Probleme mit Betreuerin

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Theophilus
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Probleme mit Betreuerin

Beitrag von Theophilus »

Hallo alle miteinander,

ich lese schon seit einiger Zeit den öffentlichen Bereich mit... aber nun ist es so weit, ich mußte mich selbst anmelden und eine bzw. mehrere Frage(n) in den Raum werfen:

Was tun, wenn man mit der Betreuerin Probleme hat und die Kommunikation de facto zusammengebrochen ist?

Nur kurz zum Hintergrund der Story - es ist recht lang und umständlich, aber ich versuche mal, mich kurzzufassen:

Schon während des Diplomstudiums wurde ich regelmäßig von der Dame runtergemacht, tw. vor anderen Studierenden; Aussagen wie "Sie werden es sowieso zu nichts bringen!" waren standard, ebenso Kommentare darüber, wie hässlich ich sei, wie krank ich sei, dass ich in eine Anstalt eingewiesen gehöre, etc. Meine Bewerbungen wurden mit Häme kommentiert, da es ihrer Meinung nach ja ohnehin sinnlos sei.
Nach einer beruflichen Pause (in einem Superjob!) bin ich wieder an die Uni zurückgekehrt; ich bin der einzige Student, der sich sein PhD-Thema selbst ausgesucht hat, statt sich eines vorgeben zu lassen. Ursprünglich hatte ich ein tolles, prestigeträchtiges Stipendium für meine Diss - was zumindest mir zeigt, daß meine Ideen ja nicht so blöd sind, wie mir von meiner Betreuerin ständig eingeredet wird!
Leider musste ich aus gesundheitlichen Gründen das Studium abbrechen; das letzte Mal habe ich meine Betreuerin im April 2019 gesehen. Ich schrieb danach eine Email, in der ich darauf hinwies, daß ich mich melden werde, wenn es mir wieder besser geht.

Mittlerweile geht es wieder halbwegs (chronisch krank, teils genetisch bedingt), und ich habe den Mut gefasst, mich wieder per Email bei meiner Betreuerin zu melden - und so habe ich ihr vor zwei Wochen geschrieben, daß ich gerne wieder weitermachen würde. Ich habe auch alles Administrative mit der Uni geklärt, es gibt also keinerlei Probleme von dieser Seite; es war mir wichtig, das schon im voraus geklärt zu haben. Dort war man auch sehr verständnisvoll.

Jedenfalls sitze ich nun hier rum und warte darauf, daß sich meine Betreuerin bei mir meldet. Ich weiß, daß sie ihre Email-Addy nutzt und regelmäßig prüft. Ich mache mir irrsinnig Sorgen, was ich tun soll, wenn sie sich einfach weigern sollte, sich bei mir zu melden - solche Spielchen machen ihr Spaß, das hat sie schon früher gern getan.

Außerdem hat sie meine Arbeit eigentlich wo nur möglich sabotiert - gab es Fristen zur Abgabe von Jahresberichten, wurden die von ihr einfach ignoriert und die Dinge zuverlässig 2 Wochen nach Fristablauf unterschrieben an mich zurückgegeben. Aber damit lernt man umgehen, man gibt einfach andere Termine an. Sie hat mir auch gesagt, ich soll mich nicht ums Netzwerken oder Artikelschreiben kümmern, da ich es ja ohnehin zu nichts bringen werde. Selbiges für Konferenzen etc. - was echt raussticht, da sie sich bei ihren anderen Studierenden sehr bemüht hat, diese im Fach unterzubringen und bekannt zu machen.

Ich wurde im letzten Semester in ein Förderprogramm aufgenommen, in dem das Netzwerken mit anderen Dissertanten im Vordergrund steht. Da ist mir zum ersten Mal aufgefallen, wie extrem ungustiös sich meine Betreuerin mir gegenüber aufführt.

Ich will meine Diss fertigschreiben (nicht mehr viel zu tun) und endlich von dieser Person und dem Institut loskommen (Mobbing).

Meine Fragen sind nun:
a) wie lange soll ich noch warten, bevor ich eine weitere Email an meine Betreuerin schicke?
b) wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen?
c) habt ihr evtl. irgendwelche Tips, wie ich diese Probleme mit der Betreuerin studienrechtlich (o.ä.) lösen könnte?

Ich bin für jeden Input dankbar!!

LG,
Theo
Cybarb
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Re: Probleme mit Betreuerin

Beitrag von Cybarb »

Hallo,

eine Frage, die ich mir nicht verkneifen kann:
Schon während des Diplomstudiums wurde ich regelmäßig von der Dame runtergemacht, tw. vor anderen Studierenden; Aussagen wie "Sie werden es sowieso zu nichts bringen!" waren standard, ebenso Kommentare darüber, wie hässlich ich sei, wie krank ich sei, dass ich in eine Anstalt eingewiesen gehöre, etc. Meine Bewerbungen wurden mit Häme kommentiert, da es ihrer Meinung nach ja ohnehin sinnlos sei.
Wieso hast du dich nach solchen Erfahrungen überhaupt dazu entschlossen, bei diesem Menschen deine Dissertation anzufertigen, anstatt Strafanzeige wegen Beleidigung (oder eines anderen Tatbestandes, der hier in Frage käme) zu stellen? Letzteres wäre in meinen Augen die weitaus plausiblere Handlung gewesen.

Deine Fragen sind für mich damit auch schnell beantwortet:
Meine Fragen sind nun:
a) wie lange soll ich noch warten, bevor ich eine weitere Email an meine Betreuerin schicke?
b) wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen?
c) habt ihr evtl. irgendwelche Tips, wie ich diese Probleme mit der Betreuerin studienrechtlich (o.ä.) lösen könnte?
a) Gar nicht warten, sondern den Kontakt sofort abbrechen bzw. den Abbruch beibehalten.
b) Siehe a).
c) Leider nicht.

Wenn es dir irgendwie möglich ist, kehre in deinen Job zurück und suche dir eine Möglichkeit, extern bei einem anderen Betreuer zu promovieren, der dir ein Mindestmaß an Wertschätzung entgegenbringt. Das Stipendium sowie das Begabtenprogramm sind Indikatoren dafür, dass du fachlich ausreichend qualifiziert bist, um eine Dissertation anzufertigen. Klar kann der Weg zu einem Betreuer steinig sein, aber ich glaube, es ist der bessere Weg, anstatt dich auch nur eine Sekunde länger dem Einfluss deiner bisherigen Betreuerin auszusetzen.

Gruß
Cyb
Florina
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Re: Probleme mit Betreuerin

Beitrag von Florina »

Guten Morgen,

ich kann mich nur Cybarb anschließen.

Du hast aber eine ganz besondere Situation. Eigentlich kannst du deine Dissertation nicht bei der Dame beenden und du bist auch überhaupt nicht auf die Person angewiesen. Sie schadet dir sogar aktiv. Das bedeutet, dass du dich eigentlich - als einer der wenigen Doktoranden wehren kannst - ohne dabei deinen Abschluss zu gefährden, da deine Betreuerin dir indirekt den Abschluss schon immer verwehrt. Es tut mir leid, wenn ich unsensibel bin oder falsch liege.
Du könntest dich also wehren. Du könntest der Dame über die Ombudsstellen der Universität und der DFG das zurückgeben, was sie dir angetan hat. Vielleicht ist Rache auch ein falsches Motiv, aber sieh es so: Diejenigen, die unter ihr arbeiten und definitiv auch leiden, sind nicht an diesem Punkt, an dem du bist und wahrscheinlich wünschst du es keinem anderen Menschen, an diesen Punkt zu gelangen. Falls du das Bedürfnis hast, andere Menschen vor dieser Person zu warnen bzw. ihre illegalen Machenschaften anzuprangern, hast du nun die Chance zu handeln. Du hast eigentlich nichts zu verlieren.

Für deine Zukunft: Such dir einen neuen Lehrstuhl. Kommuniziere, dass du eigentlich fertig bist. Vielleicht kannst du ja dein Thema dort zwanglos vortragen oder du schreibst ein Paper über dein Thema. Es muss ja nichts hoch anspruchsvolles sein, nur eben etwas, womit du dich bewerben kannst. Und während du das schreibst, sammelst du Aktennotizen ;)

Rufe mal bei der Ombudsstelle der DFG an und wende dich an den wiss. Personalrat.

Ich wünsche dir viel Kraft und auch den Mut, deinen persönlichen Weg zu gehen. Lass dich nicht verunsichern und lass dich auch nicht mehr so behandeln.
Man muß daran glauben, für eine bestimmte Sache begabt zu sein, und diese Sache muß man erreichen, koste es, was es wolle. - Marie Curie
daherrdoggda
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Re: Probleme mit Betreuerin

Beitrag von daherrdoggda »

Das kommt immer wieder mal vor:

https://www.spektrum.de/news/macht-und- ... ft/1605292

Wie sehr vertraust du eurem Betriebsrat/Promotionskoordinator/Doktorandensprecher, falls ihr einen funktionierenden habt? Das könnte eine Anlaufstelle sein.
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