doktorandenforum.de

Liebe Forumsmitglieder,

ich bin seit sechs Monaten FH-Professor. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß, es ist eine tolle Tätigkeit. Leider musste ich aber für die Professur relativ weit umziehen.

Nun habe ich eine Stellenanzeigen für eine FH-Professur an einer Hochschule in meiner Heimat gesehen, die für mich genau passend ist. Natürlich denke ich darüber nach, mich dort zu bewerben.

Meine Frage ist, ob es dafür nicht ein wenig zu früh ist? Da ich momentan in einem Beamtenverhältnis auf Probe bin, möchte ich es mir auch mit niemandem verscherzen, falls es irgendwie rauskommen würde, dass ich mich wegbeworben habe. Mein Gefühl sagt mir, ich sollte mich erst nach der Probezeit (also nach drei Jahren) auf andere Stellen bewerben. Andererseits wird eine solche Stelle nur sehr selten ausgeschrieben.

Ich wäre sehr dankbar, euren Rat zu der Situation zu erfahren.

Vielen Dank und viele Grüße,
MGA

Das ist Dein Leben!
Natürlich bewirbst Du Dich.

Ich würde es auch machen! Was soll passieren? Keiner feuert dich ohne ganz gravierende Gründe in der Probezeit, weil sie dann wieder 1 bis zwei Jahre Spass mit der Nachbesetzung haben! Und eine Bewerbung ist ganz sicher kein solcher Grund.

Wenn dus nicht machst, dann ärgerst du dich evtl dein Leben lang.

Ja, ich denke, dass ich mich auf die ausgeschriebene Stelle auf jeden Fall bewerben werde.

Auf welchem Wege könnte meine aktuelle Hochschule davon erfahren, dass ich mich wegbeworben habe? Fällt euch dazu ein konkretes Szenario ein?

- Prof deiner HS wird als externer Gutachter/in angeschrieben (je größer das Fach desto unwahrscheinlicher)
- Jemand aus der BK deiner Wunsch-FH hat eine leidenschaftliche Affäre mit jemandem aus deiner Hochschule oder sie sind befreundet etc.

In beiden Fällen sehe ich nicht, dass dir viel passieren kann, denn
- wenn herauskommt, dass jemand "geplaudert" hat, riskiert die Ziel HS, dass das Verfahren scheitert plus derjenige mindestens einen gewaltigen Reputationsverlust
- deine Ziel HS hat ein Interesse, dass sich viele bewerben, eben um die Professur rechtssicher zu besetzen,warum sollten sie sich um die Interessen deiner Hochschule kümmern?
- die meisten erfahrenen Profs (,jedenfalls in meinem Fach) haben mindestens noch eine andere HS Professur in ihrem CV - es muss also einigermaßen üblich sein, sich auch woanders zu bewerben- es weiß ja keiner, ob dus ernst meinst.

Beamter auf Probe ist nicht mit einer normalen Probezeit zu vergleichen. Wenn du nicht objektiv ungeeignet bist würde da niemand auf die Idee kommen überhaupt über das nicht bestehen der Probezeit als Retourkutsche wegen einer Bewerbung nachzudenken.

mga hat geschrieben: ↑20.08.2021, 17:32 Auf welchem Wege könnte meine aktuelle Hochschule davon erfahren, dass ich mich wegbeworben habe? Fällt euch dazu ein konkretes Szenario ein?

Ich würde mit einkalkulieren, dass es jemand erfährt, ebenso aber, dass er/sie die Information nicht offiziell gegen Dich verwerten kann, weil irgendjemand damit Dienstgeheimnisse ausplaudert. Allerdings würde ich, wenn an der aktuellen FH ein Gespräch in diese Richtung geht, immer im Hinterkopf haben, dass der andere diese Information schon haben könnte und evtl. deshalb auf den Busch klopft.
Aber wie Dell schon sagt, nur deshalb wird im Beamtenverhältnis niemand herausgeworfen und auch auf ein weiteres Besetzungsverfahren dürfte keiner Lust haben. Im schlimmsten Fall bleibt also hängen "mga hat sich schon mal erfolglos bei an der FH XY beworben, ist aber doch bei uns geblieben". Im günstigsten Fall bemüht sich jemand, Dir das Leben an der aktuellen FH attraktover zu machen, damit zu doch bleibst.
Sebastian

Wie schnell nach Dienstantritt kann man eigentlich wechseln? Direkt dann zum nächsten Semester, wenn der Ruf bereits da ist?