Liebe Forumsmitglieder,
kann mir hier jemand helfen oder einen Rat geben? Es geht um die Forschungsmethodik der Promotion.
Da es sich in meiner Fragestellung stark anbietet (sehr explorativ) und ich bisher (Bachelor und Master) damit sehr gute Erfolge erzielt habe, möchte ich gerne auch in der Promotion qualitativ forschen. Allerdings mit einem triangulativen Ansatz, also verschiedene Instrumente wie Beobachtung, Interview, Fokusgruppendiskussion etc. verbinden.
Nun habe ich jedoch die Rückmeldung bekommen, dass eine rein qualitative Forschung nicht "ausreichend" gewichtet wird.
Mir wurde daher zu Mixed-Methods geraten. Die Integration quantitativer Methodik ist allerdings aus verschiedensten Gründen für meine Fragestellung nicht gewinnbringend und sogar hinderlich, da sie das gesamte Vorhaben gefährden kann (Datenschutz).
Gibt es hier jemanden, der rein qualitativ arbeitet?
Wenn ja, in welchem Fachgebiet bewegt ihr euch?
Um eure Hilfe wäre ich euch echt dankbar, denn bis vor Kurzem war ich hochmotiviert zu starten.
Jetzt steht gerade alles auf der Kippe...
Viele Grüße
Ausschließlich qualitative Forschungsmethodik "nicht ausreichend"?
Ausschließlich qualitative Forschungsmethodik "nicht ausreichend"?
Zuletzt geändert von Sebastian am 12.10.2021, 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Betreff angepasst
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Re: Ausschließlich qualitative Forschungsmethodik "nicht ausreichend"?
Ich arbeite vorwiegend qualitativ (mittlerweile). Nach zahlreichen quantitativen Publikationen.
Warum sollte das nicht vollwertig sein?
Von wem hast Du die Rückmeldung, es wäre nicht ausreichend?
Wenn es vom DV/DM ist, dann kann es sein, dass Du Dich arrangieren musst. Ist es von jemand anderem, vergiss. Ist Quatsch.
Warum sollte das nicht vollwertig sein?
Von wem hast Du die Rückmeldung, es wäre nicht ausreichend?
Wenn es vom DV/DM ist, dann kann es sein, dass Du Dich arrangieren musst. Ist es von jemand anderem, vergiss. Ist Quatsch.
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Re: Ausschließlich qualitative Forschungsmethodik "nicht ausreichend"?
Weil quali. Forschung beispielsweise in der Psychologie (Ausnahme: kritische Psychologie) aufgrund mangelnder intersubjektiver Vergleichbarkeit und mangelnder Generalisierbarkeit der Ergebnisse kritisiert wird. Außerdem wird die Debatte zw. qual. und quant. Forschungsmethoden in den Sozialwissenschaften noch immer geführt.
@Tamija: Ich habe in Erziehungswissenschaften promoviert, da wird überwiegend qualitativ geforscht.
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Re: Ausschließlich qualitative Forschungsmethodik "nicht ausreichend"?
Mhm ja, aber nur noch am Rande. Der Mainstream ist sich -- über die eigentliche Sozialwissenschaft hinaus -- schon relativ einig, dass es keine rein objektiven Ergebnisse geben kann, das qualitative Moment in der Forschung folglich immer eine Rolle spielt, wenn auch in manchen Fällen eine untergeordnete.Grounded hat geschrieben: 13.10.2021, 08:39Außerdem wird die Debatte zw. qual. und quant. Forschungsmethoden in den Sozialwissenschaften noch immer geführt.
Ich würde eher behaupten, dass eine Promotion allein aufgrund quantitativer Erhebungen nicht zu bewerkstelligen ist. Mindestens muss es eine Methodendiskussion geben -- und genau dann zeigt sich ja das qualitative (auch: subjektive) Element jeden Forschungsdesigns.
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Re: Ausschließlich qualitative Forschungsmethodik "nicht ausreichend"?
Da bin ich absolut bei dir, denn ich forsche selber ausschließlich mit qualitativen Methoden. Es ging mir darum, SSCIs Frage nach Kritikpunkten an qualitativer Forschung zu beantworten.Wierus hat geschrieben: 13.10.2021, 17:38 Ich würde eher behaupten, dass eine Promotion allein aufgrund quantitativer Erhebungen nicht zu bewerkstelligen ist. Mindestens muss es eine Methodendiskussion geben -- und genau dann zeigt sich ja das qualitative (auch: subjektive) Element jeden Forschungsdesigns.
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Re: Ausschließlich qualitative Forschungsmethodik "nicht ausreichend"?
Diese Diskussion kenne ich aus zwei Blickwinkeln. In meinem Hauptfach (BA und MA), in dem ich jetzt auch promoviere, ist es absolut üblich, vorwiegend qualitativ zu arbeiten. Es handelt sich um eine Medienwissenschaft. ich selbst arbeite in meiner Promotion nun auch wieder nahezu ausschließlich qualitativ. Alles andere wäre bei meiner Fragestellung auch nicht zielführend.
In meinem ehemaligen Zweitfach, Linguistik, war qualitativ eher immer mit diesen Vorurteilen behaftet, die du selbst gerade erfahren hast.
Hast du diese Rückmeldung von deinem Doktorvater/deiner Doktormutter bekommen? Wie sehen das andere Leute an deinem Institut oder auch an einer anderen Uni? Ich würde da vielleicht auch mal eine Zweit-/Drittmeinung einholen.
In meinem ehemaligen Zweitfach, Linguistik, war qualitativ eher immer mit diesen Vorurteilen behaftet, die du selbst gerade erfahren hast.
Hast du diese Rückmeldung von deinem Doktorvater/deiner Doktormutter bekommen? Wie sehen das andere Leute an deinem Institut oder auch an einer anderen Uni? Ich würde da vielleicht auch mal eine Zweit-/Drittmeinung einholen.
Re: Ausschließlich qualitative Forschungsmethodik "nicht ausreichend"?
Hallo, erstmal vielen lieben Dank für eure Antwort, das hilft mir schon mal ein Stück weiter.
@SSCI @Denkerin Das Urteil "unzureichend" kam von meinem potenziellen Doktorvater, weshalb ich mich in den kommenden Wochen noch weiter umhören werde, ob das auch anderen Meinungen in meinem Fachgebiet entspricht. Danke für die Ermutigung dahingehend!
Diese Debatte wie sie @Grounded beschreibt dürfte auch der Grund sein, weshalb ich je nach Professor verschiedene Urteile höre.
Meine Forschung bewegt sich in einer Schnittstelle aus Soziologie und Psychologie, je nachdem von welcher "Seite" auf die Methodik geblickt wird ist qualitativ entweder geschätzt oder wohl alleine nicht ausreichend, fürchte ich. Evtl. muss ich tatsächlich das Thema erst noch enger abstecken und dann nochmal auf die Methodik schauen...
@SSCI @Denkerin Das Urteil "unzureichend" kam von meinem potenziellen Doktorvater, weshalb ich mich in den kommenden Wochen noch weiter umhören werde, ob das auch anderen Meinungen in meinem Fachgebiet entspricht. Danke für die Ermutigung dahingehend!
Diese Debatte wie sie @Grounded beschreibt dürfte auch der Grund sein, weshalb ich je nach Professor verschiedene Urteile höre.
Meine Forschung bewegt sich in einer Schnittstelle aus Soziologie und Psychologie, je nachdem von welcher "Seite" auf die Methodik geblickt wird ist qualitativ entweder geschätzt oder wohl alleine nicht ausreichend, fürchte ich. Evtl. muss ich tatsächlich das Thema erst noch enger abstecken und dann nochmal auf die Methodik schauen...
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