Hallo miteinander,
ich wüsste gerne, was es zu beachten gibt wenn man sich als Zahnmedizin Student (9. Semester) um eine humanmedizinische Doktoarbeit bewirbt. Zum Hintergrund: ich studiere in Varna, Bulgarien und möchte eine retrospektive, statistische Arbeit ergattern, die ich in Varna schreiben kann. Da ich auf den Promotionsbörsen hauptsächlich humanmedizinische Arbeiten sehe und mir der andere Titel (Dr. med.) egal wäre, möchte ich mich gerne auf auch humanmedizinische Promotionsangebote bewerben. Ich würde mich sehr über Erfahrungen, Ratschläge etc. freuen.
Gruß
Michael
Medizinische Promotion als Zahnmedizin Student?
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Re: Medizinische Promotion als Zahnmedizin Student?
Hi,
vermutlich ist das eine sehr spezielle Frage,die man nur in (Zahn-)Medizin stellt. Ich kann mir z.B. schwer vorstellen, dass ein Biologe auf eine ähnliche Frage käme, a la "dann promoviere ich halt in Maschinenbau, der Titel ist mir egal". Denn man mag es kaum glauben - es sind halt einfach 2 unterschiedliche Fachgebiete/Studiengänge und eine Promotion darin stellt ja (in meiner Welt zumindest) eine durchaus anspruchsvolle Vertiefung in einem Spezialgebiet eines dieser Fachgebiete dar.
"Fachfremd" promovieren kann ich mir am ehesten vorstellen, wenn im Spezialbereich von Fachgebiet A die Methoden von Fachgebiet B eingesetzt/erforscht werden. Auch Überlappungen gibt es immer mal und an Schnittpunkten forscht man ebenfalls gerne - aber deine Frage interpretiere ich nicht so, als wenn du etwas innovatives in der Zahnmedizin aus Blick der Medizin erforschen möchtest oder vice versa.
Ich bin kein Experte für bulgarische Promotionsverfahren, die Frage ist sowieso ziemlich deutsch. Im Rest der Welt bekommt man für "echte" Forschung einen Ph.D. und als Arzt einen M.D. ohne Forschungsleistung - da stellt sich die Frage gar nicht. Hierzulande würde dir die Promotionsordnung der Fakultät Aufschluss darüber geben, welche Voraussetzungen gelten. Wenn lt. Uni ein Zahnmedizin-Studium für den Dr. med. angemessen ist, spricht vermutlich nichts dagegen, sich auf entsprechende Stellen zu bewerben. Ob du bei dem potentiellen Prof/Chef eine Chance hat, kann dir hier vermutlich keiner sagen.
vermutlich ist das eine sehr spezielle Frage,die man nur in (Zahn-)Medizin stellt. Ich kann mir z.B. schwer vorstellen, dass ein Biologe auf eine ähnliche Frage käme, a la "dann promoviere ich halt in Maschinenbau, der Titel ist mir egal". Denn man mag es kaum glauben - es sind halt einfach 2 unterschiedliche Fachgebiete/Studiengänge und eine Promotion darin stellt ja (in meiner Welt zumindest) eine durchaus anspruchsvolle Vertiefung in einem Spezialgebiet eines dieser Fachgebiete dar.
"Fachfremd" promovieren kann ich mir am ehesten vorstellen, wenn im Spezialbereich von Fachgebiet A die Methoden von Fachgebiet B eingesetzt/erforscht werden. Auch Überlappungen gibt es immer mal und an Schnittpunkten forscht man ebenfalls gerne - aber deine Frage interpretiere ich nicht so, als wenn du etwas innovatives in der Zahnmedizin aus Blick der Medizin erforschen möchtest oder vice versa.
Ich bin kein Experte für bulgarische Promotionsverfahren, die Frage ist sowieso ziemlich deutsch. Im Rest der Welt bekommt man für "echte" Forschung einen Ph.D. und als Arzt einen M.D. ohne Forschungsleistung - da stellt sich die Frage gar nicht. Hierzulande würde dir die Promotionsordnung der Fakultät Aufschluss darüber geben, welche Voraussetzungen gelten. Wenn lt. Uni ein Zahnmedizin-Studium für den Dr. med. angemessen ist, spricht vermutlich nichts dagegen, sich auf entsprechende Stellen zu bewerben. Ob du bei dem potentiellen Prof/Chef eine Chance hat, kann dir hier vermutlich keiner sagen.
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Re: Medizinische Promotion als Zahnmedizin Student?
Ganz so entfernt wie Bio und Maschbau sind Medizin und Zahnmedizin allerdings nicht. Soweit ich weiss, sind beide meistens der gleichen Fakultaet zugeordnet, und zumindest die Grundlagen in den ersten paar Semestern sind die gleichen. Es kann kleine Unterschiede in den Klausuren geben, aber die Veranstaltungen in der Vorklinik sind oft die selben fuer beide.johndoe hat geschrieben: ↑20.06.2020, 12:42 Ich kann mir z.B. schwer vorstellen, dass ein Biologe auf eine ähnliche Frage käme, a la "dann promoviere ich halt in Maschinenbau, der Titel ist mir egal". Denn man mag es kaum glauben - es sind halt einfach 2 unterschiedliche Fachgebiete/Studiengänge und eine Promotion darin stellt ja (in meiner Welt zumindest) eine durchaus anspruchsvolle Vertiefung in einem Spezialgebiet eines dieser Fachgebiete dar.
Was ist denn dein Berufsziel? Willst du nicht mehr Zahnarzt werden? Was ist der relevante Unterschied der Grade fuer dich?
Wenn es keine interessanten Zahni-Themen gibt, dich aber bestimmte humanmedizinische Themen interessieren, kannst du den Betreuern ja dein Interesse erklaeren. Sind die interessanten denn sehr weit vom Zahn weg? Vll gibt es einen Bezug, den du als Argument anbringen kannst.
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Re: Medizinische Promotion als Zahnmedizin Student?
War natürlich etwas überspitzt. Aber für mich klingt der Thread hier arg nach "ich will nen Dr. - Thema und Fach egal".daherrdoggda hat geschrieben: ↑20.06.2020, 13:10Ganz so entfernt wie Bio und Maschbau sind Medizin und Zahnmedizin allerdings nicht. Soweit ich weiss, sind beide meistens der gleichen Fakultaet zugeordnet, und zumindest die Grundlagen in den ersten paar Semestern sind die gleichen. Es kann kleine Unterschiede in den Klausuren geben, aber die Veranstaltungen in der Vorklinik sind oft die selben fuer beide.johndoe hat geschrieben: ↑20.06.2020, 12:42 Ich kann mir z.B. schwer vorstellen, dass ein Biologe auf eine ähnliche Frage käme, a la "dann promoviere ich halt in Maschinenbau, der Titel ist mir egal". Denn man mag es kaum glauben - es sind halt einfach 2 unterschiedliche Fachgebiete/Studiengänge und eine Promotion darin stellt ja (in meiner Welt zumindest) eine durchaus anspruchsvolle Vertiefung in einem Spezialgebiet eines dieser Fachgebiete dar.
Wenn ich dann noch was von "retrospektive, statistische Arbeit" lese, ist das Klischee vom medizinischen Dünnbrettbohrer perfekt.
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Re: Medizinische Promotion als Zahnmedizin Student?
Ja. Wirklich schade, dass der deutsche Gesetzgeber bzw. die Kultusministerkonferenz es bis heute versäumt hat, medizinische (und juristische) Berufsdoktorate zu beschließen, um v.a. der 'relativen' Qualität des deutschen "Dr.med." gerecht zu werden und diesen durch einen "M.D." zu ersetzen.
Aber ich wundere mich, dass es bei einem aus eigener Tasche finanzierten Studiengang in Varna nicht auch ein Angebot gibt, das postgraduale Studiengänge und sämtliche Promotionsmöglichkeiten genauer erörtert. Darauf bereitet doch so ein Studiengang immerhin vor, oder?
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