Als externer in der theoretischen Physik promovieren
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Re: Als externer in der theoretischen Physik promovieren
Hallo liebe "doktorandenforum"-Mitglieder,
nach langer Pause melde ich mich nun wieder. Zwar habe ich leider bisher noch keinen Betreuer gefunden, aber ich habe in den letzten 3-4 Monaten mehrere Professoren kontaktiert und viel Feedback erhalten. Ich habe seit meinem letzten Post 2020 aus persönlichen Gründen erst jetzt wieder mit der Suche anfangen können..
Für euch zur Erinnerung, ich möchte in der Theoretischen Physik als Externer promovieren.
Ich bin selber Diplom-Physiker, 42 Jahre alt und mittlerweile Entwicklungsleiter bei einem Mittelständler.
Das Feedback meiner ehemaligen Professoren ist durchweg positiv. Ja es ist möglich in der Theoretischen Physik als Externer zu promovieren und ja es gibt Externe die dieses Vorhaben durchgeführt und auch tatsächlich abgeschlossen haben. Wenige.. Aber es gibt sie tatsächlich.
Wichtig ist ein Thema zu wählen, dass längere Zeit in Anspruch nimmt, natürlich Transparenz gegenüber dem Doktorvater und gegen Ende ggf. eine Auszeit um die Dissertation zu schreiben. Dass das Vorhaben sehr schwer ist, sollte natürlich Jedem klar sein.
Stand jetzt habe ich aber noch keinen Betreuer in meinem bevorzugten Bereich gefunden der willens ist mich zu übernehmen. Gut, es waren bisher nur 3 Professoren die ich gefragt habe.. Einer hat abgelehnt mit der Begründung, dass er in dem Bereich nicht mehr aktiv ist, ein anderer hat mich als "Kurios" bezeichnet und der letzte wollte sich zeitnah mit einem Ja oder Nein melden, hat sich aber nach meinem zweiten Anruf nie wieder gemeldet..
Das ist ein kurzes Resume meiner bisherigen Aktivitäten.
Was würdet ihr als nächstes vorschlagen? Meine "Kontakte" haben Professoren vorgeschlagen, die so eher nicht in frage kommen.. Und blind weiter Professoren anzurufen finde ich nicht Zielführend..
Vielleicht hat ja Jemand eine Idee wie man weiter vorgehen könnte..
Beste Grüße
Silverwhale
nach langer Pause melde ich mich nun wieder. Zwar habe ich leider bisher noch keinen Betreuer gefunden, aber ich habe in den letzten 3-4 Monaten mehrere Professoren kontaktiert und viel Feedback erhalten. Ich habe seit meinem letzten Post 2020 aus persönlichen Gründen erst jetzt wieder mit der Suche anfangen können..
Für euch zur Erinnerung, ich möchte in der Theoretischen Physik als Externer promovieren.
Ich bin selber Diplom-Physiker, 42 Jahre alt und mittlerweile Entwicklungsleiter bei einem Mittelständler.
Das Feedback meiner ehemaligen Professoren ist durchweg positiv. Ja es ist möglich in der Theoretischen Physik als Externer zu promovieren und ja es gibt Externe die dieses Vorhaben durchgeführt und auch tatsächlich abgeschlossen haben. Wenige.. Aber es gibt sie tatsächlich.
Wichtig ist ein Thema zu wählen, dass längere Zeit in Anspruch nimmt, natürlich Transparenz gegenüber dem Doktorvater und gegen Ende ggf. eine Auszeit um die Dissertation zu schreiben. Dass das Vorhaben sehr schwer ist, sollte natürlich Jedem klar sein.
Stand jetzt habe ich aber noch keinen Betreuer in meinem bevorzugten Bereich gefunden der willens ist mich zu übernehmen. Gut, es waren bisher nur 3 Professoren die ich gefragt habe.. Einer hat abgelehnt mit der Begründung, dass er in dem Bereich nicht mehr aktiv ist, ein anderer hat mich als "Kurios" bezeichnet und der letzte wollte sich zeitnah mit einem Ja oder Nein melden, hat sich aber nach meinem zweiten Anruf nie wieder gemeldet..
Das ist ein kurzes Resume meiner bisherigen Aktivitäten.
Was würdet ihr als nächstes vorschlagen? Meine "Kontakte" haben Professoren vorgeschlagen, die so eher nicht in frage kommen.. Und blind weiter Professoren anzurufen finde ich nicht Zielführend..
Vielleicht hat ja Jemand eine Idee wie man weiter vorgehen könnte..
Beste Grüße
Silverwhale
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Re: Als externer in der theoretischen Physik promovieren
Versuche über deine jetzige Arbeit oder Seminare Kontakte zu Professoren zu knüpfen, im Rahmen von Projekten. Wenn du diese dann besser kennen gelernt hast, sind sie eher bereit, als einen Fremden zu betreuen.
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Re: Als externer in der theoretischen Physik promovieren
Gerade als externer sollte man mit einem interessanten Thema bei den ausgesuchten Professoren aufschlagen und sie dadurch auf sich aufmerksam machen. Du wirst also Fachzeitschriften und aktuelle Forschungsdiskussionen durchforsten müssen, um eine aus ihrer Sicht (!) spannende Fragestellung zu finden. Das Ergebnis deiner Themensuche musst du also stets mit der Publikationsliste (bzw. Forschungsschwerpunkte) des jeweiligen potentiellen Doktorvaters abgleichen.Silverwhale hat geschrieben: ↑31.07.2023, 06:39Wichtig ist ein Thema zu wählen, dass längere Zeit in Anspruch nimmt (...).
Simples Beispiel aus der Archäologie:
Ein auf Mittelitalien spezialisierter Professor für römische Antike, der sich in seinen neuesten Beiträgen in besonderer Weise mit den Etruskern beschäftigt, wird einen Promotionsbewerber, der sich mit etruskischen Bestattungsritualen befassen möchte, mit größerer Wahrscheinlichkeit in Betracht ziehen und ihn im Gegensatz zu anderen Interessenten vielleicht sogar auf Augenhöhe behandeln.
Das Thema sollte also schon gut auf den Betreuer passen. Daher könnte es vielleicht auch kommen, dass dich einer der Professoren als "kurios" bezeichnet hat.
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Re: Als externer in der theoretischen Physik promovieren
Vielen lieben Dank für eure Antworten!
ich bin dabei und werde mich demnächst dann auch wieder melden. Bestimmt mit guten Nachrichten!
Beste Grüße
Silverwhale
ich bin dabei und werde mich demnächst dann auch wieder melden. Bestimmt mit guten Nachrichten!
Beste Grüße
Silverwhale
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Re: Als externer in der theoretischen Physik promovieren
Naja, bei deinem letzten Post vor drei Jahren hattest du doch einen Themenbereich bereits genannt. Das heißt du musst nun die Literatur lesen um den aktuellen Forschungsstand zu erfahren und das Thema eingrenzen und kannst dann auf einen Professor zugehen. Es wartet niemand auf dich, du willst schließlich etwas von den Professoren. Arbeite dich ein, verfasse ein Exposé bzw. einen Litarurüberblick und dann kommt maximal ein Professor pro Uni in Frage.Silverwhale hat geschrieben: ↑31.07.2023, 06:39
Was würdet ihr als nächstes vorschlagen? Meine "Kontakte" haben Professoren vorgeschlagen, die so eher nicht in frage kommen.. Und blind weiter Professoren anzurufen finde ich nicht Zielführend..
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Re: Als externer in der theoretischen Physik promovieren
Hallo flip,
genau das mach ich gerade.
Beste Grüße
Silverwhale
genau das mach ich gerade.
Beste Grüße
Silverwhale
Re: Als externer in der theoretischen Physik promovieren
flip hat geschrieben:
>
> Naja, bei deinem letzten Post vor drei Jahren hattest du doch einen
> Themenbereich bereits genannt. Das heißt du musst nun die Literatur lesen
> um den aktuellen Forschungsstand zu erfahren und das Thema eingrenzen und
> kannst dann auf einen Professor zugehen. Es wartet niemand auf dich, du
> willst schließlich etwas von den Professoren. Arbeite dich ein, verfasse
> ein Exposé bzw. einen Litarurüberblick und dann kommt maximal ein Professor
> pro Uni in Frage.
Irgendwie scheine ich einen Denkfehler zu haben. Wieso haben Professoren nichts von extern promovierenden? Ein extern promovierender macht doch im Grunde, abgesehen von Aufgaben in der Lehre, das gleiche als ein wie ein normaler "angestellter" Promovend aber wird nicht (von der Uni) bezahlt. Das sollte doch eigentlich, vor allem in Gebieten mit knappen Forschungsgeldern ziemlich vorteilhaft sein. Wieso sind Professoren dennoch anscheinend so ablehnend dem gegenüber?
>
>Silverwhale hat geschrieben: ↑31.07.2023, 06:39 >
> Was würdet ihr als nächstes vorschlagen? Meine "Kontakte" haben
> Professoren vorgeschlagen, die so eher nicht in frage kommen.. Und blind
> weiter Professoren anzurufen finde ich nicht Zielführend..
>
> Naja, bei deinem letzten Post vor drei Jahren hattest du doch einen
> Themenbereich bereits genannt. Das heißt du musst nun die Literatur lesen
> um den aktuellen Forschungsstand zu erfahren und das Thema eingrenzen und
> kannst dann auf einen Professor zugehen. Es wartet niemand auf dich, du
> willst schließlich etwas von den Professoren. Arbeite dich ein, verfasse
> ein Exposé bzw. einen Litarurüberblick und dann kommt maximal ein Professor
> pro Uni in Frage.
Irgendwie scheine ich einen Denkfehler zu haben. Wieso haben Professoren nichts von extern promovierenden? Ein extern promovierender macht doch im Grunde, abgesehen von Aufgaben in der Lehre, das gleiche als ein wie ein normaler "angestellter" Promovend aber wird nicht (von der Uni) bezahlt. Das sollte doch eigentlich, vor allem in Gebieten mit knappen Forschungsgeldern ziemlich vorteilhaft sein. Wieso sind Professoren dennoch anscheinend so ablehnend dem gegenüber?
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Re: Als externer in der theoretischen Physik promovieren
Ich denke, es gibt zwei oder drei Hauptgründe:
- Es mangelt an der Passgenauigkeit des eingereichten Exposés.
- Die wissenschaftliche Vorbildung passt nicht zur Philosophie des Lehrstuhls oder wird aus zu gering eingeschätzt
- Psychopathen-Profs genießen die vollständige Macht über interne Doktoranden. Externe passen nicht in diese Kultur
Und was sicher auch gibt, ist eine nicht unerhebliche Zahl von Abbrechern, welche die Doppelbelastung Job und Promotion überschätzten. Wer das als Betreuer erlebt hat, wird sicher vorsichtig bei der nächsten Anfrage.
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Re: Als externer in der theoretischen Physik promovieren
Das Handtuch kann ich aber auch werfen, wenn ich eine reguläre Doktorandenstelle habe. Diese Gefahr schwingt immer mit. Ich persönlich (als jemand, der nebenberuflich seine Promotion in Mathematik macht) schätze das so ein, dass der Promovend in dieser nebenberuflichen Sache eher in der "Bringpflicht" ist, da er nicht viel in den Jahren zu geben hat. Der Betreuer sollte aus meiner Sicht klar die Anstrengungen und Motivation bemerken.
Viele Grüße
Maik
03.11.2023: Offiziell Doktorand - Wohoooo!
Re: Als externer in der theoretischen Physik promovieren
johndoe hat geschrieben:
> [quote=Martinhub post_id=256321 time=1695745139 user_id=8948]
> . Wieso sind Professoren dennoch anscheinend so ablehnend dem gegenüber?
> [/quote]
>
> Ich denke, es gibt zwei oder drei Hauptgründe:
> [list=]Es mangelt an der Passgenauigkeit des eingereichten Exposés. [/list]
> [list=] Die wissenschaftliche Vorbildung passt nicht zur Philosophie des
> Lehrstuhls oder wird aus zu gering eingeschätzt [/list]
> [list=] Psychopathen-Profs genießen die vollständige Macht über interne
> Doktoranden. Externe passen nicht in diese Kultur [/list]
>
> Die ersten beiden könnte man mit Aufwand auf beiden Seiten lösen, aber dann
> stellt sich für Frage: was hat der Prof davon? Va wenn es keine Garantie
> gibt, dass der Bewerber nicht mittendrin das Handtuch wirft.
>
> Und was sicher auch gibt, ist eine nicht unerhebliche Zahl von Abbrechern,
> welche die Doppelbelastung Job und Promotion überschätzten. Wer das als
> Betreuer erlebt hat, wird sicher vorsichtig bei der nächsten Anfrage.
Vielen Dank für die Antwort schon mal, so ganz verstehe ich es aber immer noch nicht.
Zur Frage was der Prof davon hat: also ich würde vermuten, wie gesagt das gleiche als das was er von einem normalen Prom. Hat: der Doktorand produziert neben der eigentlichen Arbeit paper bei denen auch der Prof. Als Autor aufgeführt ist (und damit zitiert wird). Die "Arbeit" macht aber der Prom. "Für lau".
Und auch den ersten Punkt verstehe ich nicht ganz. Bei bezahlten Promotionsstellen ist doch das Thema in der Regel sehr genau vorgegeben. Wenn ein externer nun gar keine Idee/Exposé hat, wäre doch selbst das für den Prof. eigentlich ein riesengroßer Vorteil, da er dann praktisch ein beliebiges Thema vorgeben kann und damit dafür sorgen, dass irgendwer ein aus seiner Sicht wichtiges Thema kostenlos erforscht. Klar er muss den Promovend betreuen, aber das ist doch immerhin viel weniger Zeitaufwand als wenn er das Thema komplett selbst erforscht oder an einen Postdoc delegiert, der mindestens ein TVL 13 Gehalt von der Uni bekommt. Wo liegt hier mein Denkfehler?
> [quote=Martinhub post_id=256321 time=1695745139 user_id=8948]
> . Wieso sind Professoren dennoch anscheinend so ablehnend dem gegenüber?
> [/quote]
>
> Ich denke, es gibt zwei oder drei Hauptgründe:
> [list=]Es mangelt an der Passgenauigkeit des eingereichten Exposés. [/list]
> [list=] Die wissenschaftliche Vorbildung passt nicht zur Philosophie des
> Lehrstuhls oder wird aus zu gering eingeschätzt [/list]
> [list=] Psychopathen-Profs genießen die vollständige Macht über interne
> Doktoranden. Externe passen nicht in diese Kultur [/list]
>
> Die ersten beiden könnte man mit Aufwand auf beiden Seiten lösen, aber dann
> stellt sich für Frage: was hat der Prof davon? Va wenn es keine Garantie
> gibt, dass der Bewerber nicht mittendrin das Handtuch wirft.
>
> Und was sicher auch gibt, ist eine nicht unerhebliche Zahl von Abbrechern,
> welche die Doppelbelastung Job und Promotion überschätzten. Wer das als
> Betreuer erlebt hat, wird sicher vorsichtig bei der nächsten Anfrage.
Vielen Dank für die Antwort schon mal, so ganz verstehe ich es aber immer noch nicht.
Zur Frage was der Prof davon hat: also ich würde vermuten, wie gesagt das gleiche als das was er von einem normalen Prom. Hat: der Doktorand produziert neben der eigentlichen Arbeit paper bei denen auch der Prof. Als Autor aufgeführt ist (und damit zitiert wird). Die "Arbeit" macht aber der Prom. "Für lau".
Und auch den ersten Punkt verstehe ich nicht ganz. Bei bezahlten Promotionsstellen ist doch das Thema in der Regel sehr genau vorgegeben. Wenn ein externer nun gar keine Idee/Exposé hat, wäre doch selbst das für den Prof. eigentlich ein riesengroßer Vorteil, da er dann praktisch ein beliebiges Thema vorgeben kann und damit dafür sorgen, dass irgendwer ein aus seiner Sicht wichtiges Thema kostenlos erforscht. Klar er muss den Promovend betreuen, aber das ist doch immerhin viel weniger Zeitaufwand als wenn er das Thema komplett selbst erforscht oder an einen Postdoc delegiert, der mindestens ein TVL 13 Gehalt von der Uni bekommt. Wo liegt hier mein Denkfehler?
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