DFG Mittel

Finanzplanung, Stipendien incl. und Muster-Gutachten für eine Stipendienbewerbung, Krankenversicherung als Doktorand
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Mati

DFG Mittel

Beitrag von Mati »

Hallo,

ich komme auf keinen grünen zweig über eine Netzrecherche.
Es geht um DFG Mittel.

Ich habe eine Promotionsmöglihckeit wo aber der Prof meinte wir müssten DFG Mittel beantragen um eine Finanzierung sicherzustellen.

Soviel weiß ich:
* Nur promovierte bzw. habilitierte personen können dfg mittel beantragen
* dfg mittel sind für jede promotion möglich

Was ich gerne wissen würde:
1) Wie hoch ist die Wahrscheindlichkeit solche dfg mittel zu bekommen?
2) Wie hoch ist denn di summe im regelfall die man bekommt?
3) Handelt es sich um eine Einwegsumme oder wird da irgendwie monatlich gezahlt?
4) Oder sind das gar so wissenschaftliche-mitarbeiter-stellen die mit Lehrtätigkeit verbunden sind?
5) Oder fallen da überhaupt irgendwelche zusätzliche tätigkeiten an die man neben der diss machen muss?

Ich danke euch für eure Geduld und Nachsicht.

Grüße
Mati
Mathilda

Re: DFG Mittel

Beitrag von Mathilda »

Hallo Mati,

ich versuche mal eine Antwort, bin aber nicht so firm darin und lasse mich gerne von erfahrenen anderen Usern berichtigen :wink: Wir haben nämlich leider keine Mittel, aber mal einen Antrag geschrieben...

DFG-Mittel fließen nicht an Dich, sondern an den Lehrstuhl. Es handelt sich um meist größere Projekte, meist sind auch verschiedene Personen eingebunden - häufig sogar von verschiedenen Lehrstühlen. Soweit ich weiß (!), werden aus diesen Mitteln dann die Mitarbeiter finanziert, und zwar über die normalen Stellenhöhen der Uni. Lehrtätigkeit ist normalerweise damit nicht verbunden.

Zu 1)
Die Wahrscheinlichkeit, solche Mittel zu bekommen, hängt von zig Faktoren ab. Das Hauptproblem ist meist die Erstellung des Antrags, denn dieser muss schon sehr konkrete Inhalte aufweisen und somit muss ein Großteil des Projektes vorfinanziert werden. Das heißt, man schickt nicht einfach einen Brief hin, sondern der Antrag muss sehr genau begründet sein und dazu ist schon sehr viel Arbeit nötig. An vielen Unis gibt es Personen, die nichts anderes machen, als diese Anträge zu schreiben. Das ist nämlich fast eine Wissenschaft für sich. Dann hängt es natürlich auch vom Fach ab und von der Relevanz der Forschungsfrage. Außerdem hängt es noch davon ab, ob der Prof schon mal DFG-Mittel hatte und generell vom Ruf des Profs.

Zu 2)
Das kann man nicht pauschal sagen. Bist Du z.B. in der Teilchenphysik und möchtest einen Beschleuniger bauen, wird es vermutlich sehr viel höher sein als wenn Du in Geschichte die Musik zur Weimarer Republik genauer studieren möchtest :wink: Wie gesagt, es ist keine Summe, die an Dich geht, sondern es sind Mittel für das Projekt. Meines Wissens nach würdest Du dann daraus finanziert wie ein "normaler" WMA, also nach Tarif über irgendeine von Dir mit dem Prof ausgehandelte Stellenhöhe.

Zu 3)
Siehe oben

Zu 4)
Lehre ist damit meines Wissens nach normalerweise nicht damit verbunden. Kann natürlich passieren, dass Du ein Seminar zu dem Projekt betreuen müsstest oder so. Das müssen aber auch externe Doktoranden manchmal und das zählt dann eher zur Diss.

Zu 5)
Klar, das Projekt musst Du vermutlich durchführen oder zumindest ein Teilprojekt daraus. Vermutlich kannst Du das dann aber in der Diss verwursten.

Hauptproblem ist wohl eher, ob und wann da Mittel fließen. Ist der Antrag schon in Arbeit?

Viele Grüße
Mathilda
Mati

Re: DFG Mittel

Beitrag von Mati »

:) Super -vielen dank für Deine ausführliche ANtwort!
Jetzt blick ich schon wesentlich mehr durch.

Der Antrag ist leider noch nicht in Arbeit - ich hab auch erst noch ein gespräch - es viel nur mal die Bemerkung " Eine Finanzierung wäre über DFG-mittel möglich oder über die Industrie" :) Was auch immer mit Indutrie gemeint war/ist...

Danke nochmals
Mathilda

Re: DFG Mittel

Beitrag von Mathilda »

Hallo Mati,

nix zu danken - ich hoffe, ich habe nix wesentlich Falsches erzählt :wink:

Klingt einfach danach, als solltest Du aus Drittmitteln finanziert werden. Jeder Lehrstuhl hat ja nur eine begrenzte Menge an Personalmitteln zur Verfügung und je nach Fachrichtung werden deshalb ziemlich viele Mitarbeiter über Drittmittel - das sind die Gelder, die eben nicht aus dem normalen Topf des Lehrstuhls stammen - finanziert. Wir haben z.B. derzeit auch 1,5 industriefinanzierte Kollegen. Wichtig ist, ein paar Dinge vorher zu klären:
-wie sicher ist das Geld, gibt es schon konkrete Vertragsverhandlungen (Industriefinanzierung) oder Anträge (DFG)
-über welchen Zeitraum läuft es
-welche Stellenhöhe bekommst Du
-was passiert nach Auslaufen des Vertrags
usw.

Damit Du nicht auf einmal ohne Vertrag da stehst...

Viele Grüße
Mathilda
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