Die Rolle des Dozierenden/Betreuenden

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Florina
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Die Rolle des Dozierenden/Betreuenden

Beitrag von Florina »

Hallo ihr Lieben,

ich habe eine große Frage zur Arbeit als WiMi bzw. Doktorand:in.
Im Rahmen der Promotion ist es laut meiner PO nötig, Abschlussarbeiten zu betreuen und auch zu lehren. Mir macht das grundsätzlich Spaß und die Studierenden sind auch zufrieden, nur denke ich, dass ich meine Leistung noch steigern kann. Vor allem habe ich Probleme, meine "Rolle" zu erfassen. Ich weiß nicht so recht, wie ich das besser beschreiben kann. Es geht darum, was wollen/brauchen Studierende, was wird von mir erwartet und wie sieht diese Rolle Dozent:in/Betreuer:in eigentlich aus? Wo stehe ich?
Dazu habe ich nun ein paar Bücher befragt und bin nun mit den Methoden näher vertraut, allerdings stellt sich mir immer noch die Frage nach der Rolle.
Lehrer:innen bspw. wird im Rahmen des Studiums und Referendariats ihre zukünftige Rolle, deren Berufsethos und die Schwierigkeit zwischen Empathie und Distanz erläutert.

Könnt ihr mir da bitte ein wenig helfen?

Vielen Dank
Florina
Man muß daran glauben, für eine bestimmte Sache begabt zu sein, und diese Sache muß man erreichen, koste es, was es wolle. - Marie Curie
flip
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Re: Die Rolle des Dozierenden/Betreuenden

Beitrag von flip »

Ich verstehe die Frage irgendwie nicht. Zumal dein "Studentenproblem" des ersten Teils nichts mit dem "Big Picture later Career" des zweiten Teils zusammenpasst.

Du warst doch selber ma im Studium und hast gaaaaanz viele Dozenten kennen gelernt. Darunter waren sicherlich gute, weniger guter und schlechte. Es bietet sich an, sich sie wie die guten zu verhalten und deren Empathie zu erlernen.
johndoe
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Re: Die Rolle des Dozierenden/Betreuenden

Beitrag von johndoe »

Am Ende des Tages definierst du deine Rolle selbst, egal ob bewusst oder unbewusst.

Bei mir war das bisher so: wenn ich den Inhalt für ein Fach entwickle, überlege ich mir schon vorab, welche Themen mir persönlich am wichtigsten sind, was meine übergeordneten Lernziele sind und wie ich das Fach später prüfen möchte. Entsprechend führe ich die Studierenden sowohl an den Themenkomplex als auch an eine bestimmte Denkweise heran. D.h. zwei unabhängige Dozenten werden das selbe Fach mit hoher Wahrscheinlichkeit unterschiedlich interpretieren, eigene Schwerpunkte legen und die Studierenden auf andere Art erreichen.

Wenn ich also mein Fach aufbaue und weiß, was ich von den Leuten am Ende des Semesters erwarte, dann muss ich mir über meinen Beitrag im Klaren sein und wie ich dieses Wissen am besten transportiere. Dafür gibts natürlich zahlreiche Didaktik-Methoden, die man sinnstiftend einsetzen sollte. Und nicht jedes Fach ist gleich. Und ich würde rückblickend so manches Fach heute anders aufziehen - und vermutlich wird man mit der stetigen Weiterentwicklung auch nie stoppen, wenn man Lehre hauptberuflich betreibt und ernst nimmt. Entsprechend wird sich auch die Rolle immer wieder ein bisschen ändern.

Weiß nicht, ob dir meine Gedanken weiterhelfen. Aber ich denke, die _eine_ Rolle für alle Fächer gibt es nicht (zumindest wenn man didaktisch flexibel ist) und sich eine Rolle schnitzen und diese auf Krampf durchzuziehen (z.B. "der Coach"), halte ich für Energie- und Zeitverschwendung.
Florina
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Re: Die Rolle des Dozierenden/Betreuenden

Beitrag von Florina »

Danke für die schnellen Antworten.

Für mich klingt es, als hätte ich - auch da - alle Freiheiten auszuprobieren. Dankeschön für diese Einschätzung und den Hinweis zum "Coach".

Ich gehe es bisher wie @johndoe an und den Studis gefällt es bzw. nehmen die Inhalte an. Durch die Freiheiten bin ich nur etwas verunsichert, aber das werde ich jetzt einfach aushalten und mich nicht groß beirren lassen.
Danke!
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johndoe
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Re: Die Rolle des Dozierenden/Betreuenden

Beitrag von johndoe »

Florina hat geschrieben: ↑03.11.2021, 09:55 . Dankeschön für diese Einschätzung und den Hinweis zum "Coach".

Soviel zur Beeinflussung seiner Rolle. Als negativen Rat gedacht, ziehst du etwas positives draus :D
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