Guten Tag,
ein sehr schöner Thread
. Ich würde mich gerne in den kommenden Monaten (Jahren
) am Austausch beteiligen, da ich mich selbst bewerbe. Formal erfülle ich die wichtigsten Voraussetzungen: einschlägiges Studium (MINT), passende Promotion, 3.5 Jahre Berufserfahrung Hochschulbereich sowie 5 weitere Jahre in der Industrie in relevanter Position. Dazu bisher (immerhin) 1 Semester Lehrerfahrung.
Seit Anfang des Jahres versuche ich mein Glück. In Summe habe ich 5 offene Bewerbungen und 3 weitere, die ich derzeit vorbereite. Konkret bewerbe ich mich auf alles im Umkreis bis ca. 300km, was inhaltlich zumindest über 60,70% Schnittmenge zu meinen Profil aufweist.
Die ersten 3 der 5 offenen Bewerbungen sind wohl ohne mich gelaufen
.
Hier sind schon Monate ohne Rückmeldung (außer "erhalten") vergangen. Bei einer Hochschule weiß ich definitiv, dass derzeit Anhörungen stattfinden. Erst bei der Bewerbung Nr. 4 habe ich auch verstanden, was ich bei den ersten 3 Bewerbungen wohl nicht deutlich herausgestellt habe. Hochschule Nr. 4 hat nämlich das Ausfüllen eines individuellen Dokuments verlangt, damit die Bewerber direkt vergleichbar sind. Daraus konnte ich z.B. Ableiten, dass die Trennung meiner Berufserfahrung in Hochschulbereich, Industrie, 50%/75%/100% Stelle etc. bei meinen ersten Bewerbungen nicht deutlich genug war.
Ansonsten meine ich, dass ich, was die Zusammenstellung der Unterlagen angeht (was gehört rein etc.), schon den richtigen Weg gehe. Meine Erfahrungen werde ich auf jeden Fall teilen. Zwei Professuren passen zu 100% auf mein Profil, zumindest würde ich erwarten, dass ich dort eingeladen werde. Vom Gefühl her würde ich auch sagen, 99% der Professuren die ich gesehen habe, sind tatsächlich für Bewerber ausgeschrieben. Da war erst eine einzige Professur dabei, da habe ich mir eine Bewerbung gespart. Die war nämlich über 3 Seiten so detailliert und mit geforderten Kenntnissen beschrieben, dass klar war, die haben schon den Gewinner.
Ein paar Fragen, an die, die es geschafft haben, hätte ich noch:
1.) Ich gebe in meinen Bewerbungsschreiben wahrheitsgemäß an, dass ein Umzug für mich kein Problem darstellt. Allerdings würde ich in der "Probezeit" lieber einen Zwischenweg gehen, nämlich am Hochschulort eine 1,2-Zimmer Wohnung beziehen und dann pendeln, bevor ich mit Familie sofort direkt umziehe. Weiß jemand aus Erfahrung, ob das nach erhaltenem Ruf ein Problem darstellt? Die krassere Variante: Man sagt man zieht um, tut es dann aber nicht und pendelt. Das wäre in meinen Fällen nicht besonders schlau, aber denkbar wäre es doch?
2.) Wie groß ist die Selbstbestimmung direkt nach erhaltenem Ruf? Kann ich selbst die Zeiten meiner Vorlesungen planen oder wenigstens konkrete Wünsche äußern? Dieser Punkt hängt mit der vorherigen Frage zusammen: Wenn ich vor Ort eine kleine Wohnung beziehe, würde ich versuchen, meine Vorlesungen auf 3 Tage zu komprimieren (Mo-Mi, Di-Do, Mi-Fr). Hat man solch ein Mitspracherecht oder wird man schief angeschaut?
3.) Ist die Probezeit verhandelbar?
Vielen Dank