Eskalierende Betreuungssituation - Drohender Abbruch
Verfasst: 29.05.2020, 08:45
Hallo miteinander,
dies ist mein zweiter Beitrag hier, aber meine Situation hat sich seitdem verändert/verschärft. Damit nicht alle unnötig nachsuchen müssen, fasse ich hier das wichtigste zusammen:
Ich bin derzeit in meinem dritten Projektjahr - meine Anstellung läuft (inklusive kostenneutraler Verlängerung) Februar 2021 aus. Ich promoviere im Bereich Landwirtschaftswissenschaften. Meine Drittbetreuerin ist zugleich meine Projektleiterin sowie auch Zweitautorin meiner drei Paper, welche ich zu publizieren habe (die Problematik dieses dreifachen Abhängigkeitsverhältnisses liegt auf der Hand). Zwischenmenschlich gab es zwischen uns schon öfters Reibung. Ich würde mich selbst auch als durchaus etwas impulsiv beschreiben, allerdings halte ich mich aus diplomatischen Gründen bei meiner Cheffin bewusst immer zurück. Meine Cheffin würde ich als äußerst leicht reizbar beschreiben und zum teil nicht professionell. Nach mehreren informellen Gesprächen mit u.a. technischem Laborpersonal, Wissenschaftlern, Co-Doktoranden und sogar der Reinigungskraft wurde mein Eindruck nur bestärkt, dass sie eine äußerst anstrengende Person ist. Nicht selten bekomme ich Kommentare zu hören, die schon an Schikane grenzen - einmal wurde ich sogar während eines Vortrags in unserer Projektgruppe bloßgestellt, weil die Inhalte nicht ihren Vorstellungen entsprachen (Zitat: "Das interessiert hier doch keinen!"). Als ich sie darauf ansprach, dass ich während der Vorbesprechung es so wahrgenommen habe, dass der Vortrag so erwünscht war und sie auch meine ppt abgesegnet hat, wurde sie patzig und meinte, ich solle nicht frech werden. Aussagen wie "das ist doch scheiße, was du machst" etc. habe ich auch schon öfters gehört. Mittlerweile habe ich schlichtweg Angst, mit ihr zu reden.
Zu meinen Publikationen: Da ich es damals nicht besser wusste, habe ich mir von meiner Cheffin als erstes Paper ein Literature Review aufhalsen lassen, an welchem ich immer noch sitze. (Die übrigen beiden Paper sind noch nichtmal angefangen, die Promotion in der Arbeitslosigkeit ist also nahezu garantiert). Nach jeder Korrekturrunde gehe ich immer lustloser und deprimierter an die Sache ran. Abgesehen davon, dass Sie meinen Schreibstil kritisiert (u.a. Ausdrücke wie "to highlight, point out", die Verwendung von Füllwörtern wie "However, furthermore", welche ich alle auch in anderen Papern gelesen habe), sind ihre Kommentare oft schlichtweg nicht konstruktiv. Einen Satz hat sie beispielsweise nur mit "???" kommentiert. An anderer Stelle bin ich auf die Denitrifikation eingegangen und, da ich den N-Kreislauf vorher bereits ausführlich beschrieben habe, habe ich direkt (dem Sinn gemäß) von der Reduktion von NO3 zu N2 geschrieben. Ihr Kommentar: "Meines Wissens gibt es da noch Zwischenschritte, aber ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen". Auf Wiederholungen wiederum reagiert sie äußerst sensibel, weshalb ich es dort nicht mehr aufgeführt habe. An anderer Stelle wurde mir in einer vorherigen Korrekturrunde ein Ausdruck korrigiert. Die Änderung habe ich Wort für Wort übernommen. In der nächsten Korrekturrunde wurde mir dann auch wieder ihr eigener Vorschlag wieder angekreidet. (Angesprochen habe ich es nicht, um nicht schon wieder einen Streit anzuzetteln).
Das sind nur einige der Probleme, mit welchen ich mich beim Scheiben rumschlage. Gestern hatten wir ein Telefonat geführt, in welchem Sie gesagt hat, dass, wenn das Paper nach der nächsten Korrekturrunde nicht besser wird, sie es in die Tonne schmeißt. Mittlerweile macht sich bei mir immer mehr der Gedanke breit, dass ich die Promotion einfach abbrechen sollte, da ich mich durch Ihr Verhalten und den Frust, der durch die nie endenden Korrekturen entsteht, zunehmend zu einem physischen und psychischen Wrack entwickle. Was mich bisher am meisten davon abhält ist, dass ich bereits über 2 Jahre in die Promotion investiert habe (sowohl Kollegen als auch meine Cheffin selbst sagen, dass ich fleißig bin) und diese Zeit nicht einfach verschwenden möchte.
An alle, die sich die Zeit nehmen, das zu lesen schonmal ein dickes Danke. Ich weiß, hier ist keine konkrete Frage, außer vielleicht nach einem sauberen Ausweg aus der Situation. Was sind eure Meinungen dazu? Wie würdet ihr damit umgehen?
Gruß,
Metlieb
dies ist mein zweiter Beitrag hier, aber meine Situation hat sich seitdem verändert/verschärft. Damit nicht alle unnötig nachsuchen müssen, fasse ich hier das wichtigste zusammen:
Ich bin derzeit in meinem dritten Projektjahr - meine Anstellung läuft (inklusive kostenneutraler Verlängerung) Februar 2021 aus. Ich promoviere im Bereich Landwirtschaftswissenschaften. Meine Drittbetreuerin ist zugleich meine Projektleiterin sowie auch Zweitautorin meiner drei Paper, welche ich zu publizieren habe (die Problematik dieses dreifachen Abhängigkeitsverhältnisses liegt auf der Hand). Zwischenmenschlich gab es zwischen uns schon öfters Reibung. Ich würde mich selbst auch als durchaus etwas impulsiv beschreiben, allerdings halte ich mich aus diplomatischen Gründen bei meiner Cheffin bewusst immer zurück. Meine Cheffin würde ich als äußerst leicht reizbar beschreiben und zum teil nicht professionell. Nach mehreren informellen Gesprächen mit u.a. technischem Laborpersonal, Wissenschaftlern, Co-Doktoranden und sogar der Reinigungskraft wurde mein Eindruck nur bestärkt, dass sie eine äußerst anstrengende Person ist. Nicht selten bekomme ich Kommentare zu hören, die schon an Schikane grenzen - einmal wurde ich sogar während eines Vortrags in unserer Projektgruppe bloßgestellt, weil die Inhalte nicht ihren Vorstellungen entsprachen (Zitat: "Das interessiert hier doch keinen!"). Als ich sie darauf ansprach, dass ich während der Vorbesprechung es so wahrgenommen habe, dass der Vortrag so erwünscht war und sie auch meine ppt abgesegnet hat, wurde sie patzig und meinte, ich solle nicht frech werden. Aussagen wie "das ist doch scheiße, was du machst" etc. habe ich auch schon öfters gehört. Mittlerweile habe ich schlichtweg Angst, mit ihr zu reden.
Zu meinen Publikationen: Da ich es damals nicht besser wusste, habe ich mir von meiner Cheffin als erstes Paper ein Literature Review aufhalsen lassen, an welchem ich immer noch sitze. (Die übrigen beiden Paper sind noch nichtmal angefangen, die Promotion in der Arbeitslosigkeit ist also nahezu garantiert). Nach jeder Korrekturrunde gehe ich immer lustloser und deprimierter an die Sache ran. Abgesehen davon, dass Sie meinen Schreibstil kritisiert (u.a. Ausdrücke wie "to highlight, point out", die Verwendung von Füllwörtern wie "However, furthermore", welche ich alle auch in anderen Papern gelesen habe), sind ihre Kommentare oft schlichtweg nicht konstruktiv. Einen Satz hat sie beispielsweise nur mit "???" kommentiert. An anderer Stelle bin ich auf die Denitrifikation eingegangen und, da ich den N-Kreislauf vorher bereits ausführlich beschrieben habe, habe ich direkt (dem Sinn gemäß) von der Reduktion von NO3 zu N2 geschrieben. Ihr Kommentar: "Meines Wissens gibt es da noch Zwischenschritte, aber ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen". Auf Wiederholungen wiederum reagiert sie äußerst sensibel, weshalb ich es dort nicht mehr aufgeführt habe. An anderer Stelle wurde mir in einer vorherigen Korrekturrunde ein Ausdruck korrigiert. Die Änderung habe ich Wort für Wort übernommen. In der nächsten Korrekturrunde wurde mir dann auch wieder ihr eigener Vorschlag wieder angekreidet. (Angesprochen habe ich es nicht, um nicht schon wieder einen Streit anzuzetteln).
Das sind nur einige der Probleme, mit welchen ich mich beim Scheiben rumschlage. Gestern hatten wir ein Telefonat geführt, in welchem Sie gesagt hat, dass, wenn das Paper nach der nächsten Korrekturrunde nicht besser wird, sie es in die Tonne schmeißt. Mittlerweile macht sich bei mir immer mehr der Gedanke breit, dass ich die Promotion einfach abbrechen sollte, da ich mich durch Ihr Verhalten und den Frust, der durch die nie endenden Korrekturen entsteht, zunehmend zu einem physischen und psychischen Wrack entwickle. Was mich bisher am meisten davon abhält ist, dass ich bereits über 2 Jahre in die Promotion investiert habe (sowohl Kollegen als auch meine Cheffin selbst sagen, dass ich fleißig bin) und diese Zeit nicht einfach verschwenden möchte.
An alle, die sich die Zeit nehmen, das zu lesen schonmal ein dickes Danke. Ich weiß, hier ist keine konkrete Frage, außer vielleicht nach einem sauberen Ausweg aus der Situation. Was sind eure Meinungen dazu? Wie würdet ihr damit umgehen?
Gruß,
Metlieb