Externe Promotion
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Re: Externe Promotion
Dass Promotionen Geld kosten oder nicht gleich 5 oder mehr Jahre dauern müssen, sagt nichts über die Qualität aus.
"Warenübergabe" ist auch so ein Kampfbegriff, der jede inhaltliche Diskussion verunmöglicht.
Die Promotion ist Ost-Europa (ich kenne da zugegebenermaßen nicht alle) ist nicht nur legal, sondern auch legitim. Es ist auch keine Schmalspurdissertation. Die entscheidenden Unterschiede sind Kalkulierbarkeit, geringerer Aufwand, Kostenpflichtigkeit.
Warenübergabe findet in den Vroni und Co.-Fällen statt, allerdings auch in den besten Unis.
Der Doktorgrad ist überall gleich, nur der Weg dahin nicht. Wer sich selbst beweihräuchern möchte, weil er/sie ja ach so edel und aufwändig geforscht hat, der soll das gern tun. Wer sich denkt, ich suche den Weg des geringeren Widerstandes, bleibe aber in allen vorhandenen Rahmen (ich kann mir in den Spiegel sehen, ich muss mich für die Diss nicht schämen usw.), der promoviert sicher überall, nur nicht in Deutschland.
"Warenübergabe" ist auch so ein Kampfbegriff, der jede inhaltliche Diskussion verunmöglicht.
Die Promotion ist Ost-Europa (ich kenne da zugegebenermaßen nicht alle) ist nicht nur legal, sondern auch legitim. Es ist auch keine Schmalspurdissertation. Die entscheidenden Unterschiede sind Kalkulierbarkeit, geringerer Aufwand, Kostenpflichtigkeit.
Warenübergabe findet in den Vroni und Co.-Fällen statt, allerdings auch in den besten Unis.
Der Doktorgrad ist überall gleich, nur der Weg dahin nicht. Wer sich selbst beweihräuchern möchte, weil er/sie ja ach so edel und aufwändig geforscht hat, der soll das gern tun. Wer sich denkt, ich suche den Weg des geringeren Widerstandes, bleibe aber in allen vorhandenen Rahmen (ich kann mir in den Spiegel sehen, ich muss mich für die Diss nicht schämen usw.), der promoviert sicher überall, nur nicht in Deutschland.
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Re: Externe Promotion
Nun ja, aber dann tragen doch Schmalspurdissertationen, zwielichtige Praktiken und osteuropäische Kungeleien dazu bei, dass diese Karte irgendwann keinen "Trumpf" mehr darstellt.SSCI hat geschrieben: ↑07.07.2020, 23:55Oder diese unterschwellige Verachtung hier für diejenigen, die es einfach toll finden, einen Doktortitel (Sic!) zu haben. [...] Als ob man sich für die Ego-Komponente schämen müsste. Diese Karte ist ein Trumpf auf vielen Feldern. Man muss sie nur spielen.
Was bringt es denn zum Beispiel, dass deutsche Medizinstudenten schon während ihres Studiums eine "Dissertation" von am Ende ganzen 30 Seiten Umfang beginnen dürfen? Die ganze übrige Welt lacht über den deutschen "Dr. med." und das ist keine böswillige Übertreibung.
Toller Trumpf...
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Re: Externe Promotion
Du hast völlig Recht. Es findet eine schleichende Entwertung der akademischen Grade statt. Ein Master ist heute, was vor 15 Jahren der Bachelor war. Wenn jeder zweite studiert, dann ist klar, wie groß dieser Markt überhaupt ist. Ohne diese Rahmenbedingungen würden die privaten Hochschulen nicht so gedeihen. Das kann man blöd finden, aber als "Betroffener" hat man eigentlich nur die Möglichkeit, mitzuspielen.
In D und Ö ist das Interesse an "solchen" Promotionsmöglichkeiten besonders hoch; das liegt aber auch an dem miserablen wissenschaftlichen System (vor allem in D.
Dass der deutsche medizinishce Doktor international belächelt wird, weiß Lischen Müller aber nicht.
Trumpf...ja klar, versuch mal, einen Beratungsauftrag zu erhalten. Ist mit Dr. erheblich leichter.
In D und Ö ist das Interesse an "solchen" Promotionsmöglichkeiten besonders hoch; das liegt aber auch an dem miserablen wissenschaftlichen System (vor allem in D.
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Re: Externe Promotion
Nö, ich finde es überhaupt nicht blöd, dass "jeder zweite" studiert. Das sind nun einmal die Anforderungen der fortgeschrittenen Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts.
Blöd finde ich es allerdings, dass man es Leuten, die eigentlich kein Interesse an wissenschaftlicher Arbeitsmethodik haben, leicht macht, über Umwege an einen primär wissenschaftlichen Bildungsabschluss zu gelangen; und damit meine ich keinesfalls, dass jeder "Dr." unbedingt ein "Prof." zu werden hat.
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Re: Externe Promotion
Ich nehme an, du hast auch promoviert. Dann wirst du doch nicht ernsthaft behaupten wollen, dass ein Promotionsprojekt vergleichbar ist mit einem Studium?
Wenn jmd. ankommt ohne Thema, ohne Betreuer, aber von Anfang an feststeht, dass es innerhalb von 2 Jahre geschafft ist, dann ist das alles, aber kein fundiertes Forschungsprojekt. Denn Forschung birgt - nicht leider, sondern das ist ja das spannende daran - in aller Regel unkalkulierbare Ãœberraschungen.
So ehrlich muss man halt sein: man geht diesen Weg nur für die Visitenkarte. Das ist was für Selbstständige, die sich lukrativere Kundenaufträge davon versprechen - und vll funktioniert das sogar. Aber man macht es nicht aus wissenschaftlichem Antrieb heraus oder weil man künftig auch wissenschaftlich arbeiten möchte. Und letztlich sind die Grade damit nicht identisch, auch wenn beide "Dr." heißen.SSCI hat geschrieben: ↑08.07.2020, 19:52
Der Doktorgrad ist überall gleich, nur der Weg dahin nicht. Wer sich selbst beweihräuchern möchte, weil er/sie ja ach so edel und aufwändig geforscht hat, der soll das gern tun. Wer sich denkt, ich suche den Weg des geringeren Widerstandes, bleibe aber in allen vorhandenen Rahmen (ich kann mir in den Spiegel sehen, ich muss mich für die Diss nicht schämen usw.), der promoviert sicher überall, nur nicht in Deutschland.
Ich hab vorhin mal beliebig geschaut: PhD an der Uni in Pilsen (Tschechien - ist das schon Osteuropa?) dauert 4 Jahre VOLLZEIT. In UK ist es auch so. D.h. das Osteuropa, das du im Sinn hast, hat mit etablierten europäischen Standards nichts zu tun. Man kann jetzt die Keule schwingen und sagen "das ist alles unnötig aufgebläht", oder man gesteht sich halt ein, dass alles unter 4 Jahren Dünnbrettbohrerei ist.
Im Übrigen stimme ich dir ja voll und ganz zu, dass Promotion in Deutschland nach einem Steinzeitmodell abläuft. Für mich galt das gleiche: ich hatte kein Interesse auf Buckelei am Lehrstuhl und vollkommene Abhängigkeit vom Betreuer. Und da gibt es im europäischen Ausland (auch Australien) gute Alternativen für externe Promotionen, die auch qualitativ hochwertig sind. Aber man muss sich halt im Klaren darüber sein, was Promovieren bedeutet,wenn man es ernsthaft betreibt.
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Re: Externe Promotion
Nun, mit etwas Nachdenken liessen sich wohl gute Gründe für die Kommentarfunktion in einem Forum finden. BTW wer ist 'wir, und welche Funktionalität würde ein "Submit"-Button haben, den das bisherige "Absenden" nicht hat?
Aber die krummsten Praktiken laufen doch öffentlich ab! Da wird bei Widerspruch einfach mal die dreiste Behauptung aufgestellt, jmd würde im beruflichen Bereich email Adressen fälschen, oder die eigene Unkenntnis mit Schenkelklopfen als die Wahrheit der Weisen verbreitet. Was ist im Vergleich dazu das Unverschämte an nicht öffentlichen Nachrichten?Wierus hat geschrieben: ↑07.07.2020, 16:17 Hier auf doktorandenforum.de würde ich, wenn überhaupt, höchstens die PN-Funktion abstellen, damit hinter den Kulissen keine krummen Praktiken ablaufen können und weiterhin alles schön öffentlich dokumentiert ist - denn gerade das ist die Stärke dieses Forums!
Trollschutzerklärung: Ich halte mich aus threads mit erhöhtem Trollpotential heraus. Im Fehlerfall möge der Troll bitte "NEIN, ich bin nicht einverstanden." drücken.
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Re: Externe Promotion
Hm? Spielst du auf irgendwelche Forumsinterna an oder gibt es wieder einen politisch relevanten Plagiatsfall der mir entgangen ist?Nomen Nescio hat geschrieben: ↑08.07.2020, 22:19 Aber die krummsten Praktiken laufen doch öffentlich ab! Da wird bei Widerspruch einfach mal die dreiste Behauptung aufgestellt, jmd würde im beruflichen Bereich email Adressen fälschen, oder die eigene Unkenntnis mit Schenkelklopfen als die Wahrheit der Weisen verbreitet. Was ist im Vergleich dazu das Unverschämte an nicht öffentlichen Nachrichten?
Mit der Kategorie "unverschämt" habe ich nicht gearbeitet. Aber folgendes sollte eigentlich jedem sauer aufstoßen:
Frage: "Hallo, will auch den tollen Titel, aber möglichst schnell und einfach. Tipps?"
Antwort: "Geht schnell in Osteuropa - aber nur, wenn man die richtigen Adressen kennt! Willst du eine PN? "
Ich persönlich finde, so etwas ist mehr als nur grenzwertig und hat meines Erachtens hier im Forum nichts verloren. Es geht immerhin um wissenschaftliche Redlichkeit.
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Re: Externe Promotion
Ob dünnes oder dickes Brett, ob aus wissenschaftlichem oder anderem Antrieb, ob Pilsen oder "das Osteuropa, das (...) [ich] im Sinn [habe]"...das alles ist für 95% der Außenstehden egal. Am Ende steht da Doktor auf der Urkunde. So wie die tollen Bilder mit Erdbeeren auf der Packung ist und die Leute kaufen es, ob oft nur Aroma drin ist.johndoe hat geschrieben: ↑08.07.2020, 20:38 Ich hab vorhin mal beliebig geschaut: PhD an der Uni in Pilsen (Tschechien - ist das schon Osteuropa?) dauert 4 Jahre VOLLZEIT. In UK ist es auch so. D.h. das Osteuropa, das du im Sinn hast, hat mit etablierten europäischen Standards nichts zu tun. Man kann jetzt die Keule schwingen und sagen "das ist alles unnötig aufgebläht", oder man gesteht sich halt ein, dass alles unter 4 Jahren Dünnbrettbohrerei ist.
Viele sind pragmatisch und denken: "Ich will den Doktor" und "welcher Weg führt am leichtesten dorthin".
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Re: Externe Promotion
Redlichkeit...das ist wieder so eine moralisch aufgeladene Worthülse. Ein Promotionsverfahren in Osteuropa, das 2 Jahre dauert und Geld kostet, dabei in vollem Umfang legal ist und bei dem der Grad auf der Grundlage der Leistung verliehen wird, ist ebenso redlich, wie die Promotion in Harvard.Wierus hat geschrieben: ↑08.07.2020, 23:17 Frage: "Hallo, will auch den tollen Titel, aber möglichst schnell und einfach. Tipps?"
Antwort: "Geht schnell in Osteuropa - aber nur, wenn man die richtigen Adressen kennt! Willst du eine PN? "
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