FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

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merpderp
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von merpderp »

mashdoc hat geschrieben:
> a) Zuallererst: hätte ich vor all den Jahren gewusst, auf welche
> Bewerbungsprozesse ich mich einlasse, hätte ich den Weg nicht
> eingeschlagen.

Dieser Beitrag hat mich persönlich angesprochen und motiviert mich nun auch hier für einen Beitrag zu registrieren - war schon oft stiller Mitleser und habe viel von den Beiträgen profitiert, daher erstmal Dank in die Runde!

Ich habe dieses ganze Abenteuer vor mehr als drei Jahren begonnen und vor kurzem (nach langer Zeit unerwartet) die Information über den 1. Listenplatz bekommen, für eine Stelle, die mir anfangs wirklich perfekt wirkte. Habe mich kurz gefreut, noch am selben Tag dankend abgesagt und hoffe, dass der Zweitplatzierte sich jetzt freut. Das Thema FH-Professur in Deutschland ist für mich beendet, war es eigentlich schon vor Monaten, aber der Schlussstrich fehlte noch.

Ich bin hier vielleicht kein ganz typischer Kandidat. Mit sehr viel Berufserfahrung in einem gefragten MINT-Fach wollte ich mich einfach verändern, weil beruflich immer mehr ausgebrannt und immer schon sehr an Lehre interessiert. Stamme nicht ursprünglich aus Deutschland und war dementsprechend null an deutschen Hochschulen vernetzt, ich hatte einfach keine Ahnung wie es dort läuft. Ich hatte das Ganze naiv auf gut Glück probiert, natürlich mit ernsthafter Vorbereitung, aber insgesamt entspannt, weil ich beruflich zwar nicht glücklich aber gut positioniert war und bin.

Über die Erfahrungen könnte ich wahrscheinlich einen Abend lang labern, aber ganz kurz gesagt: von wenigen Ausnahmen abgesehen bin ich schockiert, wie sehr ich mit dieser Beschreibung von mashdoc übereinstimme:

> Zu groß war der Frust ob des immensen Nepotismus, der Diskriminierung und der sehr vielen abgekarteten Berufungsverfahren.

Mit riesengroßer Bürokratie hatte ich gerechnet, soviel war mir schon klar, immerhin sind deutsche Hochschulen Ämter. Aber dass die so mühseligen Verfahren oft nur pro forma abgehalten wurden um Wunschbesetzungen abzustempeln hatte ich nicht erwartet, auch zumal ja dauernd gejammert wird wie schwierig es ist Professuren zu besetzen! Noch viel weniger hatte ich erwartet wie leicht man die Information darüber bekommen konnte. Sekretärinnen, Professoren, Studenten plapperten schon mal freudig drauflos, wenn man nur freundlich ins Gespräch kam. Hier nur ein paar (paraphrasierte) Zitate:

- "Die sind froh dass sie wenigstens einen Ausländer in der Liste haben, Frauen haben sich nämlich gar keine gemeldet, jetzt haben wir einen Dreiervorschlag"
- "Wir haben gar nicht erwartet dass Sie das ernsthaft wollen" (warum sollte ich mir das sonst antun?!)
- (ich fragte telefonisch nach dem Grund für eine Absage wegen "nicht ausreichender Unterlagen") - "Sie haben kein mehrseitiges Lehr- und Forschungskonzept abgegeben." - "Aha, aber das war in der Ausschreibung definitiv nicht gefragt?" - "Oh, naja, kann man nichts machen, schönen Tag noch"
- "Ihr Vortrag war super, eigentlich schade..." - (verwunderte Reaktion meinerseits) - "Ach wissen Sie nicht? Jeder hier weiß doch dass es Dr. X wird." (es wurde Dr. X)
- "Für ausländische Absolventen verlangen wir ein Anerkennungsverfahren" - (Nachfrage meinerseits, was dieses Verfahren sein soll und wie es abläuft - mein Abschluss stammt aus der EU von einer tadellosen Uni und ist ein blütenreiner Anabin-Standardfall) - "Weiß ich jetzt nicht genau, aber es ist sehr sehr aufwändig, überlegen Sie sich doch ob das lohnt". Das war *nach* dem Vorsingen!?

Weitere Highlights:

- Soweit ich sehen konnte war in meinen BKs kein einziges nichtdeutsches Mitglied (eventuell 1-2 mit "Migrationshintergrund"), egal ob an großen städtischen FHs oder solchen in der Provinz.
- "Sind Sie denn mit der Forschung von Prof. Y zu diesem Thema vertraut?" - "Nein, leider." - "Das ist aber enttäuschend, Sie hätten sich vorbereiten müssen." (Den besagten FH-Prof. Y musste ich erst nachgoogeln: er ist im Feld weithin unbekannt, hatte in den letzten zehn Jahren eine kleine Handvoll Publikationen in bestenfalls drittklassigen Journals als Zweit- oder Drittautor, und dass das für diese Stelle an einer eher provinziellen FH relevant sein sollte war nie ein Thema.)
- In den mir bekannten Fällen erfüllten alle "Gewinner" nur mit doppeltem Augenzudrücken und viel kreativer Auslegung die Mindesterfordernis an Praxiserfahrung. Wunderte mich aber nicht, immerhin hatte ich ja schon vorher etwas recherchiert und Lebensläufe von Professoren gesehen.
- Ein Mitglied der BK wollte meine Englischfähigkeiten testen und brachte keinen einzigen halbwegs grammatischen englischen Satz heraus, vom grauenhaften Akzent mal abgesehen. Es war zum Fremdschämen.
- Ein paar Studenten kontaktierten mich nach dem Vorsingen wegen Jobs bei meinem Arbeitgeber (auf Linkedin). Das war nicht völlig überraschend und durchaus erfreulich. Etwas überraschender aber: ebenso tat es Monate später ein Professor...nämlich genau jener, der als Auskunftsperson für die Stelle diente.

Ich will die Erfahrung nicht missen, aber enttäuscht bin ich nach der ganzen Anstrengung ehrlich gesagt schon. Meine Vorstellungen von deutschen Hochschulen waren wohl verklärt. Klar, es sind "nur" FHs, aber doch...natürlich kann es großes Pech sein, ich hatte ja nur eine begrenzte Stichprobe (wenn auch halbwegs über Deutschland verteilt)...der Eindruck bleibt.

Für meine Branche frage ich mich nun noch mehr: welche Leute lehren da? Wenn man in der Privatwirtschaft (wo die Gehälter in meinem Feld weit höher sind) solche Verfahren hätte, kriegte man wirklich nur den Bodensatz der Kandidaten. Wir mühen uns die besten Leute zu locken und können uns trotz bekannter Marke nicht leisten, so mit den Bewerbern umzuspringen. Klar, wir verbeamten nicht und der Idealismus-Faktor fällt auch weg (ich hoffe doch dass viele FH-Profs ehrlich für das Thema und die Lehre brennen)...aber wie will man so wirklich gute Leute aus der Praxis reinbringen?

Ich will hier niemand demotivieren, außer vielleicht Leute die in genau meiner Situation sind und sich das zu einfach vorstellen. Man muss einfach sehr viel Zeit investieren, Networking betreiben, und sollte eine andere Karriereoption weiter pflegen. Im Laufe der Bewerbungen kann es nämlich auch so kommen, dass man die Lust auf eine FH-Professur gründlich verliert.

Ach ja, alle meine Erfahrungen beziehen sich auf staatliche FHs. Habe mich an privaten erst gar nicht beworben, keine Ahnung ob und wie es dort ist.
Nordisc
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von Nordisc »

Sorry, aber das klingt für mich nach einer persönlichen frustrierten Generalabrechnung. Nach den ersten Absätzen dachte ich noch: Wow, wirklich Pech gehabt. Nach den darauffolgenden ist mir das zu viel Mimimi. Hausberufung, feststehende Kandidaten, Quotenregelung, Ausländerkarte, mieses Englisch, du hast statistisch gesehen scheinbar außerordentlich ins Klo gegriffen. Ich glaube, dass es das alles gibt. Aber spätestens nach dem dritten Absatz kann ich es nicht mehr ernstnehmen. Viel Erfolg weiter in der Industrie. Da muss man sich nicht mit Amtsschimmel und Amtsinhabern mit miesen Publikationen in drittklassigen Journals rumschlagen, die du in deinen Bewerbungen scheinbar alle getoppt hast, einschließlich exzellenter Englischkenntnisse.
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von johndoe »

Ich will die Verfahren nicht schön reden, denn ich habe auch diverse Erfahrungen gemacht, nach denen ich mich kopfschüttelnd gefragt habe, ob es der ganze Aufwand eigentlich wert ist.

Aber: es ist nicht so, dass in der Industrie alles toll läuft. Klar, der Bewerbungsprozess ist schlanker, aber gerade in größeren Konzernen oftmals genau so intransparent und vorherbestimmt. Stellen müssen auch da ausgeschrieben werden, obwohl der Kandidat schon lange feststeht und Interviewpartner sind nicht immer kompetent. Hab ich von beiden Seiten erlebt ( wobei ich bestimmt nie inkompetent war :D )
mashdoc
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von mashdoc »

Nordisc hat geschrieben: ↑10.10.2022, 22:07 Sorry, aber das klingt für mich nach einer persönlichen frustrierten Generalabrechnung.
Ich habe mittlerweile eine Professur, mehr (interne) Einsicht in Verfahren und stimme seinem Beitrag zu bzw. vertrete weiterhin meine damalige Ansicht. Ich würde ebenfalls jedem raten, eine andere Karriereoption mehr als nur zu pflegen und die W2 allenfalls als Bonus sehen, wenn es klappen sollte.
merpderp
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von merpderp »

Nordisc hat geschrieben:
> Sorry, aber das klingt für mich nach einer persönlichen frustrierten
> Generalabrechnung.

Ach, kann man doch so sagen, keine Entschuldigung nötig. Ich habe das Thema ziemlich intensiv betrieben und dabei zwar einiges gelernt, aber mich auch genug gewundert und geärgert.

> Viel Erfolg weiter in
> der Industrie. Da muss man sich nicht mit Amtsschimmel und Amtsinhabern mit
> miesen Publikationen in drittklassigen Journals rumschlagen, die du in
> deinen Bewerbungen scheinbar alle getoppt hast,

Ich weiß nicht warum deine Reaktion so persönlich angegriffen ausfällt. Ich bin mit den vielen Problemen der "Industrie" persönlich allzu gut vertraut, genau darum habe ich einen späten Karrierewechsel erwogen. Ich habe auch nie behauptet alle Kandidaten "getoppt" zu haben, vor allem was die didaktischen Fähigkeiten und Erfahrung damit betrifft. Meine eigene Forschungskarriere war kurz, mäßig ergiebig und würde kaum für einen Postdoc-Job an einer brauchbaren Uni reichen. Aber dafür hatte ich mich auch nicht beworben, ebenso würde ich nicht ernsthaft behaupten man müsse meine Beiträge kennen, um in dem Feld mitreden zu können.

Dass die allermeisten Profs und Bewerber in meinem Feld kaum Erfahrung in der "Industrie" haben lässt sich wirklich nicht wegdiskutieren, das ist systematisch so. Ich las auch hier immer von den "typischen Rufen im Alter von 30 bis 40" und den vielen erfahrenen alten Hasen, die angeblich berufen werden. Davon habe ich rein gar nichts gesehen, es wurde stets mit Hängen und Würgen nur das Minimum erfüllt, und das gern bei irgendwelchen An-Instituten die mit Privatwirtschaft wenig zu tun haben. Finde ich schade und etwas konträr zur Idee bzw. dem Selbstbild der FHs. Kann natürlich in anderen Fachgebieten ganz anders sein, damit habe ich mich nicht beschäftigt.

> einschließlich exzellenter Englischkenntnisse.

Ja, meine Englischkenntnisse sind ziemlich gut. Ja, ich glaube weiterhin dass an deutschen FHs im Schnitt eher schlechte Englischkenntnisse vorherrschen - ist ja auch kein Wunder, wenn sich nun mal für die meisten Lehrenden dort der gesamte Alltag auf Deutsch abspielt. Ist auch keine Schande, solange man sich dann nicht in völliger Selbstüberschätzung dazu aufschwingt, die Englischkenntnisse anderer zu beurteilen.

Um was Positives zu sagen: ich stelle fest dass sich in den letzten Jahren einige FHs verstärkt um internationale (im Sinne von: nicht deutschsprachige) Kandidaten bemühen. Das sind noch ganz wenige und der Weg ist weit, aber ein bisschen frisches Blut von außen wird dem Sektor insgesamt nur guttun.

Und um noch was Konstruktives beizutragen: durch dieses Forum bin ich auf das Seminar des HLB gestossen (Bewerbung/Berufung als FH-Prof), das ich wirklich nützlich fand. Hätte ich noch vor meiner ersten Bewerbung machen sollen! Dabei war es auch super andere Mitstreiter kennenzulernen, zumindest einer davon hat dieses Jahr seinen Ruf bekommen und liest hier wahrscheinlich mit :-)
abc
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von abc »

Ich weiß nicht warum deine Reaktion so persönlich angegriffen ausfällt.
vermutlich z.B. daran
Für meine Branche frage ich mich nun noch mehr: welche Leute lehren da? Wenn man in der Privatwirtschaft (wo die Gehälter in meinem Feld weit höher sind) solche Verfahren hätte, kriegte man wirklich nur den Bodensatz der Kandidaten.
Das lässt sich schon sehr so lesen, als ob Deiner Meinnug nach an Hochschulen nur der "Bodesatz der Kandidaten" landet.

Es ist natürlich schade, dass Du so solche Erfahrungen gemacht hast, aber ich kenne es genau anders. Man versucht, in den BV möglichst alles zu vermeiden, was irgendwie Probleme machen kann. Leute scheiden aus wenn sich jemand bewirbt mit dem sie schon mal gearbeitet haben usw. Man kann wohl hier nicht allzuviel verallgemeinern. Deinen 1. Listenplatz, den Du abgelehnt hast, hast Du doch vermutlich auch nicht wegen Beziehungen usw. bekommen?

Mit dem Rest von dem was @mashdoc hier geschrieben hat stimme ich hier nicht überein, aber zu 100% damit
Ich würde ebenfalls jedem raten, eine andere Karriereoption mehr als nur zu pflegen und die W2 allenfalls als Bonus sehen, wenn es klappen sollte.
So eine Stelle hat Vor- und Nachteile wie alle anderen sonst auch und es gibt gute Gründe dagegen wie dafür. Meiner Meinung nach sollte man sich nur auf passende Stellen bewerben, also fachlich, Standort und sonstiges Umfeld.

Sowas kommt nicht alle paar Monate vorbei und der Weg kann lange dauern. Wer sich auf alles bewirbt was auch nur halbwegs irgendwie passt, wird da keine guten Erfahrungen machen. Selbst im Idealfall vergeht von Bewerbung bis Einstellung 1 Jahr.
Klaus
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von Klaus »

johndoe hat geschrieben: ↑08.10.2022, 14:13
doctorbluex hat geschrieben: ↑08.10.2022, 10:31
Klaus hat geschrieben: ↑06.10.2022, 15:12 Hallo zusammen,
mein Arbeitsbeginn (noch etwas abhängig von Termin Amtsarzt etc.) wird nun mitten im Semester sein. Ziemlich alle meine Veranstaltungen sind daher noch mit Lehrbeauftragten besetzt. Hat jemand Erfahrung wie das dann mit den SWS gehandhabt wird? Gehe ich da mit meinem "Jahreskonto" dann gleich dick ins Minus oder wird da dann erst im ersten vollen Semester (also Sommer) mit der Zählung begonnen?
Danke für eure Berichte!
Hi Klaus,

also bei uns wird das so gehandhabt, dass dann nur x/12 des Deputats erfüllt werden müssen, ja nach dem wie viel x Monate man vom akademischen Jahr an der Hochschule ist.

Was dann zwangsläufig bedeutet das du im ersten Semster ein Minus einfährst und dieses dann in den nächsten Jahren ausgleichen musst.
Den ersten Satz kann ich nachvollziehen, aber würde das bei euch wirklich als Minus gelten?

In meinem Fall ist es so, dass ich zwar pünktlich gestartet bin, aber nicht zum vollen Deputat - weil eben 1. Semester. Diese Lücke ist in meinem Fall 100% Minus, es wird leider nichts nachgelassen (oder ich hätte bei der Verhandlung härter feilschen müssen?!) und ich muss das im nächsten Jahr nachholen. Was soweit nachvollziehbar ist, weil ich ja für volles Deputat bezahlt werde und der Staat somit in Vorleistung geht.

Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass ein späterer Start ebenfalls als Minus gilt, da man ja - im Vergleich zu mir - vorher nicht im Dienst steht und keine Bezüge erhält. Es besteht aus meiner Sicht kein Anspruch seitens Hochschule/Staat, das theoretische Deputat für dieses Monate nachzuholen.

Natürlich kann es sein, dass du dann ab Semesterhälfte auch nicht das volle (Rest-)Deputat ausübst, sondern nur 60% davon, dann würden die 40% vom Restdeputat aufs Minuskonto gehen, z.B. 40% von 10 SWS, statt 18 SWS.

Zumindest würde ich es so erwarten, wenn man die Fälle differenziert.
Vielen Dank für eure Erfahrungen und Einschätzungen. Ich möchte euch ein Update geben, ich habe das nun offen nochmals mit der HL angesprochen.
Ich werde nicht ins Minus gehen, die HL zieht mein Konto sozusagen nach dem WS glatt und fange im Sommer dann bei "0" an.
stephanl
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von stephanl »

Hallo,

wird eurer Erfahrung nach ein Referndariat (in meinem Fall als Lehrer) als Berufserfahrung bei einer Bewerbung auf eine FH-Professur angerechnet?

Viele Grüße
donkeydoeshisphd
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von donkeydoeshisphd »

wird eurer Erfahrung nach ein Referndariat (in meinem Fall als Lehrer) als Berufserfahrung bei einer Bewerbung auf eine FH-Professur angerechnet
Ich kenne einen Fall, in dem die Ref-Zeit nicht anerkannt wurde, kann aber nicht ausschließen, dass dies (wie so vieles) bundeslandabhängig ist. Probiere es einfach oder frage bei einer konkreten Ausschreibung bei der/dem genannten Ansprechpartner/in nach.
johndoe
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von johndoe »

stephanl hat geschrieben: ↑04.12.2022, 12:45 Hallo,

wird eurer Erfahrung nach ein Referndariat (in meinem Fall als Lehrer) als Berufserfahrung bei einer Bewerbung auf eine FH-Professur angerechnet?

Viele Grüße
Punkt 1: Zunächst ist das Referendariat Teil der Lehrerausbildung - und Ausbildung zählt in aller Regel nicht als (vollwertige) Berufserfahrung. Vielleicht kann man einen Teil anrechnen lassen.

Punkt 2: Wenn du dich nicht gerade für eine Didaktik-Professur bewirbst, dann ist es streng genommen keine relevante Berufserfahrung für eine Fach-Professur. In aller Regel wird eine einschlägige Berufserfahrung verlangt.

Punkt 3: Ich bin überhaupt kein Freund von hingetricksten Berufsjahren bei FH-Profs, denn ausbaden dürfen das am Ende die Studis. Entweder man hat die nötige Praxiserfahrung oder man hat sie eben nicht. Letzteres lässt sich am einfachsten dadurch lösen, dass man einfach mal ein paar Jahre "richtig" arbeitet.
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