an der Hochschule besser und vermeidet den Eindruck, dass man nur den Titel haben will. Wenn man es strategisch klug anstellt, dann macht man den Lehrauftrag gleich an der Wunschhochschule, das hilft bei der Bewerbung auf jeden Fall.
Zu den anderen Punkten: Publikationen werden positiv bewertet, insbesondere wenn sie sehr gut zum ausgeschriebenen Fachgebiet passen. Kriegsentscheidend sind sie sicher nicht. Promotion ist sowieso Pflicht, sollte aber magna / summa sein. Industrieerfahrung auch essenziell, man sollte idealerweise "nicht gerade so" auf die drei Jahre außerhalb der HS kommen, sondern gerne ein paar Jahre mehr. Zum Teil wird hier auch genauer geschaut, wie reichhaltig die Industrieerfahrung als Grundlage für geeignete Fallbeispiele und/oder Netzwerk (Gastvorträge, gemeinsame Abschlussarbeiten) sind. Hängt aber m.E. vom Fach und v.a. der Bewerberlage ab.
Am Ende ist die Nagelprobe für die Lehrerfahrung aber die Probevorlesung, bei der man dann relativ schnell einen Eindruck bekommt, ob jemand didaktisch etwas kann und Freude am Lehren hat. Darauf legen insbesondere die studentischen Vertreter in den Kommissionen zu Recht viel Wert. Daher würde ich "mehr" Lehrerfahrung durchaus als Entwicklungspotenzial nicht unterschätzen. Mit Lehraufträgen baut man didaktische Erfahrung auf, kennt die Abläufe an der Hochschule besser und vermeidet den Eindruck, dass man nur den Titel haben will. Wenn man es strategisch klug anstellt, dann macht man den Lehrauftrag gleich an der Wunschhochschule, das hilft bei der Bewerbung auf jeden Fall.
Zu den anderen Punkten: Publikationen werden positiv bewertet, insbesondere wenn sie sehr gut zum ausgeschriebenen Fachgebiet passen. Kriegsentscheidend sind sie sicher nicht. Promotion ist sowieso Pflicht, sollte aber magna / summa sein. Industrieerfahrung auch essenziell, man sollte idealerweise "nicht gerade so" auf die drei Jahre außerhalb der HS kommen, sondern gerne ein paar Jahre mehr. Zum Teil wird hier auch genauer geschaut, wie reichhaltig die Industrieerfahrung als Grundlage für geeignete Fallbeispiele und/oder Netzwerk (Gastvorträge, gemeinsame Abschlussarbeiten) sind. Hängt aber m.E. vom Fach und v.a. der Bewerberlage ab.