Projektplanung NaWi - Experimente bis zum letzten Tag
Verfasst: 04.11.2019, 11:38
Hi!
Ich wollte einmal diejeniegen aus dem NaWi/medizinischen Bereich Fragen, wie viel Zeit des Dissvertrages reine Experimentphase ist/war. Es geht darum, dass ich bei der weiteren Planung eine Einschätzung habe, ob das, was ich unten beschreibe, "normal" ist oder ich mich etwas vehementer durchsetzen sollte.
Ich bin im Moment in Halbzeit, habe einen guten Teil meines ersten Projektes geschafft und sehe Licht am Ende des Tunnels. Jetzt gab es Gespräche mit der DM und dem 3. des Komitees, dass Teil B meines Projektes - quasi identisch mit Teil A, allerdings ein wesentlicher Parameter geändert - unbedingt noch gemacht werden soll und der Vergleich von Teil A und Teil B ja DER Knackpunkt meines Themas wäre (was ich nicht so sehe).
Teil A hat eine reine Experimentphase von 11 Monaten. Das sind 11 Monate, in denen ich kaum dazu komme Luft zu holen, geschweige denn Dinge zu machen wie auf Konferenzen zu fahren, Präsentationen zu halten, an der Graduate Scholl teilzunehmen, Journal Clubs zu besuchen oder mich mit der aktuellen Literatur meines Faches zu befassen. Daher sehne ich mich auf das Ende der Experimentphase hin, wo ich dann endlich Daten auswerten kann (Hormon- und Videoanalyse, das wird nochmal ca 4-6 Monate in Anspruch nehmen) und meiner Promotionsordnung gerecht werden kann, die z.B. mind. eine internationale Konferenz vorschreibt. Teil B wäre naturgemäß der genau gleiche Ablauf wie A. Eine grobe, optimistische Planung sieht so aus, dass ich Teil B nahtlos an Teil A anhänge (also die Videos und die Hormondaten noch nicht mal angeguckt habe) und wäre 3 Wochen vor Vertragsende mit dem letzen Experiment fertig. Sprich, die Videos habe ich dann eventuell schon sortiert und mir einen Überblick verschafft und erste deskriptive Statistik gemacht. Aber sonst nada. Ach ja, es gibt noch einen Teil C, wo und wie ich den unterbringen soll, keine Ahnung. Ignoriere ich bisher.
Mir wurde klar gemacht, dass auf keinen Fall und unter gar keinen Umständen eine Vertragsverlängerung möglich ist. Man munkelt, dass der AG Chef geht und niemand weiß, wer und wann die AG übernehmen wird. Aber Klarheit gibt es leider nicht.
Demnächst soll mein ganzes Komitee zusammenkommen, bestehend aus meiner DM, dem AG-Leiter und einem hochrangigen Prof aus der Medizin vom Uniklinikum (2. Prüfer). Denen soll ich meine bisherigen Ergebnisse (haha, keine, weil läuft noch) vorstellen und die weitere Planung besprechen. Ich habe meiner DM bereits im Gespräch diplomatisch und vorsichtig vermittelt, dass Teil B ohne Vertragsverlängerung einfach nicht drin ist. Antwort: Dann soll das halt ein Masterstudent machen (den ich betreue). Das würde helfen insofern, dass ich nebenbei aus Teil A einige Analysen machen kann. Trotzdem wird der Master erst 3 Wochen vor meinem Vertragsende fertig sein - wenn alles klappt. Diese Bedenken habe ich dem AG-Leiter und der DM dann wiederum vorgetragen, Antwort: So ist das halt, meinen Vertrag hätte ich ja für meine Arbeit hier, keine Experimente, kein Vertrag.
Bei meinen 8 PhD-Kollegen habe ich das nicht erfahren. Überhaupt sitzen hier einige, die schon seit zwei Jahren keinen Kittel mehr gesehen haben und noch immer am Schreiben sind. Aber das sind überwiegend Papas Lieblinge. Anyway.
Wie sind eure Erfahrungen? Ich weiß, dass es Verträge gibt, in denen man z.B. einfach "nur" als Dozent angestellt ist und die Diss dann Freizeitvergnügen. Ich habe jedoch eine ausgewiesene Promotionsstelle zur Erlangung des Doktorgrades mit "5 SWS Lehrverpflichtung". Meine Intention: Ich würde gerne Teil A nächstes Jahr im Mai abschließen, Teil C beginnen (weil das geht nebenbei glaub ich ganz gut) und die restlichen 12 Monate nutzen, um das "drumrum" der Diss zu erfüllen: Konferenzen, Retreats, Graduate school, Journal Clubs ...
Ich wollte einmal diejeniegen aus dem NaWi/medizinischen Bereich Fragen, wie viel Zeit des Dissvertrages reine Experimentphase ist/war. Es geht darum, dass ich bei der weiteren Planung eine Einschätzung habe, ob das, was ich unten beschreibe, "normal" ist oder ich mich etwas vehementer durchsetzen sollte.
Ich bin im Moment in Halbzeit, habe einen guten Teil meines ersten Projektes geschafft und sehe Licht am Ende des Tunnels. Jetzt gab es Gespräche mit der DM und dem 3. des Komitees, dass Teil B meines Projektes - quasi identisch mit Teil A, allerdings ein wesentlicher Parameter geändert - unbedingt noch gemacht werden soll und der Vergleich von Teil A und Teil B ja DER Knackpunkt meines Themas wäre (was ich nicht so sehe).
Teil A hat eine reine Experimentphase von 11 Monaten. Das sind 11 Monate, in denen ich kaum dazu komme Luft zu holen, geschweige denn Dinge zu machen wie auf Konferenzen zu fahren, Präsentationen zu halten, an der Graduate Scholl teilzunehmen, Journal Clubs zu besuchen oder mich mit der aktuellen Literatur meines Faches zu befassen. Daher sehne ich mich auf das Ende der Experimentphase hin, wo ich dann endlich Daten auswerten kann (Hormon- und Videoanalyse, das wird nochmal ca 4-6 Monate in Anspruch nehmen) und meiner Promotionsordnung gerecht werden kann, die z.B. mind. eine internationale Konferenz vorschreibt. Teil B wäre naturgemäß der genau gleiche Ablauf wie A. Eine grobe, optimistische Planung sieht so aus, dass ich Teil B nahtlos an Teil A anhänge (also die Videos und die Hormondaten noch nicht mal angeguckt habe) und wäre 3 Wochen vor Vertragsende mit dem letzen Experiment fertig. Sprich, die Videos habe ich dann eventuell schon sortiert und mir einen Überblick verschafft und erste deskriptive Statistik gemacht. Aber sonst nada. Ach ja, es gibt noch einen Teil C, wo und wie ich den unterbringen soll, keine Ahnung. Ignoriere ich bisher.
Mir wurde klar gemacht, dass auf keinen Fall und unter gar keinen Umständen eine Vertragsverlängerung möglich ist. Man munkelt, dass der AG Chef geht und niemand weiß, wer und wann die AG übernehmen wird. Aber Klarheit gibt es leider nicht.
Demnächst soll mein ganzes Komitee zusammenkommen, bestehend aus meiner DM, dem AG-Leiter und einem hochrangigen Prof aus der Medizin vom Uniklinikum (2. Prüfer). Denen soll ich meine bisherigen Ergebnisse (haha, keine, weil läuft noch) vorstellen und die weitere Planung besprechen. Ich habe meiner DM bereits im Gespräch diplomatisch und vorsichtig vermittelt, dass Teil B ohne Vertragsverlängerung einfach nicht drin ist. Antwort: Dann soll das halt ein Masterstudent machen (den ich betreue). Das würde helfen insofern, dass ich nebenbei aus Teil A einige Analysen machen kann. Trotzdem wird der Master erst 3 Wochen vor meinem Vertragsende fertig sein - wenn alles klappt. Diese Bedenken habe ich dem AG-Leiter und der DM dann wiederum vorgetragen, Antwort: So ist das halt, meinen Vertrag hätte ich ja für meine Arbeit hier, keine Experimente, kein Vertrag.
Bei meinen 8 PhD-Kollegen habe ich das nicht erfahren. Überhaupt sitzen hier einige, die schon seit zwei Jahren keinen Kittel mehr gesehen haben und noch immer am Schreiben sind. Aber das sind überwiegend Papas Lieblinge. Anyway.
Wie sind eure Erfahrungen? Ich weiß, dass es Verträge gibt, in denen man z.B. einfach "nur" als Dozent angestellt ist und die Diss dann Freizeitvergnügen. Ich habe jedoch eine ausgewiesene Promotionsstelle zur Erlangung des Doktorgrades mit "5 SWS Lehrverpflichtung". Meine Intention: Ich würde gerne Teil A nächstes Jahr im Mai abschließen, Teil C beginnen (weil das geht nebenbei glaub ich ganz gut) und die restlichen 12 Monate nutzen, um das "drumrum" der Diss zu erfüllen: Konferenzen, Retreats, Graduate school, Journal Clubs ...